Hallo Dusan
Unsere Pensionen basieren auf dem sogenannten
Generationsvertrag. Geld, das eingenommen wird wird auch
sofort wieder ausgegeben. Anders ist es bei deiner privaten
Lebensversicherung.
Geld, das du einzahlst, arbeitet für dich(und auch für die
Versicherung) und du bekommst dann dein Geld nach ein paar
Jahren.
Gut analysiert. Wo ich aber genauer hin schauen würde wäre die Stelle „das Geld arbeitet für dich“. Wenn das Geld für dich am Aktienmarkt arbeitet tritt das ein was ich schon vorhin beschrieben habe.
Spätestens in wenigen Jahrzehnten, wenn sich riesige in Österreich Pensionsfonds gebildet hätten, würden diese den Aktienmarkt durch ihr Volumen beherrschen (wenn sie am internationalen Markt anlegen, wären sie ja dann in guter Gesellschaft). Wenn dann die Bevölkerung immer älter wird, werden weniger arbeitende Menschen (für ihre eigene Pensionsvorsorge) Geld einzahlen, aber viel mehr Menschen ihre (schon über die Jahrzehnte zuvor eingezahlten) Pensionen von diesen Fonds beziehen. Die Folge für den Aktienmarkt: In Summe müssen die Pensionsfonds dann mehr Aktien verkaufen als ankaufen (weil es ja mehr Pensionsbezieher als Pensionseinzahler dann gibt). Und das führt zu einem Kursverfall wodurch schließlich die Rendite der Fonds deutlich schrumpfen wird.
So das kann jetzt nicht nur am Aktienmarkt so funktionieren, sondern überall wo es frei Angebot und Nachfrage mit Kursen gibt und Gewinne hauptsächlich durch Kursunterschiede und nicht durch Verzinsung entstehen.
Versteh mich jetzt nicht falsch, bei diesen privaten Fonds gibts keinen Generationsvertrag oder ne Umlage etc., das eingezahlte Geld arbeitet für einen, nur wenn das in großem Stil am Aktienmarkt passiert, könnte es sein, dass das Geld halt ziemlich „arbeitsfaul“ ist.
Wird seit Jahrzehnten praktiziert und die Versicherungen leben
sehr gut davon. Wenn ich meine monatlichen Abzüge anschau,
dann die Lohnsteuer wegrechne, bleiben für die Sozial, Kranken
und Pensionsversicherung noch immer gut 600 Euro übrig. Mit
250 Euro im Monat schließ ich mit 20 Jahren eine
Lebensversicherung auf 40 Jahre ab die sich „gewaschen“ hat.
Also wenn bei dir 600 € für die SV übrig bleiben, zählst du schon eher zu den besser Verdienenden. Das was du hier ansprichst nennt man „soziale Umschichtung“. Dazu kann man stehen wie man will, auf jeden Fall ist es jetzt noch so, dass die Versicherungen der Ärmeren zu einem großen Teil durch die Beiträge der besser Verdienenden gezahlt werden. Weil man sich ja zB als chronisch Kranker mit 1500€ im Monat sich die Kosten einer nach der Leistung berechneten Versicherung irgendwie nicht mehr leisten könnte.
Was die Wirtschaftlichkeit der Sozialversicherung im Vergleich zu privaten Versicherungen angeht, da habe ich mal gehört, dass die Verwaltungskosten der SV rund 6% der Leistungen betragen, die privaten hingegen geben immerhin 12% für die Verwaltung aus. (Für die Werbung geben die privaten Versicherung dann noch mal 8% aus, mehr als die SV überhaupt braucht.). Wenn die privaten Versicherungen dann trotzdem noch besser Angebote haben, kann das nur daran liegen, dass das Geld riskanter angelegt wird, oder teuer kommende Versicherungsnehmer (Kranke, Krüppel etc.) oder finanziell schwache (Arbeitslose, Hilfsarbeiter etc.) von der Versicherung erst gar nicht angenommen werden. Was das Risiko angeht: Bei der Pensionsvorsorge möchte ich nicht zuviel davon haben, oder das Geld geht unter wie am Neuen Markt…
Das Problem der privaten Vorsorge ist ein anderes. Wenn wir
das System sofort umstellen würden, wer würde dann die
Pensionen der jetzigen Pensionisten bezahlen?
Dieses Problem ist nachvollziehbar.
Auf jeden Fall befürworte ich eine Zusammenlegung der
verschiedenen Gesellschaften (Gkk, Bergbau, Beamten usw) da im
Computerzeitalter jemand ganz leicht die mehrfache Menge von
Personen verwalten kann, ich dadurch teure Löhne und Mieten
spare. Außerdem hätte ich, da diese Leute ja dann nicht mehr
nachbesetzt werden müssen, auch erhöhte Einnahmen, weil unsere
guten Beamten ja auch von der Sozialversicherung befreit sind,
was sie im privaten Berufsleben nicht mehr wären.
Da bin ich voll deiner Meinung, dass es zu einer Vereinheitlichung des Sozialversicherungswesens kommen soll. Dadurch würden auch sicherlich die Verwaltungskosten spürbar sinken.