Wie "anders" sind Mann und Frau?

Beobachtungen an heute lebenden wilden Schimpansen legen weibliche Prostitution als Entstehungs-Ursache nahe.

Wie kommst du denn darauf? Begründe das bitte mal. - Ich habe
mehrere Bücher von Jane Goodall gelesen und komme durchaus
nicht zu diesem Schluss.

Möglichkeiten:

  1. J.G. liebte Schimpansen und hat, wie viele Forscher, unangenehme Eigenschaften ihrer Objekte, übersehen, verharmlost, verschwiegen usw.

  2. Die von J.G, beobachteten Schimpansen zeigten dieses Verhalten nicht. Es gibt unter den in Afrika relativ weit verbreiteten Schimpansen unterschiedliche Stämme, mit sehr unterschiedlichen Kulturen. Analog zum Steinzeitmenschen sind die Bewohner der Savanne anscheinend weiter entwickelt (intelligenter), als die Bewohner des Regenwaldes.

Jedenfalls ist Prostitution unter Schimpansen eindeutig nachgewiesen, was auch in etlichen Illustrierten (Stern, Spiegel) stand.

Das würde aber bedeuten, dass entweder, den Männchen tatsächlich eine wertvolle Nahrungsquelle (Großwild) zugänglich war, an die die Weibchen nicht heran kamen, oder dass eben die Weibchen sich nicht bemühten, weil sie auf andere Art das bekamen, was sie brauchten.

Wieso braucht man Großwild? Von Rebhühnern oder Kaninchen wird
man auch satt, die schmecken wahrscheinlich besser und werden
nicht zum größten Teil schlecht, bevor sie aufgegessen sind.
Die Großwildjagd wird doch auch früher schon in erster Linie
zum Rumprotzen, und natürlich auch zum Besiegen von Ängsten
(vor eben diesem Großwild) und zum symbolischen Einverleiben
derer Kräfte gedient haben. - Ich weiß es natürlich nicht,
aber ich bin sicher, dass ich zum Überleben keine gebratenen
Büffel oder Mammuts benötige.

Der Mensch konnte nur im Stammesverband überleben. Dabei wird immer wieder übersehen, dass die Weibchen für gewöhnlich mindestens ein hilfloses Kind mit sich herum schleppten und/oder mehr oder weniger schwanger waren.

Wenn dieser Stamm aus, was weiß ich, 40 Mitgliedern bestand, dann brauchte er pro Tag, großzügig gerechnet, 40 Rebhühner oder Hasen. Angenommen, es findet sich eine Herde mit 100 Tieren dieser Art. Wieviel fängst du davon, ehe der Rest Lunte riecht und sich davon macht? Wieviel Hasen fangen sich in einer Fallgrube? Wieviel Rebhühner triffst du mit einem Pfeil? Wann und wo findest du die nächste Herde?

Mammuts (und anderes Großwild) sieht man besser, kann man besser verfolgen und ein erlegtes Exemplar reicht dem Stamm für mehrere Tage, in denen sich die Jäger erholen und der Rest der Herde wieder zur Ruhe kommen kann.

Gruß, Nemo.

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Begriffsbestimmungen
Hallo Nemo,

tut mir leid, da scheint die Ethnologin mit mir durchgegangen zu sein, und ich habe mich nicht allgemeinverständlich ausgedrückt.

Rezente Kulturen eignen sich nicht zum Vergleich. Böse könnte
man sagen, dass diese Kulturen rezent geworden sind, weil sie
es im Lebenskampf nicht geschafft haben.

„Rezent“ bedeutet lediglich „in der heutigen Zeit bzw. jüngeren Vergangenheit lebend“, sprich: Es sind Leutchen, die man höchst lebendig studieren kann bzw. konnte.

Man ist also nicht auf archäologische Funde und/oder wilde Spekulationen angewiesen.

Tatsächlich aber herrschen in den Regenwäldern, in denen man
diese rezenten Kulturen meist findet, Bedingungen, die mit den
vorherrschenden Steinzeitbedingungen nicht vergleichbar sind.

Das ist Unsinn - rezente Jäger- und Sammler-Kulturen finden sich in ganz unterschiedlichen Naturräumen.

Der Mensch der Steinzeit war ein Steppenbewohner.

Ah ja. Die Steinzeit war also immer gleich. Überall auf der Erde.

Man kann sich auch einmal fragen, von welchen pflanzlichen
Nahrungsmitteln der Mensch insbesondere in strengen Wintern,
denn überhaupt überleben konnte, solange es keinen
systematischen Anbau und keine domestizierten Pflanzenarten
gab. Von wilden Erdbeeren sicher nicht.

Du weißt aber schon, dass die Menschheit in Afrika entstanden ist?

Ganz abgesehen davon, dass es auch in Europa jede Menge zu sammeln gibt. Aber egal…

Manchmal frage ich mich wirklich, was dich dazu treibt, dich immer wieder zu einem Thema zu äußern, von dem du so offensichtlich nicht den Hauch einer Ahnung hast.

Beste Grüße

=^…^=

Hallo Nemo,

Wie kommst du denn darauf? Begründe das bitte mal. - Ich habe
mehrere Bücher von Jane Goodall gelesen und komme durchaus
nicht zu diesem Schluss.

Möglichkeiten:

  1. J.G. liebte Schimpansen und hat, wie viele Forscher,
    unangenehme Eigenschaften ihrer Objekte, übersehen,
    verharmlost, verschwiegen usw.

  2. Die von J.G, beobachteten Schimpansen zeigten dieses
    Verhalten nicht. Es gibt unter den in Afrika relativ weit
    verbreiteten Schimpansen unterschiedliche Stämme, mit sehr
    unterschiedlichen Kulturen.

aber du, der du Schimpansen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bestenfalls aus dem Zoo kennst, hast natürlich den totalen Durchblick. *kopfschüttel*

Analog zum Steinzeitmenschen sind
die Bewohner der Savanne anscheinend weiter entwickelt
(intelligenter), als die Bewohner des Regenwaldes.

Woraus in aller Welt schließt du, dass Savannenbewohner „entwickelter“ bzw. „intelligenter“ seien als Regenwaldbewohner?

Der Mensch konnte nur im Stammesverband überleben. Dabei wird
immer wieder übersehen, dass die Weibchen für gewöhnlich
mindestens ein hilfloses Kind mit sich herum schleppten
und/oder mehr oder weniger schwanger waren.

Junge Frauen müssen nicht zu Hause bleiben und die Kinder beaufsichtigen. Babys kann frau problemlos mit sich herumtragen, und die etwas größeren Kinder werden nötigenfalls von den Großmüttern versorgt.

Tatsächlich wird darin der Grund für die Menopause vermutet, und selbst bis in die Moderne hinein kann nachgewiesen werden, dass die Existenz einer Großmutter (mütterlicherseits) die Überlebenschancen der Enkelkinder erheblich vergrößert.

http://www.wissenschaft.de/kultur-gesellschaft/anthr…

http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fmutter-Hypothese

Wenn dieser Stamm aus, was weiß ich, 40 Mitgliedern bestand,
dann brauchte er pro Tag, großzügig gerechnet, 40 Rebhühner
oder Hasen. Angenommen, es findet sich eine Herde mit 100
Tieren dieser Art. Wieviel fängst du davon, ehe der Rest Lunte
riecht und sich davon macht? Wieviel Hasen fangen sich in
einer Fallgrube? Wieviel Rebhühner triffst du mit einem Pfeil?
Wann und wo findest du die nächste Herde?

Der Mensch lebt nicht vom Fleisch allein. So eine stärke reiche Pflanzenknolle läuft nicht weg, und das Ausbuddeln erfordert keinen allzu großen Kalorienaufwand.

Beste Grüße

=^…^=

Hallo Karin,

meine Tochter studiert derzeit Informatik. Obwohl sie an eine ostdeutschen Uni ist, an der angeblich das Geschlechterverhältnis etwas ausgeglichener ist, sind die Frauen eindeutig in der Minderzahl.

Jetzt rate einmal, wem nur und ausschließlich die Erstsemesterbetreuung angetragen wird! ;o)

Beste Grüße

=^…^=

…würde mich eventuell interessieren.

Aber offenbar geht es dir einfach nur darum, recht zu behalten und mit mir zu streiten.

Das ist mir, mit Verlaub gesagt, einfach zu blöde.

Glaube und schreibe einfach, was du willst.

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Hallo

Möglichkeiten:

  1. J.G. liebte Schimpansen und hat, wie viele Forscher, unangenehme Eigenschaften ihrer Objekte, übersehen, verharmlost, verschwiegen usw.

Nein, hat sie nicht. Es gab Sachen, die sie lieber übersehen hätte (Krieg, Kindstötungen), sie hat sie aber beschrieben.

Prostitution fällt nach den Beschreibungen von Jane Goodall schon aus dem Grunde flach, als die Schimpansinnen sich meist nicht sehr freiwillig auf die meist ca. 1-wöchigen Flitterwochen mit ihrem - nicht Ausgewählten, sondern Auswählenden begaben. - Wieso sollten Schimpansenmänner für etwas bezahlen, was sie auch umsonst bekommen? Bei Schimpansen ist der Größenunterschied zwischen männlichen und weiblichen noch deutlich größer als bei Menschen, so dass letztere im Kampf wenig Chancen gegen erstere haben, und in der Hierarchie stehen alle erwachsenen Männer über allen erwachsenen Frauen.

Allerdings haben sich die Herren meist bemüht, ihre Auserwählte bei Laune zu halten, und die gingen normalerweise zwar nicht gerne auf diese Flitterwochenspaziergänge, aber konnten ganz gut damit leben.

Jedenfalls ist Prostitution unter Schimpansen eindeutig nachgewiesen, was auch in etlichen Illustrierten (Stern, Spiegel) stand.

Das einzige, was ich zu dem Thema finden kann, ist, dass männliche Affen ihre Damen mit einer Portion Fellpflege verwöhnen, und sie hinterher dafür Sex bekommen. Also einmal Kuscheln für einmal Sex. Würde man das wirklich Prostitution nennen?

Du hast aber nahegelegt, dass die männlichen Affen ihren Damen Fleisch geben, damit sie Sex bekommen. Sowas in der Richtung lese ich hier: http://www.focus.de/wissen/natur/schimpansen-tausche…, aber da ist nur festgestellt worden, dass männliche Affen, die weiblichen Affen öfters etwas von ihrer Beute abgeben, öfter Sex mit selbigen haben. Das ist keine Prostitution. Geschenke machen den Schenker einfach sympathisch. Umgekehrt schenkt ein Mann auch lieber attraktiven Frauen etwas als unattraktiven. Vielleicht ist sogar das der einzige Grund für den häufigeren Sex mit beschenkten Schimpansinnen.

Prostitution ist in meiner Ansicht Ware gegen Geld, Zug um Zug. Da würde es schon eher passen mit dem anderen Beispiel: Fellpflege gegen Sex.

Der Mensch konnte nur im Stammesverband überleben. Dabei wird immer wieder übersehen, dass die Weibchen für gewöhnlich mindestens ein hilfloses Kind mit sich herum schleppten und/oder mehr oder weniger schwanger waren.

Dass „Weibchen“ (du meinst Frauen?) ständig schwanger waren, das halte ich für eher unwahrscheinlich. Das ist doch eher eine christliche Angelegenheit. Dazu gehören die Einehe und eheliche Pflichten.

Stillende Frauen haben meist kein Bedürfnis nach Sex mit einem Mann, und wenn es keine eheliche Treueverpflichtung gibt, so ist das auch kein Problem für den Mann. Und die Frauen werden ihre Kinder mehrere Jahre gestillt haben.

Wenn dieser Stamm aus, was weiß ich, 40 Mitgliedern bestand, dann brauchte er pro Tag, großzügig gerechnet, 40 Rebhühner oder Hasen. Angenommen, es findet sich eine Herde mit 100 Tieren dieser Art. Wieviel fängst du davon, ehe der Rest Lunte riecht und sich davon macht? Wieviel Hasen fangen sich in einer Fallgrube? Wieviel Rebhühner triffst du mit einem Pfeil?
Wann und wo findest du die nächste Herde?

Keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie viele Tiere da in der Gegend rumliefen, auf jeden Fall viel mehr als heutzutage, würde ich denken, und viel weniger Fresskonkurrenten (andere Menschen). Abgesehen davon kann man auch Seehunde, Frösche, Fische, Muscheln, Schnecken und Insekten essen. Es gab ja damals auch vielerorts Tiere, die schon längst ausgestorben sind, und die wesentlich einfacher zu fangen waren als die heutzutage noch nicht ausgerotteten Arten. - Ich kann dazu nicht wirklich was sagen, weil ich über die Umstände nicht informiert bin. Und die waren ja wohl auch nicht überall gleich. Und die Menschen sind ja da hingewandert, wo es was zu futtern gab.

Es gab vielleicht auch Gegenden, in denen man nur überleben konnte, wenn man ab und an ein Mammut erlegte. Aber es gab bestimmt auch andere Gegenden. Und die Mammutjagd hatte bestimmt auch mit anderen Dingen zu tun als der Ernährung, sonst hätte man es doch nicht so oft abgebildet. Wo wurde denn mal ein Wurzelsammler abgebildet? Doch nie. D. h. die eigentliche Nahrungsbeschaffung war dafür nicht interessant und spannend genug. Abgebildet wurde das Spannende, also die Mammutjagd.

Viele Grüße

Schimpansinnen ernähren sich und ihre Kinder selbständig ohne
Hilfe der Schimpansenmänner.

Sofern sie sich nicht prostituieren. Ich sprach schon von verschiedenen Kulturen.

Rezente Kulturen eignen sich nicht zum Vergleich. Böse könnte man sagen, dass diese Kulturen rezent geworden sind, weil sie es im Lebenskampf nicht geschafft haben.

Wieso? Sie leben noch, weil sie es im Lebenskampf nicht
geschafft haben??

Sie leben erbärmlich und immer noch in der Steinzeit.

Der Mensch der Steinzeit war ein Steppenbewohner.

Willst du damit sagen, dass es in der Steinzeit weltweit nur
Steppen gab? Keine Bäume, nix? Oder dass sämtliche Menschen in
die Steppen abwanderten?

Wieso sollte ich das sagen wollen? Es gab, damals wie heute, ganz verschiedene Arten zu leben. Der Fortschritt allerdings, fand wahrscheinlich hauptsächlich in der Steppe statt.

Man kann sich auch einmal fragen, von welchen pflanzlichen Nahrungsmitteln der Mensch insbesondere in strengen Wintern, denn überhaupt überleben konnte, …

Dazu müsste man auch wissen, welche Pflanzen es da genau gab.
Bitte um weiterreichende Informationen dazu. - Nüsse halten
sich ganz gut im Winter, vielleicht auch manche essbaren
Wurzeln. Aber es gibt im Winter eben auch Kaninchen,
Hühnervögel, Fische usw., und nicht nur Großwild.

Nüsse reifen einmal im Jahr. Wieviele willst du lagern für einen Stamm damit es für ein Jahr ausreicht? Und wo und wie?

Gruß, Nemo.

… ist mit dir nicht möglich, da du auf keinen der genannten Punkte eingehst.

Aber offenbar geht es dir einfach nur darum, recht zu behalten

Das trifft vielmehr auf dich zu. Du hast dein festgefügtes Weltbild, wie Männer und Frauen „von Natur aus“ so sind, und weigerst dich beharrlich, alles, was diesem Weltbild widerspricht, auch nur zur Kenntnis zunehmen.

Falls es dich tröstet: Du bist da nicht der Einzige.

Rein psychologisch (und passend zum Gender-Brett) wäre es schon durchaus interessant, wenn einmal offen darüber diskutiert werden könnte, warum es manchen Männern so ungemein wichtig zu sein scheinst, quasi schon seit der Steinzeit Frauen überlegen zu sein. ;o)

Beste Grüße

=^…^=

Wenn du einfache Tatsachen leugnest, brauchen wir nicht diskutieren.
Ich habe ehrlich gesagt Besseres zu tun.

Zitat aus http://www.welt.de/lifestyle/article4580685/Auch-in-…

Verwerflicher klingen die Szenen von Prostitution, die bei Bonobos und Schimpansen beobachtet wurde. Die Weibchen dieser Menschenaffenarten tauschen Liebesdienste gegen Futter. Und das nicht nur im Urwald, sondern auch im Zoo, wo der Tierpfleger täglich reichlich Essen serviert. Manche Bonoboweibchen rupfen ihrem Freier noch während des Geschlechtsaktes das begehrte Futter aus den Händen. Auch das eine Parallele zum menschlichen Rotlichtmilieu, wo ja auch – im Gegensatz zu anderen Geschäftsbeziehungen – vorherige Bezahlung üblich ist.

Google findet noch viel mehr, aber, was soll’s?

Gruß, Nemo.

Hallo Nemo,

Sie leben erbärmlich und immer noch in der Steinzeit.

das Leben anderer Völker ohne nähere Anschauung „erbärmlich“ zu nennen ist hochgradig ethnozentrisch.

Nicht jedem ist das Gleiche wichtig. Zumindest müssen sich die Angehörigen von Jäger- und Sammler-Kulturen nicht zu Tode schuften: http://www.zeit.de/2012/13/Stimmts-Steinzeitarbeit

Noch nicht einmal dann, wenn gerade kein Großwild erlegt wurde… :smiley:

Nüsse reifen einmal im Jahr. Wieviele willst du lagern für
einen Stamm damit es für ein Jahr ausreicht? Und wo und wie?

Noch einmal: Die Welt besteht nicht nur aus Europa. Und die Menschheit ist auch nicht in Europa entstanden. Noch nicht einmal die Zivilisation stammt aus Europa. :smiley:

Beste Grüße

=^…^=

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Wenn du einfache Tatsachen leugnest, brauchen wir nicht diskutieren.

Ich hab nichts geleugnet, sondern gesagt, dass ich es nicht finde. Und was ich gefunden habe, habe ich nicht in deinem Sinne gedeutet.

Ich habe ehrlich gesagt Besseres zu tun.

Ich verstehe es so, dass du Besseres zu tun hast, als deine Behauptungen zu belegen. Gut.

Zitat aus
http://www.welt.de/lifestyle/article4580685/Auch-in-…

Verwerflicher klingen die Szenen von Prostitution, die bei Bonobos und Schimpansen beobachtet wurde. Die Weibchen dieser Menschenaffenarten tauschen Liebesdienste gegen Futter. Und das nicht nur im Urwald, sondern auch im Zoo, wo der Tierpfleger täglich reichlich Essen serviert. Manche Bonoboweibchen rupfen ihrem Freier noch während des Geschlechtsaktes das begehrte Futter aus den Händen.

Das muss man doch so verstehen, dass der Tierpfleger der Freier ist.

Diesen Artikel finde ich - abgesehen davon, dass Schimpansen darin nur nebenbei erwähnt werden (Bonobos meinte ich nicht, die hat Jane Goodall nicht beobachtet) - völlig unwissenschaftlich, und ich finde es wesentlich wahrscheinlicher, dass diese Zeitschriften sich aus wissenschaftlichen Studien irgendwas rauspicken und zusammenschreiben, was die Leute lesen wollen, als dass die Frau Goodall irgendwas übersieht, was ihr nicht gefällt.

Viele Grüße

1 Like

Hallo Nemo,

die Welt ist jetzt nicht gerade eine wissenschaftliche Publikatuon. Nicht alles, was dort in dem Lifestyle-Bereich zu lesen ist, sollte für bare Münze genommen werden.

Frans de Waal, der führende Bonobo.-Forscher, sieht das alles etwas anders:

_That sex is connected to feeding, and even appears to make food sharing possible, has been observed not only in zoos but also in the wild. Nancy Thompson-Handler, then at the State University of New York at Stony Brook, saw bonobos in Zaire’s Lomako Forest engage in sex after they had entered trees loaded with ripe figs or when one among them had captured a prey animal, such as a small forest duiker. The flurry of sexual contacts would last for five to 10 minutes, after which the apes would settle down to consume the food.

One explanation for the sexual activity at feeding time could be that excitement over food translates into sexual arousal. This idea may be partly true. Yet another motivation is probably the real cause: competition. There are two reasons to believe sexual activity is the bonobo’s answer to avoiding conflict.

First, anything, not just food, that arouses the interest of more than one bonobo at a time tends to result in sexual contact. If two bonobos approach a cardboard box thrown into their enclosure, they will briefly mount each other before playing with the box. Such situations lead to squabbles in most other species. But bonobos are quite tolerant, perhaps because they use sex to divert attention and to diffuse tension.

Second, bonobo sex often occurs in aggressive contexts totally unrelated to food. A jealous male might chase another away from a female, after which the two males reunite and engage in scrotal rubbing. Or after a female hits a juvenile, the latter’s mother may lunge at the aggressor, an action that is immediately followed by genital rubbing between the two adults.

(…)

During reconciliations, bonobos use the same sexual repertoire as they do during feeding time. Based on an analysis of many such incidents, my study yielded the first solid evidence for sexual behavior as a mechanism to overcome aggression._
(primate.uchicago.edu/DeWaalSciAm.doc)

Ganz abgesehen davon, dass es sich bei Bonobos um eine andere Speties als Homo sapiens handelt…

Beste Grüße

=^…^=

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Hallo

Ganz abgesehen davon, dass es sich bei Bonobos um eine andere Spezies als Homo sapiens handelt…

Es ging allerdings ja hier die ganze Zeit um Schimpansen. Ich hatte jedoch nur die normalen Schimpansen im Kopf, und nicht die Bonobos.

Jetzt habe ich aber nochmal den Artikel gelesen, der diese Affen-Diskussion ausgelöst hat:

_"Bei all diesen schönen Betrachtungen…
…sollte man such eventuell fragen, wie denn die, unter Säugetieren sehr seltene, wenn nicht einmalige, auf Sex beruhende menschliche Paarbindung entstanden ist.

Beobachtungen an heute lebenden wilden Schimpansen legen weibliche Prostitution als Entstehungs-Ursache nahe.

Das würde aber bedeuten, dass entweder, den Männchen tatsächlich eine wertvolle Nahrungsquelle (Großwild) zugänglich war, an die die Weibchen nicht heran kamen, oder dass eben die Weibchen sich nicht bemühten, weil sie auf andere Art das bekamen, was sie brauchten."_

Der Artikel setzt allerdings voraus, dass

  1. Das Verhalten des Menschen aus dem Verhalten der Schimpansen entstanden sein dürfte (was wohl kaum der Fall ist, da Menschen nicht vom Affen abstammen, sondern einen gemeinsamen, mittlerweile ausgestorbenen Vorfahren haben, oder so.)
  2. Weibliche Schimpansen kein Interesse an Sex haben, denn sonst müsste man ihnen ja nicht erst was geben, damit sie sich auf Sex einlassen (was nun gar nicht stimmt, besonders nicht bei Bonobos, die sich andauernd sexuell betätigen)
  3. Schimpansen Großwild erlegen (tun sie nie, nur Tiere, die deutlich kleiner sind als sie)
  4. Schimpansinnen existenziell von der Nahrungsbeschaffung durch männliche Schimpansen abhängen (tun sie ganz sicher nicht)

Wenn man annimmt, die auf Sex beruhende menschliche Paarbindung habe sich aus der Prostitution entwickelt, nimmt man doch damit gleichzeitig an, dass Frauen kein Interesse an Sex mit ihrem Partner, sondern an dessen erlegtem Großwild haben. Dann würde die menschliche Paarbindung nicht auf Sex, sondern eher auf Nahrungsmangel und Notgeilheit beruhen.

Ich bin ziemlich stark davon überzeugt, dass Großwildjagd ebenso wie SUVs, Rennpferde, Atombomben und Formel 1 nicht zum Erhalt der Menschheit notwendig sind und auch zu keinem Zeitpunkt waren. - Ich bin niemand, der andere Menschen dafür verachtet, wenn sie von solchen Dingen fasziniert sind und sich damit identifizieren. Aber ich kann es nicht akzeptieren, wenn so getan wird, als seien das Dinge, ohne die die Menschheit nicht klarkäme. Diese Dinge sind doch die Ursache der Probleme, mit denen die Menschheit klarkommen muss.

Viele Grüße

1 Like

Zitat aus: http://www.zehn.de/schimpansen-481636-10

Wer Fleisch abgab, verdoppelte die Anzahl seiner Paarungen.

Ein guter Grund für die Großwildjagd, oder?

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/…

Gruß, Nemo.

Zitat aus: http://www.zehn.de/schimpansen-481636-10

Wer Fleisch abgab, verdoppelte die Anzahl seiner Paarungen.

Ganz abgesehen davon, dass es sich beim Schimpansen immer noch um eine andere Spezies als den Menschen handelt, ist „Wer nett zum anderen Geschlecht ist, hat mehr Chancen auf Sex“ ein Gemeinplatz, der so ziemlich überhaupt nichts mit Prostitution zu tun hat.

Es gibt übrigens durchaus menschliche Kulturen, in denen Prostitution gänzlich unbekannt ist.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/…

Welchen Teil von „Die Menschheit ist nicht in Europa entstanden“ hast du eigentlich nicht verstanden?

=^…^=

Hallo Nemo,

…sollte man such eventuell fragen, wie denn die, unter Säugetieren sehr seltene, wenn nicht einmalige, auf Sex beruhende menschliche Paarbindung entstanden ist.

das ist tatsächlich eine interessante Fragestellung. Ein Geschlechtsgenosse von dir, siehe hier https://ssl.muenchen.de/aDISWeb/app;jsessionid=85967… hat in diesem Druckwerk die interessante These aufgestellt, dass die Männer körperliche Unversehrtheit aus der eheartigen Paarbindung gewinnen.

Die Argumentationskette lief so, dass die Männer, die in einer allgemein anerkannten Paarbeziehung leben, weder jedes Mal aufs Neue mit anderen Männern um Frauen kämpfen müssen, und auch, da die Paarbeziehung in der ganzen Gruppe als sakrosankt anerkannt ist, auch nicht ihre Frau permanent verteidigen müssen.

Also nix mit: Nur die Frauen haben was von der Paarbeziehung.

Gruß, Karin

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Hallo Karin.

Also nix mit: Nur die Frauen haben was von der Paarbeziehung.

Das habe ich nie behauptet.

Es ging eigentlich darum, dass die Männer über eine gewisse Zeit der Menschheitsgeschichte hinweg eben doch eher Jäger, die Frauen eher Sammler waren.

Die ganze Diskussion ist wohl ziemlich aus dem Ruder gelaufen.

Gruß, Nemo.

Prostitution ist dann, wenn sexfremde Leistungen durch Sex erkauft werden, bzw. umgekehrt.

Ein Umstand, der durchaus auch den meisten heute lebenden Frauen wohl bekannt ist.

Die menschliche Art lebt seit mindestens 40 000 Jahren, wahrscheinlich länger, in Eurasien. Die letzte Eiszeit ging vor etwa 10 000 Jahren zu Ende. In dieser Zeit formte die Evolution weitgehend den Menschen, wie er heute ist.
Dass die Art Homo sapiens ursprünglich in Afrika entstanden ist, spielt dabei keinerlei Rolle.
Erst die harten Bedingungen des Überlebens in der Eiszeit haben den Menschen so erfolgreich gemacht, wie er heute ist. Wäre er in Zentralafrika geblieben, so wäre er in seiner Entwicklung vermutlich nicht weiter als sein „Bruder“, der Schimpanse.

Prostitution ist dann, wenn sexfremde Leistungen durch Sex
erkauft werden, bzw. umgekehrt.

Ein Umstand, der durchaus auch den meisten heute lebenden
Frauen wohl bekannt ist.

Manchmal frage ich mich ja, was dir im Leben widerfahren sein muss, dass du zu der felsenfesten Überzeugung gelangt bist, dass a) Frauen grundsätzlich deutlich weniger Spaß an Sex haben als Männer und b) sie ihn deshalb nur dazu einsetzen, um Männer zu manipulieren.

Allerdings beschleicht mich der Verdacht, dass ich es lieber nicht wissen will.

Die menschliche Art lebt seit mindestens 40 000 Jahren,
wahrscheinlich länger, in Eurasien. Die letzte Eiszeit ging
vor etwa 10 000 Jahren zu Ende. In dieser Zeit formte die
Evolution weitgehend den Menschen, wie er heute ist.
Dass die Art Homo sapiens ursprünglich in Afrika entstanden
ist, spielt dabei keinerlei Rolle.
Erst die harten Bedingungen des Überlebens in der Eiszeit
haben den Menschen so erfolgreich gemacht, wie er heute ist.
Wäre er in Zentralafrika geblieben, so wäre er in seiner
Entwicklung vermutlich nicht weiter als sein „Bruder“, der
Schimpanse.

*sehrlauträusper*

Aus dir spricht galoppierender Eurozentrismus.

Afrika ist jetzt nicht gerade menschenleer und war dies auch niemals. Genauso wenig ist es ein geschichtsloser Kontinent, dessen Einwohner jahrtausendelang in Einfalt dahinvegetiert haben, auch wenn ich ganz stark vermute, dass du dich bislang eher nicht mit vorkolonialer afrikanischer Geschichte beschäftigt hast.

Tatsächlich gab es in Afrika schon lange vor dem Eintreffen des eiszeitgestählten weißen Mannes *hüstel* große Reiche mit reichhaltiger Kultur, und auch die ersten Hochkulturen sind allesamt in Weltengegenden entstanden, die a) nicht gerade sonderlich kühl waren und b) deutlich außerhalb Europas lagen.

=^…^=

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Hallo Karin.

Es ging eigentlich darum, dass die Männer über eine gewisse
Zeit der Menschheitsgeschichte hinweg eben doch eher Jäger,
die Frauen eher Sammler waren.

Die ganze Diskussion ist wohl ziemlich aus dem Ruder gelaufen.

Ein wahres Wort, werter Nemo. Leider sind einige Reaktion weit weg vom Thema.

Gruss: Gerrit

Gruß, Nemo.