Warum sind Juden oft unbeliebt?

hallo,

Die Juden sind/ waren weithin unbeliebt da sie sich bedingt
durch ihren Glauben vom Rest der Gesellschaft unterschieden.
Sie fielen durch Essgewohnheiten und andere Feiertage sowie
besondere Kleidung (Kaftan, Hut, Schläfenlocken) auf. Um ihre
Religion und Kultur zu erhalten blieben sie unter sich.

und DAS wird hier als erklärung für Antisemitismus präsentiert? Bullshit.

Die religiösen Juden sind bei 80% der Israelis unbeliebt da sie sich bedingt durch ihren Glauben vom Rest der Gesellschaft unterschieden.
Sie fallen durch Essgewohnheiten … sowie besondere Kleidung (Kaftan, Hut, Schläfenlocken) auf. Um ihre Religion und Kultur zu erhalten bleiben sie unter sich.

Also sind 80% der Israelis Antisemiten?

Diese Dinge die du beschreibst sind der alltägliche, schreckliche, menschliche widerliche Wahnsinn, der in jeder Gruppe geschieht, in der es Mehrheiten und Minderheiten und entsprechende Machtverhältnisse gibt. Nicht nur Juden leiden/litten unter diesen Unbeliebtheiten, sondern zb. jedes Schulkind mit Brille. Jeder der anders ist als die Mehrheit, ist unbeliebt.

Antesemitismus ist aber etwas anderes. Es ist kein Vorurteil, kein Nichtmögen von anderen, sondern eine Welterklärung. Der Antisemit vermutet geheime Absprachen hinter den Kulissen der Weltpolitik. Der Antisemit weiß, warum Kriege ausbrechen, warum Staatsoberhäupter ermordet werden, warum Katastrophen passieren. Der mittelalterliche Antisemit wußte, woher die Pest kam. Der neuzeitliche wußte, woher der Kommunismus, der Kapitalismus und die Weltwirtschaftskrise herkammen. Der des 21. Jahrhunderts weiß, warum das World Trade Center explodierte und warum der Irakkrieg stattfand. Das ist Antisemitismus.

Gruß
datafox

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Schon klar dass es mehr als nur 2 Alternativen gibt. Aber wenn man nicht auf beiden Seiten sucht kann man es gleich bleiben lassen.

Die Versionen A und B waren die beiden Extremen und die Antwort muss irgendwo dazwischen liegen. Zu glauben dass es eine universelle Formel zu diesem Thema gibt ist sowieso der falsche Ansatz.

Aber Antisemitismus gab es eben schon vor dem Holocaust und der Holocaust war quasi der Klimax des deutschen Antisemitismus. Aber laut einer neueren Umfrage sehen viele Europäer den Staat Israel als die grösste Gefahr für den Weltfrieden. Ist das nun auch Antisemitismus? Wenn ja woher kommt er? Wenn nein was ist es sonst?

Ausserdem ist die Frage auch ein wenig schwammig formuliert. Es gibt keine Volksgruppe in der Welt die nicht von irgendjemand gehasst bzw nicht gemocht wird. Allerdings ist es ja wohl klar dass ein Palestinenser andere Grunde für seinen Hass hat als ein französischer, deutscher oder italienischer Skinhead…

Die Juden sind/ waren weithin unbeliebt da sie sich bedingt
durch ihren Glauben vom Rest der Gesellschaft unterschieden.
Sie fielen durch Essgewohnheiten und andere Feiertage sowie
besondere Kleidung (Kaftan, Hut, Schläfenlocken) auf. Um ihre
Religion und Kultur zu erhalten blieben sie unter sich.

und DAS wird hier als Erklärung für Antisemitismus
präsentiert? Bullshit.

Da hast Du was falsch verstanden. Der Poster bemühte sich
zu zeigen, dass für den Antisemiten die Juden eine
„fremde Gruppe“, eine ‚out group‘, darstellen sollen
und wonach sie sich nach der „landläufigen Meinung“ unterscheiden.
Das war eine trockene Analyse und keine Handlungsanweisung :wink:

Die religiösen Juden sind bei 80% der
Israelis
unbeliebt da sie sich bedingt durch ihren Glauben
vom Rest der Gesellschaft unterschieden.

Und umgekehrt, nehme ich stark an …

Sie fallen durch Essgewohnheiten … sowie besondere Kleidung
(Kaftan, Hut, Schläfenlocken) auf. Um ihre Religion und Kultur
zu erhalten bleiben sie unter sich.
Also sind 80% der Israelis Antisemiten?

OK, insofern hast Du recht, da bei modernen Juden heute
keine solche „Merkmalsunterscheidung“ mehr da ist.
Das gibt dem ganzen etwas Dämonisches: „schlimm schlimm, er
ist Jude, sieht aber wie ein normaler Mensch aus …“ :wink:

Diese Dinge die du beschreibst sind der alltägliche,
schreckliche, menschliche widerliche Wahnsinn, der in jeder
Gruppe geschieht, in der es Mehrheiten und Minderheiten und
entsprechende Machtverhältnisse gibt. Nicht nur Juden
leiden/litten unter diesen Unbeliebtheiten, sondern zb. jedes
Schulkind mit Brille. Jeder der anders ist als die
Mehrheit, ist unbeliebt.

So ist es. Ich hatte ja in einem anderen Beitrag auf diese
Basis des ‚in group‘ vs. ‚out group‘-Wahnsinns hinweisen
wollen. Von Eysenck gibt es alte Statistiken, wonach der,
der „gegen Juden ist“, auch gegen jede andere ‚out group‘
eintritt. Dies ist vorwiegend der autoritäre und konservative
Charakter.

Antesemitismus ist aber etwas anderes. Es ist kein
Vorurteil, kein Nichtmögen von anderen, sondern eine
Welterklärung.

So weit würde ich nicht gehen… Das mag ein Aspekt sein,
aber mir scheint, Du baust Dir hier eine „Welterklärung“
für eine vorgestellte Welterklärung.


warum der Irakkrieg stattfand.
Das ist Antisemitismus.

Letzten Punkt würde ich ausklammern und gesondert diskutieren.
Das lässt sich imho nicht mit „Antisemitismus“ wegwischen.

Euer CMБ

Nicht zu jeder These gibt es eine Alternative. Ich habe es
nicht vor, dich zu erziehen, und wenn du als einen möglichen
Grund für den Antisemitismus einbringst, daß eine

Volksgruppe hat irgendwas
gemacht, was deine Aversion hervorruft.

dann zeigst du deine Position, über die du gerne in
einschlägigen Foren diskutieren kannst, nur nicht mit mir.

Du willst es nicht verstehen, oder? Frag dich mal warum ein Palestinenser einen Juden hassen könnte? Weil der Palestinenser einfach ein schlechter Mensch ist? Weil er schlechte Erfahrungen mit jüdischen Geldverleihern hatte? Oder weil vieleicht ein Pazer durch sein Haus gefahren ist…
Wie schon oben erwähnt muss man beide Seiten betrachten. Natürlich beschuldigen sich beide Seiten gegenseitig und beide werden irgendwo recht haben. Aber die Wahrheit liegt dazwischen. Hass entsteht nicht einfach so. Er ist eine Reaktion auf eine Aktion. Und man muss diese Gründe kennen um sie entkräften zu können.

Klar ist es einfacher zu sagen ‚die spinnen doch alle‘ aber damit wird man nichts erreichen. Versuch zu verstehen warum sie glauben jemanden hassen zu müssen und widerlege sie mit Fakten. Das sollte bei den meisten rechten Gruppierungen in Deutschland kaum ein Problem sein. Aber durch Ignorieren löst man nun mal keine Probleme…

@2: Das kann ich nicht beurteilen da ich den Autor nicht
kenne. Aber Ausdrücke wie ‚ist bekannt dafür‘ und ‚Kontext‘
zeigen mir ganz klar dass deine Reaktion nichts mit dem Text
sondern mit dem Autor zu tun hat. Anscheinend bist du so
voreingenommen dass es wenig unterschied macht was da jetzt
genau geposted wurde.

Ich bin von deinen Menschenkenntnissen sowie deiner Fähigkeit,
einen Text zu analysieren, zutiefst beeindruckt, nur weiter
so.

Danke :smile:

Wenn Du sagst, zur Klärung geschichtlich-soziologischer Fragen dürfe man eines ganz bestimmt nicht tun, nämlich Primärquellen lesen, so zeigt das deutlich, wes Geistes Kind Du bist.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

hi,

Das Judentum ist natürlich eine Glaubensrichtung

die gesamtheit der juden, judentum genannt, ist aus jüdischer sicht ein volk, das eine gemeinsame religion, im deutschen dummerweise auch „judentum“ genannt, pflegt. zwei verschiedene dinge tragen im deutschen den selben namen.

doch im
Unterschied zum Christentum oder Islam gibt es auch ein
jüdisches/semitisches Volk
semitisch bezeichnet dabei Juden und Araber

„semitisch“ bezeichnet eine sprachfamilie und kein volk.

Die große Überschneidung
von Glaube und Volk bei den Juden kommt daher, dass sie nicht
stark missionierten und als abgeschlossene Gruppen in der
Diaspora fast nur untereinander heirateten.

nein das ist nicht der grund. dasselbe gilt für das christentum. auch dort wird fast immer untereinander geheiratet. der unterschied zum christentum ist, daß das judentum vererbbar ist, und zwar über die mutter, jedoch nicht über den vater. der passende vergleich wäre also eine staatsbürgerschaft, die in der weitaus größten mehrheit der fälle durch geburt erworben wird und in seltenen fällen durch beitritt. nach beitritt wird die zugehörigkeit weitervererbt. mit rasse hat dies jedoch nichts zu tun, da es a) beitritte gibt und b) väterliche abstammung irrelevant ist.

Vor allem im Antisemitismus der Nazis spielte der Glauben
keine Rolle, getaufte Juden wurden ebenso verfolgt wie
nichtgetaufte.
Die Judenverfolgungen im Mittelalter waren dagegen
antijudaistisch d.h. durch Übertritt zum Christentum konnte
man sich ihrer entziehen.

das stimmt.

gruß
datafox

hallo,

Aus rezenten historischen Erfahrungen heraus zu verstehen;
es gibt ganz sicherlich eine „Verschwörung“ des modernen
ameri-
kanischen organisierten Judentums, den Staat Israel als Staat
der Juden zu erhalten und auszubauen.

diese „verschwörung“ nennt man lobbyismus. gerade in den usa völlig normal. es gibt zahlenmäßig viel stärkere lobbies, zb. die christliche. die methodistische „verschwörung“ ist in letzter zeit immer wieder thema. man beachte auch die feministische verschwörung, die schwarze und die schwule…

Ein Problem entsteht erst, wenn der autoritäre und
konservative
Charakter hierzulande vermutet, „in der Welt geschehen
heimlich
schlimme Dinge unter der Führung der USA und also der Juden
…“.

richtig. das ist der kern des antisemitischen weltbildes.

Wo ausserdem wäre Israel heute, wenn es nicht von der
deutschen Alijah
nach 1945 zu einem Industriestaat aufgemöbelt worden wäre.

ja.

»In Übereinstimmung mit der besten Tradition der
Panzeroperationen,
wie sie theoretisch von den Engländern Fuller und Liddell Hart
entwickelt
und von den Deutschen Guderian und Rommel praktiziert worden
waren, brauste
das Panzerkorps nach vorn, ohne besonders auf seine Flanken
und seinen
Rücken zu achten. Die Panzerführer wußten, daß das Schicksal
ihrer
Flanken und ihres Rückens früher oder später dadurch geklärt
werden
mußte, daß ihr tiefes Eindringen in die Dispositionen des
Gegners
zum Zusammenbruch der feindlichen Widerstandskraft
führte.«

ich glaube ich brauche nicht zu erklären, in welche falschen hälse die vergleiche mit blitzkrieg, rommel und panzeroperationen geraten können. die meisten sind nicht fähig, militärische glanzleistungen als technisches geschick unabhängig von deren ausführenden zu beurteilen.

Allerdings gibt
es ganze Bücher über Pannen und Misserfolge.

du kannst es kleinreden und relativieren. aus sicht der usa besteht nationales interesse an einer guten beziehung zu israels (und dessen militärischem knowhow).

Du weisst doch, für
die orthodoxen Juden ist der Staat Israel eine Sünde …

eine platitüde, halbwissen und außerdem sachlich falsch.

gruß
datafox

hallo,

… dass für den Antisemiten die Juden eine
„fremde Gruppe“, eine ‚out group‘, darstellen sollen
und wonach sie sich nach der „landläufigen Meinung“
unterscheiden.

der poster schrieb aber nicht "für antisemiten… " sondern er schrieb „juden sind oft unbeliebt, weil“. das habe ich bestritten. natürlich hast du recht. der hasser hat immer einen grund, warum er die gehaßten nicht mag. frauen sind dumm, männer sind gefühllos, schwarze stinken und schwule sind pervers. wissen wir doch eh alles.

Und umgekehrt, nehme ich stark an …

natürlich! es hätte nur nicht so schön in mein beispiel gepaßt.

Das gibt dem ganzen etwas Dämonisches: „schlimm schlimm, er
ist Jude, sieht aber wie ein normaler Mensch aus …“ :wink:

der antisemit hat immer einen grund. und wenn er fehlt, dann ist dieses fehlen der grund. selbstimmunisierung.

So weit würde ich nicht gehen… Das mag ein Aspekt sein,
aber mir scheint, Du baust Dir hier eine „Welterklärung“
für eine vorgestellte Welterklärung.

hmm… möglich. vielleicht pauschalisiere ich. und ich suchte nach einem grund für die existenz eines eigenen wortes für judenhaß. ich glaube damit einen gefunden zu haben: haß als welterklärung. ähnliche phänomene sind aus meiner sicht: haß auf scientology, verschwörungen durch außerirdische, dunkle mächte der zigeuner, unterwanderung durch zeugen jehovas, und seit neuestem: islamismus, wobei ich selbst gespalten bin, inwiefern die gefahr jetzt noch real ist. das sind alles psychopathologische erscheinungen und wahnvorstellungen. antisemitismus ist nur die älteste, konstanteste, am meisten erforschte und „erfolgreichste“ (man verzeihe mir diese pietätlosigkeit, aber das wort paßt.)

warum der Irakkrieg stattfand.
Das ist Antisemitismus.

Letzten Punkt würde ich ausklammern und gesondert diskutieren.
Das lässt sich imho nicht mit „Antisemitismus“ wegwischen.

wenn man sagt, israel hatte ein interesse am verschwinden von saddam, dann stimmt das. wenn man meint das weltjudentum zettelt seit 100 jahren kriege im geheimen an, dann ist das AS.

gruß
datafox

wenn Herr Berger anregt, zur Klärung der Frage
antisemitische Literatur aus der Zeit vor dem Holocaust zu
studieren, zeigt das in genügendem Maße, wes Geistes Kind er
ist.

hallo,

ich will „herrn berger“ weder verteidigen noch angreifen, aber auf der uni werden in sachen zeitgeschichte, ideologiekritik, wissenschaftsphilosophie, genau diese dinge gelesen und studiert. woher soll man wissen, was antisemitisches denken ist (vor allem in der pseudowissenschaftlichen form des 19. jhdts), wenn man die bücher nicht liest?

gruß
datafox

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UdSSR und Israels Gründung

Dass die USA Hauptverbündeter Israels wurden, ist eine relativ
späte Entwicklung, die u.a. mit der Hinwendung Nassers zur
UdSSR zu tun hatte.

Das habe ich anders in Erinnerung …

Ui, wie alt bist Du denn? (kleiner Scherz).

Also, der UN Teilungsplan (und damit die Gründung eines jüdischen Staates) wurde wie folgt angenommen:

Adopted at the 128th plenary meeting:

In favour: 33

Australia, Belgium, Bolivia, Brazil, Byelorussian S.S.R., Canada, Costa Rica, Czechoslovakia, Denmark, Dominican Republic, Ecuador, France, Guatemala, Haiti, Iceland, Liberia, Luxemburg, Netherlands, New Zealand, Nicaragua, Norway, Panama, Paraguay, Peru, Philippines, Poland, Sweden, Ukrainian S.S.R., Union of South Africa, U.S.A., U.S.S.R., Uruguay, Venezuela.

Against: 13

Afghanistan, Cuba, Egypt, Greece, India, Iran, Iraq, Lebanon, Pakistan, Saudi Arabia, Syria, Turkey, Yemen.

Abstained: 10

Argentina, Chile, China, Colombia, El Salvador, Ethiopia, Honduras, Mexico, United Kingdom, Yugoslavia.

Interessant, dass die Briten (das sagt man so, auch wenn nur die Regierung gemeint ist) sich vornehm zurückgehalten haben. Wichtiger aber in der Praxis des Überlebens war, woher die Juden anfangs ihre Waffen erhalten haben. Sicher nicht von den Briten, aber eben auch nicht von den USA.

Einen guten Überblick über den Forschungsstand der Beziehung IS-USA gibt

http://www.fsk.ethz.ch/teaching/Archiv_JohnsOnline99…

Dabei wurde nicht einmal berücksichtigt, dass die Suezkrise nur der Tiefpunkt der Beziehungen war. Auch davor wurden die beiden Staaten nicht „warm“ miteinander. Anders die UDSSR. Ausgerechnet auf einer linksextremen Site (http://www.antifa-duisburg.de/antizionismus.htm) fand ich folgendes:

"Im Frühjahr 1947 begann die sowjetische Propaganda sich weltweit für die jüdische Sache eines eigenen Staates einzusetzen. Andreij Gromyko sprach im Mai 1947 zu der Vollversammlung der Vereinten Nationen: „Die Tatsache, daß kein einziges westeuropäisches Land in der Lage war, die elementaren Rechte des jüdischen Volkes zu schützen und sie gegen die Gewalttätigkeiten der faschistischen Henker zu verteidigen, erklärt das Verlangen der Juden nach einem eigenen Staat. Es kann nicht rechtens sein, dem jüdischen Volk dieses Recht zu verweigern, vor allem wenn man weiß, was es während des zweiten Weltkrieges ertragen mußte…“ (9). Die Tschechoslowakei wurde beauftragt, Waffen an die illegale Untergrundarmee Haganah zu liefern. Im August 1948 tauschte die UdSSR Botschafter mit dem jungen Staat Israel aus und so war der stalinistische Staat der erste, der Israel offiziell anerkannte. „Ohne die Intervention der Sowjetunion wäre der Staat Israel nicht gegründet worden, zumindest 1948 nicht.“ (10)

  1. Poliakov, Leon: Vom Antizionismus zum Antisemitismus. Freiburg 1992, S. 55 10) Lustiger, Aron Rotbuch: Stalin und die Juden, Berlin 2000. S. 198"

Das sollte die Frage hinreichend geklärt haben.

Andreas

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Ich schlage Folgendes vor: Du bereitest dich vor, d.h. liest normale wissenschaftliche Texte zu der Antisemitismus-Forschung und erzählst, was du da nicht verstanden hast.
Das Thema war nicht die Situation in Palästina und nicht, wie mit Rechtsradikalen in Deutschland und Österreich gearbeitet wird.
Das Thema war die Beantwortung einer Frage, die mit einer falschen Prämisse - nämlich der Gegenüberstellung von Philo- und Antisemiten, wie hier schon ausführlich erklärt wurde, - in die antisemitische Propaganda umgewandelt wurde. Das habe ich nur kurz getan, weil es nichts Neues ist. Wer nichts davon weiß, kann sich informieren, den Weg habe ich schon gezeigt. Wer darauf besteht, wird irgendwann ehrenvoll tituliert und darf sich dann beleidigt zeigen. Das kennt man zur Genüge.

  1. die These „Juden sind selber am Antisemitismus schuld“ wird
    dem Fragesteller als eine tolerierbare Erklärung angeboten.

Diese Erklärung habe ich nicht als „tolerierbar“, sondern
(zweimal) als „antisemitisch“ bezeichnet.

Das ist falsch, in deinem Text hast du deine These B kein einziges Mal als antisemitisch bezeichnet.

  1. Der Autor steht dazu und ist bekannt dafür. Das ist der
    Kontext.

Jawohl, ich stehe dazu, daß man aus der Lektüre alten
Schrifttums einiges über Antisemitismus lernen kann; ist das
etwa unrichtig oder was paßt Dir daran nicht?

Ich bin an einem Dialog mit dir nicht interessiert. Dass du aus antisemitischer Literatur einiges über Antisemitismus lernst, ist durchaus richtig, und das sehe ich dir immer wieder an.

Antisemiten verteidigst. Das geht z.B. so:

Du hast mich hier öffentlich einen „Antisemiten“ genannt.
Erläutere mir bitte, was Du unter „Antisemit“ verstehst. Wenn
ich annehmen muß, daß „Antisemit“ jemand sei, der die Tötung
von Juden befürwortet, werde ich diese justiziable Beleidigung
nicht hinnehmen.

Warum muß ich dir erklären, was du unter einem antisemitischen Text zu verstehen hast? Möchtest du antisemitische Texte von Eisenberger bis Hitler als wissenschaftliche Literatur empfehlen und dabei sauber bleiben? Warum ist es dir so peinlich, wenn du dabei ertappt wirst? Kennst du keine wissenschaftliche Antisemitismus-Forschung, die diesen Namen tatsächlich verdient?

Mit herzlichem Gruß,

Aber ja, klar :smile:

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Lesen ist nicht dene Stärke, oder?

Die Frage lautete ‚Kann mir bitte einmal jemand erklären WARUM die Juden in der Welt unbeliebt bis verhasst sind? Was ist der Hintergrund?‘

Das letzte Mal als ich einen Atlas zur Hand hatte waren sowohl Palästina als auch Deutschland und Österreich irgendwo auf dieser Welt.
Kann sein dass deine Generation noch in diesem Schuldwahn schwebt, aber die Schuld für Antisemitismus im 21. Jhdt überall, nur nicht bei den Juden zu suchen, ist einfach nur kurzsichtig. Diese Frage kann man nur mit einem ‚sowohl als auch‘ beantworten.
Aber da du ja der Meister allen Wissen’s zu sein scheinst ist dir das sicher nicht neu :smile:

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Dummstellerei

Das ist falsch, in deinem Text hast du deine These B kein
einziges Mal als antisemitisch bezeichnet.

Wie oft kommt in meinem Text das Wort „antisemitisch“ vor, wie oft das Wort „tolerierbar“?

Ich bin an einem Dialog mit dir nicht interessiert. Dass du

Das kann ich mir vorstellen, weil Du mit Deinem ideologischen Rüstzeug im Dialog nämlich nicht bestehen kannst.

Antisemiten verteidigst. Das geht z.B. so:

Du hast mich hier öffentlich einen „Antisemiten“ genannt.
Erläutere mir bitte, was Du unter „Antisemit“ verstehst. Wenn
ich annehmen muß, daß „Antisemit“ jemand sei, der die Tötung
von Juden befürwortet, werde ich diese justiziable Beleidigung
nicht hinnehmen.

Warum muß ich dir erklären, was du unter einem antisemitischen
Text zu verstehen hast? Möchtest du antisemitische Texte von

Keine Ausflüchte bitte! Hier gehts nun nicht mehr um irgendwelche Texte. Du muß mir erklären, was Du damit meinst, wenn Du mich persönlich hier als einen Antisemiten bezeichnest. Ihr haltet die Bedeutung dieses Begriffs in einer pendelnden Schwebe, weil ihr darauf angewiesen seid; das macht nichts. Bei einer persönlichen Schmähung hingegen, wie Du sie verübt hast, muß ich aber verlangen können, daß Du sagst, was Du gemeint hast. Anderfalls muß ich annehmen, daß Du mir die Befürwortung der Ermordung von Juden unterstellst, und das wäre eine justiziable, weil öffentliche Beleidigung, die ich nicht hinnehmen werde.

Eisenberger bis Hitler als wissenschaftliche Literatur
empfehlen und dabei sauber bleiben?

Bemühe Dich bitte, sinnentnehmend zu lesen! Ich habe Hitlers Monologe und anderes nicht als wissenschaftliche Literatur erwähnt, sondern als Primärquelle. Eisenmenger trat mit wissenschaftlichem Anspruch auf und ist in im Kontext des 19. Jahrhunderts zu sehen. Wenn Du ihn argumentlos abwertest, dann ist das halt ideologisch.

Warum ist es dir so
peinlich, wenn du dabei ertappt wirst?

Das ist eine blöde Unterstellung. Ich weiß aber, daß Ihr Euch ohne das unfaire Kampfmittel der Unterstellung in keine Diskussion getrauen könnt.

Kennst du keine
wissenschaftliche Antisemitismus-Forschung, die diesen Namen
tatsächlich verdient?

Ergebnisoffene „Antisemitismus-Forschung“, in der Antwortklasse B nicht unterdrückt wird?

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Was du empfohlen hast hast, ist eine einseitige Quellenauswahl zur Ideologie geschichte des Antisemitismus - aber keine Primärquellen. Es sind (parteiische) Deutungen historischer Phänomene, keine Darstellungen davon.

Sicherlich ist Antisemitismus nicht ohne seine geschichtliche Entwicklung als Ideologie zu verstehen. „Primär“ im Sinne von ursächlich sind jedoch die sozialen und ökonömischen Bedingungen, unter denen Juden über Jahrhunderte hinweg mit ihrer Umgebung interagierten.

Dass dies im Laufe dieser Jahrhunderte zu Wertungen führte - zu generalisierenden Wertungen des Juden „an sich“, sei es unter religiösen oder rassischen Aspekten - ist ein nicht zu vernachlässigender Aspekt der Geschichte des Antisemitismus.

Bei der Frage ging es aber nicht um die Geschichte der antisemitischen Ideologie, die Du so eifrig zum Studium empfiehlst, sondern um konkrete Ursachen des Antisemitismus. Einen Suchenden / Fragenden lediglich auf die Verlautbarungen antisemitischer Rattenfänger zu verweisen, halte ich für ausgesprochen tendenziös wenn nicht veranrwortungslos (um es gelinde auszudrücken).

Freundliche Grüße,
Ralf

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Was du empfohlen hast hast, ist eine einseitige Quellenauswahl
zur Ideologie geschichte des Antisemitismus - aber keine
Primärquellen. Es sind (parteiische) Deutungen historischer
Phänomene, keine Darstellungen davon.

Und „Darstellungen davon“ wären dann „Primärquellen“?

Blödsinn! Wenn ich jetzt sage z.B. Ludwig Ganghofer: „Der laufende Berg“, da kommt ein Jude vor, der ganz positiv dargestellt wird, oder Oskar Maria Graf: „Das Leben meiner Mutter“, da ist es genauso - was kann man aus solcher Literatur über den Antisemitismus lernen?

Bei der Frage ging es aber nicht um die Geschichte der
antisemitischen Ideologie, die Du so eifrig zum Studium
empfiehlst, sondern um konkrete Ursachen des Antisemitismus.

Richtig, und besonders wichtige konkrete Ursachen des Antisemitismus bestehen in konkreten Anschuldigungen der Antisemiten gegen die Juden. Welche konkreten Anschuldigungen das sind, das bat ich mit Quellenangabe nachzulesen.
Eine konkrete Anschuldigung ist i.ü. für sich noch nicht ideologisch. Das wird sie erst, wenn sie z.B. trotz Widerlegung aufrechterhalten oder durch unsachliche Faktoren vor Widerlegungsversuchen geschützt wird.

Einen Suchenden / Fragenden lediglich auf die Verlautbarungen
antisemitischer Rattenfänger zu verweisen, halte ich für
ausgesprochen tendenziös wenn nicht veranrwortungslos (um es
gelinde auszudrücken).

Ich ging davon aus, daß der Fragesteller volljährig und geistig gesund ist. Was meinst Du mit „Rattenfänger“?. Welche Ratten sollen gefangen werden?

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Hi,

Prominente Antisemiten waren z.B. Jesus

Das musst Du mir jetzt aber mal erklären… Jesus ein Antisemit??

Grüße
Wolfgang

Hi,

Prominente Antisemiten waren z.B. Jesus

Das musst Du mir jetzt aber mal erklären… Jesus ein
Antisemit??

Ja, er ging von einer „Verschwörung“ des herrschenden
Priestertums mit dem römischen Imperium aus. Diese
würden sich mehr oder weniger in die Hände arbeiten.
DAS zu glauben ist doch Antisemitismus, oder?

Euer CMБ

:wink:

Hallo Christoph,

Die Frage lautete ‚Kann mir bitte einmal jemand erklären WARUM
die Juden in der Welt unbeliebt bis verhasst sind? Was ist der
Hintergrund?‘

Das letzte Mal als ich einen Atlas zur Hand hatte waren sowohl
Palästina als auch Deutschland und Österreich irgendwo auf
dieser Welt.

Und Israel auch. :smile:

Kann sein dass deine Generation noch in diesem Schuldwahn
schwebt, aber die Schuld für Antisemitismus im 21. Jhdt
überall, nur nicht bei den Juden zu suchen, ist einfach nur
kurzsichtig.

Ist in deiner Wahrnehmung Israel = alle Juden? (frage ich unpolemisch, weil ich es wirklich wissen will.)

Du redest von Israel und dem Nahostkonflikt. Der ist - betrachtet man die Geschichte des Antisemitismus - noch ziemlich jung (ich bitte zu beachten, dass wir hier in einem Geschichtsbrett sind, wenn ihr nur über das 21. Jahrhundert diskutieren wollt, dann geht bitte in die entsprechenden Bretter:smile:. Und kann daher kaum Ursache des ganzen Antisemitismus sein. Interessant finde ich am Nahostkonflikt vor allem, dass er in Deutschland und Europa so dominant wahrgenommen wird. Ungerechtigkeiten und Dauerkonflikte gibt es ja unzählige.

Wenn jemand also ganz allgemein die Alternativ-These aufstellt, dass „die Juden“ am Antisemitismus auch schuld sind, muss ich davon ausgehen, dass diese These auch für das 19. Jahrhundert gilt (in dem die Juden in Europa ihre Emanzipation erlebten und ihre Assimilation und in der z.B. ein Herr Dreyfuss wegen angeblicher Spionage ins Gefängnis musste) und für das Mittelalter (in dem die Juden als Kammerknechte und Verstockte ihr Leben fristen durften, von den regelmäßigen Verfolgungswellen abgesehen) und natürlich auch für das 20. Jahrhundert und die Zeit von 1933-45. Was dann entsprechende Reaktionen hervorruft, die (betrachtet man die Historie dieses Brettes) sich nicht ganz unbeabsichtigt sind. Aber das nur am Rande.

Betrachtet man die Jahrhunderte, ist am Antisemitismus vor allem seine Hartnäckigkeit interessant - unabhängig davon, ob sich die Juden haben taufen lassen, ob sie zu ihrem Glauben „verstockt“ standen, ob sie ihn heimlich weiterlebten, ob sie arm waren (das waren sie im übrigen größtenteils und meistens) oder ob sie reich waren, ob einige von ihnen Geld verliehen, ob sie sich einen Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer stellten, ob sie im Krieg für ihr Vaterland starben (das nicht Israel hieß), ob sie deutsche Gedichte schrieben oder in der französischen Armee dienten. Immer kam irgendwer und beschimpfte Dreyfuss als Spion und Verräter, oder diesen oder jenen als Kindermörder, Hostienschänder, Pestverursacher, Brunnenvergifter uvm.
Und irgendein Grund fand sich dann auch immer.

übrigends hinkt die Sache schon mit These A.

Völliger Quatsch, den so niemand behauptet:smile:.

grüße,

barbara

Dass die USA Hauptverbündeter Israels wurden, ist eine relativ
späte Entwicklung,

Das habe ich anders in Erinnerung …

Ui, wie alt bist Du denn? (kleiner Scherz).

Hehe!

Also, der UN Teilungsplan (und damit die Gründung eines
jüdischen Staates) wurde wie folgt angenommen:
Adopted at the 128th plenary meeting:
In favour: 33
Australia, Belgium, Bolivia, Brazil, Byelorussian S.S.R.,
Canada, Costa Rica, Czechoslovakia, Denmark, Dominican
Republic, Ecuador, France, Guatemala, Haiti, Iceland, Liberia,
Luxemburg, Netherlands, New Zealand, Nicaragua, Norway,
Panama, Paraguay, Peru, Philippines, Poland, Sweden, Ukrainian
S.S.R., Union of South Africa, U.S.A., U.S.S.R., Uruguay,
Venezuela.

Also USA stimmte dafür? Was war jetzt noch mal Dein Punkt?

Abstained: 10
Argentina, Chile, China, Colombia, El Salvador, Ethiopia,
Honduras, Mexico, United Kingdom, Yugoslavia.

Interessant, dass die Briten (das sagt man so, auch wenn nur
die Regierung gemeint ist) sich vornehm zurückgehalten haben.

Ich weiss nicht, warum Du das schreibst, aber das zeugt imho
gar nicht von grundlegendem Verständnis. Überhaupt nicht wundert
mich jedoch, dass Du dafür ‚*‘-chen-Punkte einkassierst :wink:
Welche Ideologie will sich hier beweisen.

Also nochmal zum Mitschreiben: Der Untergrundkampf von
Haganah und Irgun richtete sich gegen arabische Zivilisten
und gegen die britische Mandatsmacht. Dieser „Kampf“ war
zum Zeitpunkt der UN-Abstimmung (11/1947) entschieden. Die
Briten hatten Palästina faktisch verloren.

Ein Beispiel:

Geschehen am 22. Juli 1946, als sich in den frühen 
Morgenstunden ein Kommando der hebräischen Untergrundbewegung 
Etzel in einer Schule in Jerusalem traf. Das Ziel des sieben-
köpfigen Kommandos unter der Führung des späteren israelischen 
Ministerpräsidenten Menachim Begin war das Hotel "King David", 
in das sie, als arabische Zivilisten und Hotelangestellte 
verkleidet, mehrere hundert Kilogramm Sprengstoff einschleusten. 
Mit dem Anschlag sollte der britischen Mandatsverwaltung ein 
Schlag zugefügt werden. Es starben 91 Menschen: 28 Briten, 
41 Araber, 17 Juden und 5 andere.
(zb. http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/16058/1.html)

Die Abstimmung war viel später:

Am 29. November 1947 stimmte die Generalversammlung der 
Vereinten Nationen mit Zweidrittelmehrheit dafuer, Westpalaestina 
in einen juedischen und arabischen Staat zu teilen. 
http://www.jafi.org.il/education/100/german/maps/part.html

Wichtiger aber in der Praxis des Überlebens war, woher die
Juden anfangs ihre Waffen erhalten haben. Sicher nicht von den
Briten, aber eben auch nicht von den USA.

Das kann ich aus der hohlen Hand auch nicht beantworten.
Werde dazu mal die Quellen wälzen und mich wieder melden.

Einen guten Überblick über den Forschungsstand der Beziehung
IS-USA gibt
http://www.fsk.ethz.ch/teaching/Archiv_JohnsOnline99…

erscheint auf den ersten Blick wenig ergiebig.

Dabei wurde nicht einmal berücksichtigt, dass die Suezkrise
nur der Tiefpunkt der Beziehungen war. Auch davor wurden die
beiden Staaten nicht „warm“ miteinander. Anders die UDSSR.
Ausgerechnet auf einer linksextremen Site
(http://www.antifa-duisburg.de/antizionismus.htm) fand ich
folgendes:

„Im Frühjahr 1947 begann die sowjetische Propaganda sich
weltweit für die jüdische Sache eines eigenen Staates
einzusetzen.

während des zweiten Weltkrieges ertragen mußte…“ (9). Die
Tschechoslowakei wurde beauftragt, Waffen an die illegale
Untergrundarmee Haganah zu liefern.

OK, das ergäbe allergrößten Sinn. Da gegen die Briten gerichtet!

  1. Poliakov, Leon: Vom Antizionismus zum Antisemitismus.
    Freiburg 1992, S. 55 10) Lustiger, Aron Rotbuch: Stalin und
    die Juden, Berlin 2000. S. 198"

Danke, sehr guter Tipp. Werde mich kundig machen.

Euer CMБ