Hallo Renate,
auch ich möchte meine Erfahrungen mit Katzen zum Besten geben:
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Katze Nr. 1 hatte als Mutter eine Hochhauskatze, die nur im Sommer mal in den Garten kam. Wie sie gedeckt werden konnte, war meiner Kollegin absolut unklar - aber es passierte und ergab 14 (!) Katzenjunge. Nun hatte sie vorher schon geklärt, wer eines abnimmt und ich hatte mich für den rabenschwarzen Kater mit lediglich 3 weissen Haaren unterm Hals entschieden. Unser Leben änderte sich total… das Schlafzimmer hielten wir immer geschlossen, ansonsten musste ich (!!!) umlernen, dass man Katzen nicht erziehen kann, bzw. sie sehr eigenwillig sind. Trotz Kratzbaum und Spielzeug – hopste sie am liebsten über den Schreibtisch - aber nur, wenn wir nicht da waren. D.h. es ging auch einiges zu Bruch-- ich habe aber gelernt, dass ich meine Wohnung katzengerechter einrichten musste. Sie konnte damals übrigens nicht raus, weil ich gleichzeitig schwanger wurde und Angst vor der Toxoplasmose hatte.
So schön so gut - es war eine extrem wilde Katze, die auch an Frotteegardinen im Bad hochkletterte und und und…
Als das Kind geboren war, liessen wir sie mit Katzentür raus… und blieb genauso wild und gleichzeitig anhänglich. Nun musste ich mich an tote Mäuse, Goldfische, Nachbars Ziertauben im Keller gewöhnen…Selbst wenn Ur-trieb – ich fand es schrecklich. Leider hat sie dann 2 Jahre später durch ein Auto vor meinen Augen ihr Ende gefunden. Das war ganz grausam, weshalb ich nicht wieder eine Katze nach draussen liess, sondern mir einen echten Stubentiger holte.
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Meine Schwiegermutter im gleichen Haus, hat ihren Kater nie rausgelassen, war im Einzelhandel tätig und mehr als 12 Stunden meist aus dem Haus. Die restliche Zeit hatte ihr Kater alle Freiheiten und die beiden haben sich super arrangiert (angefangen beim täglichen krabbenpuhlen,w eil er nur frisch gepuhlte Krabben frass…) Sie verwöhnte ihn nach Strich und Faden, er war anhänglich und wirkte sehr zufrieden.
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Ein Freund hatte 2 Burmakatzen in seiner Wohnung. Auch dort war es normal, sie durchaus auf dem obersten Bücherregal flitzen zu sehen, über Fernseher, Blumenbank (wurde dann entfernt) und wir gewöhnten uns an Kunstblumen — denn Blumenerde aus Töpfen zu puhlen ist wohl für die meisten Katzen ein Lieglingshobby- Seine Kater schliefen auf dem 2. Bett — und das war auch nicht mehr zu ändern, siehe Eigenarten von Katzen.
Was ich dir damit sagen möchte: es liegt an deiner - und nur an deiner persönlichen Einstellung, ob du dich dem Spieltrieb beugst und deine liebgewordenen Bequemlichkeiten aufgeben möchtest. Ansonsten sehe ich keine Probleme, denn Katzen können gut alleine sein. Sie brauchen regelmässige Pflege und Streicheleinheiten und tipp topp Katzentoilette. Empfehlen möchte ich dir allerdings ein wenig Literatur zum Thema „Haustiger“ – es gibt sogar humorig geschriebene.
Lernen musst du auch, dass Katzen dann schmusen und spielen — wenn sie wollen und nicht, wann du möchtest. Aber ich denke, dass ist alles keine Hürde.
Ich wünsche dir viel Freude mit einer oder auch zwei Katzen – und der einzige Tipp wäre noch, nimm keine ganz jungen sondern hol sie dir aus dem Tierheim oder schau in Anzeigen,weil sie häufig wegen Allergien abgeben werden müssen.
Liebe Renate, ich habe noch nie so ein langes Posting geschrieben, aber ich denke, das Thema gibt es einfach her.
Übrigens vor 5 Jahren holte ich mir dann statt Katze einen Hund, weil dies schon seit meiner Kindheit (da hatte ich auch einen) immer mein Wunsch war. Mein damals junger Hund hat auch Tapeten angefressen, Kabel durchgebissen, Schuhe demoliert – der einzige Unterschied ist nach meinen Erfahrungen - gerade bei Strom – Katzen lernen besser!! Und wir haben halt alle Kabel in Kabelschächte gepackt.
In diesem Sinne-- viel Freude an deinem lebenden Mitbewohner
Chris