Hi Jörg!
Fast ausschliesslich sind es Hunde, die bisher schlechte
Erfahrungen mit Menschen gemacht haben und deswegen viel Zeit,
besondere Erziehung und hundeerfahrene Menschen brauchen.
Das stimmt. Und doch ist paradoxerweise der Anteil an „Problemhunden“ (Beißer, Kläffer, Neurotiker) wesentlich kleiner als bei dem einheimischen Tierheimhund. Zumindest meiner Erfahrung nach. Richtig erklären konnte mir das bisher auch keiner, ich vermute, es liegt an den positiven letzten Kontakten mit Tierschützern, die diese Hunde gemacht haben.
Ein seriöses Tierheim würde solche Hunde nur an einen
ausgewählten, also sehr kleinen Kreis abgeben. Das führt dazu,
dass solche Importhunde lange Zeit in Tierheimen bleiben,
womit ihnen nicht wirklich geholfen ist, weil es in den
meisten Heimen kaum möglich ist, ihnen die nötige Betreuung zu
geben.
Stimmt. Aber bedenke bitte, das gerade bei der „Importierung von Südländern“ zu einem überwiegenden Teil mit Pflegestellen (bin selber auch grad eine) gearbeitet wird. Hier ist schon eine ganz andere, intensivere Betreuung gegeben als in den Tierheimen.
Es ist also ein Zuschussgeschäft an Kraft und Geld für die,
die sich dieser importierten Hunde annehmen und
weitervermitteln.
Finanziell ja, aber nicht, was die Kraft anbelangt. Ganz im Gegenteil: einen fast toten Hund aufzupäppeln, eine Grunderziehung zu geben und ihn in liebevolle Hände zu vermitteln, das gibt unendlich viel zurück. Habe neulich einen unserer ehemaligen Schützlinge getroffen, der mehr tot als lebendig hier ankam. Zu sehen, wir er kraftvoll und fröhlich durch Wiesen rannte und freudig mit anderen Hunden spielte - das war fast besser als Sex.
Die Verbesserung der Lebensbedingungen in den Ursprungsländern
wäre natürlich sinniger als die Rettung einiger weniger. Das
kann der normale Tierschützer aber nicht erreichen.
Falsch. Viele engagierte Leute sind schon dabei, und langsam, aber sicher, gibt es erste kleine Erfolge. Dauert seine Zeit, aber ich bin optimistisch!
Gruss
Pauli