Hallo,
Sind das etwa alles Ausnahmen? Das mag
ich bei bisher 9 Katzen (die immer mindestens zu 2. waren)
nicht glauben.
ich kann genausowenig glauben, dass all die parasitenverseuchten, kranken und absolut asozialen Katzen Ausnahmen sind, die ich vom Bauernhof kenne. Und davon kenne ich leider genug, mit Sachen, die man in den Griff bekommt (Milben, Katzenschnupfen), bis hin zu Extremfällen mit Katzenseuche u.ä. oder extrem schlechten Sozialverhalten. Richtig lustig wird es bei der Kombination von einer medikamentös zu behandelnden Krankheit und totaler Menschenscheu.
Ich behaupte nicht, dass alle Katzen vom Bauernhof generell Problemtiere sind, sehe aber im Bekannten- und Freundeskreis, dass 8 von 10 „Problemkatzen“ vom Bauernhof kommen und habe selbst schon meine negativen Erfahrungen mit diesen Tieren gemacht. Das heißt nicht, dass diese Tiere es nicht wert waren, geliebt zu werden oder durch und durch schlecht waren sondern lediglich, dass das Zusammenleben von Mensch und Tier sehr viel einfacher hätte sein können, wäre das Tier nicht so verkorkst gewesen.
Was ich mir an Katzen angesehen habe, als ich auf der Suche nach einem Tier war toppt das übrigens noch, angefangen von „gucken Sie mal da hinten im Gebüsch, da liegen die [3 Wochen alten Babys!] irgendwo, nehmen Sie einfach mit, was Sie haben wollen“ bis hin zu Tieren in einem so erbärmlichen Zustand (statt Augen nur noch vereiterte Klumpen, abgebissene oder sonstwie verloren gegangene Gliedmaßen (bei 8 Wochen alten Tieren!) und aus dem Stumpf quillt der Eiter etc.), dass man sie am liebsten mitnehmen und direkt einschläfern lassen würde, damit sie nicht länger leiden müssen.
Manch einer schätzt jede Kleinigkeit, andere
wissen sogar teure Artikel nicht zu schätzen.
Da hast du sicher recht, als ich allerdings letztes Jahr meine Kitten vermitteln wollte haben sich ziemlich viele Leute gemeldet, die die Kitten ja sooooo süß fanden und gaaaaaaanz unbedingt eins haben wollten - sobald aber klar war, dass ich die Kitten nicht verschenke schwand das Interesse recht schnell. Vielleicht wär der ein oder andere der Interessenten gut zu der Katze gewesen, auch wenn er sie gratis bekommen hätte, vielleicht hätte er deswegen aber auch an anderen Ecken gespart (Wurmkur? Brauch ich net. Impfung? Wozu, die Katze is doch gesund! Kastratation? Nee, zu teuer. Ach, die Katze is krank? Na, die hat ja nix gekostet und ich bezahl schon so viel Geld für Futter und Streu … ich wart erstmal nen paar Tage, bevor ich Geld für den Tierarzt aus dem Fenster werfe…) und das Risiko ist mir bei Lebewesen einfach zu groß. Zumal es auch genug Leute gab, die gern bereit waren, eine angemessene Schutzgebühr zu bezahlen.
Unsere Freigänger durften ab einem halben Jahr ohne Begleitung
raus, vorher habe ich mit ihnen auf der Wiese und im Garten
gespielt. Einen Kratzbaum haben sie - völlig kostenlos aus
einem dicken Ast, ein paar Sisalplatten und Holzplatten
selbstgebaut!
Wir haben auch einen selbst gebauten und einen fertig gekauften Kratzbaum. Der selbst gebaute war aber - trotz Ästen aus dem Garten - nicht kostenlos, weil im Garten weder Sisal noch Holzplatten wachsen. Das sind eben die Kleinigkeiten, die man gern übersieht, eine Rolle Sisal für 20 € und Holzplatten für etwa den gleichen Betrag, dazu kommt Werkzeug, Nägel / Schrauben etc, was ich persönlich zwar im Keller habe, was aber nicht jeder hat (ich hätte zB gerade mal nen Hammer, wenn mein Freund nicht wäre). Rechne ich noch die Arbeitszeit dazu war der gekaufte Kratzbaum btw günstiger als der selbst gebastelte.
Auch anderes Spielzeug lässt sich prima
selbst basteln, so braucht man neben den Näpfen höchstens noch
eine Toilette & Streu.
Ich bastele auch einiges selbst, aber auch dafür hat man nicht unbedingt immer alles da, muss Material kaufen, auch das kostet Geld.
Bei Freigängern ist es immer noch das beste, eine Katzenklappe
zu haben, damit die Damen und Herren frei nach ihrem Gusto
ein- und ausgehen können.
Und schon werden wieder einige Euro für die Katzenklappe fällig.
Natürlich muss man nicht jeden Monat 200 € pro Katze investieren, es geht auch günstiger. Aber mit 20 € pro Jahr ist es eben auch nicht getan.
Bei uns geht zB im Moment das Lieblingsspielzeug kaputt, ein langer Ast mit einem Stofffetzen am Ende. Stofffetzen habe ich noch jede Menge aber ich suche nun schon seit zwei Wochen in meinem und anderen Gärten nach einem geeigneten Nachfolgeast - der Ast wird mich zwar nichts kosten, bis ich aber einen geeigneten gefunden habe ist so viel Zeit drauf gegangen, dass ein Spielzeug für 5 € aus dem Handel günstiger gewesen wäre.
Gruß
Sue