Lohn-/Finanzbuchhaltung - welche Software?

Liebe Experten,

ich bin nicht sicher, ob das Thema hier 100%ig reinpasst, aber ich hoffe, dass einige Steuer-Experten lesen und mir weiter helfen können.

Folgender Fall:

Ein Kneipier möchte seine Lohn- und Finanzbuchhaltung mit monatlichen Meldungen selbst erstellen, da ihm die Steuerberatungskosten hierfür zu hoch erscheinen. Nun benötigt der Kneipier ein Programm für die Erstellung und den Versand der Umsatzsteuer- und Lohnsteuerdaten.

Gibt es ein kostengünstiges, einfach verständliches Programm, dass diese Bereiche abdeckt?

Über einen wissenden Kontakt zu dem Thema würde ich mich sehr freuen.

Danke und Gruß
knowledge

Servus,

die entsprechenden Module von Lexware sind ganz hübsch dafür.

Aber Obacht! Es gibt keine FiBu-Anwendung, die ohne FiBu-Kenntnisse bedient werden kann. So wie es auch kein Auto gibt, das von selber fährt und von Leuten bedient werden kann, die nicht fahren können. Und Lohn&Gehalt ist etwas, was sich mit der Geschwindigkeit und der Struktur einer Amöbe ständig verändert. Wenn man Lohnabrechnungen und die zugehörigen Meldungen „nebenher“ machen will, kann man eigentlich auch gleich die freundlichen Herren vom Zoll anrufen und sie bitten, mal zur Überprüfung der Budd vorbeizuschauen.

Lexware hat eine Exportschnittstelle im DATEV-Format, so dass prinzipiell der Datenbestand aus der Verbuchung der laufenden Geschäftsvorfälle an eine Steuerkanzlei übermittelt werden kann. Aber auch hier Obacht! - Wenn uns solche Aufgaben angetragen wurden, haben wir in der Regel die übermittelten Daten irgendwo in Quarantäne genommen und den ganzen Schweppel neu gebucht, was meistens mit weniger Aufwand verbunden war. Insbesondere USt- und Vorsteuerbuchungen kann man in einer Steuerkanzlei nicht so blind übernehmen, dass man selber von jeder Haftung freigestellt wäre.

Moral: Nur die Verbuchung der laufenden Geschäftsvorfälle und Übergabe des Datenbestandes an einen StB für JAB oder Überschussrechnung und Steuererklärungen bringt normalerweise nichts und macht die Sache auch nicht billiger. Wer selber bucht, sollte komplett alles fixfertig selber machen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo.

Zu Programmen für Laien kann ich kaum etwas sagen.

Nur so viel: Der Preis für den Steuerberater scheint wahrscheinlich nur so lange zu hoch, bis bei von einem Laien selbst erstellter Fibu nebst Lohn zum ersten mal der Prüfer vom Finanzamt da war, oder bis man das erste mal das Hauptzollamt im Haus hatte und es z.B. wegen fehlender Sofortmeldungen ein saftiges Bußgeld gab.

Das beste Programm taugt nur so viel wie der, der es bedient.

Gruß Freakgirl

Hallo!

Ein Kneipier möchte seine Lohn- und Finanzbuchhaltung mit
monatlichen Meldungen selbst erstellen, da ihm die
Steuerberatungskosten hierfür zu hoch erscheinen. Nun benötigt
der Kneipier ein Programm für die Erstellung und den Versand
der Umsatzsteuer- und Lohnsteuerdaten.

Sicherlich würdest Du nicht auf die Idee kommen, einem Analphabeten eine CD mit Word-Textverarbeitung in die Hand zu drücken, um dann zu hoffen, er könne damit seine Korrespondenz erledigen. Mit der Buchhaltung verhält es sich ebenso: Ohne Buchhaltungskenntnisse kommt nur unbrauchbarer Müll heraus.

Der Kneipier braucht erst einmal Sachkenntnis. Jede Volkshochschule (VHS) bietet Kurse für Buchhaltung und Jahresabschluss an, die wärmstens zu empfehlen sind. Ob die VHS bei Dir am Ort auch Kurse für Lohnabrechnung anbietet, musst Du erfragen. Das ist nämlich wieder ein eigenes Gebiet, in dem man bei den Sachverhalten, die den eigenen Betrieb betreffen, auf dem Laufenden bleiben muss. Das ist kein Hexenwerk, aber nur mit der Hoffnung auf Software geht es wirklich nicht.

Die erwähnten Kurse machen aus dem Kneipier überhaupt erst so etwas ähnliches wie einen Kaufmann, der in der Lage ist, seinen Betrieb nach kaufmännischen Gesichtspunkten zu führen. Wer sich in die Materie hineinkniet, wird die laufenden Buchungen, alle Meldungen und den Jahresabschluss selbst zustande bringen. Nach einiger Zeit wird der Selbständige merken, dass das Selbermachen Möglichkeiten eröffnet, von denen er vorher nicht einmal etwas ahnte. Die zeitnah erledigte Buchhaltung in eigener Hand gibt nämlich jederzeit einen wunderbaren Überblick über Umsätze mit einzelnen Lieferanten, Forderungen und Verbindlichkeiten (wenn Belege beim Steuerberater schmoren, hat man den Überblick erst, wenn es zu spät ist) und ermöglicht den Blick voraus in Form einer Liquiditätsplanung.

Der schon gegebenen Empfehlung der Lexware-Software schließe ich mich an. Den Steuerberater wird der Kneipier vermutlich trotzdem für spezielle Fragen brauchen, aber nicht mehr fürs Tagesgeschäft.

Gruß
Wolfgang

man sollte hier bedenken, dass der steuerberater auch mal nen blick drauf wirft, dass die tageseinnahmen zu den eingangsrechnungen passen. das scheint mir im vorliegenden segment bei selbsterstellung der buchführung der größte risikoposten…

gruß inder

Bp-Service für Gastwirte
Servus,

weißt Du eigentlich, ob es Kanzleien gibt, die als Service anbieten, die aufgezeichneten Einnahmen vor dem Verbuchen durch den Chi-Quadrat-Test laufen zu lassen? Man könnte dem ja eine harmlose Überschrift geben, etwa „Finden Sie Ihre Lieblingszahlen - Harmonische Bargeldstruktur mit Feng Shui!“

Wobei das wichtigste für einen Gastwirt, die passende Verteilung des Warenbezugs auf verschiedene Lieferanten, ja tatsächlich bloß dann einen Sinn hat, wenn er selbst und tagesgenau bucht - sonst gibts bei Rückkehr von der Metro doch wieder einen negativen Kassenbestand, weil Jim Beam grad im Angebot war.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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