Empfehlung für weiterführende Schulen

H wie Hola.

Ich finde es nicht okay, gleich in eine Schublade mit
überehrgeizigen Eltern geworfen zu werden, die ihre eigene
Karriere im Auge haben, beide arbeiten gehen und gar nicht
merken, was ihr Kind eigentlich will.
Davon distanziere ich mich ausdrücklich!!

Habe ich nicht getan, also beruhige Dich. :smile:

Deine Argumentationen sind genau die, die ich beim
Recherchieren im Netz als Argumente der Bildungsminister
diverser Bundesländer FÜR die Schulempfehlung gefunden habe.

Dann ziehst Du die falschen Schlüsse aus meinen Worten.
Ich habe Dir nur ein paar logische Gedanken und Hinweise unterbreitet,
damit Du nicht betriebsblind wirst und versuchst, maßvoll zu entscheiden.

Was die Bildungsminister dort schreiben (lassen), ist mir erstens nicht bekannt und interessiert mich zweitens auch nicht. Politiker erzählen viel, wenn der Tag lang ist.

Da weiß man doch sofort, wo der Hase läuft: es
soll massiv an Bafög oder sonstigen Unterstützungen gespart
werden - wer weiß, was sonst noch rausspringt, wenn weniger
Kinder das Gymnasium besuchen.

??

Spielst Du auf das Schüler-BaföG an, oder was meinst Du?

Es ist ja schließlich nicht jeder in der Lage wie die liebe
Frau von der Leyen,(man schaue sich bloß mal ihren Lebenslauf
bei WIKIPEDIA an!) die sieben Kinder hat, die aber von
Kindermädchen und sonstigen Betreuern erziehen läßt.

Nun, die böse Meereshexe Ursula ist wohl alles andere, als ein realistisches Beispiel :wink: … da hst Du recht.

MfG

H wie Hola.

  1. Du scheinst echt der Illusion nachzuhängen, es gäbe noch
    viele Realschulen, die tatsächlich ein vernünftiges
    Leistungsniveau einfordern würden.

Die gibt es auch noch, sogar weitaus öfter, als man denkt.

Doch auch die Realschulen haben ähnliche Probleme wie Gymnasien: Abschlüsse werden von Jahr zu Jahr leichter, das Niveau sinkt im allgemeinen.

  1. Aber auch allein schon per definitionem hängt eben die
    Realschule in ihren Anforderungen einem Gymnasium nach, sonst
    bräuchte man diese Unterteilung ja gar nicht.

Es ist trotzdem ein Unterschied, wie diese Differenz konzipiert ist, wie diese Differenz konzipiert werden sollte und wie Du darüber in welchem Stil schreibst.

Man sieht sich nur dann der Notwendigkeit ausgesetzt,
überhaupt etwas zu lernen, wenn die Anforderungen auch hoch
genug sind. Fühlt sich das Kind als Überflieger, wird es auch
nicht die Möglichkeit erhalten, das Lernen zu erlernen.

Das ist immer noch kein Pro für Deinen einseitigen Blick. Vor allem scheinst Du auch immer von Schülern mit Leistungsmöglichkeiten auszugehen, die es in der Realtität gar nicht in der Menge gibt, damit Deine Äußerungen eine Berechtigung hätten.

Den Hauptteil der Breitenbildung in Deutschland trägt nicht das Gymnasium.

Ja, was denn nun, ist nun der Stundenplan entscheidend für die
charakterliche Entwicklung oder sind das doch andere Faktoren?
Entscheide dich.

Ich muß mich nicht entscheiden, denn ich stelle erstens nicht verschiedene Positionen gegeneinander; zweitens mußt Du erstmal verstehen, was gemeint ist. Tip: Wie entwickelt sich ein Kind zwischen 6 und 18 Jahren?

Dann kommst Du vielleicht auf ein Problem, was von der Schule absolut lösgelöst ist, umgekehrt aber große Rückwirkung auf Kind und Schule hat.

Wenn der Lehrer gut ist, dann wird der Schüler auch von
ihm mit geprägt. Zumindest habe ich da eine sehr gute Lehrerin
von mir im Sinn, von der ich viel gelernt (nicht im Sinne von
Unterrichtsstoff) habe.

Kann in Einzelfällen durchaus sein. Sollte man nicht überbewerten.

Richtig. Und dafür ist es zwar nicht entscheidend, wie der
Lehrplan im Detail aussieht, dafür ist es aber schon wichtig,
dass die Kinder im Umfeld motiviert sind und nicht bloß auf
der Straße herumhängen. Die Wahrscheinlichkeit , auf ein
solches Umfeld auf dem Gymnasium zu treffen (zumal auf einem
solchen Gymnasium, wie von der Fragestellerin beschrieben!),
ist höher als auf der Realschule.

Du kennst eindeutig die Realitäten an Gymnasien und Realschulen nicht. Das wird Dir hier in jeder Diskussion immer und immer und immer und immer wieder zum Verhängnis. Ausgehend von Deinem bißchen Erfahrung damals mit dieser schlechten Gesamtschule und dem Regelgymnasium später, schwelgst Du in Vermutungen und Behauptungen.

Es ist doch der Fragestellerin als Mutter wurscht, ob das ein
Systemfehler ist und wie das idealerweise sein sollte. Es geht
um ihr Kind , das eben nicht Opfer irgendwelcher Fehler
(wenn es überhaupt einer ist) werden soll!

Und?

Abwägende alternative Überlegungen mit Hand und Fuß habe ich genügend aufgezeigt. Von einer dieser Alternativen kann ich sogar auf Grund persönlicher Erfahrungen erzählen.

Leistung des Mädchens - ja, klar, weil der Lehrplan der
Realschule per definitionem weniger Anforderungen bereithält
als der vom Gymnasium, ist der Leistungssprung dorthin schwer
zu schaffen. Der umgekehrte Gang hingegen ist einfach.

Und wieder die alte, uneinsichtige Leier ohne wirkliche Einblicke,
ohne wirklich logische und distanzierte Überlegungen.

MfG

1 Like

Hei,

Ich habe z.B. in Englisch mich immer so mit ner schwachen vier
rumgequält bis ich mit 17 Jahren einen Türkeiurlaub gemacht
habe, dort merkte, dass andere Leute genauso schlecht Englisch
sprechen wie ich, ich mich aber verständigen konnte!

Danach habe ich mich in der Schule getraut aktiv am Unterricht
teilzunehmen und bin auf eine grundsolide 3+ gekommen.

bis einschließlich der 11. Klasse (Englisch LK) hatte ich immer ne eins oder zwei in Englisch - bis ich dann die Schule gewechselt habe (Umzug) und an einen wirklich tollen Lehrer geraten bin, der mich (auch aus heutiger Sicht!) nicht leiden konnte - was sich darin äußerte, dass ich nur noch vierer oder schlechter kassiert habe und mir quasi täglich anhören musste, wie miserabel mein Englisch doch sei.

Seitdem hat es mich immer eine riesen Überwindung gekostet, Englisch zu sprechen, weil ich fest davon überzeugt war, dass ich es nicht kann - bis vorletzte Woche (also 10 Jahre später!!!), als mich ein englischsprachiger Tontechniker auf einem Konzert völlig begeistert ansah und sich gar nicht mehr eingekriegt hat ob meiner sehr guten Englischkenntnisse…

Ehrlich, ich habe mich fast ein Drittel meines Lebens selbst fertig gemacht, weil ein Lehrer mir zwei Jahre lang eingeredet hat, dass ich einfach unfähig sei! Normalerweise bin ich ziemlich resistent gegen sowas und weiß, was ich kann, aber dieser A**** hat mich wirklich geprägt.

Wollte ich nur mal gesagt haben.

Grüße
Natascha

Ahoi!

Nur hat man uns direkt klar gemacht, dass wir ja
angeblich das Kind nur quälen würden und man uns dringend von
der Anmeldung abraten würde. Man hat anhand der Argumentation
genau gemerkt, was da abging. Die hatten einfach keine Lust
dazu, Kinder zu nehmen, die vielleicht ein wenig mehr Arbeit
erfordern würden.

Die Schule hat eben die Pflicht, auch Schüler ohne die Empfehlung für ein Probejahr anzunehmen, wie eben gesagt. Doch meist ist es wahrscheinlich so, dass die (evtl. übereifrigen) Eltern ihre Kids aufs Gymnasium schicken wollen, obwohl sie keine Ahnung haben, wie die schulischen Leistungen ihres Kindes tatsächlich sind. Die staatl. Schule muss diese Kinder trotzdem annehmen, sich mit ihnen „herumplagen“, nur um am Ende des Jahres festzustellen, dass sie zurecht keine Empfehlung bekommen haben und sitzen bleiben.
Wenn deine Tochter auf den ersten Blick in diese Sparte gefallen ist, rät die Schule nicht dazu, das Probejahr mitzumachen.
Wenn du dir sicher bist, dass deine Tochter von Grundschule und Gymnasium (eben wegen fehlender Empfehlung) falsch eingeschätzt wurde, schick sie trotzdem aufs Gymnasium. Die müssen sie annehmen. Bringt sie dort gute Leistungen, ist die Sache mit der fehlenden Empfehlung sicherlich bald vergessen und der Weg aufs Privatgymnasium wird kürzer.

Der Sohn meiner Nachbarin ist mit
Realschulempfehlung dorthin gegangen und hatte nur Probleme.
Von den Lehrern kam keinerlei Hilfe, im Gegenteil, es wurde
immer behauptet, der Junge sei ein Unruhestifter. Ich kenne
ihn schon so lange, der ist selbst in Gesellschaft von
mehreren Kindern, die bei uns herumtobten, nie auffällig
geworden. Das Kind war schließlich sehr deprimiert, hatte
massive Probleme bei den Hausaufgaben und die Mutter ist mehr
als einmal bei der Klassenlehrerin gewesen, um Situationen zu
klären.
Die Grundschullehrer sollten sich mal ganz genau überlegen,
wie sie die Grenzen für die Empfehlungen setzen wollen -
nachvollziehbar für die Eltern.

Mir sind inzwischen diverse übereifrige Eltern über den Weg gelaufen, die die feste Überzeugung haben, dass ihr Kind eindeutig das schlauste, liebensweteste und am schlechtesten behandeltste sei… Und ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie sie zu dieser Überzeugung kommen. Solange man nicht weißt, was mit dem Kind in der Schule abgeht, sollte man (darf man?) die Entscheidungen der Schule nicht anzweifeln. Entweder waren die genannten Elternteile ziemlich verpeilt, oder die Kids haben sich zu Hause ganz anders bnommen als in der Schule. Das soll natürlich keine Entschludigungen für Fehlentscheidungen der Schule sein, das gibt es sicherlich auch. Mach dir klar, warum deine Tochter die Empfehlung nicht bekommen hat, sind die Argumente der Schule eindeutig nicht zutreffend, sollte sie im Gymnasium keine Probleme haben.

Entweder man nutzt diese Möglichkeiten oder schert sich einen
Dreck um Empfehlungen und Erprobungsstufe und schickt sein
Kind bei Zweifeln gleich auf die nächst niedrigere Schulstufe.

Nutz die Chance! Wenn deine Tochter auf der privaten Schule nicht angenommen wird, schick sie auf das staatliche Gymnasium. Gerade wenn sie dort keine schlechten Leistungen bringt, sollte der Wechsel auf Privatschule funktionieren (evtl. im nächsten Schluljahr)
Viel Glück!

mfg
Eure pommesbude

Hallo Volker,

gern können wir uns privat schreiben, denn was ich sonst noch zu meinem Sohn zu sagen habe, möchte ich hier nicht unbedingt allen zu Lesen geben.
Meine Emailadresse findest Du ja in jedem meiner Beiträge in der Kopfleiste, beige unterlegt.
Danke für Deine schnellen Antworten.

LG
Andrea

Wenn Du möchtest sende ich Dir meine Tel. per Mail, vielleicht
lässt sich das eine oder andere am Telefon schneller, direkter
besprechen.

Hallo Andrea,

unsere große Tochter hatte nach der 6. Klasse auch keine Gymnasialempfehlung erhalten. Wir haben daraufhin einen Termin mit der Klassenlehrerin gemacht: Erste Reaktion ihrerseits: „Die Empfehlung wird nicht geändert.“ Erst als wir ihr deutlich machten, dass wir gemeinsam im Gespräch ausloten wollen, ob sich der Wunsch unserer Tochter und deren Leistungen im Einklang bewegen oder ob wir ihr damit einen nicht wieder gutzumachenden Schaden zufügen, wurde sie freundlicher.
Im Gespräch, an dem dann übrigens auch der Direktor teilnahm, stellte sich heraus, dass die Entscheidung im Lehrerkollegium 50:50 für bzw. gegen die Gymnasialempfehlung bei unserer Tochter war. Die Schule hat in solchen Fällen dann immer zum „niedrigeren Schulzweig tendierend“ entschieden.
Wir haben es gewagt und den Wunsch unserer Tochter respektiert, Abitur machen zu wollen. Dieses hat sie mit 2,3 erreicht und studiert seitdem erfolgreich Japanologie und Geografie. Das Standvermögen, das sie mittlerweile entwickelt hat, hätten wir ihr niemals zugetraut. Aber sie hatte und hat ein Ziel vor den Augen und arbeitet zielstrebig auf die Verwirklichung desselben hin.
Also auch die Empfehlung nicht für das Gymnasium lautet: Es ist eine Empfehlung. Die Entscheidung ist ganz allein eure bzw. die eurer Tochter.
Ich wünsche Euch alles Gute. M.P.