Mein Sohn hat keinen Ehrgeiz

Hallo,
Du hast (zu) hohe Ewartungen an Deinen Sohn!
Versuche doch mal herauszufinden, was ihn wirklich Spaß macht und setzte genau da an, um sein Selbstvertrauen zu stärken.
Immer nur meckern schwächt sowohl den Ehrgeiz als auch das Selbstvertrauen.

Alle Beispiele, die Du nennst sind Wettkämpfe. Streng genommen sind es auch Klassenarbeiten. Den Schulunterricht kann man sich nicht entziehen, aber er wird ja nicht in allen Fächern eine 4 haben, oder?

Vielleicht ist Dein Sohn ja auch nicht der Mannschaftstyp? Auch wenn es typisch für Jungs ist sich messen zu wollen, so trifft es dennoch nicht auf alle zu. Vielleicht mag er ja Bücher, Experimente, Gartenarbeit, klettern, zeichnen oder Musik machen?

Mit 9 Jahren muss man nicht wissen was man will - es ist die Phase des Herausfindens. Für fast alle Kinderaktivitäten gibt es Probestunden - nutzt sie aus und setzt das fort, was ihn Spaß macht und setzt ihn bitte nicht so unter Druck.

Sicher muss man für seinen Erfolg etwas tun, aber man muss auch wissen wofür und das setzt ein gewisses Interesse voraus.

Viele Grüße

hi

1.Er feut sich über eine gute Note, will aber nichts dafür
tun. Wenn es dann eine 4 wird, hat er nicht den Antrieb, sich
zu verbessern, er hat nur Angst, dass wir sauer werden.

Werdet ihr denn sauer? Die Angst vor den Eltern ist zwar ein mächtiger Motivator - aber richtet ein Kind zugrunde. Ich selber hatte meine Kindheit und weite Teile meiner Jugend Angst vor meiner ehrgeizigen Mutter und das wäre um ein Haar ganz grässlich schief gegangen (und vieles ging auch schief, aber davon weiss nur ich).

Deshalb - bitte: Schimpft nicht mit dem Jungen, entwickelt lieber ein Belohnungssystem, wenn er mal was gut macht. Damit kann man ihn vielleicht motivieren

Ansonsten ist er vielleicht wirklich ein eher defensives Kind, das kein Interesse hat, unter den Besten zu sein. Lass ihn und setz ihn nicht unter Druck - er wird seinen Weg (seinen! nicht deinen!) auch machen, wenn er keine Kämpfernatur ist.

Gruss, Sama

Vielen Dank für die vielen Antworten!

Um eines klarzustellen: Wir sind nicht die super-ehrgeizigen Eltern, die immer wollen, dass ihr Kind ganz oben steht.

Es ist viel mehr so, dass einem das Herz bricht, wenn es bei Sohnemann nicht so geklappt hat und vor Enttäuschung die Tränen fließen.

LG
aluscha

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Hallo,

das mit den fließenden Tränen lesen wir jetzt aber das erste Mal.

Dann ist er mit der Situation eben nicht zufrieden, sondern von ständigen Mißerfolgen entmutigt.
Und wenn er im Üben keinen Sinn sieht, dann lässt das auf fehlendes Selbstbewußtsein schließen.

Gruß
Lawrence

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Hi,

also ich finde deine Frage und deine Ängste völlig normal. Jeder möchte, dass sein Kind im oberen Drittel mitschwimmt, gute Noten schreibt und beim Sport erfolgreich ist. So etwas macht Eltern ( Mütter!! und Väter ) nicht nur stolz sondern beruhigt ungemein.

Dazu ist es noch die ideale Bestätigung für die elterliche Erziehung, zeigt einem, dass man „alles“ richtig macht und das Kind auf Kurs ist.

Dabei darf man aber nicht vergessen, dass jedes Kind unterschiedliche Talente hat, dem einem liegt Deutsch mehr als Mathe, dem Anderen Schwimmen mehr als Fußball. Manche Kinder kennen keine Angst, einige sind immer etwas zögerlich. Wichtig für mich ist dabei nur, dass das Kind Spaß hat, Spaß daran zur Schule zu gehen, Spaß daran zum Sport zu gehen. So lange wie der erhalten bleibt findet sich das Meiste von ganz alleine.

Dabei sollte man sich aber als Eltern nicht in die Rolle des Beobachters begeben und dem Kind alles überlassen. Man muss schon Einfluss nehmen und kleine Weichen stellen. So etwas kann man im Beisein mit dem Kind machen (Gespräche mit dem Lehrer, Trainer, etc.) aber auch „heimlich“ hinter dem Rück des Kindes.

Nehmen wir doch mal das Beispiel von dir mit dem Fußball. Es ist in vielen Vereinen ganz normal, dass es viel mehr Kinder gibt als für eine Mannschaft erforderlich wären, gerade in dem Jahrgang von eurem Kind und mit drei Auswechselspielern nimmt euer Trainer in meinen Augen eh schon fast zu viele mit.

Ein guter Trainer entscheidet die Aufstellung nicht alleine anhand der sportlichen Fähigkeiten sondern auch am Fleiß eines Kindes. Ist es regelmäßig beim Training, macht es die Übungen mit oder kaspert nur rum, ist das Sportzeug komplett, etc, etc. Anhand dieser wird ein Trainer immer noch mehr als 7 Spieler in der Mannschaft haben die für ein Spiel in Frage kommen und da sollte ein Trainer jedem mal die Chance geben. Ein vernünftiger Mix aus guten und weniger guten Spielern ist für das „Wir-Gefühl“ einer Mannschaft wichtiger als der Tabellenplatz am Ende der Spielzeit. Dieses lässt sich übrigens auch schon in den Tranigspielen beobachten wenn die Leibchen verteilt werden.

Sprecht doch einfach mal mit dem Trainer und fragt nach warum er sich so oder so entscheidet, was ihr als Eltern noch machen könnt. Das gepaart mit den Wünschen von eurem Kind sollte doch für ein gutes Gespräch innerhalb der Familie eine Basis sein um zu sehen was man noch ändern kann bzw. muss.

Stellt euch, um bei dem Beispiel Fußball zu bleiben, aber auch die Frage ob ihr als Eltern alles richtig macht. Schaut ihr dem Kind zu wenig zu, zu viel zu, arbeitet ihr ein Spiel ein Training auf, so nach dem Motto: „Na wie hat es dir gefallen?“ und scheut euch nicht auch mal selbst mit dem Kind auf einen Bolzplatz zu gehen und ein bisschen rumzukicken.

Wie gesagt, in meinen Augen alles ganz normal und erklärlich. Änderungen werden immer nur in kleinen Schritten erzielt und ihr stellt lediglich die Weichen. Fahren beziehungsweise besser gesagt, gehen muss euer Kind den Weg alleine.

Viele Grüße
Me

Hallo,

3.Er spielt in einer Mannschaft mit 16 anderen Kindern zusammen Fußball. Da nur 7 Spieler auflaufen können und 3 auf der Ersatzbank sitzen, schauen also jedes Wochenende 7 Kinder in die Röhre.

Was ist das denn für ein blöder Fußballverein?
Die könnten doch immer einwechseln, so dass jeder mal
drankommt.

das ist aber gar nicht so ungewöhnlich. Je nachdem wieviel Anmeldung es gibt, fallen die Mannschaften größer oder kleiner aus.

Kein Kind wird vom Verein abgelehnt, denn schließlich geht es ja auch um Beiträge die gezahlt werden. Da ist es nur noch vom Trainer abhängig wie er das organisiert.

Bei uns im Team waren in den Anfängen über 40 Kinder. Danach wurde nach Leistung aussortiert und so kam es dann zu der 1., 2. und 3. Mannschaft. Hört sich zwar erstmal fies an, macht aber durchaus Sinn.
Denn Kinder die für die 1. Mannschaft nicht gut genug sind, sitzen nur auf der Bank. Wenn sie aber im 2. oder 3. Team dabei sind, kommen sie immer oder fast immer zum Einsatz. Das ist den Kindern wichtiger als im 1. Team zu spielen.

LG

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Hallo

Danach wurde nach Leistung aussortiert und so kam es dann zu der 1., 2. und 3. Mannschaft. Hört sich zwar erstmal fies an, …

Finde ich nicht!

… kommen sie immer oder fast immer zum Einsatz.

Eben!

Es könnte höchstens passieren, dass es nicht genug Trainer gibt, um es so zu machen, denke ich.

Viele Grüße

Hallo,

unser Land braucht auch Laufbahnbeamte, die nur die Regelbeförderungen mitnehmen SCNR

Nein, ganz ehrlich: Es gibt Leute denen es Spaß macht, immer vorne mit dabei zu sein, die darin ihre Erfüllung finden, und Menschen denen das nicht so liegt. Oft entwickelt sich dies über die Zeit oder angesichts einer Herausforderung, für die es sich dann plötzlich in den Augen des Betroffenen zu kämpfen lohnt.

Das müssen aber natürlich nicht die Herausforderungen sein, die Eltern so sehen. Viel Kinder und deren Eltern lieben Fußball, aber andere nun mal nicht. Viele fangen mit den Standardschulfächer und den Unterrichtsmethoden durchschnittlicher Leherer nichts an, blühen aber auf, wenn plötzlich neue Fächer dazu kommen, oder ein innovativer neuer Lehrer auftaucht. Es gibt eher introvertierte Einzelgänger, die insgesamt wenig mit Lernen in Gruppen, Mannschaftssport, … anfangen können, sich aber ggf. schnell und tief in ein eigenes wissenschaftliches Experiment vertiefen, …

Solange sich da jemand schulisch in dem Alter auf jeden Fall im sicheren Bereich bewegt, sollte man sich da keine Sorgen machen. Und außerschulisch mal sehen, ob Fußball wirklich so die Herausforderung des Kindes nach Wunsch ist. Vielleicht mal eine Sportart ohne Mannschaft und Wettbewerb ausprobieren, mal die musischen und naturwissenschafltlichen Interessen abklopfen, …

Gruß vom Wiz

oT: So war das hier mal
Hi!
Ein Fussballverein hier in der Nähe hatte ein F-Jugend-Mannschaft, mit Auswechselspielern und allem drum und dran. Klar muss jemand auf der Bank sitzen, sieht auch jeder ein. Auch, dass natürlich Leistungsträger mehr zum Einsatz kommen als die schlechteren. Find ich auch noch ok.

Aber an manchen Spieltagen wurden aus der jüngeren G-Jugend Manschaft Spieler ausgeliehen, die zum Einsatz kamen, während die F-JUgend-Kinder auf der Bank saßen. Einige haben daraufhin das Handtuch geworfen, was von den Verantwortlichen mit absolutem Unverständnis aufgenommen wurde.

Fussball eben. Bei den Kindern ist soviel Ehrgeiz der Eltern mit ihm Spiel, es kommt zu Szenen, das glaubt man einfach nicht. Mein Tipp: Sucht Euch ne andere Sportart.

Grüße
kernig

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Guter Tipp! owt
„Mein Tipp: Sucht Euch ne andere Sportart.“

(Zitat kernig)