Unfall verursacher

Versuch des Dialoges
Hallo JaninaG,

vielleicht findet sich eine Lösung in der Art, wie der Schuldbegriff verwendet wird.

Denn wenn ich ihn ganz ausblende, verdränge ich das Problem des Threadstellers. Wenn ich hingegen annehme, dass er nun einmal Schuldgefühle oder Schuldbewusstsein hat, ohne dass die Schuld noch geschürt wird, sondern wenn ich statt dessen in die Zukunft schaue und für diese Perspektive nicht Schuldzuweisungen betreibe, sondern die Verantwortung und Selbstverantwortung in den Vordergrund stelle, dann hat der Begriff „Schuld“ seine Schuldigkeit in der Vergangenheit getan.

Gruss,
Mike

Hallo JaninaG,

die Schuldgefühle, mit denen er noch nicht ganz fertig geworden ist, könnten ja gerade ein Hinweis für ihn sein, dass er sich mit dem Sachverhalt auch noch anders befassen muss. Weitere Personen

die anderen Unfallbeteiligten

können da das wohl beste Beispiel sein, dass noch Rücksichten zu nehmen sind und daher den Gefühlen - auch Schuldgefühlen - durchaus nachzugehen ist ohne einfach zu vergessen.

Gruss,
Mike

Warum ist es dir so wichtig, die Schuldfrage zu stellen?

Durch das Stellen der Schuldfrage an sich lädst du direkt einen Berg negativer, belastender Emotionen auf, die du auch spürst, nicht umsonst willst du sie zeitgleich dadurch entlasten, in dem du betonst, der Unfallverursacher trage ja nie die 100ige Schuld. Erst nach diesem, völlig überflüssigen, Energie kostenden Gedankenstrudel kommst du zum Schluss, dass das Thema Verantwortung doch der bessere Ansatz ist.

Ich brauche den Begriff Schuld nicht, um zum Thema Verantwortung zu kommen! Im Gegenteil ist der Begriff Schuld derart negativ besetzt, dass er in vielen Fällen sogar hinderlich dafür ist, zur Verantworgungsfrage zu kommen.

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So, wie sich die Schuldgefühle hier im Augenblick zeigen, sind sie eher dazu angelegt, mit sich selbst als mit den anderen zu leiden.

Hallo!

Denn wenn ich ihn ganz ausblende verdränge ich das Problem
des Threadstellers.

Wo hat hier jeamnbd geschrieben, daß man den Begriff Schuld ausblenden muss? Es geht darum, dem Betroffenen zu zeigen, daß er seine Schuldgefühle bewältigen kann. Das ereiche ich aber nicht, indem ihm bloß einen Weg zeige, wie er die Schuld auf andere schieben kann, weil ich dadurch das System Schuld im Prinzip als richtig akzeptiere.

Wenn ich hingegen annehme, dass er nun
einmal Schuldgefühle oder Schuldbewusstsein hat

Davon gehe ich aus. Deswegen wäre mein Weg, das System Schuld in seinem Kopf und seinem Herz zu entmachten.

ohne dass die
Schuld noch geschürt wird

Das erreiche aber nicht, indem ich die Schuld bloß verschiebe. Denn dann kann ich mir sicher sein, daß sie irgendwann zurückommt - und dann mit doppelter Macht.

Gruß,
Max

OT
Hallo Max,

dieses Verschieben ist nicht als unumstösslicher Fakt gemeint. Das solltest Du leicht verstehen, da Du ja weisst, dass ich den Fall nicht kenne. Vielmehr geht es hier darum, Gedankenanstösse zu liefern, was ich definitiv nicht verstehe ist die Hysterie mit dem Begriff Schuld. Es geht nicht um diesen Begriff, sondern um ein Verarbeiten des Unfalls, das nun einmal dem Betroffenen bewusst gemacht werden sollte.

Gruss,
Mike

Gedankenstrudel

Es geht um Bewusstmachung, der Betroffene soll Vorschläge lesen, wie es gewesen oder gegangen sein könnte, um sich dann erinnern zu können und festzustellen, was dieser Unfall mit ihm gemacht hat/macht.

Gruss,
Mike

Hi Denker,

Abgesehen von diesem Satz stimme ich dir zu:

zu jedem Unfall gehört einer, der einen Fehler
macht, und einer, der nicht aufpasst.

den Satz hast du aber auch etwas aus dem Zusammenhang gerissen, und zwar etwas den Sinn entstellend. Ursprünglich hieß es so:

Noch etwas: Es gibt praktisch keinen Unfall, an dem nur einer
wirklich schuldig ist.

das ist Praxis, zu jedem Unfall gehört einer, der einen Fehler ::macht, und einer, der nicht aufpasst.

Hoffe, die Zitatebenen richtig rekonstruiert zu haben.

Sinn meiner Antwort war jedenfalls, relativ zur Aussage, dass die meisten Unfälle verhindert werden, weil der Fehler des einen durch die Aufmerksamkeit des anderen aufgefangen wird. Ich selbst durfte schon einige Male von der Aufmerksamkeit des anderen profitieren, war aber häufiger auch der andere, der schlimmeren Schäden verhütet hat.

Letztlich schiebst du mich in die Schublade des „zu einem Unfall gehören immer 2“, obwohl ich genau dem widersprochen hatte, denn es gibt eine Schuld, für mich zwar nicht im religiösen Sinn, aber abgestuft nach Absicht:
Ich fahr absichtlich zu schnell
Ich überfahre absichtlich ein Stoppschild
Ich fahre absichtlich auf der falschen Seite (Radfahrer)
Ich fahre absichtlich ohne Licht
Ich wende absichtlich, wo es verboten ist

Hoff jetzt mal, dass du nicht den Spruch bringst „zum Zitat verfälschen gehören immer zwei“.

Gruß, Zoelomat