Guten Abend,
Soll heißen, das Reifezeugnis trägt bzw. trug nicht von
ungefähr seinen Namen,
… und berücksichtigte damals wie heute ausschließlich Faktenwissen sowie dessen praktische Anwendung, respektive Problemlösung usw.
und wer sich mit 18 Jahren dermaßen
unreif benimmt, und einen dermaßen, allesvernichtenden,
desolaten Zensurenstand abliefert via „Null Bock“, der kann
bitte schön sehen, wie er zu Fache kommt.
Für unsere Kinder nur das beste!
Eben. Denn in das Reifezeugnis (um bei deiner Wortwahl zu bleiben) spielt das was bei Lehrern neben dem Fachwissen noch nötig ist in keinster Weise hinein. Nämlich die sog. Softskills, affektiven Lernziele, nenne es wie du willst.
Und dann die Vorbildwirkung: Die Eltern, die noch halbwegs
erziehen möchten und können, rackern sich ab, den Kindern
ständig Disziplin, Strebsamkeit, Fleiß, Leistungswillen und
all die anderen Tugenden anzuerziehen und dann stellt sich im
Klassenzimmer jemand hin, der den höchsten allgemeinbildenden
Abschluß mit Ach und Krach und 4+ geschafft hat. Hasch mich,
ich bin der Frühling, oder wie seh ich das?
Sorry aber was ist denn das für eine Argumentation? Noch dünner gehts nicht oder? Was hat denn die sog. Vorbildwirkung und das erzieherische Bemühen der Eltern mit der Abschlussnote des Lehrers zu tun?
Ich will nicht sagen dass diese genannten Tugenden unwichtig sind. Ganz im Gegenteil hat die Kuschelpädagogik wie sie nicht nur an weiterführenden Schulen gepflegt wird hiervon viel kaputt gemacht. In meinen Berufsschulklassen merke ich das tagtäglich.
Aber um es nochmal zu sagen:
ich stimme dir in Teilen zu, aber dieser dein Schluss eine Ziffernnote sage etwas über eine Eignung für einen konkreten Beruf aus, ist vollkommener Nonsens.
Wenn man deiner Argumentation folgt hieße das zB auch:
Ärzte und alle Gesundheitsberufler leben gesünder.
Pädagogen sind die besseren Eltern
Polizisten sind ehrlicher als alle anderen.
Das was unsere Fragerin im UP bei ihrem Abi an Fakten und analytischen Fähigkeiten nicht gelernt hat, kann sie nachlernen, kein Problem; je älter sie wird, desto härter tut sie sich unter Umständen, aber es geht.
Aber die menschliche und soziale Seite das ist nichts was man wirklich lernen kann. Man hat es oder man hat es nicht. Man kann daran arbeiten, klar, aber man lernt es nicht wie ein paar Gleichungen.
Gerade an höheren Schulen findest du Lehrer, die fachlich 1a sind, die aber methodisch und menschlich vollkommenen Nieten sind. Zum Lachen gingen/gehen sie in den Keller, mach(t)en sie einen Witz merkte man, der ist auswendig gelernt …
Aber immerhin die hatten ein 1er Abi und ein 1er Examen und die Lehrer, zu denen man gerne ging und bei denen auch was hängen bleibt weil man ihnen denen man gern zuhörte, das waren die Nieten mit einem Abi/Examen von 2,5 oder gar schlechter.
ich hoffe du glaubst nicht alles was du schreibst auch selbst.
Gruß
Wawi