Der Sinn von Sein ist – die Zeit. Heidegger

Der SINN? Das SEIN ggf. auch?

Etwas multi-perspektivistisches und zudem mehrdimensional!

Ich lese sehr oft immer „D E R Sinn des Lebens, des Seins“

Wieso beschaeftigt sich diese Frage immer nur mit EINEM Sinn?

Schon in der Frage also, so denke ich, besteht der Irrtum, der zu unsinnigen
(Sinn - Unsinn) Antworten fuehren muss.

Markus Gabriel brachte juengst - wenngleich auch in einem anderen Kontext - den Begriff Sinnfelder ein.

DAS ist ein Ansatz.

Ich jedenfalls sage so:

Das Sein hat objektiv keinen Sinn, aber subjektiv viele verschiedene…

„Wahrheit“ und „Realitaet“ - auch das SEIN immer mehrdimensional.

Die Zeit nicht.

Sein, Zeit und Dasein
Hi.

Heidegger sagt aber der SINN des SEINS ist die ZEIT.
Wer kann das so erklaeren, dass man das versteht?

Präziser: Für Heidegger liegt der Sinn des Seins des Daseins (= der Mensch) in der Zeitlichkeit. Es geht ihm dabei um die Dekonstruktion des Substanzdenkens, wie es die antike griechische Philosophie praktizierte. ´Substanz´ oder ´Essenz´ bezieht sich diesem Denken zufolge auf ein rein gegenwärtiges Sein der Dinge ohne Bezug auf die Vergangenheit oder die Zukunft. Man könnte diesen Modus ´synchronisch´ nennen. Heideggers Ansatz ist dagegen ´diachronisch´ (die begriffliche Gegensatzbildung hat F. de Saussure für die Linguistik eingeführt): Das Sein des Daseins entfaltet sich in der Zeitlichkeit, dementsprechend ist der Sinn dieses Seins ein zeitlicher, er ergibt sich aus den Bezügen des Seins zum a) Vergangenen, b) Gegenwärtigen und b) zum Zukünftigen. Diese drei Zeitformen nennt er ´Ekstasen´. Das Verhältnis des Daseins (= der Mensch) zur Welt ist durch Sinnbezüge charakterisiert, d.h. Erkennen der Welt ist Erkennen von Sinnbezug zwischen Dasein und Welt, aber kein Erkennen einer ´Welt an sich´. Da das Sein des Daseins notwendig mit dem Tod endet, ist dieses Sein auch ein ´Sein zum Tode´, d.h. alle Sinnentwürfe durch das Daseins implizieren das Wissen um seine Endlichkeit.

Wichtig ist, dass für Heidegger das Dasein ein Sein nicht in der Zeit, sondern ein Sein als Zeitlichkeit ist. Erst dieses zeitliche Sein entfaltet das Wesen und den Sinn des Seins. Man könnte das mit dem ´Sinn´ eines langen Textes, z.B. eines Romans, vergleichen, der zu keinem Zeitpunkt voll entfaltet ist, außer am Ende, wenn das Ganze überschaubar ist (= Tod des Daseins). Das beginnt damit, dass ein einzelner Satz erst dann seinen (relativen) Sinn erhält, wenn er abgeschlossen ist. Solange das letzte Wort fehlt, ist der Sinn unabgeschlossen. Darüber hinaus ist der volle Sinne des Satzes nur aus der Gesamtheit der vorausgehenden Sätze zu erschließen. Die folgenden Sätze erweitern den Sinn. Der volle Sinn ergibt sich, wie gesagt, erst mit dem Schlusspunkt.

Ab den 1930ern hat Heidegger die Lehre von SuZ allerdings weitgehend verworfen (seine `Kehre´).

Chan

Auch nicht schlecht: RELATIVer Sinn.

Na ja - der Sinn hat viele (menschliche) (Bewertungs - ) Dimensionen.

Ich nannte es ja ungefaehr aehnlich: Sinn ist MEHR-Dimensional.

Hochachtungsvoll

MultiVista

… der auch nur Eine Identitaet hat?

Kaum.

Hallo.

Das Sein hat objektiv keinen Sinn, aber subjektiv viele verschiedene…

ja schon - also nur in(aus) der Befindlichkeit von Subjekten generiert.
Alle „Konstrukte“ von Sinn außerhalb des Subjekts sind Kappes. Da hilft auch keine
lange sprachliche Ergänzung oder weitergehende Betrachtung wie Ch*an sie hier
präsentierte um irgendwas zu retten.

„Wahrheit“ und „Realitaet“ - auch das SEIN immer mehrdimensional.

Nun ja - ob der Begriff „mehrdimensional“ da was her gibt möchte ich bezweifeln.
Aufgeblasene Formulierungen sind nie hilfreich zum Verständnis. Sie gebären weitere
Betrachtungen bis zum Unverständnis.
Und dies handhaben manche Philosophen - und tun es später verwerfen.
Adenauer:
„Was interessiert mich mein dummes Geschwätz von gestern“
Halt irgendwelche Wichtigtuer graben so was dann aus um den „Sinn“ zu ergründen oder
einfach nur zu plaudern.
Wenn du dich hier angesprochen fühlst - nun, denk mal darüber nach.
Man darf auch dazulernen.
Gruß Viktor

1 Like

Alle machen Aussagen, jeder versteht immer was anderes, etwas individuelles!

„Meinst Du damit, dass…?“

AW:

„Das hab ich SO nicht gesagt“

AWAW:

„Ich hab es aber so verstanden, dass…“

Gut. Gehen wir davon aus, dass Zeit notwendig ist fuer das Sein.

Dies ist wohl dann auch der RAUM.

Zumindest wenn man bedenkt, dass raum und Zeit unabdingbar zusammenhaengen
(Einsteins Raum-Zeit-Kontinuum)…

Hoi,

Ich glaube Viktor war es, welcher sagte, dass eine Voraussetzung noch keinen Sinn macht (hatte glaube Ich dafür auch ein Sternchen gegeben, weil es ja stimmt).

Wenn dann wäre ein Raum wohl wichtiger als Zeit (wobei dann die Frage aufkommt, wer bin Ich, brauche Ich sowas wie Raum und was ist im Nichtraum), denn man kann ja auch ohne Zeit existieren, nur kein Mensch würde es mitbekommen.

Aber selbst der Raum und die Zeit geben ja noch keinen Sinn. Hinter einem Sinn und Zweck steckt ja meistens ein Gedanke oder zum. ein Grund (egal, ob „Gott“ oder nicht).

Und wenn wir dann weiter gehen, dann fragen wir uns wieder was der Sinn des Lebens wäre…und dann sind wir wieder bei unseren üblichen Fragen angekommen. ^^

mit kratzendem Gruß,

Hanzo

Dass Heidegger auch sagte:

Man wird geboren, lebt und stirbt…

das beinhaltet auf jeden Fall mal den Faktor Zeit.

Augustinus fragte sich, warum wir überhaupt mit Zeit umgehen können, da die Zukunft noch nicht, die Vergangenheit nicht mehr existiert. Warum haben wir also überhaupt eine Ahnung von Zeiträumen? Er kam zum Schluss, dass es eine gegenwärtige Vergangenheit und eine gegenwärtige Zukunft im Bewusstsein geben müsse, so Schaller. „Vergangenheit und Zukunft sind im eigenen Geist. Er macht es möglich, sie zu vermessen, Zeiträume zu vergleichen.“}

http://derstandard.at/2000009070660/Sein-und-Zeit-un…