Ärztefeingefühl

Hi,

man sollte das im Studium einführen.

Meine Schwiegermutter lag im Krankenhaus, verschiedene Untersuchungen wurden gemacht.

Eines Tages ging die Tür auf, ein Arzt kam herein, stellte sich mitten ins Zimmer voll besetzte 4-Bettzimmer und fragte, wer die Patientin X sei. Meine Schwiegermutter sagte, daß sei sie. Daraufhin sagte der Arzt, Frau X, sie haben einen Gehirntumor, der nicht operabel ist und scheinbar sehr schnell wächst. Wir verlegen Sie in die Uniklinik Regensburg. Auf Wiedersehen.

Zurück blieb eine sprachlose, entsetzte Frau.

Gruß
Tina

*lach*

Wie schreibt man denn bittschön neuerdings Koryphäe???

Ich hab’s mir verkniffen.

Schönen Tach noch,
Anja

Hallo, Grußloser,

Genauso gut kann man unterstellen, daß Sie ein Mensch mit
einer enormen Anspruchshaltung sind, der man nicht
nachgekommen ist.

Du sprichst also Deinen Patienten jegliche Kompetenz ab, das Verhalten und die Qualität eines Arztes zu beurteilen? Glaub mir, ich habe in den 56 Jahren meines Lebens durch diverse Erkrankungen ein gerüttelt Maß an Ärzten erlebt. Vor 2,5 Jahren sogar „geballt“ wegen Brustkrebs mit allen notwendigen Therapien (und Ärzten), doppelseitiger Lungenembolie und einem wandernden Port. Ich habe sehr wohl ein Gespür dafür entwickelt, was ein „guter“ Arzt ist, nämlich die, die über rein medizinisches Geplänkel (der Patient versteht ja eh nix davon, was ich sage) hinaus wirklich auch mal zuhören (und sei es nur für 3 Minuten!) bzw. eine Frage nach dem Umfeld, was ja u.U. auch zu bestimmten Erkrankungen führen kann, stellen.

Und zwei Mal erlebte ich richtigen Ärztepfusch: einmal mit einer desaströsen Abtreibung, in der die Schwangerschaft erhalten blieb und ein anderes Mal, als ich an einem Freitag Nachmittag einen Unfall hatte und mir zwei sichtbar betrunkene Ärzte schenkelklopfend sagten: ja, ja, eine Prellung tut oft mehr weh, als ein Bruch. Am folgenden Montag rief mich der Chef der Klinik an, er hätte sich die Röntgenbilder vom Wochenende angeguckt und ich möge doch nochmal in die Klinik kommen. Die (nüchterne) Diagnose: Tibia-Kopf-Fraktur.

Ja, ja, sicher nur „Ausnahmen“.

Gruß,
Anja

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Hi,

ich antworte hier mal an Lietes Stelle, weil sie mir aus dem Herzen spricht.
Ich möchte von einem Arzt auch nicht unbedingt betüddelt werden. Die Tatsache, dass er sich mit mir soundso viele minuten unterhalten hat oder nicht, hat für mich absolut nichts mit der Qualität der Behandlung oder der richtigkeit der Diagnose / Therapie zu tun - Ausnahme: Ich bin beim Psychiater / Psychologen. Ein Arzt sieht auf den ersten Blick, beim Eintreten des Patienten, so viel mehr, als man das als nichtmediziner ahnt. Das weiß ich, auch wenn ich das selbst nicht kann. Diese Fähigkeit ist Teil der Arztausbildung.
Dass man gerne auch ein bisschen gtröstet werden will, dass man möchte, dass zugehört wird - das ist berechtigt. Aber das ist nicht Teil der Arztausbildung, zumindet kein sehr umfangreicher - und ich finde es auch sinnvoll, dass es kein Kriterium bei der Ausbildung ist. Ich habe lieber ein A*******h, dass sein Fach super versteht, als einen menschlichen Nixchecker. Nicht jeder, der Humanmedizin gut kann, kann auch gut mit Menschen.

Was ich nicht verstehe, ist, wie man die Fähigkeit, mit menschen umzugehen, mit medizinischen Fähigkeiten verwechseln kann, und wie sich Nichtmediziner auf das hohe Ross schwingen können, zu behaupten, sie könnten entscheiden, welche Untersuchungen wann notwendig sind.

Bei meinem Neurologen kriege ich auch nur geteilte Aufmerksamkeit. Er schreibt nebenher meine Rezepte, liest seine Aufzeichnungen vn meinen vorherigen Besuchen, macht sich notizen über das, was ich grad sage, und hört mir, wenn er mich untersucht, anscheinend gar nicht zu, und nach 15min werde ich hinauskomplimentiert. Damals als Kassenpatientin genauso wie jetzt als Privatpatientin.
Erstaunlicherweise kennt er mich genau und merkt sich die persönlichen Details die ich so erzähle, er weiß meinen Krankheitsverlauf. Was will ich mehr?

die Franzi

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Hi Franzi!

Was ich nicht verstehe, ist, wie man die Fähigkeit, mit
menschen umzugehen, mit medizinischen Fähigkeiten verwechseln
kann, und wie sich Nichtmediziner auf das hohe Ross schwingen
können, zu behaupten, sie könnten entscheiden, welche
Untersuchungen wann notwendig sind.

Ich glaube, darum ging es letztlich gar nicht. Jeder halbwegs vernünftig denkende Mensch sollte sich im klaren darüber sein, dass bei Ärzten die tatsächliche berufliche Kompetenz weit vor der sozialen Kompetenz kommen sollte.
Es gibt aber auch einen Unterschied zwischen fachlich guten A****ern
und denen, die selbiges sind, bei denen man aber auch gleichzeitig das Gefühl hat, sie lenken mit ihrer Arroganz von ihrer Inkompetenz ab.

Jeder halbwegs vernünftige Arzt jedoch sollte sich im Klaren darüber sein, dass die Patienten-Compliance (http://de.wikipedia.org/wiki/Compliance_%28Medizin%29) auch davon abhängt, wie gut ein Patient sich informiert fühlt, also ist die Arzt-Patienten-Kommunikation letztendlich ein Bestandteil der Therapie (ich weiß, das ist jetzt sehr weit ausgeholt, aber es ist hoffentlich deutlich, was ich meine). Dazu gehört für mich nicht, dass eine Ärztin sagt: „Wir machen zwar den Eingriff, aber der wird eh kein Ergebnis haben“, und danach nicht erklärt, warum.
Interpretieren lässt sich das zweierlei:

  1. Mangelnde Aufklärung des Patienten
  2. (Zunächst unbegründeter und unbewiesener) Verdacht der Ärztin auf
    psychosomatische Ursachen

Warum deutet sie dies bei der Patientin an und erklärt sich nicht?

Gruß
Dine

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Hier ging es nirgendwo um Betüddeln und auch nicht um getröstet werden. Wenn hier von „Zuhören“ die Rede ist, dann ist auch nicht gemeint, sich die Probleme von des Nachbarn Dünnpfiff anzuhören. Hier geht es um Zweierlei - und um das jetzt auch mal knallhart auf den Topf zu bringen:

  1. Aufklärung des Patienten: Eine umfassende (!) Aufklärung des Patienten gehört zu den Pflichten eines Arztes. Hierunter fällt auch, Fragen des Patienten zu beantworten. Wird dies nicht getan, wird also hier nicht ausreichend kommuniziert, ist das ein Behandlungsfehler! Der Arzt muss nachweisen, dass er aufgeklärt hat. Aufklärung ohne Kommunikation ist nicht möglich. Dem Patienten irgendeinen Zettel hinreichen, reicht nicht.

  2. Kommunikation ist Bestandteil der Anamnese. Diese wiederum ist Voraussetzung für eine ordentliche Diagnose! 80 % der Diagnose laufen nicht über Apparate, sondern eben in der Anamnese. Diese beinhaltet aber auch mehr, als den super geschulten Blick des Mediziners beim Reintreten des Arztes ins Behandlungszimmer (was für ein verklärter Blick auf die Profession!!! Natürlich sieht ein Arzt möglicherweise beim Betreten mehr als ein Nichtmediziner. Aber mehr auch nicht. Er ist auch kein Gott, hat keine übersinnlichen Fähigkeiten)

Du sprichst vom hohen Ross und von der Nichtkompetenz, das zu beurteilen? Blöderweise kann ich das etwas besser beurteilen, wie du. Ich beschäftige mich nämlich beruflich mit der Materie. Irgendwelche Vollidioten von Medizinern und Verantwortlichen in irgendwelchen Praxisgemeinschaften und / oder Krankenhäusern bezahlen mich dafür, dass ich die Qualität der Arbeit verbessere. Kommunikation (Arzt-Patient sowie interne Kommunikation) steht unangefochten auf Platz 1! Nicht, weil ich das so schick finde, sondern weil das alles nachweisbar ist.

Beispiele gefällig:

Da wird einem 10-jährigen Mädchen der Appendix entfernt. Es kommt zur Komplikation mit dem Ergebnis, dass dem Mädchen die Eileiter entfernt werden müssen, die Folgen kann sich jeder denken. Die Komplikation an sich hat sich nicht verhindern lassen. Aber: Die OP an sich war überflüssig. Die Blutwerte waren nicht so schlecht, dass die Diagnose schlüssig war. Auch sonst bewegte man sich eher im Verdachtsraum. Dumm nur, dass die Ärzte der Mutter nicht zugehört haben, nicht nachgefragt haben. Sonst wäre nämlich heraus gekommen, dass die Blutwerte wegen eines Infektes angeknackst waren und die Schmerzen insbesondere bei bestimmten Bewegungen aufgetreten sind. Das Mädchen hatte ein orthopädisches Problem!

35-jähriger Familienvater von 3 Kindern. Schildert Kreislaufprobleme, Herzrasen. Der Mann hat eine bekannte Angstproblematik. Folge: Das Vorurteil ist perfekt, Anamnesefragen werden nicht mehr offen, sondern suggerierend gestellt, die Zeit nicht genommen, den Patienten sein wesentlichen Probleme schildern zu lassen. Darauf aufbauend werden nur Standarduntersuchungen gemacht und der Patient als Angstpatient zum Psychologen geschickt. 2 Monate später geht er nachts zum Kühlschrank - und kippt um. Die Kinder Waisen, weil ein angeborener Herzfehler übersehen worden ist. Vermeidbar nicht nur durch vernünftige Untersuchung, sondern ein gründliches Anamnesegespräch hätte dafür Hinweise bringen können.

Und nun noch ein wenig zur Faktenlage:

http://secunda.uke.uni-hamburg.de/studiengaenge/medi…

http://www.meduni-graz.at/psychologie/ArztPat-Kommun…

http://www.prnewswire.eu/cgi/news/release?id=191964

Alles Seelenfuzzys, natürlich.

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Hey Annie,

da kann man dir nur ganz uneingeschränkt Recht geben aus
vollstem Herzen.

Dankeschön.

Ich für meinen Teil bevorzuge richtige Hilfe. (…) :Hochprofessionell. Nie war ich
länger als drei Minuten im Sprechzimmer und nie fühlte ich
mich nicht ernstgenommen oder sonstewie schlecht behandelt.

Das freut mich, dass es auch so geht.

Ich finde es auch sehr bedauerlich, wenn für die Fälle, bei denen ein eingehendes Anamnesegespräch erforderlich wäre, oftmals nicht genug Zeit bleibt, aber wenn es nicht vonnöten ist, ist es so doch auch toll, wenn die Leute mit effektivem Arbeiten zufrieden sind.

Natürlich bildet sich für die Patienten, die gern das Händchen gehalten bekommen, somit ein Markt für die, die Kügelchen „verschreiben“, allerdings unfassbar viel Zeit für ihre Patienten aufwenden können.

Wie schreibt man denn bittschön neuerdings Koryphäe??? Bitte
sag, dass dir das im Moment entfallen ist und du hattest bloss
keinen Bock nachzuschlagen. Büttäää!!

Hups, war schon spät ; )

Lieben Gruß
Liete

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Mir ist das Wetter zu schön, um mich eingehend mit jedem einzelnen deiner geistigen Ergüsse zu befassen. (An dieser Stelle: Danke, miezekatze. Du hast das richtig zusammengefasst.)

Wenn du richtig gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass ich nur berichtet habe, was für mich einen guten Arzt, der mich behandeln soll, ausmacht, keinesfalls, dass ich es auf alle ummünze oder gar vorhabe, ganz genauso zu handeln, wenn ich einmal fertig bin.
Und das auf die gesamte, nicht einfühlsam ausgerichtete Arztausbildung umzumünzen, halte ich für verwegen. Stell dir vor: Das Studium dauert deswegen so lange, weil man eben nicht alles in einem Semester lernen kann!

So, und jetzt geh ich raus in die Sonne.
Schönen Tag noch!

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Wenn du richtig gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass
ich nur berichtet habe, was für mich einen guten Arzt, der
mich behandeln soll, ausmacht, keinesfalls, dass ich es auf
alle ummünze oder gar vorhabe, ganz genauso zu handeln, wenn
ich einmal fertig bin.

Dass du dich damit gegen die Fakten stellst und immer noch nur auf die Einfühlsamkeit reduzierst, spricht nicht für dich. Entweder kannst oder willst es nicht verstehen. Traurig genug - aber, da sind wir wieder bei dem Punkt Ausbildung, angesichts der derzeitigen Situation eben kein Einzelfall. Da kommt es auf den Qualitätsanspruch des einzelnen Mediziners an. Entweder er ist da - oder eben nicht.

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Ich finde es auch sehr bedauerlich, wenn für die Fälle, bei
denen ein eingehendes Anamnesegespräch erforderlich wäre,
oftmals nicht genug Zeit bleibt, aber wenn es nicht vonnöten
ist, ist es so doch auch toll, wenn die Leute mit effektivem
Arbeiten zufrieden sind.

Dieser Satz ist ein einziger Unsinn und beleg dafür, wie man sich völlig verquer etwas schön reden kann:

Entweder, das eingehende Anamnesegespräch ist erforderlich - dann kann es nicht nicht vonnöten sein und die Arbeit kann auch nicht effektiv sein. Effektivität bedeutet nämlich, dass ein Ziel erreicht wird. Das kann kaum erreicht werden, wenn etwas unterlassen wird, was erforderlich ist.

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Hi,

die Einlassung von Priamos war sicher auch nicht sehr
feinfühlig, aber du forderst im Grunde hier eine Verurteilung
des Verhaltens nur auf Grundlage deines subjektiven Eindrucks.
Der kann aber auch täuschen und die Situation aus Sicht der
Ärztin oder wenn z.B. ich es beobachtet hätte, ganz anders
ausgesehen haben.

Es ging mir hier nicht darum, dass die Ärztin von irgendwem verurteilt wird. Ich wollte wissen ob es, obwohl es jetzt schon seit Jahren bekannt ist und immer wieder veröffentlicht wird, wie wichtige Anamnese und Zuhören sind, immernoch nicht in der Ausbildung angekommen ist (und ein wenig Beruhigung ist natürlich auch nett).

Du musst bedenken: ich war noch nie vorher bei der Ärztin, sie _kennt_ mich nicht, sie _weiß_ nichts über die Krankengeschichte, hatte ja nur die Überweisung und eben… mich. Ist ihr etwas zu lang gewesen oder interessierte sie nur ein bestimmter Punkt, hätte sie es mir _sagen_ können und ich hätte nur allzu freudigst kooperiert, schließlich will ich wieder gesund werden.

Eine Gastroenterologin ist allerdings wohl weniger auf
Psychologie geschult, darum sollte man hier allein vom
Fachgebiet her nicht zuviel in dieser Richtung erwarten.
Das sagt aber nichts über die Kompetenz bei der Beurteilung
deines Darmes aus. Wenn so jemand jede Woche in 20, 30 oder
mehr Därme hineinsieht, dann spielen da persönliche
Animositäten kaum eine Rolle.

Das traurige ist, dass der Arzt zu dem ich wollte (und wo man mich kurzweilig mal weggeschurbelt hat…) Gastroenterologe und Psychotherapeut ist.

Ich will auch nicht die Hand gehalten bekommen, vor der Behandlung _an sich_ habe ich keine Angst, mit Narkose geht das schon alles super.

Aber gerade um die Kompetenz mache ich mir eben Sorgen, wenn eine Ärztin aufgrund kurzer Schilderung sagt, dass sie „sowieso“ nichts finden wird.

Wie oben erwähnt, habe ich mit vorgefassten Meinungen von Ärzten schlechte Erfahrungen gemacht (lebensgefährliche Erfahrungen) und wenn ein Arzt mit „ich finde sowieso nichts“ an die Untersuchung rangeht ist die Gefahr, dass er was übersieht, größer.
Und eben darum mache ich mir Sorgen :confused:
Ich habe heute noch rumtelefoniert aber es ist leider nirgendwo etwas zu kriegen vor Ende des Monats.
Das schaffe ich nicht.
Ich werde aber versuchen vor der Darmspiegelung nochmal mit ihr zu reden und sie bitten, trotzdem gründlich zu schauen und hoffen, dass sie nicht davon angepisst ist, dass ich mir Sorgen mache…

Es ist schließlich mein Leben aber im Moment absolut nicht mehr Lebenswert. Ich bin eigentlich froh meine Depressionen überwunden zu haben und einen Lebenswillen und Lebensziel gefunden zu haben. Momentan geht aber nichts weiter, weil die Darmspiegelung fehlt, und die macht man nicht jeden Tag, also bin ich als Patientin darauf angewiesen, dass diese auch gründlich durchgeführt wird :confused:

lg
Kate

Gruß
Werner

Genau das!
Danke Dine, du hast mich verstanden. Wenn sie mir wenigstens erklärt hätte was denn los ist, hätte mich das ganze auch nicht so aufgeregt und verunsichert.

Schließlich komme ich mit Beschwerden zu ihr die bereits mit Labor, Ultraschall, Magenspiegelung UND CT untersucht wurden, Bauchspeicheldrüse etc. können ausgeschlossen werden, die Beschwerden sind vornehmlich im Darm, bei den Untersuchungen fehlt noch der Darm.

Und dann sagt sie, sie findet „sowieso“ nichts? Ein Nebensatz Erklärung hätte mir vollkommen genügt, aber ich will doch wissen was sie glaubt das mit MIR los ist, es ist MEIN Körper und MEIN Leben!

Nachfragen war sowieso nicht, denn sie war zu beschäftigt mich aus der Tür zu schieben und mir fehlt momentan einfach die Kraft, um mich da quer zu stellen.

Ich habe kein Interesse daran mit einer fremden Person auf Kuschelkurs zu gehen und kleine Kügelchen oder Bachblüten will ich auch nicht (finde ich toll, dass man sofort in diese Kategorie gesteckt wird).

Die Zeit in der sie mich hat Erzählen lassen (ob sie nicht zuhörte oder vielleicht doch) und mir NACHHER sagte was sie nicht interessierte, hätte sie durch einen Einwurf verkürzen können und diese Zeit dann nutzen, um mir zu sagen was sie zu dieser Aussage bewogen hat.

lg
Kate

Hi Katze,

habe ich an _irgendeiner_ Stelle behauptet ihr meine Lebensgeschichte erzählt zu haben?!

NEIN!

Ich habe ihr meine _Beschwerden_ geschildert wozu sie mich _aufgefordert_ hatte.

Ich habe ihr exakt geschildert welche Beschwerden ich wo und wie lange habe und was getan wurde, ich habe alles mitgebracht, was auf der Website gefordert wurde. Nach einem Blick in den Krankenhausbericht hat sie das nicht mehr interessiert und nein, dort stand nichts drin, was sich direkt auf die Darmspiegelung bezogen hätte, es ging nur um die Dinge, die bisher ausgeschlossen werden konnten, ich habe das Teil nämlich gelesen und bereits mit meinem Hausarzt besprochen der auch meinte, ich sollte es mitbringen.

Hallo?
Ich will doch von meinem Arzt kein verficktes Mitleid sondern HILFE, der Mensch soll seinen/ihren JOB machen und nicht kuscheln, da habe ich keinen Bock drauf, ich hoffe du verstehst es wenn ich es mal so drastisch ausdrücke!

Wenn ich labern will geh ich zu meiner Mutter, aber zum Arzt gehe ich nicht um ein Kaffeekränzchen zu halten!

lg
Kate

Wenn du richtig gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass
ich nur berichtet habe, was für mich einen guten Arzt, der
mich behandeln soll, ausmacht, keinesfalls, dass ich es auf
alle ummünze oder gar vorhabe, ganz genauso zu handeln, wenn
ich einmal fertig bin.

Dass du dich damit gegen die Fakten stellst und immer noch nur
auf die Einfühlsamkeit reduzierst, spricht nicht für dich.

Gegen welche Fakten? Wo spreche ich mich generell gegen die Einfühlsamkeit aus?

Entweder kannst oder willst es nicht verstehen.

Deine unschlüssige „Argumentation“ verstehe ich in diesem Beitrag wirklich nicht.

Traurig genug

  • aber, da sind wir wieder bei dem Punkt Ausbildung,
    angesichts der derzeitigen Situation eben kein Einzelfall.

Welche derzeitige Situation? Du kennst dich also in den Studiengängen aus? Allen? Wie schön!

Da kommt es auf den Qualitätsanspruch des einzelnen Mediziners
an. Entweder er ist da - oder eben nicht.

Ich weiß, wie hoch meine Qualitätsansprüche an mich selbst sind.
Ich habe leider nicht die geringste Ahnung, von welchem Standpunkt du sprichst - in deiner Vika schweigst du dich aus, wer und was du bist - und dieser letzte Beitrag, der nur die Gegenwart bejammert und persönlich auf mich abzielt, ist auch nicht sonderlich hilfreich.

Jetzt bleibt mir noch zu sagen: Als Patient bin ich glücklich mit den Ärzten, die ich mir gesucht habe. Wer andere Qualitäten erwartet, muss sich anderweitig umsehen.
Als bislang in der Medizin Tätige habe ich bislang vielen Menschen helfen dürfen und ihnen auch in schwierigen Situationen beigestanden - und sie nicht wie ein schweigsamer Eisklotz, als den du mich wohl darstellen willst, stehen gelassen.

Damit schließe ich.

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Hallo Kate,

das Ärzteproblem ist leider wirklich sehr dramatisch in Deutschland.

Es betrifft aber nicht nur fehlende Empathie.

Es sind auch schlicht gravierende fachliche Mängel, die für jeden Kranken mittlerweile ein Risiko darstellen.

Hinzu kommen natürlich noch die ganzen finanziellen Restriktionen, für die die Ärzte aber nichts können.

Ich sage schon seit Jahren : Für die Qualität, welche die Mehrheit der Ärzte abliefert, würde kein Handwerker in Deutschland auch nur einen Cent sehen.

Grüßle

Eric

Hi

Ich hätte tatsächlich an der Stelle hartnäckiger nachfragen sollen, eigentlich bin ich ein selbstbewusster Mensch, aber momentan fehlt mir einfach die Kraft dazu, gegen alles gegen zu halten (ich schlage mich ja nicht nur mit Ärzten rum, es gibt ja auch noch den Rest des Lebens).

Natürlich belastet mich die ganze Situation auch, es ist schwer wenn die Eltern nicht verstehen, dass man gerade nicht alles machen kann und es nunmal nicht möglich ist dieses Paket gerade hochzutragen oder im Garten zu helfen. Ich _würde_ ja gerne. Ich würde auch gerne an meiner Forschungsarbeit, die immerhin zur Fast Track Promotion führen soll, weiter arbeiten, aber momentan geht es nicht.
Aber das alles muss diese Ärztin gar nicht interessieren, ich spreche mit Ärzten auch nicht über mein persönliches Leben, wenn ich nicht danach gefragt werde.

Ich persönlich finde, dass ich ein pflegeleichter Patient bin - ich komme nur, wenn ich krank bin, brauche keinen Small Talk und erwarte schon gar keinen Handschlag, ich schwatze nicht über Dinge, die mit der Situation nichts zu tun habe und antworte wahrheitsgemäß auf Fragen des Arztes, so es welche gibt.

Ich verlasse mich aber auch auf die Kompetenz des Arztes, eben weil ich von Medizin nicht viel Ahnung habe, ich bin darauf angewiesen, das mein Arzt nicht schlampig arbeitet.

Ich habe meinen früheren Arzt verlassen, weil sich herausstellte, dass er mit Magenproblemen überhaupt nicht umgehen kann und von vielen betreffenden Dingen gar keine Ahnung hatte (er wusste nicht, was Laktoseintoleranz ist oder wie sie funktioniert und auf den Gedanken zu einem Gastroenterologen zu gehen musste ich alleine kommen bzw. mich im Internet beraten lassen). Er konnte nicht zugeben, dass er einfach nicht der richtige Hausarzt war, also habe ich gewechselt. Heute verschreibt er nur noch Pillen für Schnupfen, Magen-Darm und macht eine Kardio-Irgendwas Betreuung, mit der er gut Geld verdient. Alles Kompliziertere Behandelt er genau einmal und dann wechselt der Patient freiwillig woanders hin. Jedenfalls bin ich deswegen gegangen und weil er mir gegen einen Harnwegsinfekt ein Lungenantibiotikum verschrieben hat. (Ich weiß, dass es einige davon gibt, die auch für Harnwegsinfekte eingesetzt werden, davon war es aber keines).

Der nächste Arzt hat dann schlichtweg versucht mich umzubringen. Er nickte zwar zu jedem Wort und lächelte, meinte aber irgendwann er würde mir keine Magentabletten mehr verschreiben, da die eh nichts brächten, und irgendwann meinte er auch ich bräuchte meine Schilddrüsentabletten nicht mehr. Die Folge waren Panikattacken, Magenblutungen und Mallory-Weiss Syndrom, als Notfall bin ich dann bei meinem jetzigen Hausarzt gelandet, der mir sofort eine Magenspiegelung besorgte und entsprechend behandelte. Meine Schilddrüsenwerte waren eine Katastrophe, eventuell hingen die weiteren Probleme auch alle an den Panikattacken dran, wer weiß, aber wäre es so weiter gegangen und die Risse in der Speiseröhre noch tiefer aufgetreten, wäre es mir schlecht ergangen.

(und das sind nur die Hausarzterfahrungen, von übergriffigen Fachärzten will ich gar nicht anfangen)

Nein, meine Ansprüche an Ärzte sind wirklich nicht mehr hoch, aber mein Hausarzt (Internist) zeigt mir, dass es auch anders geht. Er ist auch kein Kuscheltyp und sehr direkt, aber genau das MAG ich an ihm, er informiert mich vollständig und mehr als 8 Minuten verbringe ich im Behandlungszimmer höchst selten, trotzdem hilft er mir so gut es geht.
Es GEHT doch.

Danke dir, für den Schubser zum Anrufen.
Von selbst hätte ich mich das nicht getraut, da spielt wohl die Autorität des Kittels noch eine Rolle, vielleicht … heute ist es zu spät aber am Montag werde ich anrufen, vielleicht bekomme ich dann etwas raus, was mich wieder ruhig schlafen lässt.

lg
Kate

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Hi!

Jedenfalls meinte sie dann „Ich glaube ja sowieso nicht, dass
wir da was finden.“

Aus der Praxis kann ich berichten, daß dieser Satz gar nicht so unhäufig fällt. Gemeint ist damit aber in der Regel nicht das, was du verstanden hast, sondern vielmehr im Sinne von „die Beschwerden passen nicht zu einer krankhaften Veränderung des Darmes“. Auf die Qualität der Untersuchung hat aber ein solcher gefallener Satz üblicherweise keinerlei Einfluß. Geguckt wird natürlich trotzdem sorgfältig.

Da jede Untersuchung (nicht nur eine Darmspiegelung) in der Regel schriftlich dokumentiert wird - also ein bescheinigtes, vom durchführenden Arzt unterschriebenes Dokument erstellt wird, welches auch vor Gericht und bei Begutachtungen Bestand hat, wird kein Arzt hierbei vorsätzlich schlampig arbeiten.

Gruß,
Sharon

Sagt, der, der bei jeder sich bietender Gelegenheit auf
Patienten schimpft

ich habe hier noch nie auf Patienten geschimpft. Vielleicht geben Sie mir das entsprechende Posting an?

und in dessen Vorstellungsvermögen es
überhaupt nicht passt, dass ein Arzt sich auch einmal nicht
richtig verhalten könnte.

Danke, daß Sie Sich unbekannterweise so gut in mein Vorstellungsvermögen einfühlen können. Respekt, Respekt.

(Wenn hier ein Arzt über einen
Patienten gejammert hätte, wäre garantiert nicht das Statement
gekommen, dass man nur eine Seite kennt!)

Hier wird sich kein Arzt über einen Patienten beschweren. Da kommt nichts bei raus außer langen Postings, wie schlecht man doch durch Ärzte behandelt worden ist. […]


[MOD] Textpassage gestrichen

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Hi

Ich möchte der Ärztin natürlich nicht unterstellen, dass sie mir bewusst etwas antun möchte (wenn ich das glauben würde, hätte ich den Termin erst gar nicht angenommen). Aber wenn man eine vorgefasste Meinung hat, dann hat das natürlich Auswirkungen auf folgende Vorgehensweisen und Interpretationen.

Danke für deine Erklärung.
Ich hätte mir wirklich eine von der Ärztin gewünscht, es kann natürlich sein, dass für sie ganz offensichtlich war, „oh da ist bestimmt nichts mit dem Darm“, aber ich habe entlang bestimmter Darmteile Schmerzen und an den letzten normalen Stuhlgang kann ich mich nicht einmal erinnern, für mich als Patient hört sich das natürlich alles nach Darm an (der Hausarzt tippt auch darauf) und wenn das dann nicht der Fall ist nach Ansicht der (in der Materie ausgebildeten) Ärztin, wüsste ich natürlich gern warum.
*seufz* Hoffentlich kriege ich Montag was raus.
Ich rufe Ärzte überhaupt nicht gerne an, weil ich niemanden belästigen will, Praxen sind ja immer im Stress.

lg
Kate

Hallo,

Mittlerweile ist ja gut bekannt, dass eine
Anamnese wichtig ist etc. pp.

Dafür gibt es den Hausarzt, der dann auch entsprechend Überweisungen ausstellt und die verschiedenen Ergebnisse von Fachärzten zusammenfasst.
Hast du einen?

Ich brauche eine Darmspiegelung, und zwar relativ zackig

Sagt jetzt wer? Und aus welchem Grund?

Dort war ich heute zum Vorgespräch, statt zu dem Arzt zu
kommen, bei dem ich dachte ich hätte einen Termin (es war von
niemand anderem eine Rede), der Arzt der einen guten Ruf hat
etc. kam ich zu einer jungen Ärztin.

Das Vorurteil nimmt seinen Lauf…

Und obwohl die Frau noch so jung war

Oder gerade weil!
In Zeiten von G8 müssen sich mittlerweile 17-jährige „Kinder“ für ein Medizinstudium entscheiden. Gnadenlose Mühle Studium, anschließende und begleitende Ausbildung, vielleicht 80-Std-Wochen im Krankenhaus, dann ausgenutzter Newbie in einer renommierten Praxis, enttäuschte Patienten mit langem Gesicht, wenn sie das Sprechzimmer betreten, …

Wenn man das einem schmerzgeplagten Patienten, der schon jede
andere Methode durch hat (Labor, Sonographie, Magenspiegelung
etc.), dessen Ärzte nicht wissen _was_ es ist aber _das_ da
was ist, und dem man nichtmal zuhören wollte, sagt, dann geht
jener Patient (nämlich) ja auch BESTIMMT davon aus, dass die
Ärztin bei der Untersuchung auch wirklich nachguckt.

Währenddessen der Patient von einem Arzt zum anderen rennt, anstelle eine verlässliche Anlaufstelle zu suchen.

Blöderweise habe ich keine Wahl, weil die Darmspiegelung
wirklich zeitig sein muss und ich JETZT (da ich auf den Termin
etwas warten musste) auch nicht mehr die Möglichkeit habe mal
eben ins Krankenhaus zu gehen (ich muss ab Montag wieder
arbeiten), abgesehen davon dass ich jetzt schon 8 Tage warten
muss und kaum weiß wie ich die Zeit überstehen soll.

Irgendwie erweckst du den Eindruck, dass du immer ein Notfall bist und alle anderen sich danach zu richten haben.

Allerdings kann ich das nicht vergessen und habe jetzt Angst,
dass die Ärztin sich aufgrund ihrer vorgefertigten Meinung
erst gar keine Mühe bei der Darmspiegelung geben wird.

Ja, dein Vorurteil ist mittlerweile sehr groß. Und wenn nach der Spiegelung wiederum keine Ursache gefunden ist, dann nicht, weil es die Ärztin eh schon vermutet hat, sondern weil sie nichts kann.

Aber warum wird Ärzten nicht beigebracht, dass man die
Patienten nicht so verunsichert? :confused:

Hast du ihr bislang eine reele Chance gegeben?

Ich meine, Nein.

Franz