Wie erkläre ich einfach Soll und Haben

Hallo,

eine unserer Auszubildenden hatte noch keine Buchführung aber die Frage warum ein Wareneinkauf
Soll an Haben gebucht werden soll. Ich kanns ihr auch nicht erklären, die anderen Azubis sagen einfach sie soll warten bis es in der Berufschule drankommt, aber irgendwie war sie heute total wuschig deshalb.

Also wie kann man einfach erklären warum soll und haben.
Wie kann man erklären warum es z.B. heisst Wareneinkaufskonten an Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Sie versteht es deshalb nicht weil sie meint ihr Haben steigt ja an, dadurch das sie die Ware bekommen hat.

Wie erkläre ich es „meinem Kinde“.

Danke Ute

Hallo,
vielleicht damit, dass die „Aktiva“ im Bestandskonto zugenommen haben und die halt (wir erklären es ja dem Kinde…) „links“ stehen und ne Gegenbuchung brauchen.
Besser fällt mir auch nix ein,
Andreas

Puh,

das Problem ist, dass sie auch von Aktiva und Passiva noch nie was gehört hat und nicht verstehen kann warum wenn doch die Ware zunimmt und die Verbindlichkeiten auch eines Soll und eines Haben sein soll.

Ich habe ihr jedoch jetzt mal was aus dem Internet ausgedruckt, vielleicht kann sie damit was anfangen.

Danke Ute

Hallo,

Hallo ebenso.

eine unserer Auszubildenden hatte noch keine Buchführung aber
die Frage warum ein Wareneinkauf
Soll an Haben gebucht werden soll. Ich kanns ihr auch nicht
erklären, die anderen Azubis sagen einfach sie soll warten bis
es in der Berufschule drankommt, aber irgendwie war sie heute
total wuschig deshalb.

Kleiner OT-Exkurs in meine Ausbildungszeit: Kollege aus dem Zahlungsverkehr versuchte mir den Unterschied zu erklären (den ich dank Kaufmännischem Gymnasium bereits kannte); O-Ton Kollege: Also stell dir mal vor, links ist Soll (zeigt zum Fenster) rechts ist Haben (zeigt zur Flurseite des Büros), stutzt kurz, ach nee bei dir drüben ist das ja andersrum (mein Büro war auf der anderen Seite des Gebäudes, Fenster rechts, Flur links). Weiter kam er dann aber nichtmehr, das kollektive Gelächter der Kollegen hat ihn wohl entmutigt :wink:

Zu deiner Frage: Warum Aufwendungen im Soll gebucht werden, ist ohne Kenntnisse der Grundlagen der Buchführung nicht einfach zu verstehen.
Bei einem Praktikanten, der eine ähnliche Frage hatte, habe ich eine Inspektion seines Geldbeutels vorgenommen und damit quasi seine persönliche Bilanz gezogen. Also Bargeld = Kasse, EC Karte = Bankkonto, Passiva = Eigenkapital. Anschließend hab ich ihm einen zwanziger über den Tisch geschoben (Kasse erhöht sich, Fremdkapital kommt hinzu), ihn mal überlegen lassen, was denn passiert wenn er sich sein Frühstück kauft (Vorratsvermögen kommt hinzu, Kasse vermindert sich) usw. Nicht völlig exakt aber sehr anschaulich.
Lässt sich recht gut innerhalb einer halben Stunde auf einem Schmierzettel erklären.

Grüße
Joshua

(oder wie mein alter Rechnungswesenlehrer zu sagen pflegte: Bauch an Currywurst)

Ist doch ganz einfach!
Hallo Ute!

Unser Lehrer hat uns das damals so erklärt:

Die Wörter „Soll“ und „Haben“ stammen noch von früher und sind heute bedeutungslos, vergeßt sie am besten sofort.

So einfach ist das.

Grüße

Andreas

Moin,

ein Brett weiter oben sitzen eigentlich die Experten die Dir das problemlos erklären können sollten.
Wenn nicht, dann gehören die da nicht hin :wink:

Gruss Jakob

Servus,

dann ersetze sie doch mit „Links“ und „Rechts“, und die Fragestellung bleibt genau gleich:

„Warum steht in der Bilanz links, wenn ich Ware oder Geld mehr bekomme, und in der GuV steht links, wenn ich einen Aufwand habe d.h. etwas „verliere“?“

Ich halte die Frage für ziemlich intelligent gestellt, und ich denke schon seit zwei Tagen über eine Antwort nach, die jemandem genügt, der mit diesem System zum ersten Mal in Berührung kommt.

Wie würdest Du das denn beantworten?

Schöne Grüße

MM

Soll und Haben…
Hi,

… die Begriffe verwirren mehr als dass sie helfen. Wiki erklärt es so und das finde ich auch passend:

„Die Wörter „Soll“ und „Haben“ sind dabei ohne inhaltliche Bedeutung und historisch bedingt! Es geht also nicht um „etwas haben“ oder „etwas, das sein soll“. Besonders der Begriff „Haben“ wird oft falsch verstanden. Er bedeutet nicht „Besitzen“. Tatsächlich ist er aus der Funktion des Lieferantenkontos zu erklären. Auf der rechten Seite dieses Kontos wurde nach dem Prinzip „Wir HABEN zu bezahlen!“ der entsprechende Geldbetrag eingetragen. Auf der linken Seite des Kundenkontos wurde eingetragen „Der Kunde SOLL bezahlen!“ – deshalb also „Soll“ als linke Seite eines Kontos.“

Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass Deine Azubine schon verwirrt ist welche Kontenarten nun im Soll und welche im Haben zu bebuchen sind, wenn sie noch nicht mal Grundlagen der Buchführung gehabt hat.

Grundsätzlich finde ich Fragen ja lobenswert, Deine Motivation ihr Antworten zu geben auch. Aber an Deiner Stelle würde ich wirklich auf die Berufschule verweisen. Dort ist die Zeit und hoffentlich auch der richtige Lehrer um das von Anfang an zu vermitteln. Vorher einfach aus der Mitte heraus Einzelheiten zu lernen kann da Verwirrungen bringen, die das Lernen später eher behindern. Meine ganz persönliche Meinung dazu :smile:

VG
Monroe

Servus Martin!

Ich halte die Frage für ziemlich intelligent gestellt.

Ja, ist sie, ich wußte nur nicht, was du meinst.

Bei allen Buchungen wird immer im Soll UND im Haben gebucht.

Beispielbuchungssatz: Stromkosten / Bank

Die Erfolgskonten sind „im Prinzip“ Unterkonten des Eigenkapital-Kontos. Wenn man also durch Kosten etwas „verliert“, wird das Eigenkapital weniger, deshalb wird auf dem Erfolgskonto „Stromkosten“ im Soll gebucht. Daraus ergibt sich später eine Sollbuchung auf dem Eigenkapitalkonto, das also weniger wird.

Auf dem Bestandskonto „Bank“ dagegen wird im Haben gebucht. Weil das Bankguthaben weniger wird.

Es ist eine Passiv-Aktiv-Minderung.

So einfach ist das.

Grüße

Andreas

So einfach ist das.

na, dann wollen wir mal hoffen, dass auch martin das endlich kapiert hat *lol*

Hallo,

danke für deine Antwort. Der Grund für die Verwirrung ist folgender. Sie macht eine Ausbildung zur Buchhändlerin und dabei ist im ersten Lehrjahr keine Berufschule vorgesehen. Aber sie sollte trotzdem mal in die Buchhaltung reinschnüffeln. Und daher hat sie eben mitbekommen, dass man Soll an Haben bucht. Mit meiner Bitte zu warten, bis es in der Berufschule drankommt, war sie nicht wirklich zufrieden. Daher wolle ich sie mit wenigen Sätzen irgendwie auf den Punkt bringen, damit sie nicht gleich ein Riesenaber gegen die Buchhaltung hat.

Viele Grüße

Ute

Erstmal danke an Alle.
So,

erstmal danke. Leider konnte ich mich ein paar Tage nicht melden, da unser lieber, neuer Nachbar beim Umbau seines Kellers das Telefonkabel sämtlicher Häuser gekappt hat. Das wird mal richtig teuer für ihn.

Nachdem am Montag dann für unsere Auszubildende die Berufschule beginnt, wird sich die Sache hoffentlich bald aufklären. Ich habe ihr jetzt was aus dem Internet ausgedruckt, damit sie nicht ganz auf dem Schlauch steht.

Viele Grüße

Ute