Kinder sind von Geburt an geborene Egoisten und Opportunisten

Ich wünschte das Emc2 der Biologie wäre niemals mit „Struggle
= Kampf“ und „fittest = Stärkerer“ übersetzt worden.

Genau, deshalb schrieb ich es auch auf Englisch. Wobei

Dachte ich mir, aber das hilft ja nicht. Struggle for life ist für alle immer schlichtweg Kampf ums Überleben. Survival of the fittest das Überleben des Stärkeren. So wird es sein immerdar.
Ich wüßte nicht, wie man dagegenan aufklären könnte.
Da kommen dann am Ende egoistische Babies heraus.

Tilli

Strategien vs. Instinkte
Hi,

Beides erfordert ein auf strategisches Denken/Überlegen basierendes Handeln.
M.E. völlig falsche Bezeichnungen im Zusammenhang mit Neugeborenen. …

Nö, nicht unbedingt, wobei das alles auch eine Frage der Perspektive ist… Natürlich verschwendet ein frisch geschlüpfes Hosenscheißerle nicht unbedingt Gedanken an Perspektiven, strategisches Handeln oder Konditionierung. Hat es Hunger oder Bauchweh, brüllt es aus Leibeskräften. Mama oder Papa kommen, stopfen den Schnabel & trösten & massieren das Bäuchlein. Soweit - so gut: hat Mutter Natur ja schon ganz clever eingerichtet… Natürlich haben auch die Kleinsten den Dreh schnell raus.

Dennoch: Gedanken würde ich mir machen, wenn das Kind nicht zwölf Wochen oder zwölf Monate, sondern zwölf Jahre alt ist… Dann könnte in der Tat strategisches Denken dahinter stecken. :wink:

Grüße
EP

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alles dient dem Überleben…
Hallo,

Egoismus, Opportunismus- beides ist überlebenswichtig und damit nur zwei Worte um die Art fortbestehen zu lassen.

Interessanter ist doch die Bewertung, die doch wohl negativ ausfällt-- warum??
Was ist an Egoismus nicht gut?
Was ist an Opportunimus nicht gut?
Und wird allen Ernstes geglaubt, daß Sozialverhalten dieses unterbindet??

Ich glaube, daß Sozialverhalten nur dafür sorgt, das Verhalten von Egoismus und Opportunismus in einem Rahmen zu bedienen, der nicht zu auffällig ist.
Wir sind das alle…alle sind wir Egoisten- alle sind wir auch Opportunisten.

Und ein gesunder Egoismus- ist auch sehr gesund-- wie auch ein gesunder Opportunismus niemandem schadet.

kitty

und meine Zuordnung/Reihenfolge der beiden
Hi auch,

Beides erfordert ein auf strategisches Denken/Überlegen basierendes Handeln.
M.E. völlig falsche Bezeichnungen im Zusammenhang mit Neugeborenen. …

Nö, nicht unbedingt, wobei das alles auch eine Frage der Perspektive ist

Instinktives Handeln bewahren wir uns ein Leben lang, beispielsweise die physiologischen Veränderungen (wenn auch unterschiedlich ausgeprägt) bei einem Erschrecken. Hunger bei einem Neugeborenen und die schreiende Reaktion sind rein instinktiv verursacht und unvermeidbar. Instinkt beschränkt sich auf einfachste Überlebensstrategien. Überlegtes Handeln beginnt später, spätestens

…wenn das Kind nicht zwölf Wochen oder zwölf Monate, sondern zwölf Jahre alt ist…
Dann könnte in der Tat strategisches Denken dahinter stecken.

Da sind wir uns einig. Instinkt wird dann erweitert um strategische Maßnahmen, sein Ziel schnellstmöglich und einfachst zu erreichen. Im Gegenzug erhält man schließlich auch Aufgaben/Verantwortung usw.

Gruß
nasziv

Da das Originalzitat, auf dem diese ganze Diskussion basiert von mir kam, würde mich mal interessieren, warum du meinst, dass „mühsam“ streichen zu müssen?

Aus der Perspektive der Kinder ist das nämlich durchaus angebracht. Zu diesem Sozialverhalten gehört das Teilen, das Verzichten, das Abwarten und vieles, vieles mehr. Das geht nicht ohne Tränen ab. Nicht ohne Wut- und Trotzanfälle. Die Kinder verhalten sich ja nicht aus Bosheit so, sondern aus einem Gefühl der Ohnmacht heraus. Feststellen zu müssen, dass man nicht der wichtigste und einzige Mensch auf Erden ist, ist eben durchaus eine eher frustrierende Feststellung.

Das habe ich mit mühsam gemeint und ich denke, das ist durchaus ok so.

Das habe ich mit mühsam gemeint und ich denke, das ist durchaus ok so.

Mühsam bedeutet (für mich), über das übliche Maß hinaus Aufwand betreiben zu müssen, um für mich ein Ziel/Verhalten oder ähnliches zu erreichen. Aufgrund physischer, psychischer Defizite oder besonders hoher Anforderungen.

Das Erlernen sozialen Verhaltens ist in diesem Sinne nicht mühsam. Es erfolgt nebenbei, wie Brezelbacken bei Bäcker Müller (oder wie bereits geschrieben das richtige Artikulieren im Umfeld erlernen).

Aber es kann durchaus dem eigenen Willen und Wollen häufig widersprechen und dann bzw. deswegen:

Das geht nicht ohne Tränen ab. Nicht ohne Wut- und Trotzanfälle.

Mühsamkeit im eigentlichen Sinne ist aber nicht die Ursache für dieses Verhalten.

Bemüht :smile:
nasziv

Hallo,

ich glaube nicht das das so ist, nur weil einer das bei Werweisswas schreibt.

Ich glaube viel mehr, dass der Mensch als soziales Wesen geboren wird. Das menschliche Gehirn hat sich angeblich seit der Steinzeit nicht mehr wirklich weiterentwickelt. Das, was die Menschheit heute weiß und im Stande ist zu leisten, ist also das Ergebnis eines gelingenden Miteinanders. Dieses ist also nur deshalb möglich, WEIL der Mensch eben die angeborene Fähigkeit hat, sozial zu denken und zu handeln.

Eine wissenschaftliche Erklärung hierfür könnten die Spiegelneuronen (siehe Wikipedia oder so) sein.

Eine für mich weitere Erkenntis ist, dass Menschen der sozialen Gemeinschaft am besten dienen, wenn sie auch gelernt haben, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu benennen.

Immer wieder kommt der Mensch in das Spannungsverhältnis:
Bewahrung der eigenen Integrität und Kooperation mit der Gemeinschaft.

Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass es gerade für die Gemeinschaft wertvoll ist, Menschen zu haben, die ihre eigenen Integrität achten.

Grüße
Stefan

Hallo Ahnzasnich,

Wie erwachsene über Kinder denken ist ganz unterschiedlich. Das alte Erziehungsmodell ging geradezu zwanghaft davon aus, dass Kinder schlecht, böse sind.

Wir sind von einem positiven Bild der Kinder ausgegangen. Wir meinten zwar Kinder kommen nicht fertig auf die Welt und müssen vieles erst lernen, aber Negative Zuschreibungen haben wir uns verkniffen, weil wir das so auch gar nicht sahen. Und ja, sie müssen den Großteil ihres Sozialverhaltens erst lernen. Dabei hatte ich aber nie den Eindruck bei meinen Kindern, dass dies gegen ihre Natur gewesen wäre.

Wir haben unsere Kinder gewaltfrei erzogen, und es hat wunderbar geklappt. Bereue nichts.

Huhu!

Einen Link habe ich noch, der ist mir eben in die Finger gekommen und ich musste an diesen Strang hier denken:

GnihihiLockenlicht