Was bedeutet mit halber Schule beigesetzet

Bei Recherechen bin ich auf folgenden Abschnitt gestoßen: „Fr. Catharina Dorothea Rettig, nachgelass. Wwe. des Hr. Heinrich Conrad Rettig, weil. B. u. Goldschmidt mit halber Schule beigesetzet“ (aus http://www.museumnaumburg.de/GSS/GS/1707_Rettig.html.)

An andere Stelle wird auch mit „ganzer Schule“ beigesetzt.

Kann mir jemand sagen was das bedeutet?

Bei Recherechen bin ich auf folgenden Abschnitt gestoßen: „Fr.
Catharina Dorothea Rettig, nachgelass. Wwe. des Hr. Heinrich
Conrad Rettig, weil. B. u. Goldschmidt mit halber Schule
beigesetzet“ (aus
http://www.museumnaumburg.de/GSS/GS/1707_Rettig.html.)

An andere Stelle wird auch mit „ganzer Schule“ beigesetzt.

Evtl. eine „eingedeutschte“ (Choral-)Schola http://de.wikipedia.org/wiki/Choralschola ?

Gruß
Kreszenz

Hi,
das bezieht sich auf die Art der Beerdigung.

Früher (frag mich nicht wann genau das üblich war) war genau geregelt welcher Stand bei seiner Beerdigung wieviel „Tamtam“ veranstalten durfte, bzw. musste.

Da war geregelt wieviele Trauernde dabei sein mussten, zu welcher Uhrzeit mit welcher sakralen sowie musikalischen Begleitung, etc. und natürlich was es kostet. Diese Regeln durften auch nicht über oder unterschritten werden. Deswegen wurde in den Chroniken festgehalten wie jemand bestattet wurde, damit man das später nachweisen konnte.

Ich hab nur eine etwas unklar geschriebene Quelle gefunden Hier auf Seite 3:http://www.genealogienetz.de/vereine/GHGG/rundschrei…

Gruß
Nick

Hallo,

Nick H. hat den Nagel auf den Kopf getroffen.
Zur Verdeutlichung: Vielleicht hast Du beispielsweise einmal die Redewendung gehört „Kavalier alter Schule“.
Das wäre ein „womanizer“ mit alt hergebrachten und bewährten Vorgehensweisen, einer, der von der Pike auf gelernt hat, was er tut.
Wie gesagt, dies nur zum Verdeutlichen - nicht, um einen neuen Thread über Reiter und Spieße zu eröffnen. :smile:

Gruß
W.

Hi,

möglicherweise rührt der Ausdruck ganz ursprünglich von der Sitte her, dass bei Begräbnissen der Gesang von den Schülern der jeweiligen örtlichen Schule aufgeführt wurde, oft vom Musiklehrer der Schule am Instrument begleitet. Das wurde wohl auch bezahlt.

Die Pflicht zu Teilnahme an Begräbnissen dürfte sogar in den Schulordnungen festgelegt gewesen sein.

Außerdem scheint sich die Bezeichnung nicht nur auf die Anzahl der Schüler, die singen, zu beziehen, sondern auch auf die Anzahl der Geistlichen, die die Prozession begleiteten. („halbe Schule“ = nur ein Geistlicher)

http://books.google.at/books?id=t8QWAAAAYAAJ&pg=PA23…
http://books.google.at/books?id=yOMCAAAAQAAJ&pg=PA29…
http://books.google.at/books?id=_iMAAAAAQAAJ&pg=PA54…

mfg.a_f

Vielen Dank für die Information.

Hallo,

vielen Dank für deine Rückinformation. Die bringt mich schon ein ganzes Stück weiter.