Nun stirbt mal schön - ohne uns

Mir sind zehntausend Tote im Krieg lieber
als Hundertausende gefoltert und ermordet und Millionen
unterdrueckt.

Das gilt nur, wenn die Sache mit diesem Krieg auch erledigt ist. Wenn der Krieg aber die Grundlagen des Weltfriedens untergräbt (und das ist definitiv der Fall, wenn er unter Verletzung des Völkerrechtes, gegen den Willen des Sicherheitsrates und mit erfundenen Begründungen geführt wird), dann kann er weitere Kriege nach sich ziehen, deren Opfer in die Bilanz mit aufgenommen werden müssen. Ich wüßte niemanden, der in der Lage wäre eine solche „Kosten-Nutzen-Rechnung“ im Vorfeld zu liefern und deshalb sollte man die Finger davon lassen.

Meines Wissens gab es auch Polen, Dänen und Spanier, die die
jeweilige Regierungsparteien im eigenen Land nicht
gewählt haben. - Mitgefangen, mitgehangen oder was?

Natürlich. Wer die Vorteile des Mehrheitsprinzips will, der muß auch die Nachteile in Kauf nehmen.

Entschuldige bitte, ich werde in Zukunft vorher bei dir anfragen wen ich was fragen darf

Dusan

MOD: ENDE!
So, liebe User
Ich bitte darum, die Frage, wer wen wann wo zu fragen hat, was wie und warum geposted werden darf, per mail aufzuklären.

Danke
Mike

[MOD]

Hi!

Du missverstehst das!
Die Amerikaner „san so feesch“ und geben uns die Chance, uns unseren Teil vom Ölkuchen zu sichern.
Also nix wie hin…!

Grüße,

Mathias

Nachgerechnet

Hi!

Du missverstehst das!
Die Amerikaner „san so feesch“ und geben uns die Chance, uns
unseren Teil vom Ölkuchen zu sichern.
Also nix wie hin…!

servus Mathias
Ich glaube, dass ist eher Verlustminimierung
Nachgerechnet:
1 Jahr besatzung des Iraks kostet ca 50 Milliarden US$
(Quelle Nachrichten)

Annahme: Es gelingt, die Ölproduktion des Iraks auf 4 Mio barrel/tag zu steigern
Ergibt bei einem Gewinn pro Barrel von 15 US$ einen jahresgewinn von 22 Mia US$…

Schlußfolgerung: Die Besetzung kostet 28 Mia US$ per anno mehr als die Ölförderung überhaupt einbringt
Was daran wirtschaftlich sein soll, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.

Gruß
Mike

Tach

Schlußfolgerung: Die Besetzung kostet 28 Mia US$ per anno mehr
als die Ölförderung überhaupt einbringt
Was daran wirtschaftlich sein soll, entzieht sich meiner
Vorstellungskraft.

Ich hab ja nicht viel Ahnung von wirtschaftlichen Aspekten, vermute aber, dass die Besatzungskosten der Staat trägt, während die Gewinne wohl nicht unbedingt ausschliesslich in die Staatskasse fliessen.

Vielleicht bist Du ja Idealist, aber Politiker handeln meiner Ansicht nach nicht immer im Interesse des Staates und wenn man sich die Verbindungen Bush-Öl so vergegenwärtigt, lässt das eben andere Schlüsse zu…

Nur so ne Idee,
Daniel

Ich hab ja nicht viel Ahnung von wirtschaftlichen Aspekten,
vermute aber, dass die Besatzungskosten der Staat trägt,
während die Gewinne wohl nicht unbedingt ausschliesslich in
die Staatskasse fliessen.

Hallo,

da kann ich mich im Grossen und Ganzen anschliessen, aber bitte ersetze das Wort „Staat“ an dieser Stelle doch durch „Steuerzahler“.

„Staat“ im Zusammenhang mit Staatsausgaben klingt für mich immer etwas harmlos. Man denkt zu leicht, ist ja nicht mein Geld und deshalb ist nichts Schlimmes dabei, wenn die Kohle durch den Schornstein geblasen wird. „Steuerzahler“ statt „Staat“ holt einen so schön schnell auf den Boden der Tatsachen zurück.

Gruss,
Andreas

noch ne Rechnung
Hallo,

Ich glaube, dass ist eher Verlustminimierung
Nachgerechnet:
1 Jahr besatzung des Iraks kostet ca 50 Milliarden US$
(Quelle Nachrichten)

dann rechne mal aus, was ein Jahr Unterversorgung der US-Wirtschaft mit Erdöl kostet, denn darum geht es hier: Um die Sicherung der (relativ preiswerten) Erdölversorgung der USA auf lange Sicht. Da geht es dann nicht mehr um Produktionskosten von Erdöl, sondern um Produktionskosten von Autos und Kühlschränken sowie um die Vermeidung der Kosten aufgrund von Produktionsausfällen durch Ölmangel.

Gruß,
Christian

Hallo,

Ich glaube, dass ist eher Verlustminimierung
Nachgerechnet:
1 Jahr besatzung des Iraks kostet ca 50 Milliarden US$
(Quelle Nachrichten)

dann rechne mal aus, was ein Jahr Unterversorgung der
US-Wirtschaft mit Erdöl kostet, denn darum geht es hier: Um
die Sicherung der (relativ preiswerten) Erdölversorgung der
USA auf lange Sicht. Da geht es dann nicht mehr um
Produktionskosten von Erdöl, sondern um Produktionskosten von
Autos und Kühlschränken sowie um die Vermeidung der Kosten
aufgrund von Produktionsausfällen durch Ölmangel.

Hi Christian

  1. Das Irakische Erdöl stellt zwar einen relativ hohen Anteil an den Weltreserven, aber bei weitem nicht den Löwenanteil.
  2. Es ist zweifelsfrei, dass in ca 20 jahren die derzeit erschlossenen, leicht gewinnbaren Ölreserven weitgehend ausgebeutet sein werden Es ist also nach dem Gegnwärtigen Entwicklungstrends um das jahr 2015-2020 mit signifikanten Preissteigerungen zu rechnen.
  3. In der heutigen Zeit bedeutet die direkte Kontrolle der USA über einen gewissen Anteil der Weltölreserven gar nichts. Um den Weltölmarkt zu beherrschen, müssten sie mehr als 70% der Reserven unter ihre Kontrolle bekommen. dies ist Illusorisch. Der Ölpreis wird zum einen über die Spotmärkte gemacht, zum anderen durch die Förderkontrolle der Opec. da kann sich die USA auf den Kopf stellen.
  4. Sollte in absehbarer Zeit die OPEC oder ein anderes Förderland beschliesen, die USA nicht mehr zu beliefern, dann werden einfach die Ölströme etwas umgeleitet. Im übrigen ist dieses Szenario extrem unwahrscheinlich. Sowohl Lybian als auch der Iran würden durchaus an US-Firmen liefern… die USA nehmen blos nichts ab.

5 und Schluss: Es ist eine Illusion zu glauben, dass die direkte Kontrolle über ein land mit Bodenschätzen dem eigenen Land signifkante Vorteile bringt. Dieser Illusion hängen insbesondere erzkonservative Politiker an, die von Rohstoffwirtschaft Null Ahnung haben.
Damit sich die Besetzung des Iraks durch die USA und Co „rentiert“ müsste der Ölpreis auf über 50 US$ steigen, bei gleichbleibenden Förderkosten… dies ist natürlich vollkommen Illusorisch. Und Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die US-Ölkonzerne ihr Öl in den USA billiger verkaufen als anderswo. Wer das Glaubt, glaubt wohl nch an den Osterhasen und die Reinkarnation eines Bischofs aus Mitra (auch Nikolaus genannt)

Für die Illusion einer Kontrolle die noch dazu unnötig ist, geben die USA somit ungefähr genauso viel Geld aus, wie die gesamte Neuverschuldung der Bundesrepublik…

Der Wahnsinn regiert…

Grüssle
Mike

Wie funktioniert die Welt?
Hallo Michael,

es ist schon erstaunlich, mit welcher Vehemenz Du vertritts, daß weder der Krieg in Afghanistan noch der Krieg im Irak etwas mit Öl zu tun haben könnte. Bei einem der beiden würde ich sagen, kann man Zweifel haben, nimmt man beide zusammen, ist mir das ein bißchen viel der Zufall.

Komischerweise spielten die Themen, um die es bei den Kriegen ja angeblich vornehmlich ging, nämlich Osama bin Laden zu fangen, Massenvernichtungswaffen und Hussein zu finden, jeweils kurz nach dem Krieg keine Rolle mehr bzw. die Diskussion über ihre Nichterreichung versandete. Auch das Geplänkel mit dem Untersuchungsausschuß wird sich irgendwann legen. Daß Blair größere Probleme hat, ist Bush auch egal.

Soviel der Vorrede: An einigen Stellen Deiner Zahlenspiele hast Du recht, bei anderen bin ich anderer Meinung. Das spielt aber auch keine Rolle. Wenn Bush nicht der wäre, der er ist bzw. seine „Berater“ andere wären, würde ich Dir wahrscheinlich recht geben und sagen, so sehr können die sich nicht verrechnen. Aber Bush ist der, der er ist und er hat die um sich, die er um sich hat.

In den USA ist die Waffen- und Öllobby an der Macht, Punktum. Mit Vernunft hat das alles nicht mehr zu tun. Wer von einem ausgeglichenen Staatshaushalt in etwas über zwei Jahren zu 455 Mrd. Dollar Neuverschuldung gelangt, hat mit rationalen, ökonomisch basierten Entscheidungen nicht viel am Hut.

Bei meinem Beruf geht es auch nicht zwangsläufig um die nackten finanziellen Fakten. Es geht um Überzeugen und Überzeugungen und vor allem geht es um Motive und Interessen. Regierungen, Staaten und Unternehmen sind im Endeffekt keine abstrakten Gebilde, sondern Ansammlungen von Menschen. Menschen, die Interessen haben und aufgrund ihres Wissen und ihrer Meinung Entscheidungen treffen. Es geht bei der ganzen Geschichte nicht darum, was am besten für die USA oder für die Amerikaner ist, sondern es geht darum, was das beste für die Bush-Regierung und die von ihr vertretenen Lobbies ist und was die Bush-Regierung glaubt , was das beste für Amerika ist.

Entscheidungen werden auf Basis von Informationen getroffen. Bei uns wird die Finanzpolitik auf der Basis von Ausarbeitungen von öffentlich Bediensten, die noch nie was von VWL gehört haben, von Eichel gemacht, der vorher Germanistik, Philosophie, Politik und Geschichte studierte. In Telekommunikationsunternehmen werden Analysen über den US-Mobiltelephonmarkt von Leuten gemacht, die weder jemals in den USA waren, noch Mitte der 90er ein Mobiltelephon hatten, sondern deren einzige Qualifikation darin bestand, daß sie englisch sprachen und vorher Internationales Management als Nebenfach im soeben absolvierten BWL-Studium hatten.

Und jetzt kannst Du Dir - vor dem Hintergrund der soeben bekannt gewordenen Details über die informationsmäßige Vorbereitung des Irak-Krieges - überlegen, wer in den USA die Analysen über die Situation auf dem Erdölmarkt in der Mitte dieses Jahrhunderts gemacht haben.

Und auf einmal, mutmaße ich, wirst Du den Gedanken, die USA gingen davon aus, mit dem im Irak kontrollierten Erdöl könne man die US-Wirtschaft vor den in 25 Jahren kommenden Problemen bei der Erdölversorgung, Einhalt gebieten, nicht mehr so absurd finden.

Wie gesagt: Ich sage nicht, daß die Methode hilft, aber nach der Methode wird vorgegangen, da bin ich mir absolut sicher.

Gruß,
Christian

Hallo Chris
Ich halte deine Betrachtung für zu zynisch und „zu europäisch“
Die US-Politik wird imho viel stärker durch „Sendungsbewusstsein“ geprägt als die der Europäer. Bush agiert, als wäre er eine Hauptfigur bei Tom Clancy.

Ich habe zu der Thematik: „Warum Irakkrieg“ schon mal was geschrieben…
und sehe wenig Grund, meine Ansichten zu ändern

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Erschreckend ist die völlige Negierung der Realität durch die maßgeblichen Regierungen. Immerhin kommen derzeit mehr US- Soldaten im Irak ums Leben als Israelische in den Besetzten Gebieten Paslästinas. Die Moral im Irak dort stationierten Truppen ist verständlicherweise im Keller. Und anscheinend geht die Angst um, dass es demnächst gegen den Iran losgehen soll… eventuell passend zur Wahl…

Ein Schuft, wer Böses dabei denkt.

Grüßle
Mike