Türkei Atommacht?

Das ist ein sehr milder Ausdruck für das, was im Irak und in
Afghanistan passiert ist und an anderer Stelle evtl. noch
bevorsteht. Ich meine, ohne damit jetzt irgendeine
Schlußfolgerung zu verbinden, immerhin haben die genau die
Regime, die sie dann mehr oder weniger erfolgreich mit
brutaler Gewalt plattgemacht haben, selbst massiv
herangezüchtet, darin sind wir uns wohl einig. Das war im Irak
so, das war in Afghanistan so, und was das mit Pakistan läuft,
will ich wahrscheinlich gar nicht wissen.

Mein Gott. Die Zeit des Kalten Kriegs war eben so. Im übrigen
sind die Franzosen als Partner Saddams wesentlich stärker in
Erscheinung getreten.

Die Franzosen scheinen daraus gelernt zu haben. Die Amis irgendwie nicht… Und das mit „das war halt Kalter Krieg“ wegzuwischen ist für mein Gefühl ein wenig zu lapidar. Aber da bin ich kein Experte für und vielleicht auch zu jung, um davon mitbekommen zu haben.

Aber Ahmadī-Nežād hat doch gar keine Atomwaffen?
Wird das wieder so eine Geschichte wie mit den
Waffenvernichtungswaffen von Saddam, die irgendwie dann doch
keiner finden konnte?

Glaubt jemand im Ernst, der wolle wirklich nur ein AKW bauen?
Was muss denn erst passieren, bevor den einer als Gefahr
verortet?

Oh, man kann den schon als Gefahr verorten. Kein Problem. Es mutet nur etwas seltsam an, wie sehr sie sich auf ihn stürzen und dabei andere, viel greifbarere Gefahren ignorieren (soweit man das mitbekommt - wer weiss schon, was hinter den Kulissen passiert…).

Reicht es nicht schon, wenn da - ganz ohne Putsch - 2007
einfach ein anderer, nicht ganz so US-anhängiger Präsi gewählt
wird? Scheint ja von der Stimmung im Lande her nicht
ausgeschlossen zu sein.

Harren wir der Dinge. As I said: Auch die USA machen Fehler.

Dürfen sie ja. Aber doch bitte nicht immer wieder und wieder dieselben…

Geht das ausschließlich und/oder am effektivsten durch einen
langjährigen Krieg mit zahllosen Opfern? Bei Saddam z.B. hab
ich mich immer gefragt, warum die nicht einfach ein, zwei
Killer-Teams dahin geschickt haben und den und seine nächsten
Verwandten liquidieren. Nicht, dass das irgendwie moralisch
wäre, aber zumindest wäre es doch erheblich billiger,
schadensbegrenzender und hätte vermutlich auch nicht soviel
internationale Kritik eingebracht.

Ich vermute mal, dass das eher nur in Hollywood so läuft.

Siehe unten…

In Guatemala, der DomRep, Brasilien, Bolivien, Indonesien,
Chile, Peru, Timor und Panama (nur eine Auswahl) hat das ja
ähnlich funktioniert. Da frag ich mich schon, was da an Irak,
Iran, Afghanistan anders ist, und mir kommen da nur politische
Gründe in den Sinn. Aber gut, ich bin ja auch kein
Militärexperte…

Würde es funktionieren, würden die Amis es wohl auch tun. Hat
ja keiner ernsthaft ein Interesse an den Dramen, die sich da
jetzt abspielen, wiewohl die irakischen Stimmen, die die
Befreiung begrüßen und die neuen Zustände ausdrücklich loben,
weit zahlreicher sind als wir hier gefühlt wahrnehmen.

Ist das so? Und selbst wenn das so ist - befriedet ist das Gebiet noch lange nicht, mein Eindruck(!) ist eher, dass sowohl der Irak als auch Afghanistan eher total anarchistische Zonen sind, in denen es ein paar kontrollierte Flecken auf der Landkarte gibt.

Unterstützung des Terrors? El Kaida meinst Du? Soweit ich das
„mal eben“ recherchieren kann, sind da Pakistan, Syrien und
Saudi-Arabien viel involvierter. Aber mit den Saudis und den
Pakistanern kuschelt man? Komisch. Und dass der Irak irgendwie
näher mit El Kaida zu tun hatte, hat sich auch nicht
bestätigt, oder?

Hamas & Co, jetzt die Nummer mit den 40.000 Selbstmordattentätern. . .

Was genau hat die Hamas mit den USA und ihrem „Kampf gegen den Terror“ zu tun? Der geht doch - laut Bush - ganz explizit primär gegen El Kaida. Also, auf auf, Syrien, Pakistan und Saudi-Arabien überfallen befreien.

Und die 40000 Selbstmordattentäter sind erst auf den Plan gekommen, als es um Kriegspläne gegen den Iran ging, oder?

Was dann übrigbleibt, ist ein pöbelnder Präsident und ist ein
bislang ziviles Atomprogramm. Nix mit Krieg gegen den Terror,
nix mit Atomwaffen. Aber dafür ein scheinbar starkes
strategisches Interesse…

Dass das zivil ist, möchte ich mal stark anzweifeln, wie ich
auch nie glauben werde, dass Saddam ein Friedensengel war, der
nie wieder auch nur eine große Waffe anfassen wollte.

Kaum jemand - ich auch nicht - bestreitet, dass das absetzungswürdige Leute sind, die eine Bedrohung darstellen. Uneinigkeit besteht lediglich a) in den Prioritäten, b) der Effektivität und c) der Art der angemessenen Massnahmen. Diese drei Punkte sind so verquer und nicht nachvollziehbar, dass man da zwangsläufig auf andere Motive kommt.

Gruß,

Malte

Hi!

Die Türkei ist Mitglied der NATO.
Da gibt es 3 Atommächte (USA, GB, F)
Ein wie auch immer gearteter Angriff auf Türkisches
Territorium würde den Bündnisfall auslösen, und dann fällt dem
Angreifer der Kopf von den Schultern.
Dies ist hoffentlich allen umliegenden Staaten bekannt.

Also braucht die Türkei keine Nuklearwaffen.

Die Argumentation ist sehr schlüssig, denn …

Großbritannien und Frankreich sind Gründungsmitglieder der
NATO (1949)
Es gab damals in der NATO eine Atommacht - die USA.
Ein wie auch immer gearteter Bündnisfall auf britisches oder
französisches Territorium hätte nach 1949 den Bündnisfall
ausgelöst.
Also bräuchten Großbritannien und Frankreich keine
Nuklearwaffen.

Die erste britische Atombombe wurde 1952 gezündet, die erste
französische 1960.

Ich frage mich ob deiner Argumentation, warum Briten und
Franzosen eigene Atomwaffen haben wollten, obwohl sie durch
NATO und USA atomar abgesichert waren.

Die Briten hatten ja das erste Atomwaffenprogramm (noch vor der USA) und dank dieser Kooperation war es für die Briten recht einfach, eine eigene Atomstreitmacht aufzubauen. Im übrigen muss man sich immer vor Augen halten, dass bei der Gründung der NATO noch nicht so ganz klar war, wie die USA sich langfristig in Europa engagieren würden. Ihr Rückzug aus der Weltpolitik nach dem 1 WK war ja noch gut erinnerlich.

Die Franzosen verliessen ja die militärische Struktur der NATO (unter De Gaulle) und beschlossen aus Widerstandsgründen gegen die USA eigene Nuklearwaffen zu bauen. Die nötige Infrastruktur war damals bereits weitgehend vorhanden.

Die Türkei müsste die ganze notwendige Infrastruktur erst aufbauen. Das ist bei der gegenwärtigen Wirtschaftslage völliger Unfug.

Daneben hat (im Gegensatz zu Indien, Pakistan und Israel) die Türkei den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben.
Und die werden sich nicht den NATO-internen Krach antun, aus dem Atomwaffensperrvertrag auszutreten.

Ich gehe noch immer von dem Prinzip aus: Wenn mein „Nachbar“
etwas zum Protzen (oder Drohen) hat, dann will ich das auch
haben. Siehe USA/Sowjetunion, siehe Pakistan/Indien.

Pakistan-Indien ist ein ganz anderer Fall: Indien baute Atomwaffen um der Strategischen Bedrohung durch CHINA entgegenzuwirken, und so musste Pakistan ebenfalls Atomwaffen entwickeln, um der Bedrohung durch Indien… (immerhin haben die 3 mal gegeneinander Krieg geführt, div ungelösten Grenzprobleme und beide haben keine Supermacht im Kreuz)

Von daher
ist es für mich trotz aller gegenteiligen Meinungen nur eine
Frage der Zeit, bis das türkische Militär wegen der atomaren
Bedrohung aus dem Osten eine eigene Atomwaffe verlangt.

We will see
Unter der Gegenwärtigen Situation sehe ich das schlichtwegs anders.

Gruß
Mike

In Sinop soll jetzt ein Atomkraftwerk gebaut werden.
Es gibt schon Proteste.

Türkei ist Nato
A. warum sollte der Iran den die Türkei angreifen?
B. bei einen Angriff geziehlt auf die Türkei währe es für alle Nato staaten der Verteidigungsfall. Dies bedeutet alle verfügbaren und reserve Nato Truppen befinden sich im Verteidigungsfall (Krieg) und würden innerhalb 24 Stunden mobilisiert.

Als ich bei der Bundeswehr war hies es das innerhalb 24H in einen Verteidigungsfall 1 Millionen Soldaten aus Deutschland, und in 48h weitere 1,5 Millionen Frankreich, Italien, England, USA und Spanien an jeden Punkt der BRD stehen würden.
Dies bedeutet das innerhalb 48h auch 2,5 Millionen Soldaten in der Türkei währen. Die Luftwaffe hingegen teils zu verlegen geht schneller. Da fliegen die Transporter mit Gerätschaften, bewaffnung, Personal etc. Los und 2-3 Stunden später die JaBos und Jäger.

Fazit: Bei der Türkei musst du dir keien Sorgen machen das sie angegriffen wird. Im ggenteil die Türkei selbst kann sich mit Grenzüberschrietungen etc. viel leisten bis da überhaupt nur ein nicht NAto NAchbar den Mund auf macht.

Dass das zivil ist, möchte ich mal stark anzweifeln, wie ich
auch nie glauben werde, dass Saddam ein Friedensengel war, der
nie wieder auch nur eine große Waffe anfassen wollte.

Kaum jemand - ich auch nicht - bestreitet, dass das
absetzungswürdige Leute sind, die eine Bedrohung darstellen.
Uneinigkeit besteht lediglich a) in den Prioritäten, b) der
Effektivität und c) der Art der angemessenen Massnahmen. Diese
drei Punkte sind so verquer und nicht nachvollziehbar, dass
man da zwangsläufig auf andere Motive kommt.

ganz meine Meinung! die Idee war ok aber die Umsetzung, Kinder die Umsetzung! Man kann doch nicht die politik Europas aus dem 19.Jhdt wieder aufleben lassen!!
Aber naja, wir werden mal sehen was da noch passiert, ich sehe nur das Problem, dass die USA isrgendwann mal einfach mal so sehen, dass sie den kontakt zu China verloren haben und dann haben sie ein viel größeres Problem als den iran!viel viel größer!

Oder meinst du die USA wollen sich so richtig ein denkmal setzen und China vom kommunismus „befreien“