Hallo Sax,
da hast Du entweder nicht aufgepasst oder das „Domgymnasium
humanistischer Zweig“ lag falsch:
oder du hast etwas nicht ganz verstanden.
Ich habe nämlich schon gelernt, dass gerade die Luthersche Bibelübersetzung das erste Zeugnis von so etwas wie einer gemeinsamen Hochsprache im Sinne unserer „Schriftsprache“ war.
die Sprachen, die in den verschiedenen Kleinstaaten gesprochen wurden, waren alles irgendwelche Dialekte, die weder orthographisch geregelt, noch irgendwie „überwacht“ wurden.
Daher ja auch „Schriftsprache“.
Ich bin mir ziemlich sicher, auch ohne ein „Domgymnasium humanistischer Zweig“ besucht zu haben, dass sich zu Luthers Zeiten ein Kölner Handwerker deutlich besser mit einem Kollegen aus Kerkrade (NL) oder Büllingen (BG) unterhalten konnte, als mit einem Kollegen aus Oberbayern (ist ja fast heute noch so).
Hm, ich kenne die Dialektgrenzen da oben nicht so genau, weiß aber auch, dass z.B. das Bairische auch nur deswegen ein Dialekt und keine Sprache ist, weil Bayern eben kein eigenständiger Staat geblieben ist, sondern in das Deutsche Reich integriert wurde.
Daher ist die deutsche Sprache wohl am wenigsten geeignet, einen „Deutschen Lebensraum“ herzuleiten.
Na, vom „deutschen Lebensraum“ (jetzt hätte ich beinahe noch einen anderen Begriff geprägt, aber in die braune Ecke wollte ich die Diskussion nicht schieben) habe ich ja nun überhaupt nicht geschrieben.
Und es beantwortet ganz sicher nicht die Frage, warum ein aus dem Germanischen abgeleiteter Name „deutsch“ sein soll und ein aus dem Lateinischen stammender „undeutsch“.
Aber du bist noch die Aussage schuldig geblieben, ob ein aus dem Französischen abgeleiteter Name jetzt auf einmal noch weniger deutsch ist, als einer aus dem Lateinischen oder Griechischen. Kann doch nur evtl. die Zeitspanne, seit der ein solcher Name bei uns gebraucht wurde, etwas kürzer sein. Und was verhunzte Schreibweisen angeht (siehe auch mein letztes Posting): Namen griechischen Ursprungs MÜSSEN in ihrer Schreibweise verhunzt werden, weil die Kenntnis des griechischen Alphabets hierzulande zu wenig verbreitet ist.
Gruß, Karin