vergleichbare Situation
Hallo,
ich kenne vergleichbare Situationen aus Adoptionsszenarien.
Wenn hier jemand die gleiche Frage in Bezug auf einen Adoptierten/eine Adoptierte gestellt hätte, wären die Aussagen eindeutiger geworden: ein Kind hat das Recht darauf, Auskunft über seine biologischen Eltern zu bekommen.
Beim Adoptionsrecht gab es lange Zeit diese Chance für Adoptierte nicht. Es gab zeitweilig sogar die Situation, dass erwachsene Adoptierte keine Auskunft über die biologischen Eltern bekommen konnten, aber jeder x-beliebige Sozialarbeiter sich die Akte holen und Einsicht erlangen konnte, aber dem Adoptierten eben nichts sagen durfte.
Ein Dilemma taucht heute auf, wenn tatsächlich Gewalt am Lebensanfang stand (z.B. ein Kind durch eine Vergewaltigung entstanden ist oder vielleicht nocht schlimmer, durch eine Missbrauchssituation mit Inzest). Selbst hier geht man heute davon aus, dass die Adoptierten das Recht haben, die Fakten zu erfahren. Natürlich wenn irgend geht mit Begleitung durch professionelle Kräfte. Es besteht ja gerade die Gefahr, wenn man versucht Wissen zu verhindern, dass die „Kinder“ dann auf eigene Faust versuchen, Informationen zu erhalten und, wenn sie es am meisten benötigen, dann keinen Beistand erhalten.
Um auf die Situation im UP einzugehen: man kann mit den Fakten nicht über die Gründe des Verschweigens urteilen. Egoismus, Selbstschutz ist denkbar, genauso ist denkbar, dass sie versucht, ihr Kind vor unangenehmen Tatsachen zu schützen. Eine Vermischung beider Motive ist wahrscheinlich.
Dennoch ist für die „Kinder“ Wissen besser als Vermutungen.
Gruß
Elke