Welcher Kindername?

Hallo Sax,

Da es „Deutschland“ als solches je nach Lesart erst seit ca. 150 Jahren gibt, dürfte es nach Deiner Interpretation gar keine „deutschen“ Namen geben, da alle von irgendeiner anderen Sprache her „abgeleitet“ sind.

hm, dann hat Luther doch die Bibel nicht ins Deutsche übersetzt?

Nach meiner Kenntnis, aber ich war ja auf so einer altmodischen Schule wie es das Domgymnasium, humanistischer Zweig war.

Da haben wir gelernt, dass die deutsche Sprache in den vielen deutschen Kleinstaaten gesprochen wurde.

Die genannten Namen sind jedenfalls eindeutig „eingedeutschte“ Versionen.

Naja, dann ist Schackeline auch eine eingedeutsche Version, nur noch nicht so lange her.

Gruß, Karin

Hallo

Und dann gibt es auch noch regionale Unterschiede, für
Lokalpatrioten durchaus ein Argument: Ein Ole passt besser
nach Hamburg, als nach München und eine Maria wird in
Flensburg exotischer klingen, als in Freiburg.

Armin und Pirmin sind am Bodensee nichts ungewöhnliches.
Frauke würde ich eher ins Norddeutsche stecken.
Bei Urs denke ich immer an die Schweiz.
Bei Freiburg kommt mir Malika in den Sinn.
Außerdem gibt es diverse regionale Einfärbungen von Maria. (Monja, Manja, Moria…)

MfG Frank

Hallo,

vielleicht ganz interessant in diesem Zusammenhang:

http://www.gfds.de/presse/pressemitteilungen/220214-…

Viele Grüße

Gesine

Hi,

wir haben Listen gemacht. Ich wollte vorher nicht wissen was es wird, also für beide Geschlechter.

Jeder hat geschrieben was gefällt und am Ende auf je 10 reduziert. Dann kam das Streichkonzert. Ich streiche einen Namen von der Liste meines Mannes, er von meiner.

Am Ende blieben nur noch zwei Namen übrig die uns beiden gefallen haben.

Gruß
Kati

Hallo,

(Monja, Manja, Moria…)

Da fallen mir doch prompt Tolkiens Höhlen von Moria ein…

http://www.tolkienwelt.com/mittelerde/geographie/mor…

Ob man das will?

P.S: Wie lautet eigentlich die weibliche Form von
„Rechtschreibnazi“?

Reichsführerin der Nationalen Rechtschreibfront.

Servus,

da hast Du entweder nicht aufgepasst oder das „Domgymnasium humanistischer Zweig“ lag falsch:

Martin Luthers Bibel wurde im Frühneuhochdeutsch geschrieben, die Sprachen, die in den verschiedenen Kleinstaaten gesprochen wurden, waren alles irgendwelche Dialekte, die weder orthographisch geregelt, noch irgendwie „überwacht“ wurden.

Ich bin mir ziemlich sicher, auch ohne ein „Domgymnasium humanistischer Zweig“ besucht zu haben, dass sich zu Luthers Zeiten ein Kölner Handwerker deutlich besser mit einem Kollegen aus Kerkrade (NL) oder Büllingen (BG) unterhalten konnte, als mit einem Kollegen aus Oberbayern (ist ja fast heute noch so).

Daher ist die deutsche Sprache wohl am wenigsten geeignet, einen „Deutschen Lebensraum“ herzuleiten.

Und es beantwortet ganz sicher nicht die Frage, warum ein aus dem Germanischen abgeleiteter Name „deutsch“ sein soll und ein aus dem Lateinischen stammender „undeutsch“.

Gruß,
Sax

Hallo Sax,

da hast Du entweder nicht aufgepasst oder das „Domgymnasium
humanistischer Zweig“ lag falsch:

oder du hast etwas nicht ganz verstanden.

Ich habe nämlich schon gelernt, dass gerade die Luthersche Bibelübersetzung das erste Zeugnis von so etwas wie einer gemeinsamen Hochsprache im Sinne unserer „Schriftsprache“ war.

die Sprachen, die in den verschiedenen Kleinstaaten gesprochen wurden, waren alles irgendwelche Dialekte, die weder orthographisch geregelt, noch irgendwie „überwacht“ wurden.

Daher ja auch „Schriftsprache“.

Ich bin mir ziemlich sicher, auch ohne ein „Domgymnasium humanistischer Zweig“ besucht zu haben, dass sich zu Luthers Zeiten ein Kölner Handwerker deutlich besser mit einem Kollegen aus Kerkrade (NL) oder Büllingen (BG) unterhalten konnte, als mit einem Kollegen aus Oberbayern (ist ja fast heute noch so).

Hm, ich kenne die Dialektgrenzen da oben nicht so genau, weiß aber auch, dass z.B. das Bairische auch nur deswegen ein Dialekt und keine Sprache ist, weil Bayern eben kein eigenständiger Staat geblieben ist, sondern in das Deutsche Reich integriert wurde.

Daher ist die deutsche Sprache wohl am wenigsten geeignet, einen „Deutschen Lebensraum“ herzuleiten.

Na, vom „deutschen Lebensraum“ (jetzt hätte ich beinahe noch einen anderen Begriff geprägt, aber in die braune Ecke wollte ich die Diskussion nicht schieben) habe ich ja nun überhaupt nicht geschrieben.

Und es beantwortet ganz sicher nicht die Frage, warum ein aus dem Germanischen abgeleiteter Name „deutsch“ sein soll und ein aus dem Lateinischen stammender „undeutsch“.

Aber du bist noch die Aussage schuldig geblieben, ob ein aus dem Französischen abgeleiteter Name jetzt auf einmal noch weniger deutsch ist, als einer aus dem Lateinischen oder Griechischen. Kann doch nur evtl. die Zeitspanne, seit der ein solcher Name bei uns gebraucht wurde, etwas kürzer sein. Und was verhunzte Schreibweisen angeht (siehe auch mein letztes Posting): Namen griechischen Ursprungs MÜSSEN in ihrer Schreibweise verhunzt werden, weil die Kenntnis des griechischen Alphabets hierzulande zu wenig verbreitet ist.

Gruß, Karin