Heraklit und Hegel
Hallo,
Der Krieg ist der Vater aller Dinge…
dieser Satz steht im Indikativ. Leider meint man immer wieder, diesen Satz als Imperativ lesen zu müssen. Das ist ein Irrtum, den wir heutigen begehen. Bei Hegel ist das aber nicht der Fall, wie man im Heraklitkapitel seiner Philosophiegeschichte nachlesen kann.
„Polemos panton men pataer esti“ (DK B 53) ist denn auch bildlich zu verstehen (gerade weil Heraklit sich bekanntlich immer sehr „dunkel“ ausgedrückt hat), denn Polemos ist nicht nur der Krieg in seiner Totalität, sondern auch der ganz normale Streit, die Auseinandersetzung. Es kann also (weil wir ja den Kontext nicht genau kennen) auch schlicht bedeuten, dass Neues immer auch aus dem Gegenüberstehen zweier Meinungen entsteht. Wir reden ja auch gelegentlich von „Meinungsschlacht“, ohne dabei immer an Clausewitz zu denken.
Herzliche Grüße
Thomas Miller