Latein oder Französisch?

Hallo Stefan!

Ich hätte gerne ein paar knackige
Argumente für Latein (ich bin nämlich
dagegen).

Nachdem ich den Thread durchgelesen habe, denke ich als ehemaliger Lateinschüler, daß die wichtigsten Argumente tatsächlich auf der Seite des Verständnisses für die eigene Sprache, da das Lateinische exakte Übersetzungen benötigt, für die Kultur, da z.B. die meisten unserer Gesetze auf die Römerzeit zurückgehen (jaja, die Römer haben nicht nur zerstört, sondern auch eine pax romana möglich gemacht…), die meisten Übersetzungen nicht den Kern der Aussage treffen, liegen. Hätte ich in der Schule nicht Latein gehabt, dann wäre ich zwar einerseits vielleicht nicht sitzengeblieben, aber ich hätte nun nicht die Muße, mir hin und wieder die alten Klassiker hervorzunehmen und diese mit den Übersetzungen zu vergleichen. Gerade dabei wird mir immer wieder die Beschränktheit der einschlägigen Übersetzung bewußt. Was ich durch den Lateinunterricht gelernt habe sind zwar in erster Linie Vokabeln, die ich nun bei meiner Arbeit anwenden kann (als Naturwissenschaftler), andererseits auch untergeordnet solche Dinge, daß man eine Übersetzung von einer Sprach in die andere wörtlich nie hinbekommt. Man muß Wortfelder lernen. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Wandelung der Sprache und ihrer Begriffe in der Zeit.

Nur, eines will ich gleich
entkräften: Ich glaube, dass das Lernen
einer weiteren romanischen Sprache von
einem soliden Französisch aus exakt
genauso gut (oder schlecht) funktioniert
wie von Latein aus.

Dieses Argument kann ich nicht gelten lassen, da sowohl das Französische als auch jede andere romanische Sprache auf Latein zurückgehen, wie auch fast (!) jede europäische Sprache zumindest lateinisch beeinflußt ist (woher kommt wohl unser Fenster?). Jede der heutigen romanischen Sprachen können einerseits verstanden werden, wenn man sie selbst lernt, oder ihre Ursprünge kennt. Schwerer ist es, sich diese Ursprünge zu erschließen, wenn man von fortgeschrittenen, eigenständig sich entwickelten Sprachen ausgeht. In welcher heutigen romanishen Sprache sind alle Kasus ausgebildet?

Was im Thread ebenfalls anklang, kann auch ich bestätigen. Man muß kein guter Schüler in Latein sein, um davon zu profitieren. Die deutsche Sprache habe ich auch erst richtig gelernt, als ich Latein in der Schule hatte. Das endgültige Aha-Erlebnis kam dann mit dem Lernen des Altgriechischen.

Grüße,
Thomas

Das
endgültige Aha-Erlebnis kam dann mit dem
Lernen des Altgriechischen.

Hatte ich glatt vergessen. Latein ist wirklich nur Krieger-, Bauern- und Ingenieursprache. Aber Griechisch (schwelg)… aber wir wollen nicht abdriften, zumal diese Alternative wohl gar nicht in Frage kommt.

Chaire, o phile!

Hi Thomas,

wenn ich dich richtig verstehe, bist du einerseits wegen Latein sitzengeblieben (das heisst du hast ein Jahr deines Lebens an Latein geopfert) und hast andererseits

  1. deine eigene Sprache besser verstanden
  2. gelernt, dass wörtliche Übersetzungen von einer Sprache in die andere nie funktionieren,
  3. eine Freude daran, die schlechten Lateinübersetzungen zu verbessern
  4. eine Hochachtung vor der pax romana
    zu 1.: hab ich schon zugegeben
    zu 2.: da brauchts Latein nicht dafür, um das einzusehen
    zu 3.: ok, die Freude lass ich dir gerne
    zu 4.: siehst du, ich hatte 8 Jahre Latein, aber dieser Aspekt wär mir nie freiwillig eingefallen. Mag an meiner selektiven Wahrnehmung liegen oder aber, was ich eher glaube, das habe ich einfach nie gehört!

Sind diese 4 Punkte ein ganzes Schuljahr wert???

Nur, eines will ich gleich
entkräften: Ich glaube, dass das Lernen
einer weiteren romanischen Sprache von
einem soliden Französisch aus exakt
genauso gut (oder schlecht) funktioniert
wie von Latein aus.

Dieses Argument kann ich nicht gelten
lassen, da sowohl das Französische als
auch jede andere romanische Sprache auf
Latein zurückgehen, wie auch fast (!)
jede europäische Sprache zumindest
lateinisch beeinflußt ist (woher kommt
wohl unser Fenster?).

Das bestreite ich doch gar nicht, ich sag bloß, dass das Lernen einer weiteren lebenden romanischen Sprache auch von Frz. aus funktioniert. Latein ist dafür weder notwendig noch hinreichend. Auch das Wort Fenster benutzt meine Tochter seit etlichen Jahren im richtigen Zusammenhang, ohne je von fenestra gehört zu haben…

In welcher
heutigen romanishen Sprache sind alle
Kasus ausgebildet?

Vermutlich in keiner. Aber die Sprachen haben halt andere Mittel gefunden die Kasus auszudrücken. Na und? Sicher sind nicht viele Feinheiten verlorengegangen. Und selbst wenn, können wir sie in unserer Sprache nicht mehr ausdrücken (das ist logisch!).

Was im Thread ebenfalls anklang, kann
auch ich bestätigen. Man muß kein guter
Schüler in Latein sein, um davon zu
profitieren.

Aber mensch muss einE guteR SchülerIn sein, wenn mensch nicht wegen Latein kleben bleiben will. Und das ist mein Punkt: Ist es das Wert???

Das
endgültige Aha-Erlebnis kam dann mit dem
Lernen des Altgriechischen.

OK, da beissts bei mir aus. Da kann ich nicht mehr mitreden.

Ich danke dir für den ausführlichen Kommentar!
S_

Hallo Stefan!

wenn ich dich richtig verstehe, bist du
einerseits wegen Latein sitzengeblieben

Korrekt! Aber was tut das zur Sache? Einstein ist auch sitzengeblieben - und dann? Ich finde, daß ich mich in guter Gesellschaft befinde.:wink:

(das heisst du hast ein Jahr deines
Lebens an Latein geopfert)

Nicht geopfert, sondern investiert!

und hast
andererseits

  1. eine Hochachtung vor der pax romana

zu 4.: siehst du, ich hatte 8 Jahre
Latein, aber dieser Aspekt wär mir nie
freiwillig eingefallen. Mag an meiner
selektiven Wahrnehmung liegen oder aber,
was ich eher glaube, das habe ich einfach
nie gehört!

Nun, dann scheint der Lateinunterricht insgesamt recht unterschiedlich zu sein (wen wundert es, bei unterschiedlichen Schulen?). Auf meiner Schule standen mit dem Lernen der Sprache immer die geschichtlichen Hintergründe im Vordergrund. Die Verfasser meines Lateinlehrbuches hatten in den einzelnen Lektionen historische und philosophische Hintergründe aufgearbeitet und stets deutsch Kommentare zur römischen Geschichte beigesteuert. Und gerade diese Ausbildung hat meine Denkweise stark beeinflußt. Daher verdanke ich dem Lateinunterricht mehr als jedem anderen Fremdsprachenunterricht. Hinzu kommt, daß ich den Englischunterricht in der Schule knicken konnte und für mein Studium praktisch diese Sprache neu lernte.

Sind diese 4 Punkte ein ganzes Schuljahr
wert???

Aus meiner Sicht auf jeden Fall. Dem einen Schuljahr kann ich eine nachfolgende schnellere Ausbildung entgegensetzen. Durch mein Wehrdienstjahr habe ich ein weiteres Jahr „verloren“ (was ich ebenfalls nicht als solches empfinde-aber das ist eine andere Geschichte). Nun bin ich unter den Doktoranden einer der jüngsten.

Dieses Argument kann ich nicht gelten
lassen, da sowohl das Französische als
auch jede andere romanische Sprache auf
Latein zurückgehen, wie auch fast (!)
jede europäische Sprache zumindest
lateinisch beeinflußt ist (woher kommt
wohl unser Fenster?).

Das bestreite ich doch gar nicht, ich sag
bloß, dass das Lernen einer weiteren
lebenden romanischen Sprache auch von
Frz. aus funktioniert.

Wie gesagt, sehr viel schwerer.

Latein ist dafür
weder notwendig noch hinreichend.

Das sehe ich aus eigener Erfahrung anders. Nie hatte ich Französischunterricht genossen, und dennoch konnte ich während meines Studiums ein Referat vorbereiten, welches fast ausschließlich auf französischer Literatur beruhte. Eine meiner Kommilitoninen, die in der Schule französisch hatte, gab es auf, mit mir die Texte durchzugehen, da sie selbst meinte, daß ich ihr mehr über die Zusammenhänge des Textes erklären könne als sie mir.

Auch
das Wort Fenster benutzt meine Tochter
seit etlichen Jahren im richtigen
Zusammenhang, ohne je von fenestra gehört
zu haben…

Weiß daher auch gleich etwas über die Geschichte des Fensters? :wink: Wenn es nur darum geht, das aktuelle Geschehen zu erfassen, dann reicht es, sich nicht mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Um eine Sache zu begreifen, muß man die Herkunft kennen. Erst dadurch werden dann Weiterentwicklungen möglich. Und die europäische Geschichte fängt nicht erst 1933 an!!!

In welcher
heutigen romanishen Sprache sind alle
Kasus ausgebildet?

Vermutlich in keiner. Aber die Sprachen
haben halt andere Mittel gefunden die
Kasus auszudrücken.

Folglich wird es in jeder romanischen Sprache Eigenheiten geben, die nicht einfach auf das Französische zurückzuführen sind, jeodch auf jeden Fall auf das Lateinische, oder sehe ich das falsch?

Na und? Sicher sind
nicht viele Feinheiten verlorengegangen.

Wenn nur ein einziger Kasus verlorengeht, dann ist das bereits eine Menge. Der Unterschied ist dann zwischen zwei abgeleiteten Sprachen noch größer, wenn in jeder Sprache ein anderer Kasus verlorengeht.

Und selbst wenn, können wir sie in
unserer Sprache nicht mehr ausdrücken
(das ist logisch!).

Das ist richtig (und auch meine Argumentation). Daher kann man lateinische Klassiker nur verstehen, wenn man sie im Original liest und nicht in einer Reclam (oder sonst einer) Übersetzung, wie Du es ja vorgeschlagen hattest. Obwohl man nicht in der Lage ist, die Sprache direkt wiederzugeben, kann man sie dennoch besser verstehen.

Was im Thread ebenfalls anklang, kann
auch ich bestätigen. Man muß kein guter
Schüler in Latein sein, um davon zu
profitieren.

Aber mensch muss einE guteR SchülerIn
sein, wenn mensch nicht wegen Latein
kleben bleiben will. Und das ist mein
Punkt: Ist es das Wert???

Wert ist es das auf jeden Fall. Du scheinst ja unheimliche Angst zu haben, daß Deine Tochter ein Mensch zweiter Klasse wird, wenn sie sitzenbleibt. Aber dies sind Erfahrungen, die einen Menschen formen. Wenn man nicht an die Grenzen seiner Leistungen gebracht wird, dann weiß man auch nicht, wozu man fähig ist, und kann sich folglich selbst nicht richtig einschätzen. Durch das Sitzenbleiben wird man auch beileibe kein Mensch zweiter Klasse.

Das
endgültige Aha-Erlebnis kam dann mit dem
Lernen des Altgriechischen.

OK, da beissts bei mir aus. Da kann ich
nicht mehr mitreden.

In meiner Schule wurde stets auf die anderen Sprachen im Unterricht verwiesen. Daher empfinde ich es so, daß erst durch die Wurzel des Lateinischen, zu der auch das Griechische zählt, die europäische Kultur(en) begriffe habe.
Aber um dieses Begreifen zu ermöglichen muß man die Wurzeln kennen. Möchtest Du diese Erfahrungen Deiner Tochter vorenthalten?

Übrigens sind die Nobelpreise für Deutsche Forscher seit der Abschaffung der humanistischen Gymnasien zurückgegangen. Das gibt mir schon Anlaß zum Nachdenken…

Grüße,
Thomas

Hatte ich glatt vergessen. Latein ist
wirklich nur Krieger-, Bauern- und
Ingenieursprache. Aber Griechisch
(schwelg)… aber wir wollen nicht
abdriften, zumal diese Alternative wohl
gar nicht in Frage kommt.

Chaire, o phile!

Ahh, das tut gut, ein Gleichgesinnter!!!
:wink:))

hyia sou, adelphe!

Hi Thomas,

Auf meiner Schule standen mit
dem Lernen der Sprache immer die
geschichtlichen Hintergründe im
Vordergrund. … Daher verdanke ich dem
Lateinunterricht mehr als jedem anderen
Fremdsprachenunterricht.

Hmmm. Ja, so macht mir das Sinn. Aber kann ich davon ausgehen, dass Lateinunterricht so ist? Ich fürchte nein.

Nun bin ich unter den
Doktoranden einer der jüngsten.

Jungsein ist für mich nicht direkt ein Wert an sich. Aber was bedeutet das für dich, einer der Jüngsten zu sein? Hat das nicht Vorteile (neben dem großen Nachteil eben noch nicht so viel Moos angesetzt zu haben)?

Thema andere romanische Sprache erlernen: Dein Beispiel mit deiner Kommilitonin kann mich noch nicht davon überzeugen, dass es *leichter* ist von Latein aus.

Weiß daher auch gleich etwas über die
Geschichte des Fensters? :wink:

Die Geschichte des Fensters ist in Alt-Rom zu suchen??? :wink:)

Und die
europäische Geschichte fängt nicht erst
1933 an!!!

Japp, so ist es.

Folglich wird es in jeder romanischen
Sprache Eigenheiten geben, die nicht
einfach auf das Französische
zurückzuführen sind, jeodch auf jeden
Fall auf das Lateinische, oder sehe ich
das falsch?

Na ja, zum Teil gebe ich dir Recht: Latein ist nun mal die Grundlage der romanischen Sprachen. Die sich in jeder lebenden Sprache ergebenden Eigenheiten sind aber dann sicher nicht mehr auf das Lateinische, sondern nur noch auf die jeweilige Entwicklung zurückzuführen.

Aber mensch muss einE guteR SchülerIn
sein, wenn mensch nicht wegen Latein
kleben bleiben will. Und das ist mein
Punkt: Ist es das Wert???

Wert ist es das auf jeden Fall. Du
scheinst ja unheimliche Angst zu haben,
daß Deine Tochter ein Mensch zweiter
Klasse wird, wenn sie sitzenbleibt.

Ich sehe das mit dem Durchfallen so: Es gehört ebenso wie ein Beinbruch nicht zu den Sachen die mensch unbedingt haben sollte. Mensch kann auch an anderer Stelle lernen, was Schmerzen sind. Sicher, es bringt einen nicht um, aber es gleich zu etwas Tollem hochzustilisieren, geht mir zu weit.

Aber
dies sind Erfahrungen, die einen Menschen
formen. Wenn man nicht an die Grenzen
seiner Leistungen gebracht wird, dann
weiß man auch nicht, wozu man fähig ist,
und kann sich folglich selbst nicht
richtig einschätzen.

Du meinst, wer nicht Latein lernt, lernt nicht wie hart das Leben wirklich ist? Vielleicht etwas überspitzt gezeichnet, aber das lese ich aus deinen Worten. Und dem stimme ich ganz und gar üüüüüberhaupt nicht den Deut einer Andeutung zu! Ich glaube es gibt deutlich weisere Menschen als Lateinlehrende (Moment: erst den Satz fertig lesen!), die dazu befähigt sind, einen an die eigenen Grenzen zu führen (der alte Karate-Meister z. B.).

Durch das
Sitzenbleiben wird man auch beileibe kein
Mensch zweiter Klasse.

Mönsch, nö. Das ist ja bei einem gebrochenen Bein auch nicht so. Ausserdem würd ich mich ja selber niedermachen…

Daher empfinde ich es so, daß erst durch
die Wurzel des Lateinischen, zu der auch
das Griechische zählt, die europäische
Kultur(en) begriffe habe.
Aber um dieses Begreifen zu ermöglichen
muß man die Wurzeln kennen. Möchtest Du
diese Erfahrungen Deiner Tochter
vorenthalten?

Sicher nicht, ich will Sie nur nicht dazu vergewaltigen.

Übrigens sind die Nobelpreise für
Deutsche Forscher seit der Abschaffung
der humanistischen Gymnasien
zurückgegangen. Das gibt mir schon Anlaß
zum Nachdenken…

Na ja, das sind halt Zusammenhänge aber keine Kausalitäten. Die Geburtenrate in Deutschland ist auch mit dem Rückgang der Störche kleiner geworden…

Nochmal:
Wenn ich die Chance als hoch einschätzen könnte, dass meiner Tochter Latein in einer Art vermittelt wird, wie du das erlebt hast, würde ich das eine ganze Ecke anders sehen als so. Mittlerweile habe ich schon mit einer ganzen Reihe von Menschen zu dem Thema gesprochen (ca. 30), unter anderem ja auch hier im Brett.
Was sich in meinen Augen wie ein roter Faden durch alle pro-Latein Stimmen zu ziehen scheint, ist: „Ich bin dankbar, die harte Schule Latein durchlitten haben zu dürfen. Deshalb liebe ich heute Latein.“
Ich stelle mal eine gewagte These auf:
Es gibt doch bei Entführungsopfern einen beschriebenen Effekt, dass sie unter gewissen Bedingungen eine hohe Wahrscheinlichkeit zeigen, sich mit den Entführern zu solidarisieren. Wenn es da tatsächlich was dazu gibt (werd ich gleich mal danach forschen!). Ich hab das aus zwei Actionfilmen: In die hard I, wird der Effekt Helsinki-Syndrom genannt, im neuen Bond Stockholm-Syndrom.
Sollte es diesen Effekt geben und die emotionale Belastung im Lateinunterricht an die Grenze gehen, die du beschreibst, dann sollte die Vorhersage sein: Je mehr die Menschen unter Latein leiden, desto toller finden sie es. Da bleib ich dran, das prüf ich nach!

Also der gegenwärtige Stand ist 70:30 gegen Latein. Und zwar wirklich so. Nicht für Französisch, sondern gegen Latein.

Grüße
S_

Hallo Stefan!

Auf meiner Schule standen mit
dem Lernen der Sprache immer die
geschichtlichen Hintergründe im
Vordergrund. … Daher verdanke ich dem
Lateinunterricht mehr als jedem anderen
Fremdsprachenunterricht.

Hmmm. Ja, so macht mir das Sinn. Aber
kann ich davon ausgehen, dass
Lateinunterricht so ist? Ich fürchte
nein.

In dieser Hinsicht können sich Eltern ja erkundigen. :wink:
Da würde ich jedoch auch sagen, lieber einen guten neusprachlichen Unterricht als einen schlechten Lateinunterricht, der einem jede Freude am Lernen nimmt.

Nun bin ich unter den
Doktoranden einer der jüngsten.

Jungsein ist für mich nicht direkt ein
Wert an sich. Aber was bedeutet das für
dich, einer der Jüngsten zu sein? Hat das
nicht Vorteile (neben dem großen Nachteil
eben noch nicht so viel Moos angesetzt zu
haben)?

Ich wollte damit nur ausdrücken, daß ich beileibe zeitlich in der Ausbildung nicht allzu sehr aufgehalten wurde… :wink:

Thema andere romanische Sprache erlernen:
Dein Beispiel mit deiner Kommilitonin
kann mich noch nicht davon überzeugen,
dass es *leichter* ist von Latein aus.

Ich fand es damals (als ich es erlebte) sehr erstaunlich. Aber das hat nichts zu bedeuten.

Weiß daher auch gleich etwas über die
Geschichte des Fensters? :wink:

Die Geschichte des Fensters ist in
Alt-Rom zu suchen??? :wink:)

Sicher geht das Fenster noch weiter zurück, die Römer haben es nur in ihrem Reich Publik gemacht. Neben der Pax romana eine weitere positive Errungenschaft im Gegensatz zu den ständigen Kriegen… :wink:

Aber mensch muss einE guteR SchülerIn
sein, wenn mensch nicht wegen Latein
kleben bleiben will. Und das ist mein
Punkt: Ist es das Wert???

Wert ist es das auf jeden Fall. Du
scheinst ja unheimliche Angst zu haben,
daß Deine Tochter ein Mensch zweiter
Klasse wird, wenn sie sitzenbleibt.

Ich sehe das mit dem Durchfallen so: Es
gehört ebenso wie ein Beinbruch nicht zu
den Sachen die mensch unbedingt haben
sollte. Mensch kann auch an anderer
Stelle lernen, was Schmerzen sind.
Sicher, es bringt einen nicht um, aber es
gleich zu etwas Tollem hochzustilisieren,
geht mir zu weit.

Toll nicht, aber manchmal unausweichlich. Soweit ich weiß, bleiben einige andere Schüler anderer Fächer wegen sitzen. :wink:

Aber
dies sind Erfahrungen, die einen Menschen
formen. Wenn man nicht an die Grenzen
seiner Leistungen gebracht wird, dann
weiß man auch nicht, wozu man fähig ist,
und kann sich folglich selbst nicht
richtig einschätzen.

Du meinst, wer nicht Latein lernt, lernt
nicht wie hart das Leben wirklich ist?

Nicht nicht, aber es ist eine von vielen Möglichkeiten.

Vielleicht etwas überspitzt gezeichnet,
aber das lese ich aus deinen Worten. Und
dem stimme ich ganz und gar üüüüüberhaupt
nicht den Deut einer Andeutung zu!

So überspitzt meinte ich das auch nicht.

Ich
glaube es gibt deutlich weisere Menschen
als Lateinlehrende (Moment: erst den Satz
fertig lesen!), die dazu befähigt sind,
einen an die eigenen Grenzen zu führen
(der alte Karate-Meister z. B.).

Stimmt. Auch meine Judo-Lehrer hatten ihren Anteil dabei. Allerdings auf anderer Ebene.

Daher empfinde ich es so, daß erst durch
die Wurzel des Lateinischen, zu der auch
das Griechische zählt, die europäische
Kultur(en) begriffe habe.
Aber um dieses Begreifen zu ermöglichen
muß man die Wurzeln kennen. Möchtest Du
diese Erfahrungen Deiner Tochter
vorenthalten?

Sicher nicht, ich will Sie nur nicht dazu
vergewaltigen.

Nicht,daß Du mich falsch verstehst, ich meine nicht, daß jeder Mensch um jeden Preis Latein lernen sollte. Das wichtigste ist, daß man das Kind nicht quält (gilt auch für jedes andere Fach in gewissem Maße - Musikinstrumente z.B.). Nur wenn Lateinunterricht in Erwägung gezogen wird, tendiere ich dazu, diesem den Vorzug zu geben.

Übrigens sind die Nobelpreise für
Deutsche Forscher seit der Abschaffung
der humanistischen Gymnasien
zurückgegangen. Das gibt mir schon Anlaß
zum Nachdenken…

Na ja, das sind halt Zusammenhänge aber
keine Kausalitäten. Die Geburtenrate in
Deutschland ist auch mit dem Rückgang der
Störche kleiner geworden…

Vielleicht hat diese Korrelation nichts zu bedeuten. Ich zähle jedoch Latein zur Grundlagenforschung. Aber in der Hinsicht bin ich als Naturwissenschaftler eher im angewandten Bereich des Lateinischen. :wink:

Nochmal:
Wenn ich die Chance als hoch einschätzen
könnte, dass meiner Tochter Latein in
einer Art vermittelt wird, wie du das
erlebt hast, würde ich das eine ganze
Ecke anders sehen als so.

Ich wünsche auf jeden Fall Deiner Tochter viel Erfolg in ihrer weiteren Schullaufbahn (mit oder ohne Latein) und Dir und Deiner Frau ein glückliches Händchen bei der Entscheidung. Es handelt sich ja bereits um eine Laufbahnlenkung.

Mittlerweile
habe ich schon mit einer ganzen Reihe von
Menschen zu dem Thema gesprochen (ca.
30), unter anderem ja auch hier im Brett.
Was sich in meinen Augen wie ein roter
Faden durch alle pro-Latein Stimmen zu
ziehen scheint, ist: „Ich bin dankbar,
die harte Schule Latein durchlitten haben
zu dürfen. Deshalb liebe ich heute
Latein.“

Nein, das ist bei mir nicht so. Zwar es für mich nicht leicht, aber ich wollte von Anfang an Latein lernen.

Ich stelle mal eine gewagte These auf:
Es gibt doch bei Entführungsopfern einen
beschriebenen Effekt, dass sie unter
gewissen Bedingungen eine hohe
Wahrscheinlichkeit zeigen, sich mit den
Entführern zu solidarisieren. Wenn es da
tatsächlich was dazu gibt (werd ich
gleich mal danach forschen!).

So etwas gibt es. Allerdings war (zumindest bei mir) die Entscheidung, Latein zu lernen, vollkommen freiwillig. Das Helsinki Syndrom tritt ja aus einer ungewollten Beziehung heraus auf.

Ich hab das
aus zwei Actionfilmen: In die hard I,
wird der Effekt Helsinki-Syndrom genannt,
im neuen Bond Stockholm-Syndrom.
Sollte es diesen Effekt geben und die
emotionale Belastung im Lateinunterricht
an die Grenze gehen, die du beschreibst,
dann sollte die Vorhersage sein: Je mehr
die Menschen unter Latein leiden, desto
toller finden sie es. Da bleib ich dran,
das prüf ich nach!

Ich kenne auch einige ehemalige Mitschüler, die absolut keinen Spaß am Lateinunterricht hatten und vorzeitig die Schule verließen (nicht auf Grund der schlechten Noten!). Sie lieben Latein auch heute nicht. Also halte ich eine solche Korrelation auch für sehr gewagt.

Also der gegenwärtige Stand ist 70:30
gegen Latein. Und zwar wirklich so. Nicht
für Französisch, sondern gegen Latein.

Aus reinem Interesse der Statistik usw.: Wieviele ehemalige Lateinschüler sind unter den Gegnern und unter den Befürwortern?

Grüße,
Thomas

Hi Thomas,

Da würde ich jedoch auch sagen, lieber
einen guten neusprachlichen Unterricht
als einen schlechten Lateinunterricht,
der einem jede Freude am Lernen nimmt.

Oh ja! Dazu kommt aber meiner Ansicht, dass die „Rettungsanker“, sollte es schwierig werden, bei einer lebenden Sprache zahlreicher sind als bei Latein.

Durchfallen:

Toll nicht, aber manchmal unausweichlich.
Soweit ich weiß, bleiben einige andere
Schüler anderer Fächer wegen sitzen. :wink:

Hab ich schon davon gehört, ja. Nur der Dorn im Fleisch scheint bei Latein in schmerzhafterer Erinnerung zu bleiben…

Nicht,daß Du mich falsch verstehst, ich
meine nicht, daß jeder Mensch um jeden
Preis Latein lernen sollte. Das
wichtigste ist, daß man das Kind nicht
quält (gilt auch für jedes andere Fach in
gewissem Maße - Musikinstrumente z.B.).

Danke!

Nur wenn Lateinunterricht in Erwägung
gezogen wird, tendiere ich dazu, diesem
den Vorzug zu geben.

Ja, hast du aufs schönste begründet.

Ich zähle jedoch Latein zur
Grundlagenforschung. Aber in der Hinsicht
bin ich als Naturwissenschaftler eher im
angewandten Bereich des Lateinischen. :wink:

Aha, jetzt rückst du das raus. So meine ich ja ist Latein voll angebracht: wenn ich alte lateinische Quellen verstehen will/muss. Aber das scheint mir doch nur ein relativ kleiner Ausschnitt aller beruflicher Möglichkeiten zu sein…

Ich wünsche auf jeden Fall Deiner Tochter
viel Erfolg in ihrer weiteren
Schullaufbahn (mit oder ohne Latein) und
Dir und Deiner Frau ein glückliches
Händchen bei der Entscheidung. Es handelt
sich ja bereits um eine Laufbahnlenkung.

Vielen Dank!

Zwar es
für mich nicht leicht, aber ich wollte
von Anfang an Latein lernen.

OK, würde meine Tochter so was sagen, wär das auch ein Argument, wahrscheinlich das ausschlaggebende, allein, sie weiss es halt nicht, wie auch. Sie hört wie ihre Eltern über ihre Lateinerfahrungen reden…
…und deshalb bin ich ja so hinter Argumenten für Latein her. Neutralität gibts nun mal nicht. Ich kann nur alles auf den Tisch legen, was ich finde.

Ich kenne auch einige ehemalige
Mitschüler, die absolut keinen Spaß am
Lateinunterricht hatten und vorzeitig die
Schule verließen (nicht auf Grund der
schlechten Noten!). Sie lieben Latein
auch heute nicht. Also halte ich eine
solche Korrelation auch für sehr gewagt.

Schön, dann gibts ja doch Menschen, die es nicht vergessen haben. Ich hab im Psycho-Brett nach dem Effekt gefragt, da scheint meine Hypothese doch zu weit aus dem Fenster gehängt…
Ich nehm das hier jetzt einfach zurück!

Aus reinem Interesse der Statistik usw.:
Wieviele ehemalige Lateinschüler sind
unter den Gegnern und unter den
Befürwortern?

Unter den paar Befürwortenden sind alle ehemalige LateinschülerInnen, unter der erdrückenden Masse an GegnerInnen nur 3, die gar kein Latein hatten. (Ich weiss, die Statistik kann mit meinen Mengenangaben „paar“ und „erdrückende Menge“ nicht so gut rechnen, aber ein chi-square könnte schon trotzdem rausschauen… :wink: )

Ich dank dir nochmal für deine Statements und wünsch dir eine frohe Weihnacht, guten Rutsch und eine spannende Diss!
Stefan_

gnothi seauton!

Chaire, o phile!

Ahh, das tut gut, ein Gleichgesinnter!!!
:wink:))

hyia sou, adelphe!

… ich weiss auch nicht, was das heisst, das ist Griechisch!
…und ein Zitat von Herrn Goscinny!

Wo du am Sammeln der Pros und Contras bist, hier meine unmassgebliche Meinung:

Latein ist IMMER Zeitverschwendung, Französisch KANN Zeitverschwendung sein, wenn man den falschen Lehrer erwischt.

Sprache dient in erster Linie der Kommunikation - mit Latein kann man höchstens mit dem Papst kommunizieren.

Das Argument mit dem logischen Aufbau der lateinischen Sprache kann nur von Leuten kommen, die nicht allzuviel Ahnung von Latein haben.

Und: Was nützt es, das Latein das Lernen anderer romanischer Sprachen angeblich erleichtert, wenn Latein die einzige romanische Sprache bleibt, die man lernt. Ausserdem ist Lateinunterricht kein „Sprach“-Unterricht, sondern ein reiner Literatur-Unterricht. Kein Mensch lernt Latein SPRECHEN! (Salopp gesagt: gesprochenes Latein ist Italienisch).

Reinhard
(Grosses Latinum, mit ebenso grossem Bedauern - ex post…)

Ach, noch eins, die Notwendigkeit des grossen oder kleinen Latinums für verschiedene Studienrichtungen ist auch meist ein Gerücht. Fürs Medizinstudium reicht z.B. eine einsemestrige / einstündige Vorlesung „medizinische Terminologie“ als Alternative.

Reinhard

Latein ist IMMER Zeitverschwendung,
Französisch KANN Zeitverschwendung sein,
wenn man den falschen Lehrer erwischt.

Hi reinhard,

so gesehen ist das ganze Leben Zeitverschwendung. Denn am Ende bist Du tot.

Max

Hi Stefan,

ein Argument fällt mir noch pro ein. Es gibt an den Schulen meist eine Selektion guter Schüler zu Latein. D.h. das Niveau in Lateinklassen ist höher, das ist für alle von Vorteil die da sitzen. Also gegebenenfalls auch für deine Tochter.
Deshalb haben einige Schulen mittlerweile die Klassentrennung nach Latein/Französisch aufgegeben.

Max

Hi Max,

toll, dass du noch was gefunden hast. freut mich auch allgemein, dass das Thema nicht nur mich entzweit.

Es
gibt an den Schulen meist eine Selektion
guter Schüler zu Latein. D.h. das Niveau
in Lateinklassen ist höher, das ist für
alle von Vorteil die da sitzen.

Ja, ähnliches hat auch der Beratungslehrer an der Schule gemeint und auch, dass er meine Tochter da sehen würde.

Deshalb haben einige Schulen mittlerweile
die Klassentrennung nach
Latein/Französisch aufgegeben.

In so einer „geteilten Klasse“ war ich, das hatte den schönen Effekt, dass es von Anfang an zwei säuberlich getrennte Gruppen in der Klasse gab: Die „Engländer“, die schon nach zwei Wochen reden konnten und die „Lateiner“ (uns), die sich nur noch in die Arroganz retten konnten (besser? also ich sicher nicht!)…

Gruß
S_

Hi Reinhard,

wieso sollte deine Meinung unmassgeblicher sein als die der anderen?

Sprache dient in erster Linie der
Kommunikation - mit Latein kann man
höchstens mit dem Papst kommunizieren.

Haha! Das ist schön formuliert! Und wahr, so wahr!

Ausserdem ist Lateinunterricht kein
„Sprach“-Unterricht, sondern ein reiner
Literatur-Unterricht. Kein Mensch lernt
Latein SPRECHEN!

Ja, kein Sprech-Unterricht, aber ein Sprach-Unterricht schon. Tot, aber Sprache.

(Salopp gesagt:
gesprochenes Latein ist Italienisch).

Italienisch ist niederes Latein, die Großkopferten, die sich vom Pöbel abheben wollten, haben ihr Latein lange gepflegt!

(Grosses Latinum, mit ebenso grossem
Bedauern - ex post…)

Mit mitfühlendem Dank
Stefan

Hallo Stefan!

Durchfallen:

Toll nicht, aber manchmal unausweichlich.
Soweit ich weiß, bleiben einige andere
Schüler anderer Fächer wegen sitzen. :wink:

Hab ich schon davon gehört, ja. Nur der
Dorn im Fleisch scheint bei Latein in
schmerzhafterer Erinnerung zu bleiben…

„schmerzhafter“ verstehe ich nicht. Eigentlich müßte doch jedes Sitzenbleiben gleichermaßen weh tun, oder?

Ich zähle jedoch Latein zur
Grundlagenforschung. Aber in der Hinsicht
bin ich als Naturwissenschaftler eher im
angewandten Bereich des Lateinischen. :wink:

Aha, jetzt rückst du das raus. So meine
ich ja ist Latein voll angebracht: wenn
ich alte lateinische Quellen verstehen
will/muss. Aber das scheint mir doch nur
ein relativ kleiner Ausschnitt aller
beruflicher Möglichkeiten zu sein…

Nur daß ich nicht im altsprachlichen Bereich arbeite. In der Zoologie und Paläontologie kann man auch sehr gut mit Latein arbeiten.

Aus reinem Interesse der Statistik usw.:
Wieviele ehemalige Lateinschüler sind
unter den Gegnern und unter den
Befürwortern?

Unter den paar Befürwortenden sind alle
ehemalige LateinschülerInnen, unter der
erdrückenden Masse an GegnerInnen nur 3,
die gar kein Latein hatten. (Ich weiss,
die Statistik kann mit meinen
Mengenangaben „paar“ und „erdrückende
Menge“ nicht so gut rechnen, aber ein
chi-square könnte schon trotzdem
rausschauen… :wink: )

Danke! Meine Neugier ist befriedigt. :wink:

Ich dank dir nochmal für deine Statements
und wünsch dir eine frohe Weihnacht,
guten Rutsch und eine spannende Diss!
Stefan_

Danke, Dir auch eine gesegnete Weihnacht und einen guten Rutsch.

Grüße,
Thomas

Ach, noch eins, die Notwendigkeit des
grossen oder kleinen Latinums für
verschiedene Studienrichtungen ist auch
meist ein Gerücht. Fürs Medizinstudium
reicht z.B. eine einsemestrige /
einstündige Vorlesung „medizinische
Terminologie“ als Alternative.

„großes“ und „kleines“ Latinum sind inzwischen abgeschafft. Es gib nur noch ein Latinum.

Gruß,
Thomas

Latein ist IMMER Zeitverschwendung,
Französisch KANN Zeitverschwendung sein,
wenn man den falschen Lehrer erwischt.

Hi reinhard,

so gesehen ist das ganze Leben
Zeitverschwendung. Denn am Ende bist Du
tot.

Das ist aber auch kein Argument für Latein (es sei denn, im Himmel wird Latein gesprochen - man kann ja nie wissen ;=)

Reinhard

Hier noch ein Argument für Latein:

Man braucht Latein, um das Telefonbuch besser lesen zu können:

http://www.b.shuttle.de/b/waldos/fb/latein/proj/telb…

(Ist ungefähr so gut wie das „leichter romanische Sprachen lernen“-Argument).

Ich wünsch dir viel Erfolg dabei, deine Tochter vom Latein abzubringen. Ich hab es bei den Töchtern von Freunden, bei der Cousine meiner Frau und bei den Kindern unserer Nachbarn auch versucht - leider jedes Mal vergeblich. Und: alle bereuen heute ihre Entscheidung. Ist vielleicht nicht repräsentativ, aber symptomatisch…

Noch ein Argument gegen Latein: Wenn man das Gymnasium nicht packt, steht man mit Latein in der Realschule auf dem Schlauch. (Vielleicht nicht das Problem deiner Tochter…) Putzigerweise argumentierten die Lateinlehrer in den mir bekannten Fällen mit geringeren Leistungsanforderungen als bei Französisch und versuchten damit Latein gerade den schwächeren Schülern schmackhaft zu machen. Ich durfte dann ein paarmal Latein-Nachhilfe machen - von Anforderungen konnte da keine Rede sein. Aber das ist anderswo vermutlich anders (Oder nicht? Den Lateinlehrern müssten doch eigentlich überall die Felle davonschwimmen.)

Reinhard

… ich weiss auch nicht, was das heisst,
das ist Griechisch!
…und ein Zitat von Herrn Goscinny!

„Erkenne Dich selbst“ - die Inschrift auf dem Apollotempel in Delphi. Und eine der Grundlagen abendländisch-europäischen Denkens.

Andreas