@Metapher - noch einmal Träume

Wiederholungsträume
Hi Irene

[danke für das feedback :smile:]

Ich gehe jetzt mal davon aus, daß du mit den Arbeiten von Freud über seine Traumdeutungstheorien und -praktiken vertraut bist?

Eine interessante kritische Auseinandersetzung damit gibt es hier:
http://ppfi.de/BUCHBESP/FREUD00.HTM

Publizierte Arbeiten speziell zum Phänomen wiederholter Träume sind mir nicht bekannt. Eigene Erfahrungen aus zahllosen traumanalytischen Gesprächen weisen aber daraufhin, daß eine gängige These, in Wiederholungsträumen verarbeite sich jeweils Grundlegendes an biografisch bedeutsamen unbewußten Konfliktstrukturen, sicher nicht haltbar ist. Schon deshalb, weil das eine ganze Klasse bestimmter Traumtypen auszeichnet und nicht nur die häufig wiederkehrenden Träume.

Zudem ist ja noch zu unterscheiden, ob es sich dabei um individuelle Träume handelt, oder um Typen von Trauminhalten, die - zumindest in unserem Kulturbereich - Standardphänomene sind, wie z.B. Träume, in denen man fliegen kann, oder in denen man vor etwas fliehen will, aber nicht von der Stelle kommt, oder in denen man jemanden daran hindern will, durch die Tür einzudringen und man kriegt die Tür nicht zu …

Solche Standardträume sind im traumanalytischen Dialog nur an den Varianten des jeweiligen sonstigen Szenariums aufschlüsselbar, in ihrer Grundstruktur aber nicht ohne weiteres.

Das ist bei individuellen Wiederholungsträumen anders. Hier hatte eine gründliche dialogische Arbeit am Trauminhalt, wenn tieferliegende Konflikte bewußt geworden waren, immer das Resultat, daß diese Träume nicht mehr auftauchten.

Interessant von der Traumstruktur her finde ich übrigens Träume, in denen man meint, dieses aktuelle Szenarium schon einmal geträumt zu haben - oder sogar (wie bei präluziden Träumen) im Bewußtsein, daß dies ein Traum sei, meint, diesen Traum schon einmal geträumt zu haben (insbesondere, wenn das dann als unwahr verfizierbar ist).

oder hast du einen Tipp für mich, von welcher Seite, auf welchem Weg :ich eine Bearbeitung solcher Träume angehen könnte?

Keinen anderen als den, den ich für die Arbeit an eigenen Träumen sowieso empfehle: Entweder ein traumanalytisches Gespräch mit den Eigenschaften, wie ich sie im FAQ und sonstwo andeutete. Oder auch, wenn du das mit anderen Träumen eh so machst, durch Aufschreiben der Träume, wobei sich bestimmte Verfahren der Art der Notierung als günstig erwiesen haben …

Gruß

Metapher