Hallo Werner!
ich weiß nicht was ihr hier diskutiert. Anscheinend willst du
den Punkt den Gernot vorbringt nicht sehen.
Doch, doch, ich habe die Argumentation schon verstanden, versuche aber lediglich darauf hinzuweisen, dass diese Argumentation sehr fraglich, wenn nicht sogar gefährlich ist.
Du hältst es für richtig dass Kreationisten ihre Behauptung
beweisen.
Wenn sie wollen, dass man sie ernst nimmt, ja.
Das ist deine Forderung.
Ich denke, da stehe ich nicht so ganz allein da.
Warum sollten sie der
nachkommen?
Weil sie beispielsweise für sich das Recht erstreiten möchten, im naturwissenschaftlichen Unterricht auf Augenhöhe mit der Evolutiontheorie gelehrt zu werden.
Für sie ist doch alles jenseits jeden Zweifels
bewiesen, duch ihre gläubige Annahme der Bibel als Wort eines
allmächtigen Gottes.
Was für sie bewiesen ist, spielt deshalb überhaupt keine Rolle, weil es keine Hinweise gibt, die die Vorstellungen der Kreationisten in irgendeiner Art und Weise stützen.
Angenommen ich glaube nun daran, dass die Welt vor eintausend Jahren von Außerirdischen erschaffen wurde, also jünger ist, wie von den Kreationisten behauptet. Die Welt war so, wie du sie heute vor dir siehst. Ich schaffe es, durchzusetzen, dass deine Kinder an ihrer Schule von nun an ab der 5. Klasse in Biologie diese Vorstellung als alternative Schöpfungslehre vermittelt bekommen. Ich werde dir nicht beweisen, dass es so nicht gewesen ist, und du kannst es mir auch nicht beweisen, da du vor einhundert Jahren noch nicht gelebt hast, und auch kein Mensch lebt, den du befragen kannst.
Die Forderung nach dem Beweis ist eine
wissenschaftliche, die für den Gläubigen keine Gültigkeit hat.
Richtig, daher hat das auch im Biologieunterricht nichts zu suchen. Ich verstehe nicht, was hieran so schwer zu verstehen ist.
Er (der gläubige KReationist) dagegen sieht die
wissenschaftlichen Aussagen als Behauptung, die prinzipiell
unbeweisbar ist, weil sie der WAHRHEIT (die unanfechtbar ist)
zuwiderläuft.
Schön für ihn. Solange er damit nicht missionieren geht, oder versucht, seine „Wahrheit“ in ein etabliertes und nachweislich gut funktionierendes System zum Erkenntnisgewinn unterzubringen, kann er auch glauben, was er will.
Die Evolutionstheorie ist sozusagen a priori
falsch. Sie kann nie bewiesen werden.
Den Link zur wissenschaftlichen Methodik will ich jetzt nicht rausholen, aber wer so argumentiert hat eben nicht verstanden, wie Wissenschaft funktioniert.
Und der Kreationismus
ist genauso a priori richtig, sie kann nie widerlegt werden.
Ich kann nichts widerlegen, was nicht da ist. In der Biologie kann man Beobachtungen machen und dazu ein Erklärungsmodell finden. Welche Beobachtungen hat der Kreationismus gemacht um sein Weltbild zu rechtfertigen?
Die Außerirdischen, die die Erde vor eintausend Jahren erschaffen haben, haben nämlich auch die Bibel erfunden und damit die Grundlage für die Kreationisten gelegt.
Würdest du den Kreationisten mehr glauben als mir? Wenn ja, warum?
Ich weiss, es geht hier nicht um deine persönliche Einschätzung, aber wenn ich dein Posting und einige andere hier lese, dann bekommt man den Eindruck, dass hier ein gewisses Verständnis gegenüber den Kreationisten vermittelt werden soll, was meiner Meinung nach völlig fehl am Platz ist.
Gruß
Michael