Onkel 2. Grades - Bezeichnung?

Hallo Alexander,

Du bist offenbar ein visueller Typ und lässt Dich von
manipulierten Bildern beeindrucken. Gut.

Sehr witzig.
Die Graphik deckt sich - welch Zufall! - mit meinem Wissen.

ich lese halt den Text des gleichen Artikels und Texte sind
immer viel präziser als irgendwelche Bildchen.
Dort steht genau das, so wie ich es hier und immer schon
formuliert habe. Wenn das in Deinen Augen Quatsch ist - Deine
Ansicht. Aber Deine Ansicht als allgemeingültig hinzustellen
ist etwas vermessen.

Nur weil im Text etwas nicht steht, heißt das noch lange nicht, daß etwas nicht existiert, sondern bedeutet lediglich, daß der Text nicht vollständig ist.

Im gesamten Text taucht weder Großenkel noch Großneffe auf.
Die Bilder die Du zitierst sind irrelevant weil irreführend.

die Vorsilbe „Groß-“ bedeutet doch im Deutschen, dass der
dahinter kommende Verwandschaftsgrad derjenige ist, den die
Eltern beider Personen zueinander haben.

die Vorsilbe „Groß-“ bedeutet einfach nur, daß sich die
Verwandtschaftsbeziehung über drei Generationen erstreckt.
Analog bei „Ur-“ —> vier Generationen.

soweit ist ja keine Diskrepanz zwischen uns - nur dass Deine
Ausführungen lückenhaft sind, da sie ein Wort vermissen
lassen: das Wort „rückwärts“ oder „in die Vergangenheit“ oder
ähnlich.

Da fehlt nichts bei mir. „Groß-“ gilt sowohl für Generation älter als auch für Generation jünger.
Lies doch nochmal den Satz im Wiki-Artikel (Text!):
„Gebräuchlich ist Groß-Verwandter um einen entsprechenden Verwandten der eigenen Eltern oder der eigenen Kinder und damit im Abstand von zwei Generationen zu bezeichnen“.

Woraus schließt Du, daß das nur „rückwärts“ gelten soll?

Im ganzen Wiki-Artikel, der nun wahrlich ausführlich ist und
meines Erachtens so ziemlich alle Aspekte des Themas
beleuchtet, taucht nicht ein einziges Mal der Begriff
„Großneffe“ oder „Großenkel“ auf.

Natürlich gibt es in dem Wiki-Artikel den Begriff
„Großneffe/Großnichte“ (oder auch „Urgroßneffe/Urgroßnichte“).
Du brauchst Dir nur die Graphik anzuschauen , da steht
alles drin!
http://de.wikipedia.org/wiki/Verwandtschaftsbeziehung

Grafiken sind für wissenschaftliche Definitionen und
Beschreibungen irrelevant.

Das erzähl’ mal einem (richtigen!) Wissenschaftler, der seine Forschungsergebnisse in Form von Text und Graphiken publiziert.

Wie heißen denn bei Dir die „Gegenstücke“ zu
Großtante/Großonkel?

Was meinst Du mit „Gegenstück“? Bevor ich weiß, wie man dazu
sagt, muss ich wissen, was Du meinst, welche Verwandtschaft
ausgedrückt werden soll.

Ich glaub’s ja nicht, daß Du das jetzt fragst?
Worüber streiten wir denn? Über das „Gegenstück“ von Großtante/Großonkel!
Diesen „Titel“ hat ja niemand per se, sondern wird - ohne eigenes Zutun! - dazu gemacht und zwar erstmalig durch die Geburt eines ganz bestimmten Kindes.
Soll ich Dir jetzt erklären, wessen Kind auf die Welt kommt, damit jemand Großtante/Großonkel wird? Und damit Du mir erklären kannst, welche Bezeichnung dieses Kind für Großtante/Großonkel aus ihrer/seiner Sicht hat?

Die „Großenkel“ kenne ich allerdings auch nicht,

Hier muß ich mich korrigieren, bis gestern kannte ich den Begriff nicht (danke an Max, daß er dieses schöne Wort genannt hat!), aber im Adelung ist es aufgeführt und bezeichnet die Kinder der Enkel, also in heutigem Sprachgebrauch die Urenkel:

http://www.gasl.org/refbib/Adelung__Woerterbuch_F_L.pdf (Seite 408).

da ja „Enkel“

bereits
als feststehende Bezeichnung existiert. Soweit ich weiß, sagte
man früher auch „Großkind“, womit wir wieder bei der Vorsilbe
„Groß-“ wären und somit ein weiterer Beweis, daß „Groß-“ auch
für Generation jünger verwendet wird.

Wo wird oder wurde das so bezeichnet? Wann ist „früher“?

Im deutschen Sprachraum. „Großkind“ findest Du im Grimm

http://germazope.uni-trier.de:8080/Projekte/WBB2009/…

aber da die Beiden nicht selbst dazugekommen sind, den Buchstaben „G“ zu bearbeiten, kann ich „früher“ nicht exakt datieren, schätze aber, daß es noch im 19. evtl. bis ins frühe 20. Jahrhundert gebräuchlich war.
Glaubt man google, ist es in der Schweiz heute noch üblich.

Denn diese Begrifflichkeiten
gibt es offenbar in ganz Deutschland nicht - was auch nicht
verwundert, da sich Groß- immer und in allen Dialekten, die
ich kenne auf eine Generation älter bezieht

Das ist völliger Quatsch.

beweise doch das Gegenteil! Quellen? Belege? aber bitte keine
regionale Dinge sondern für das ganze deutsche Sprachgebiet
zutreffend. Du wirst Dir schwer tun.

Nee, es war ganz leicht. Siehe den vorigen Link.
Da findest Du auch gleich „Großnichte“ und „Großneffe“.
—> oben links ins Suchfeld eintippen, aber mit „sz“ schreiben.

Du kannst auch mal bei Wikipedia ein bißchen stöbern. Oder hast Du das in der Zwischenzeit schon gemacht?
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial%3A…

Wußtest Du, daß Königin Sophia von Spanien eine Großnichte von Wilhelm Zwo ist?
(5. Treffer von oben)

Die Großneffen der Wiki-Bekanntheiten findest Du hier:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial%3A…

(Ein „Großneffe“
wäre übrigens identisch zum Begriff „Cousin“!

Das ist noch größerer Quatsch.

Du erzählst Quatsch: Ein Neffe ist ein Geschwisterkind.
„Groß-“ ist die Vorsilbe des Verwandtschaftsgrades, den die
eigenen Eltern zu dieser Person haben. Das Kind von
Geschwistern meiner Eltern ist … mein Cousin. Nichts
anderes.

Nachdem Du jetzt die Links gelesen hast, dürfte klar sein, daß Du mit Deiner bisherigen Definition von „Groß-“ nicht weiterkommst.

Für „Großenkel“ gebe ich Dir recht, für „Großneffe“ hast Du
bisher keinen Begriff genannt.

??? ich weiß nicht, was Du meinst.

Siehe oben.

Beleg für was? für die Definition Nichte/Neffe? siehe Wiki und
obendrein den allgemeinen Sprachgebrauch.

Nach meinem
Sprachverständnis und auch nach den meisten Wörtbüchern und
Lexika ist das eine Nichte.

Das Kind einer Cousine oder eines Cousins ist mit nichten eine
Nichte (das Wortspiel ist nicht ganz unabsichtlich).

Doch ist sie. Mit dem Zusatz „2. Grades“.
Schau Dir die Graphik an.

Sag mal, kannst Du nicht lesen? Was schreibe ich denn ein paar
Zeilen tiefer?

Würdest Du sagen, dass es sich um eine
„Nichte 2. Grades“ handele, so könnte ich Dir noch Recht
geben, denn es scheint diese Bezeichnung offenbar tatsächlich
in einigen Regionen des deutschen Sprachraumes verbreitet zu
sein -

Und weiter schreibe ich - und das ist ebenfalls unbestreitbar
richtig, dass wenn man Verwandtschaftbezeichnungen miteinander
kombiniert, dass man dann die Definitionen der einzelnen
Komponenten so zu berücksichtigen hat, dass man die daraus
logisch ableitbaren Ergebnisse erzielt. Weiter schreibe ich,
dass es nicht logisch ist, eine wie auch immer geartete
Cousine als Nichte zu bezeichnen

Das mache ich auch nicht. Denn es gilt nach wie vor: Cousinen sind immer dieselbe Generation.

Eine Generation jünger gibt es entweder Tochter oder Nichte (bzw. Sohn oder Neffe). Es gibt keine weiteren Begriffe.

und somit dies eine regionale
Besonderheit ist, die nichts mit der normierten deutschen
Sprache zu tun hat. Regionale Dinge halten sich nicht
unbedingt an die Logik, da gehen wir beide sicher wieder
konform.

Das ist nichts Regionales.

Somit
fordere ich Dich auch für diese Behauptung auf, Belege zu
bringen: eine Nichte ist immer und stets und im allgemeinen
Sprachgebrauch und in den Nachschlagewerken das Kind des
eigenen Geschwisters. Alles andere möchte ich von Dir belegt
haben.

Da gibt’s nichts zu belegen. Es ist so. Nichte ohne Zusatz = Kind von Bruder oder Schwester. Nichte mit Zusatz = Kind von jemand aus derselben Generation, aber in der Seitenlinie. Je weiter außen die Seitenlinie, desto höher die Zahl x.

Aber solange Du die Sache mit x. Grades nicht verstehst (oder
nicht verstehen willst?), wirst Du bei solchen Fragen nie
richtige Antworten geben.

Die Sache mit x. Grades ist eben nicht regional beschränkt,
sondern wird von allen Leuten, die sich damit auskennen,
verstanden.

Komisch, warum kommen dann hier im wer-weiss-was immer wieder
solche Fragen auf, in schöner Regelmäßigkeit, wenn sid doch
von allen Leuten verstanden werden? Eben weil dem nicht so
ist.

Lies nochmal, bitte. Ich schrieb „von allen Leuten, die sich damit auskennen“.

Der Otto-Normalbürger kann sich eben unter diesen
Begriffen „2. Grad“, „3.Grad“ nichts vorstellen, sonst würden
diese Fragen nicht gestellt.

Kann ich was dafür, daß man Kindern sowas heute nicht mehr erklärt und daß sie dann im I-net nachfragen und falsche Antworten bekommen, weil die Antwortenden selber nicht Bescheid wissen?

Ich habe das im Alter von ca. 5 Jahren erklärt bekommen und kapiert.

Die Silbe „Klein-“ als Verwandschaftszusatz ist nicht im
gesamten deutschen Sprachraum verbreitet. Das ist richtig.

Wenigstens gibt Du es an dieser Stelle zu.
Dieser Hinweis fehlt jedoch bei Deinen sonstigen Antwortpostings.

Demgegenüber ist die Silbe „Groß-“ von Flensburg bis Bozen,
von Aachen bis Frankfurt/Oder bekannt.

Die Silbe ja, aber nicht im Zusammenhang mit Cousin/e.
Wo ist bitte die Logik, im selben Satz Bozen und Frankfurt/Oder zu erwähnen? Die Etsch heißt schon sehr lange Adigo.

Oder willst Du
bestreiten, dass ein Kindergartenkind den Begriff „Großvater“
NICHT kennt?

Hat hier schonmal jemand gefragt, wie er/sie mit seinem/ihrem Großvater verwandt sei?

wenngleich ich persönlich dies nicht richtig finden
kann, da das Grundwort „Nichte“ nicht zutrifft (aber meine
persönliche Meinung lassen wir mal außen vor).

Doch, „Nichte“ trifft zu:
weibliche Nachkommen in der(den) Seitenlinie(n).

Sag mal, wie deutlich muss es eigentlich noch definiert
werden? Eine Nichte ist und bleibt die Tochter eines meiner
Geschwister bzw. die Tochter eines der Geschwister meiner
Frau. Nichts anderes. Alles andere musst Du mir erst beweisen.

Ich muß gar nichts. Ich weiß, was ich weiß!

Mit Quellen. Und jetzt komme mir nicht wieder mit der Nichte
zweiten oder vierten Grades daher, das sind kombinierte
Begriffe, ich rede von der Basis, dem Grundbegriff „Nichte“
ohne Zusätze. Und von der wissenschaftlichen Regelanwendung,
dass die Definitionen der Einzelteile nur in Kombination
miteinander richtig gebrauchbar sind.

Du willst es einfach nicht wahrhaben…

Du hast wohl keinen Vorfahren, der vor 150 Jahren ausgewandert ist und ein Vermögen hinterlassen hat, das nun unter der zahlreichen Verwandtschaft verteilt werden soll?
Dann nämlich entscheidet x. Grades, wieviel %!

Ich als jemand, der nach streng logischen Regeln denkt
und arbeitet

Das tust Du eben ganz und gar nicht. Du versuchst dauernd nur,
Deine regionalen Besonderheiten als allgemeingültig
darzustellen.

Wenn das Deine Ansicht ist, werde ich Dich kaum davon
abbringen können. Deine Ausführungen jedenfalls sind
wissenschaftlich nicht haltbar.

Und eine wissenschaftliche Argumentationsstruktur als
„Quatsch“ zu bezeichnen ist schon verwegen…

Ich nehme mir die Freiheit …!
Und ich kann wissenschaftliche Argumentation von bloßer Sturheit unterscheiden.

Daß die Grimms und Adelung Wissenschaftler waren, ist aber schon klar! Oder nicht?

Gruß G.

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Hallo!

Allerdings ist das anscheinend im alltäglichen Sprachgebrauch
noch überhaupt nicht angekommen.

Doch, ich kenne das aus dem alltäglichen Sprachgebrauch nicht
anders.

Sieh an, ich kenne es aber völlig anders!

Im Volksmund ist das Kind der Cousine die Großcousine.

Welchem Volksmund? Ich habe das zum erstenal voller Erstaunen
hier bei WWW gelesen. Stellenweise habe ich auch schon gehört,
daß das regional beschränkt ist. Ich glaube also nicht, daß
„der“ Volksmund das so sagt.

Was der Volksmund sagt, mag von Region zu Region sehr unterschiedlich sein. das weiß sogar Wikipedia! Ob du es glaubst ist deshalb nicht so sehr von Belang.

Es mag ja hochoffiziell absolut richtig sein, aber geläufig
ist es nicht.

Doch, mir schon. Wenn mir jemand etwas von seinem Großcousin
erzählt, käme ich niemals auf einen Onkel 2. Grades. Ich habe
das in 30 Jahren weder in meiner eigenen Familie noch bei
Freunden noch Bekannten jemals gehört. Mir ist das nur anders
geläufig. Woher nimmst Du also die Gewissheit, daß das, was
Dir geläufig ist, auch allgemein geläufig ist? :smile:

Woher nimmst DU die Gewissheit, daß das, was dir geläufig ist , auch allgemein geläufig ist??? ;o)

In meiner Familie ist es absolut geläufig und wird auch in meinem Umfeld seit Generationen so gehandhabt.

Da uns beiden so knapp 1000 km trennen, ist es wohl kaum verwunderlich, daß wir uns über eine „geläufige“ Bezeichnung nicht einig werden können. Es wäre ja interessant zu wissen, woher Maldweister stammt. Vielleicht liegen wir beide völlig daneben?

Also empfehle ich (entgegen besseren Wissens) trotzdem die
Bezeichnung Großcousine.

Und ich empfehle die Bezeichnung Onkel. :smile: Aber das Forum
heißt auch nicht „Wer empfiehlt was“, sondern „Wer weiß was“.

-) Und da ist eine Antwort wie „Du bist der Großcousin“ eben

nur die halbe Wahrheit.

Mir kam es doch glatt so vor, als würde jemand einen Rat suchen…
Und den kann man auch geben, wenn er nicht von Ahnenforschern und Germanisten abgesegnet ist. Bei uns im Norden jedenfalls…! ;o)

Gruß,
Yvisa