Kopfbahnhöfe in Deutschland

Servus,

mit meines Wissens vermutlich rund 1,5 Mrd. € öffentlicher Mittel, die unabhängig von der Neubaustrecke für den neuen Bahnhof nebst Zufahrtstunneln vergraben werden, darf man das Thema schon als Politikum betrachten, meine ich:

Und auch mit dem in der Diskussion angesprochenen Aspekt, daß der Widerstand gegen das Projekt in einer Weise organisiert ist, die den Eindruck macht, als gäbe es keine Raumordnungsverfahren, Planfeststellungsverfahren, Anhörung der Träger öffentlicher Belange und dergleichen, und als sei die Heimerl-Trasse nicht seit 1988 bekannt.

Und auch mit den Reaktionen von Kommune und Land, die einen eher aufgescheuchten und ziellosen Eindruck machen, ganz als sei z.B. Pro Bahn e.V. ein Verein von Schienenküssern und Modelleisenbahnern und dessen seit Langem bekannte, fundierte Äußerungen zum Thema müßten in einem effizienten Verwaltungsbetrieb sinnvoll genau so behandelt werden wie die Werbung von Büromöbelhändlern.

Daß man ein solches Politikum nicht ohne dessen sachlich/technische Aspekte diskutieren kann, halte ich für naheliegend - ich habe bei dieser Diskussion ein paar Äußerungen von Gegnern von Stuttgart 21 kennen gelernt, die mich an die Kuriositäten erinnern, die in der Zeit zum Thema „Zwischenlager“ zu hören waren, als ich mich öfter mal in Gorleben von der Polizei habe nassspritzen lassen, um das Duschen zu sparen. Das „Wie“ und das „Was“ greifen bei dem Stuttgarter Projekt in ähnlicher Weise ineinander wie „damals“ (und heute!) in Gorleben, und insbesondere das „Wie“ ist ein politisches Thema.

Schöne Grüße, auch vom Grafen Eberhard im Bart

MM

Hallo Martin,

niemand versteht mich …

Natürlich ist „Stuttgart 21“ ein innenpolitisches Thema und soll hier so viel Raum wie gewünscht haben.

Die Frage allerdings, wer wann, wer mit welchem Kopfbahnhof usw., historische Entwicklung, Pro & Contra eines Kopfbahnhode (HH-Altona, wenn auch nicht mehr lange) ist ja nur indirekt ein innenpolitsches Thema.

Mehr wollte ich nicht gesagt haben.

Grüße mir die Bretagne (seufzzzzz).

Schönen Tag noch

[MOD] Thomas

Hallo Mmmmh Thomas,
mir ging es genauso, ich habe rauf und runter gesucht und keine passende Stelle für meine Frage gefunden. Immerhin wurde sie beantwortet, wofür ich mich an der falschen Stelle bedankt habe. Solange es geht, möchte ich mich nochmal, dieses Mal hoffentlich an der richtigen Stelle, für die Antworten bedanken.
Darja

Verzeihung, aber ich verstehe nicht ganz, ob Sie (oder Du) Befürworter oder Gegner von S21 sind.
Manches finde ich auch recht kurios, was die Gegner anstellen, um Gehör zu finden. Im Großen und Ganzen sind die Argumente aber sachlich.
Schließlich sind es weder Chaoten noch rechthaberische Menschen sondern Menschen, die einfach besorgt sind, und vor allem sind es Menschen, die mit der Bahn fahren und nicht nur gelegentlich mit dem ICE und ansonsten mit ihren großen Limousinen oder per Flugzeug reisen.
Rechthaberei habe ich bei den Befürwortern kennengelernt. Da schwärmt man von Stuttgart als Herz Europas, davon daß wir den Fortschritt verhindern wollen, daß wir Chaoten sind, die gegen alles protestieren. Die sind natürlich auch vehement gegen die Proteste gegen Endlager, Atomkraft etc. - Was unterscheidet die Stuttgarter Protestierer von denen gegen Atomkraft - mal menschlich gesehen?
Darja

Ich danke für die Antwort. Ich habe mich für alle Antworten pauschal schon bedankt, aber leider an der falschen Stelle.
Ich konnte mir gar nicht vorstellen, daß es so viele Kopfbahnhöfe geben soll, wie bei Wikipedia erstichtlich, und dann meint man, der Stuttgarter Kopfbahnhof müßte mit Gewalt weg, obwohl er bestens funktioniert, und das was kommen soll, ist zumindest für die Bahnfahrer in der Region schlechter.
Gruß Darja

Servus,

an einem Durchgangsbahnhof mit zwölf Gleisen und ausreichend Abstellfläche meinetwegen gerne auch außerhalb des Tunnelbereiches hätte ich wenig auszusetzen, solange gewährleistet ist, daß der Flugverkehr zahlt, was ihm die neue Flughafenanbindung bringt. Bloß - mit zwölf Gleisen würde S21 wohl vollends unbezahlbar. K21 scheint mir bei gegebenen Kosten die viel größere und flexiblere Kapazität für den Nah- und Regionalverkehr zu erhalten, einschließlich einer Option auf künftige umsteigefreie Verknüpfung von Stadtbahn und DB-Netz.

Das Anbaggern des Stuttgarter Mineralwassers einerseits (S21) und die Anbindung Untertürkheim-Wendlingen andererseits (K21) werden sich nicht viel nehmen, beides sind problematische Eingriffe, aber beide sind harmlos im Vergleich zu dem dramatischen Flächenbedarf von Autobahnen vergleichbarer Kapazität.

Mich ärgert halt, wie das Projekt weitgehend von der Exekutive durchgezogen wird - ich könnte mir denken, daß bei etwas mehr Respekt vor den Parlamenten deren Arbeit auch auf etwas größeres Interesse bei den Bürgern stieße, wahrscheinlich zum Wohl aller. Wenn ich mir allein vor Augen führe, wie bei Nachbars die NEAT-Projekte, die für die Schweiz wahrlich kein kleiner Brocken zu schultern sind, diskutiert, verabschiedet und realisiert worden sind…

Andererseits geht mir das plötzliche Erstarken des Widerstands zum jetzigen Zeitpunkt, wo alle Chancen im Verfahren schon vergeigt sind, auch ziemlich gegen den Strich. Während der letzten zwanzig Jahre war von dem Thema bei keiner einschlägigen Wahl mehr als ganz am Rande zu hören, VCD und Pro Bahn wurden von sämtlichen Parteien grade so stehen gelassen, auch die Grünen, die sich an ihrem Programm gemessen eigentlich in der Frage engagieren müßtenm, haben sich lieber mit solchen Dingen wie der Reaktivierung der Bahnverbindung Müllheim - Mulhouse beschäftigt.

Jo, und jetzt hammer den Salat.

Schöne Grüße

MM

Servus,

ja, so isches noch au wieder.

Sicher ist es sinnvoll, wenn Du die Schienenküsser hier herum dran erinnerst, daß es ein Leben jenseits von Hp 1 / Vr 1 gibt.

Schöne Grüße

MM

Hallo,
wieso reisst man in Stuttgart eigentlich oberirdisch Gebaeude ab, um darunter einen Tunnel mit Bahnsteig zu graben. Hat von weitem betrachtet nichts miteinander zu tun. In Frankfurt an der Zeil haben sie auch nicht die Kaufhaeuser plattgemacht wegen des U-Bahn-Baus im Kellerbereich.
Gruss Helmut

Hallo Helmut

wieso reisst man in Stuttgart eigentlich oberirdisch Gebaeude
ab, um darunter einen Tunnel mit Bahnsteig zu graben. Hat von
weitem betrachtet nichts miteinander zu tun.

Du musst es halt mal von nahem betrachten, nicht von weitem.

In Frankfurt an
der Zeil haben sie auch nicht die Kaufhaeuser plattgemacht
wegen des U-Bahn-Baus im Kellerbereich.

In Frankfurt an der Zeil hat man auch nicht acht Gleise an vier Bahnsteigen nebeneinander vergraben.

Gruß
smalbop