Spiegel, Focus, Stern - oder was ganz anderes?

Hallo,

die beste Alternative ist mMn. die Tagesschau. Zumindest, wenn
du wirklich bloß an Informationen interessiert bist.

ich war erst unsicher, ob das ein ironischer Beitrag sein soll, aber mir scheint, daß Du es doch ernst meinst. Auch wenn die Tagesschau immer noch die beste Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen ist, kann ein Format, in dem bestenfalls acht Themen zur Sprache kommen kein hinreichendes Informationsmedium sein.

Da zudem ständig durch Schaltungen ins Ausland die Bedeutung des unfaßbar teuren Korrespondetennetzes dokumentiert werden muß, sieht man häufig Leute in der Gegend herumstehen, die entweder ihre persönliche Einschätzung zu Sachverhalten verkünden, über Dinge spekulieren (weil sie z.B. vor einem Gebäude stehen, in dem unter Ausschluß der Öffentlichkeit verhandelt wird) oder über Sachverhalte berichten, die anderen Medien schon längst zu entnehmen waren.

Durch Vergleich mit anderen Sendern sieht man auch schnell, daß das gesendete Bildmaterial häufig kein eigenes ist, sondern der gleiche Kram, der auf der ganzen Welt von Agenturen vertickt wird.

Gruß
Christian

Hallo,

Im Grunde genommen formulierst du ein Problem unserer noch
jungen Demokratie: Das Gefühl als Bürger/In von seinem
„Politiker/In“ nicht mehr wahrgenommen und daher auch nicht
„sachgemäß informiert“ zu werden, anderseits aber auch nicht
zu wissen welche „Ersatzinformationsquelle“ zur Verfügung
stünde.

wenn es nicht so traurig wäre, wäre es sehr lustig. Noch nie in der Menschheitsgeschichte waren so viele Informationen so frei verfügbar. Und genau in dieser Zeit werden die Menschen immer passiver, verlangen Berieselung mit den für sie relevanten information und beschweren sich dann am Ende noch, sie seien nicht richtig informiert worden, obwohl sie das mangels Wissen überhaupt nicht beurteilen können.

Gruß
C.

Hallo,

Ich weiß, dass die SZ, Zeit, TAZ usw. sicherlich gut sind,
aber eben nicht das, was ich suche.
Ich dachte eher an ein Magazin, einfach weil es sich für mich
eher anbieten würde als eine Zeitung.

vor dem Hintergrund würde ich auch die NZZ empfehlen. Plane pro Erscheinungstag aber besser zwei Tage für die Lektüre ein.

Gruß
Christian

Servus,

der Informationsdienst zur Verbreitung unterbliebener Nachrichten (ID) erschien von 1973 bis 1981.

Schöne Grüße

MM

Servus,

die FAZ die letzte halbwegs seriöse Zeitung in D.

Weshalb?

Weil sie sich zumindest zu einem Teil noch mit eigener journalistischer Arbeit beschäftigt und nicht ausschließlich Agenturmeldungen kürzt, zusammenschneidet und mit bunten Bilderchen und halbklugen Sprüchlein verziert, so wie das außerhalb der Lokal- und Sportteile

FR und SZ

machen. „Abgeschmiert“ deswegen, weil zumindest die SZ bis einige Zeit vor ihrer Übernahme durch die SWMH eine handwerklich gut gemachte Zeitung war, die beim Lesen einen deutlichen Unterschied zwischen Vorher und Nachher hinterließ. Daß die SWMH-Suppe noch optisch ganz ähnliche Titelblätter hat wie vorher die Stuttgarter und die Süddeutsche, halte ich für eine Beleidigung eines großen Erbes. Nunja, bei der Stuttgarter signalisiert inzwischen wenigstens die obere Hälfte der ersten Seite, daß sie sich auch an Leser mit eher einfacher Alphabetisierung richtet.

hohl,

Weshalb

„hohl“ bedeutet: „ohne Inhalt“. Bei einer Zeitung übertragen: „ohne wesentlichen Inhalt“

Warum?

Weil die Stuttgarter einmal eine ganz wichtige Zeitung in D war, und weil ich es wichtig fände, wichtige Zeitungen in D zu haben. Deswegen bin ich traurig darüber, daß sie keine mehr ist. „zum Heulen“ bedeutet „ein Gefühl tiefer Trauer oder Enttäuschung hervorrufend“.

Worauf begründet sich deine persönliche Einschätzung?

Wie oben: Es handelt sich um Zeitungen mit eigener journalistischer Aktivität und um Zeitungen, deren Inhalt beim Leser einen deutlich wahrnehmbaren Unterschied zwischen dem Zustand vor der Lektüre und dem nach der Lektüre erzeugt.

Schöne Grüße

MM

taggesschau? Also bitte. Selektives zusammenschnippseln von
Agenturmeldungen. Deswegen gibt es solche
Desinformationsendungen auch in keinem anderen westlichen
Land.

Du solltest deinen Nick in „Blabberbird“ ändern.

Gruß TL

Hallo,

als alleiniges Blatt kann man keine davon empfehlen, der Spiegel glänzt bei vielen, insbesondere kontroversen Artikeln mit ausgesprochen schlechter Recherche, was Recherche angeht ist der Stern manchmal besser, ansonsten aber auch wie Focus eher oberflächlich.

Als Ergänzung, auch um zu üben sich selbst eine Meinung zu bilden ist:
Die Zeit - sie bringt meist mehrere Ansichten eines Themas; die hier im Forum wenig geschätzte Zeitschrift „raum&zeit“, die Themen aufgreift, die im Mainstream unterdrückt werden, die TAZ und die SZ, letztere ist oft bei kritischen Fragen vorne weg.

Um festzustellen, welche dir besser liegt, kannst du mal ein ganz aktuelles Thema aufgreifen: wie z.B. die Kontroverse zu Sarrazin in jüngster Zeit, über die so gut alle berichteten. Kauf dann am gleichen Tag Spiegel, Focus, Stern, Zeit und einige andere und vergleiche wie und was sie berichten. Was sind die Schwerpunkte, Ansichtsrichtungen, wie objektiv sind sie, usw. Dann vergleiche das mit Tagesschau bei ARD und ZDZ ebenfalls zu diesem Thema, dann wirst du auch schnell feststellen wie tendenziös das Fernsehen ist, auch darauf was NICHT berichtet wird, welche Seite meist positiv wegkommt und welche negativ usw.

Und wenn du dich für ein Thema oder ein Wissensgebiet besonders interessierst und nicht nur oberflächlich, dann such dir dazu ein gutes Buch (die Rezensionen bei amazon können dabei hilfreich sein). Letztlich gibt es nichts besseres als Bücher - doch auch hier darauf achten aus welcher Feder sie stammen, Gegensätze beachten usw.

Zu manchen Fragen kannst du dann noch das Internet hinzuziehen, wobei es hier aber besonders schwer ist zu unterscheiden, was stimmt und was nicht. Welche Interessengruppe, welche Lobby, welcher Industriezweig steckt dahinter? Die Pharma wird die eigenen Medikamente nicht schlecht machen, auch dann nicht wenn sie schlecht sind, die von ihr unterstützten Patienten e.V. ebenso wenig, das nur als ein Beispiel.

Das hört sich sehr verwirrend an, wenn man aber skeptisch bleibt, weiß man doch bald, wo einigermaßen Wahres verbreitet wird und wo nicht, man bekommt ein Gespür dafür!

Viel Glück,
p+p

Die Zeit - sie bringt meist mehrere Ansichten eines Themas;
die hier im Forum wenig geschätzte Zeitschrift „raum&zeit“,

Was völlig rätselhaft ist.

die Themen aufgreift, die im Mainstream unterdrückt werden,

Themen wie dieses z.B.:
Schüler unter Strahlenbeschuss
Wie gefährlich ist WLAN im Klassenzimmer?

Immer mehr deutsche Schulen bieten den Kindern und Jugendlichen Computer an, um sie frühzeitig mit diesem Medium vertraut zu machen. Leider sind viele dieser PCs mit der WLAN-Technologie ausgerüstet. Was tut man den Heranwachsenden an, wenn man sie, zusätzlich zu der ohnehin sehr hohen Elektrosmog-Belastung, auch noch diesen hochfrequenten elektromagnetischen Wellen aussetzt? Dr. Klaus Scheler präsentiert eine beunruhigende Rechnung.

die TAZ und die SZ, letztere ist oft bei kritischen Fragen
vorne weg.

WAR.

Um festzustellen, welche dir besser liegt, kannst du mal ein
ganz aktuelles Thema aufgreifen: wie z.B. die Kontroverse zu
Sarrazin in jüngster Zeit, über die so gut alle berichteten.
Kauf dann am gleichen Tag Spiegel, Focus, Stern, Zeit und
einige andere und vergleiche wie und was sie berichten. Was
sind die Schwerpunkte, Ansichtsrichtungen, wie objektiv sind
sie, usw. Dann vergleiche das mit Tagesschau bei ARD und ZDZ
ebenfalls zu diesem Thema, dann wirst du auch schnell
feststellen wie tendenziös das Fernsehen ist,

Ganz im Gegensatz zum Radio oder zu manchen Tageszeitungen.

auch darauf was
NICHT berichtet wird,

Was vor allem an den Sendeformaten liegt. Man kann nicht in 12 Minuten Hauptnachrichten das unterbringen, was auf 20 oder 30 Zeitungsseiten gedruckt wird.

Und wenn du dich für ein Thema oder ein Wissensgebiet
besonders interessierst und nicht nur oberflächlich, dann such
dir dazu ein gutes Buch (die Rezensionen bei amazon können
dabei hilfreich sein). Letztlich gibt es nichts besseres als
Bücher - doch auch hier darauf achten aus welcher Feder sie
stammen, Gegensätze beachten usw.

Ging es nicht um aktuelle Themen?

Gruß
C.

Hallo,

Ging es nicht um aktuelle Themen?

Sicher! Aber viele Themen kann man nur richtig beurteilen, wenn man das nötige Hintergrundwissen hat, das ein ca. 20-jähriger, aber auch Ältere vielfach nicht haben. Um dem abzuhelfen eignen sich Bücher weit besser als Kurznachrichten, bei denen jede Hintergrundinformation fehlt.

Als Beispiel können die hier oft gestellten Fragen zu Gründen und Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzpolitik dienen.

Gruß,
p+p

Hallo,

vor dem Hintergrund würde ich auch die NZZ empfehlen. Plane pro Erscheinungstag aber besser zwei Tage für die Lektüre ein.

Aber die NZZ ist eine Tageszeitung! Oder sitze ich da gerade auf dem falschen Schlauch?..
boris

Servus,

es gibt keine Vorschrift, daß man eine täglich erscheinende Zeitung täglich besorgen und lesen muß.

Es gibt ferner die Möglichkeit, Schwerpunkte in der Lektüre zu setzen.

Schöne Grüße

MM

Hallo Martin,
ist mir schon klar, was du sagst. Ich fragte nur, um sicherzugehen, dass sich hinter „NZZ“ nicht auch zusätzlich noch die Auflösung für den Namen eines Magazins verbärge, da Anna den Wunsch nach einem solchen äußerte.
So wird’s plausibel.
Grüße
Boris

Hallo,

vor dem Hintergrund würde ich auch die NZZ empfehlen. Plane pro Erscheinungstag aber besser zwei Tage für die Lektüre ein.

Aber die NZZ ist eine Tageszeitung! Oder sitze ich da gerade
auf dem falschen Schlauch?..

nein, nein, Du hast schon recht, nur eben eine sehr umfangreiche und interessante. Ich für meinen Teil habe die nie in der Zeit, in der ich andere Tageszeitungen lese, „erledigen“ können.

Gruß
Christian

Wenn ich hier so die Beiträge zum Niveau einst hochwertiger Printmedien lese und an „die verblödete republik“ von thomas wieczorek denke, ist es wohl an der zeit für eine neue (tages-)zeitung?