Hallo Karl!
Es wird offensichtlich, wenn wir das Problem mal ein bisschen
übersichtlicher gestalten: Es gibt nur zwei Spieler und nur vier Karten.
Zwei der vier Karten sind Karo Asse… ……Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ich beide Karo-Asse bekomme, beträgt also
P = 1/2 * 1/3 = 1/6.Da komme ich aber zu einem anderen Ergebnis, wenn ich per
Tabelle vorangehe.
K sei Karo-Ass, wovon es zwei gleichwertige gibt. Die
Fehlkarte (also ungleich K) sei o.ich | Du
---------±---------
Ko | Ko
KK | oo
oo | KKAlso ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich
zwei K habe 1/3.
Nein.
Du machst den Fehler, dass Du gleichwertige Karten als identisch wertest. Aber das ist falsch. Für Dich als Spieler sind diese drei Varianten, die Du beschreibst, relevant. Aber sie sind deswegen nicht gleich wahrscheinlich. Um ihre tatsächliche Wahrscheinlichkeit herauszufinden, müssen wir genau wissen, wie viele Kombinationen es gibt. Manche davon sind dann für das Spiel gleichwertig, aber das ist dem Statistiker erstmal egal.
Bei 40 Karten gibt es so viele Möglichkeiten der Verteilung (rund 10^48),
Stimmt nicht, siehe oben und auch unten. Danach sind es nur
10.
Wenn das stimmen würde, dann wäre Doppelkopf ein ziemlich langweiliges Spiel, weil sich durchschnittlich alle 10 Spiele die Ausgangslage wiederholen würde.
Geben wir mal jeder Karte im Deck eine Nummer, von 1 bis 40. Die werden jetzt gemischt. Karte #1 hat 40 mögliche Plätze, #2 hat 39 (weil einer schon belegt ist), #3 hat 38, usw. Die Anzahl aller möglichen Reihenfolgen ist also
n = 40 * 39 * 38 * … * 1 = 40! = ca. 10^48
Da beißt die Maus keinen Faden ab. Natürlich gibt es Verteilungen, die aus Sicht der Spieler gleichwertig sind, weil die Reihenfolge der Karten auf der Hand keine Rolle spielt und weil jede Karte (Farbe + Wert) genau zweimal im Deck vorhanden ist. Das ändert aber nichts an der prinzipiellen Anzahl von Kartenreihenfolgen.
Damit erübrigen sich Deine restlichen Überlegungen.
Dass der Nachweis mathematisch nicht besonders elegant ist,
dass möge man mir als Ingenieur nachsehen.
Er ist nicht unelegant, sondern falsch.
Erlaube mir, einen Witz anzubringen, der zunächst über Physiker erzählt wurde:
Ein Physiker behauptet: Alle ungeraden Zahlen > 1 sind Primzahlen. Beweis: 3 ist eine Primzahl, 5 ist eine Primzahl, 7 ist eine Primzahl, 9 ist ein Messfehler, …
Inzwischen gibt es zu diesem Witz auch eine Ingenieursfassung:
Ein Ingenieur behauptet: Alle ungeraden Zahlen > 1 sind Primzahlen.
Beweis: 3 ist eine Primzahl, 5 ist eine Primzahl, 7 ist eine Primzahl, 9 ist eine Primzahl, …
Vielleicht bemüht
sich jemand anders – ein Profi - um die Herleitung einer
allgemein gültigen Formel zur Lösung dieser
Doppelkopfproblematik.
Ich meinte, ich hätte das getan. Ich finde Binominalkoeffizienten auch immer schrecklich unanschaulich. Deswegen habe ich versucht, Dir eine Lösung zu geben, die ohne diese Dinger auskommt. Du ziehst es aber anscheinend vor, mit einer falschen Lösung zu arbeiten…
Michael