Was machte jesus als kind?

Hallo WWWler
Die Frage stellte mir meine 5jährige Tochter.
Sie sagt, Jesus ist geboren und dann hört man nur noch was er als Erwachsener für Wunder vollbrachte.

Eine weitere Frage war auch noch, wußte er von Anfang an das er Gottes Sohn ist und wann wußte er das er Wunder vollbringen kann.

Ich gebe zu damit war ich überfordert! Ich sagte ich ich versuche es rauszufinden.
Vielleicht könnt ihr mir dabei helfen.

Danke, Frohe Weihnachten!
Karin

Jesus und seine Familie in den Evangelien

Hallo, Karin

Man weiss nicht, was Jesus als KInd machte. Die Evangelien führen Jesus
als erwachsenen Mann ein – kurz vor dessen Taufe durch Johannes den
Täufer.

Jesus und seine Familie in den Evangelien und in der Apostelgeschichte:
http://www.lectio.unibe.ch/02_2/reinhartz.htm

Gruss
Adam

Servus Adam,

mit zwölf Jahren erwachsen?

schöne Grüße

MM

off topic
Servus Martin,

mit zwölf Jahren erwachsen?

wenn Sanctus Rolfus auf all diese Fragen wirklich Antworten hätte, müsste er doch nicht immer nur Texte und Links aus den Weiten des Internets posten. :smile:

Frohe Weihnachten!

Birgit

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on topic: Jesu Kindheitsepisode
Servus Birgit :smile:

wenn Sanctus Rolfus auf all diese Fragen wirklich Antworten hätte,
müsste er doch nicht immer nur Texte und Links aus den Weiten des Internets posten. :smile:

nun ja - hätte Sanctus Rolfus(*) auch nur einen Satz mehr aus seinem filmhistorischen Link gecopied, dann hätte Karin eine Antwort auf ihr Anliegen gehabt

Drei der vier Evangelisten schreiben nichts über Jesu Kindheit - nur Lukas 2.41-52 enthält eine Episode, wo der 12-jährige in Jerusalem seinen Eltern abhanden kommt. Nach 3 Tagen Suchens finden sie ihn im Tempel wie er mit den Gelehrten gelehrt fachsimpelt.

(*) Bei Paulus wird Jesus übrigens als „der zweite Adam“ erklärt :smile:

Frohe Weihnachten!

Metapher

PS: Merke: Es ist nicht alles Marienbad, was glänzt.

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Hallo Karin,

Die Frage stellte mir meine 5jährige Tochter.
Sie sagt, Jesus ist geboren und dann hört man nur noch was er
als Erwachsener für Wunder vollbrachte.

Das liegt daran, dass in den Evagelien mit Ausnahme einer Begebenheit Nichts aus seiner Jugend berichtet wird.
Was erfahren wir also?

1.) Flucht nach Ägypten und Rückkehr nach dem Tode von König Herodes nach Nazareth.
Matthäus 2:13-15

2.) Sein ungewöhnlicher Aufenthalt im Tempel mit 12 Jahren.
Lukas 2:41-49
Aus Vers 49 geht klar hervor, dass Jesus wusste, wer sein Vater ist.

3.) Er war ein kluger und gehorsamer Sohn
Lukas 2:39 und 51-52

Eine weitere Frage war auch noch, wußte er von Anfang an das
er Gottes Sohn ist und wann wußte er das er Wunder vollbringen
kann.

Aus Punkt 2 sieht man, dass er zumindest mit 12 Jahren wusste, wer sein Vater ist.
Berichtete Wunder vollbrachte Jesus erst, nachdem er seinen Dienst antrat. Zuvor hatte er sich Taufen lassen, in der Wüste gefastet und seine ersten Jünger gesucht. Die Wunder, die Jesus tat, hatten den Zweck, ihn als den Messias zu kennzeichnen. Er war kein reisender Wunderheiler und auch kein Zauberkünstler. Er war ein Wanderprediger. Die Wunder waren nur ein Zusatz. Dementsprechend gibt es keinen Anlass anzunehmen, dass er vorher Wunder wirkte.

Das erste Wunder ist die Verwandlung von Wasser in Wein auf der Hochzeit von Kana.
Johannes 2:1-11
Aus Vers 11 geht auch hervor, dass es das erste Wunder ist.

Es gibt nun sogenannte Apokryphen. Das sind Schriften, die (zurecht) nicht den Einzug in die Bibel gefunden haben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Apokryphe_Schriften
Da gibt es z.B. auch das Kindsheitsevangelium nach Thomas, welches Jesus als ein durchgeknalltes Zauberkind darstellt.

Gruß
Carlos

Hallo Carlos,

ich melde mal Zweifel am „zu Recht“ an. Die kanonisierten Evangelien waren einfach nur die, die zueinander die größte Konsistenz aufwiesen, weswegen Irenäus von Lyon sie in die Bibel aufnahm. Also ein logischer Vorgang, der eigentlich nichts weiter besagt als „wir haben zu viel Material, also nehmen wir nur einfach das rein, was verständlich und zumindest teilweise überprüfbar ist“.
Und was das Kindheitsevengelium angeht, so gibt es deren ja mehrere:
nach Thomas, das Arabische, Pseudomarkus und Pseudothomas. Die beiden letzten sind erheblich später entstanden und ganz offensichtlich mit dem Zweck, Jesus genau so darzustellen wie Du schreibst. Im Originalthomas ließ er keine Leute tot umfallen, das stellt nämlich nur eine Ergänzung eben der Kindheitszeit dar und widerspricht in keiner Weise den vier kanonisierten Evangelien. Da finden wir eine Jesus, der Schlangenbisse heilt, der auch gelegelentlich mal ein Brett „wachsen“ läßt (es war zu kurz). Was nicht heißt, ich glaube an alle Wunder, aber immerhin beschreibt es etwas über die Kindheit.

Gruß
Peter B.

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Hi Peter

ich melde mal Zweifel am „zu Recht“ an. Die kanonisierten
Evangelien waren einfach nur die, die zueinander die größte
Konsistenz aufwiesen, weswegen Irenäus von Lyon sie in die
Bibel aufnahm. Also ein logischer Vorgang, der eigentlich
nichts weiter besagt als „wir haben zu viel Material, also
nehmen wir nur einfach das rein, was verständlich und
zumindest teilweise überprüfbar ist“.

Ich mag mich irren, aber ich dachte immer, der Grund dafür, dass nach den Evangelien keine Texte mehr aufgenommen wurden ist, dass diese einfach viel zu jung sind, also viel zu weit von Jesus weg?
Die Urtexte der Evangelien sollen ja etwa 60-80 n. Chr. entstanden sein, das älteste sei Johannes mit ca. 100-120 n. Chr. und selbst bei dem ist manchmal umstritten wie gerechtfertig sein Verbleib in der Bibel ist…

lg
Kate

Hallo Kate,

schon wieder ein Jaaaeeeiin. Die Selektion, was in die Bibel kam, stammt ja größtenteils von Irenäus von Lyon. Der wird heute, je nach Standpunkt als der Böse Bube oder der Gute Vater der christlichen Theologie betrachtet. Was beides falsch ist, wie jeder Mensch hatte er gute und schlechte Einfälle.
Irenäus hatte (er lebte von etwa 135 bis ungefähr 200) keine Labors, keine vergleichende Schriftenanlyse und auch nichts aus der heutigen Literaturwissenschaft zu Hand. Er konnte also lediglich vermuten, wie alt die Texte waren, die er hatte. Das Argument, es wären schlicht die ältesten, gilt also nicht (er beschrieb dieses Problem auch selbst in einem Briefwechsel).
Doch wenn man die anderen Texte betrachtet, die er zur Hand hatte, ergab sich eine natürlich Auswahl, denn Irenäus war ja ein gebildeter Mann und konnte auch nicht so einfach über den Schatten seines wissenschaftlichen Verstandes springen. Markus, Matthäus, Lukas und Johannes stützen sich gegenseitig (und waren, da sie ja für ihn voneinander unabhägige Qeullen waren, quasi Belege). Barrabas (das auch wir nur aus Zitaten kennen) war ihm unbekannt (er bezieht sich später auf die Existenz eines solchen Textes, den er aber nicht in die Hand bekam). Judas, der die Inhalte der vier kanonischen Evangelien weithgehend stützt war konnte von ihm nicht gewählt werden, da Judas bereits von konkurrierenden „christlichen“ Sekten mit porpagandistischem Beschlag belegt wurde. Philippos und Thomas waren ebenfalls bereits in Gnostikerhäanden, die diese beiden Evangelien bereits mindestens genauso heftig umgeschrieben hatten wie er die vier, die wir in der Bibel haben. Das läßt uns Petrus, das Marienevangelium und den sogenannten gehiemmen Matthäus. Das Petrus-Evangelium (auch unter anderen Namen kursierend) wurde zwar immer zitiert, aber das Original galt bereits zu Irenäus Zeiten als verschollen. Das Marienevangelium erzählt keine Geschichte sondern pure esoterische Inhalte. Das wäre zwar vielleicht interessant gewesen, aber es mißfiel offensichtlich den Logiker Irenäus. Und der geheime Matthäus war zu seiner Zeit nicht nur so neu, dass die Tinte noch nicht getrocknet war, er war auch so offensichtlich eine Fälschung, dass er ihn gar nicht anerkennen konnte (Auf diesen Fall alleine bezieht sich die häufige Aussage, die anderen seien später geschrieben worden).
Soweit ein kurzer Abriss. Es gibt dazu natürlich immer noch etwas mehr zu sagen. Ich komme bei Bedarf darauf zurück, wenn jemand fragt.

Gruß
Peter B.

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Hi Peter

danke für die ausführliche Information, *chen dafür :smile:

lg
Kate