Erdwärmeheizung

Servus, Leute

ich möchte mir spätestens nächstes Jahr eine Erdwärmeheizung einbauen. Aufgrund der geringen Grundstücksgröße kommt nur eine Tiefenbohrung in Frage. Nach meinen bisherigen Informationen dürften 40 - 50 m für einen Single- (später vielleicht mal 3 Personen-)haushalt ausreichen.
Wahrscheinlich wird die Bohrung aber auf Grundwasser stoßen. Wäre dann eine Grundwasserheizung günstiger und sinnvoller ? Oder könnte man, falls eine Grundwasserheizung teurer kommt, trotzdem eine reine Erdwärmeheizung durchziehen?
Lohnt es sich, nur für die Heizung ein paar qm Photovoltaik aufs Dach zu setzen? (Südwestlage) Eigentlich wollte ich Nachtstrom, und ich habe mit dem Versorger bereits einen guten Tarif ausgehandelt, weil eich in AKW-Nähe wohne.

Stimmt es eigentlich, daß Photovoltaikanlagen beim Löschen eines Brandes für die Feuerwehr enorme Probleme verursachen?

Sorry, das sind jetzt viele Fragen auf einmal. Am wichtigsten sind mir Antworten bzgl. der Erdwärmeheizung.

Danke für eure Hilfe
Gruß
Manu

Hallo,

Lohnt es sich, nur für die Heizung ein paar qm Photovoltaik
aufs Dach zu setzen?

Jain. Es lohnt sich (leider) genau gleich, egal, wie du den Strom selbst (!) verbrauchst, da die Vergütung immer die selbe ist. Mit einer intelligenten Steuerung (gibt es bestimmt schon am Markt) kann man aber für die Heizung immer recht genau so viel verbraten, wie die Kollektoren gerade liefern, obwohl das imo idiotisch ist (aber so ist das Gesetz nunmal).
Wenn du es schon zur Heizungsunterstützung nutzen willst, dann besser ein thermischer Kollektor, da ist der Wirkungsgrad besser.

Stimmt es eigentlich, daß Photovoltaikanlagen beim Löschen
eines Brandes für die Feuerwehr enorme Probleme verursachen?

Sie können jedenfalls, da sie nunmal weiter Strom produzieren auch, wenn das Haus brennt. Nicht umsonst wird der Strom normalerweise abgestellt, bevor die Feuerwehr anfängt zu löschen.

Cu Rene

Servus, Rene

habe schon befürchtet, daß es sich angesichts der erheblichen Mehrkosten nicht unbedingt lohnt. Danke für die prompte Antwort!

Gruß Manu

Hallo

Spar dir doch die teuren Bohrungen und nimm anstatt dessen eine Luftwärmepumpe z.B. als Splitanlage (bruacht nicht so viel Platz), die ist zwar nicht so effizient wie eine mit Bohrungen, aber was man an Bohrungen spart kann man mit dem bißchen Mehrverbrauch an Elektrizität leben. Denn je nach benötigter Heizlast (früher Wärmebedraf) kannste grob über den Daumen 600-1000 Euro je KW Leistung rechnen.
Zur Photovoltaik kann ich leider nicht viel sagen. Aber wenn Strom produziert werden soll, könnte auch evtl ein Mini-BHKW interessant sein; aber da sollte die Laufleistung stimmen damit es sich rechnet. Also wenn du noch zufällig einen Pool hast, könnte das interessant werden.
Ansonsten gibt´s aber mittlerweile sogar schon Gaswandgeräte auf dem Markt mit Stirling-Motor die auch parallel zum Heiz- und Trinkwasserbetrieb Strom produzieren.
Würde am besten das Gebäude energetisch so aufbessern (Dämmung, Fenster etc.) das die Heizlast so gering wie möglich gehalten wird und das macht sich dann über die Jahre bezahlt.

MfG
Nelsont

Servus, Nelson
danke erstmal.

Gas gibt es bei uns nicht, ich muß also leider mit Öl heizen.

Mit einer Luftwärmeheizung habe ich mich noch nie beschäftigt. funktioniert sie denn auch im Winter? Wir haben hier immer wieder längere Zeit 10 - 20 Grad Minus.
Und wäre die kostengünstiger ?

Gruß Manu

Hallo

Gas gibt es bei uns nicht, ich muß also leider mit Öl heizen.

Ok scheidet dann mal Gas aus.

Mit einer Luftwärmeheizung habe ich mich noch nie beschäftigt.
funktioniert sie denn auch im Winter? Wir haben hier immer
wieder längere Zeit 10 - 20 Grad Minus.
Und wäre die kostengünstiger ?

Klar funktioniert die noch im Winter, aber wie schon vorher von mir erwähnt ist sie nicht ganz so effiezient wie eine Wärmepumpe mit Sonden, denn diese habe ganzjährig halt eine gleichbleibende Entzugstemperatur egal ob 10 Grad + oder 10 Grad minus.

Meist sind Luftwärmepumpen etwas teurer in der ANschaffung als die Sole-Wärmepumpen, aber das ist fast vernachlässigbar da ja die hohen Kosten für die Bohrungen wegfallen.

Wie und was möglich ist, wäre am besten vor Ort mit einem kompetenten Fachmann klärbar, der kann dich dann auch ausreichend über Vor- und evtl. Nachteile aufklären.

Hoffe das hilft etwas weiter?

MfG
Nelsont

1 Like

Hallo.
Du hast dich also entschlossen.Warum?, Wie hast du die Anschaffungs und Betriebskosten angesetzt und verglichen?
Oder hast du dir einfach gesagt: Ich will das jetzt einfach, koste es was es wolle.
Weißt du eigentlich was eine" Erdwärmeheizung" kann?

Um auf deine Fragen eine halbwegs vernünftige Antwort geben zu können werden schon einige Informationen mehr benötigt.

Welches Heizsystem, welche Temperaturen, welche Klimazone, welcher Wärmebedarf,
wieviele Personen, wieviel Warmwasserbearf, deine örtlichen Gegebenheiten, Warmwasser überhaupt über Wärmepumpe?, und und und.
Du wirst da über einen Fachmann vor Ort wohl nicht herumkommen.
Eine Wärmepumpe kann ein sehr kostengünstiges Heizen ermöglichen, aber auch locker ein mehrfaches an Heizkosten einer konventionellen Heizung verursachen.

Mit Solarzellen könntest du zwar deine Stromkosten senken, aber niemals die Wärmepumpe betreiben.

Gruß
Jürgen

Echt super, danke!

LG Manu

Hallo,
wenn es kein Neubau oder Gebäude, das besser isoliert ist als die aktuellen Standards, ist (und nicht mal da) würde ich nie eine Luft-Wasser-Wärmepume nehmen. Die ist zwar billiger in der Anschaffung, aber der Strom muß schon sehr lang sehr günstig sein, daß sich das auf die Dauer rechnet. Außerdem sind sie laut.
Mini-BHKW gibt es auch für Öl. Da sollte das Haus aber schon etwas größer oder entsprechend schlecht gedämmt sein (als grober Wert über 3000l Heizöl pro Jahr). Oder man betreibt es zusammen mit ein paar Nachbarn, da sollte man aber gute Berater haben, was die Ausarbeitung der Verträge angeht.
Auf jeden Fall immer erst dämmen und dann die neue Heizung nach dem neuen Bedarf auslegen, sonst ist sie gleich wieder zu groß dimensioniert.

Cu Rene

Servus, Jürgen

mein Haus ist relativ groß, aber ziemlich gut isoliert (Kunststoffenster, Massivziegelbauweise). Kleinere Isolationsarbeiten führe ich derzeit selbst durch. (ich dämme zur zeit das Dach und sämtliche Warmwasserleitungen im Keller) Zur zeit bewohne ich nur zwei Etagen (120 qm), aber ich will langfristig planen und eine neue Heizung für mehrere Personen auslegen.
Ich habe fast ausschließlich Fußbodenheizung, weswegen mir eine Erdwärme- oder Grundwasserheizung genügen würde (soweit mir gesagt wurde, könnte ich eine Wassertemperatur von ca. 42 Grad erreichen, was bei einer fußbodenheizung allemal ausreicht).
Außerdem wäre sie umweltfreundlich, und ich könnte mir auch die Kaminkehrergebühren sparen.
Ein Kollege hat jetzt seine ersten zwei jahre mit Grundwasserheizung hinter sich und meinte, die Stromkosten hätten bei ihm (bei gleicher Wohnfläche, aber 4-Personen-Haushalt) ca. 500 EUR betragen.

Der heizkessel, den ich beim Hauskauf mit erworben habe, ist Baujahr 1990. Er wird zwar noch einige Jahre halten, aber wenn er erst mal kaputt ist, kann ich nicht mehr auf die schnelle ein neues Heizsystem installieren. Und ein neuer Kessel würde auch mindestens 4 - 5000 EUR kosten.

Aufgrund der letzten kalten Winter bin ich mit 4500 Litern Heizöl jetzt gerade mal so eben über 2 Winter gekommen und muß demnächst wieder Öl kaufen. Und das Heizöl wird in Zukunft wohl nicht gerade billiger werden. Im Übrigen sind die Winter bei uns in Bayern ja generell etwas kälter als z.B. im Rheinland. Ich veranschlage derzeit an Ölkosten etwa 1800 EUR pro Jahr.

Erste grobe Schätzungen zweier Betriebe ergaben Kosten von ca. 15 000 EUR. Damit hätte sich die Anlage in etwa 10 - 15 jahren amortisiert.

Vielleicht wird dadurch alles etwas klarer.
Aber erstmal vielen Dank für deine antwort.

LG manu

Ok.
Rechnen wir mal grob nach.
4500liter Öl in 2 Jahren= 2250 Liter pro Jahr
2250Liter pro Jahr sind ungefähr 22500Kwh Wärmebedarf des Hauses pro Jahr.
Das wird sich auch mit der neuen Heizung nicht ändern.
Eine Wärmepumpe benötigt ca 1Kwh Strom um 4 Kwh Wärme zu erzeugen.
Das sind bei dir also 22500: 4= 5625 Kwh Strom.
5625 Kwh Strom bei angenommenen 20cent pro Kwh sind 1125 Euro pro Jahr.
Macht 675 Euro Ersparnis pro Jahr.
Amortisation also erst in gut 22Jahren.
Bedenke aber, das die Stromkosten etwas schneller als die Ölpreise ansteigen.
Bedenke aber auch deine Kapitalkosten.
Du wirst die Anlage doch sicherlich über deine Bank finanzieren.
Nehmen wir mal einen Zinssatz von günstigen 4% an dann sind das schon 600 Euro Zinsen pro Jahr.
(Alternativ könntest du auch deinen Zinsverlust hineinrechnen wenn du das Geld stattdessen bei deiner Bank anlegen würdest.)
Also 1125 Euro Energiekosten plus 600Euro Kapitalkosten ergeben Jährliche kosten von 1725 Euro.
Deine wirkliche Ersparnis liegt also bei 75Euro pro Jahr.
Also ich würde mir das an deiner Stelle noch einmal sehr sehr gut überlegen.

Wenn du die Wp nicht nimmst und stattdessen das Geld gut anlegen würdest, ist deine Jährliche Ersparnis um ein vielfaches höher.
Gruß
Jürgen

Hallo,

Mit einer Luftwärmeheizung habe ich mich noch nie beschäftigt.
funktioniert sie denn auch im Winter? Wir haben hier immer
wieder längere Zeit 10 - 20 Grad Minus.

Genau dann ist die Leistungszahl echt mies, so dann man auch
gleich rein elektrisch heizen könnte.
/t/heizung-erdwaermepumpe/5824162/10
/t/verbrauch-luft-waermepumpe-kostet-ein-vermoegen/5…

Und wäre die kostengünstiger ?

Das ist der Witz an der Luft-Wärmepumpe.
Die kostet als Gesamtsystem am wenigsten, bringt aber auf Dauer
eben auch die höchsten Verbrauchskosten.
Was sich also auf Dauer optimal rentiert, ist schwer vorher
zu sagen, weil man nicht wissen kann, wie sich Energiepreise
entwickeln. Mit großer Sicherheit ist anzunehmen, dass diese
noch erheblich steigen werden.
Gruß Uwi

Guten Morgen,

Ok.
Rechnen wir mal grob nach.

Wenn du die angesprochene Erneuerung der 20 Jahre alten Heizungsanlage auch für die nächsten 20 Jahre außen vor lässt, dann passt das „grob“ auch irgendwie.

Wenn du die Wp nicht nimmst und stattdessen das Geld gut
anlegen würdest, ist deine Jährliche Ersparnis um ein
vielfaches höher.

Die Ersparnis war und ist m.E. nicht die grundsätzliche Frage, eher eine „sowieso“ in absehbarer Nähe geplante/erforderliche Investition und welcher Art diese nun sein soll. Abgesehen von Aspekten wie Autarkie oder Ökologie, die in keine Rechnung einfließen…

Franz

Servus, Leute,

vielen Dank euch allen für die zahlreichen Beiträge. Ihr habt mir einiges zum Nachdenken gegeben.
Ich werde mir die Sache also nochmal gründlichst durch den Kopf gehen lassen.

Merci und LG an alle, Manu