Wie lernen eure Kinder rechnen?

Hallo Tommy,

nein, wir haben einen Kitaplatz und unser Sohn liebt es mit den Vorschulkindern herum zu sitzen und sich allen möglichen Kram beibringen zu lassen - die Mädels waren schon dabei ihm den Zahlenraum bis 100 beizubringen - davon konnte ich sie erst mal abhalten, mit dem Argument, dass bis 12 reicht um die Uhr lesen zu können (welche er stolz trägt)…nun bringen sie ihm das Alphabet bei. Was willst Du da machen? In der Gruppe der Gleichaltrigen hält er es bedingt aus - meistens finde ich ihn bei den Größeren. - nun ja, die werden jetzt eingeschult, mal sehen was dann kommt.

Gruß,
Alexandra

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Hallo Alexandra,

mich hat das „gesichert“ bei gerade mal 2 Jahren gestört und dass ihr jede Gelegenheit zum Zählen nutzt.

Mag sein, vielleicht bin ich wirklich nicht mehr UpToDate, mit meiner Erlebens- und Erfahrungswelt, aus meiner Kindheit, aus der meiner Kids. Mit meinen heutigen Befürchtungen und Wahrnehmungen einer zunehmenden „Kopflastigkeit“ bei Kids und Jugendlichen.

Eine gewisse „Fassungslosigkeit“ verbleibt demzufolge dennoch. Mein Problem, ich weiß :smile:

Grüße
Tommy

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Hallo Alexandra!

Ganz ehrlich, ich bin genauso entsetzt wie Tommy. Ein Kind, das mit „gerade mal zwei“ gesichert (!) bis 12 zählt und die Uhr lesen kann, ist mir unheimlich. Und ich hoffe für Dich, dass Dein Kind später nicht so ein merkwürdiger Sonderling wird, der in der Grundschule muhelos die Mathematik der Mittelstufe begreift, jedoch emotional auf dem Stand eines zweijährigen stehen geblieben ist.

Du solltest auch nicht unbedingt stolz darauf sein, wenn Dein Junge mit gerade mal zwei nur ungern mit gleichaltrigen spielt und die Vorschüler (drei, vier Jahre älter!!!) vorzieht. Das sind Welten, die dazwischen liegen und das sollte Dich eher beunruhigen. Draussen spielen, mit gleichaltrigen toben und Sandförmchen klauen, Wasser machtschen, im Regen mit Gummistiefeln (oder auch ohne) in Pfützen springen, dreckig machen, Höhlen bauen, Fangen spielen, sich mit gleichaltrigen um Spielzeug streiten und wieder versöhnen - das sind alles Dinge, die Vorschulkinder machen sollten.

Hier im Forum wurde schon lange draüber diskutiert, dass es doch schön und natürlich sei, auch drei- und vierjährige zu stillen…
Ganz praktisch, wenn man das Kind dabei fragen kann: „Schätzchen, Mami hat ihre Uhr gerade nicht um, wie spät ist es?“
Eine mega-gruselige Vorstellung.

Meine Kinder sind mit zwei man gerade aus den Kackwindeln (und das nicht gesichert!!!) rausgewesen und haben sich garantiert keine Gedanken um die Uhrzeit gemacht und Zahlen waren ihnen auch schnuppe, außer vielleicht „ein“ Eis für Mama und „ein“ Eis für mich!
Und das war auch gut so!!!

Liebe Grüße
Inge2

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Hallo Inge,

Du solltest auch nicht unbedingt stolz darauf sein, wenn Dein
Junge mit gerade mal zwei nur ungern mit gleichaltrigen spielt
und die Vorschüler (drei, vier Jahre älter!!!) vorzieht. Das
sind Welten, die dazwischen liegen und das sollte Dich eher
beunruhigen. Draussen spielen, mit gleichaltrigen toben und
Sandförmchen klauen, Wasser machtschen, im Regen mit
Gummistiefeln (oder auch ohne) in Pfützen springen, dreckig
machen, Höhlen bauen, Fangen spielen, sich mit gleichaltrigen
um Spielzeug streiten und wieder versöhnen - das sind alles
Dinge, die Vorschulkinder machen sollten.

ich finde es doch am wichtigsten, dass ein Kind passende (!) Spielgefährten hat - und nicht, dass sie dem formalen Kriterium „möglichst ähnliches Geburtsdatum“ entsprechen.
Klar, häufig ergeben sich Freundschaften zu Gleichaltrigen, weil tendentiell gleich oder ähnlich alte Kinder gemeinsame Interessen teilen. Aber was ist daran so schlimm, wenn sich ein Kind mit einem anderen Kind/ anderen Kindern super versteht, mit ihnen im Wasser matscht, sich dreckig macht, Höhlen baut… und diese Kinder nunmal nicht alle das selbe Alter haben?

Ich habe als Kindergarten- und Schulkind Gleichaltrige oft nicht sehr gemocht. Das lag daran, dass mich eher Beschäfigungen interessierten, die meist eine Altersstufe drüber geläufig sind, ich feinmotorisch geschickter war (und viele Dinge, mit denen ich umgegangen bin, für die Hände vieler Gleichaltriger zu klein oder zu gefährlich gewesen wären). Aber gelitten habe ich nicht. Ganz im Gegenteil: Ein passender Gefährte (egal welchen Alters), und ich war Feuer und Flamme. Und im Garten gematscht etc. hab ich oft. War es schädlich, dass ich beim Durchstreifen von Wiesen ein Naturführer-Buch eingesteckt hatte und wusste, um halb sechs Uhr gibt’s Abendessen und dann sollte ich zu Hause sein (und dies an der Uhr ablesen konnte)? War es schädlich, dass ich abends meinen Eltern nicht nur erzählen konnte, dass ich/ dass wir Käfer gefunden hatten, sondern dass ich sagen konnte, wie viele und und um welche Arten es sich gehandelt hat? Ich glaube nicht, dass es mir geschadet hat. Und ich erinnere mich mit jeder Menge positiver Gefühle daran.

Mit negativen Gefühlen hingegen erinnere ich mich an Menschen, die behaupteten, meine Eltern hätten dies von mir verlangt bzw. die meinten bestimmen zu können, wofür ich mich zu interessieren hätte.
Ich war als 13-jährige mal lange Zeit im Krankenhaus und hatte eine
große Kiste mit Physik- und Mathematikbüchern (die erkennbar nicht für 13-jährige gedacht waren) dabei, da ich leider etliche Zeit nicht das Bett verlassen konnte (komplizierte Wirbelsäulen-OP).
Einige Krankenschwestern hatten daran immer etwas auszusetzen,
haben mir teils die Bücher weggeräumt und stattdessen Internats- oder Teenager-Liebesgeschichten aus der Klinikbücherei mitgebracht…
Die Physik- und Mathematikbücher fand ich aber spannend, hatte sie mir „sogar“ selbst gekauft, und die haben mich abgelenkt und, so komisch es evl. klingen mag, haben mir Mut gemacht.

Meine Kinder sind mit zwei man gerade aus den Kackwindeln (und
das nicht gesichert!!!) rausgewesen und haben sich garantiert
keine Gedanken um die Uhrzeit gemacht und Zahlen waren ihnen
auch schnuppe, außer vielleicht „ein“ Eis für Mama und „ein“
Eis für mich!

Kinder sind eben unterschiedlich - und das dürfen und sollen sie auch sein :smile:

Und das war auch gut so!!!

Gut finde ich es, wenn man hier auch den Bedürfnissen der Kinder nachgeht, was bedeutet, auf Fragen der Kinder einzugehen, ihnen Lernen nicht zu verbieten, aber auch ihnen nichts aufzuzwingen, sie nicht zu „dressieren“ - gruselig finde ich Eltern, die Fragen ihrer Kinder abwimmeln mit Worten wie „das lernst du erst in der Schule“, „frag nicht so neugierig“ etc.

Viele Grüße,
Nina

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Eine Menge Vorurteile
Hallo1

Ganz ehrlich, ich bin genauso entsetzt wie Tommy. Ein Kind,
das mit „gerade mal zwei“ gesichert (!) bis 12 zählt und die
Uhr lesen kann, ist mir unheimlich.

Solange das Kind nicht dazu gezwungen wird - warum sollte man es ihm dann verbieten? Und warum soll das Kind nicht einfach sich so entwickeln, wie es selbst möchte?

Und ich hoffe für Dich,
dass Dein Kind später nicht so ein merkwürdiger Sonderling
wird, der in der Grundschule muhelos die Mathematik der
Mittelstufe begreift, jedoch emotional auf dem Stand eines
zweijährigen stehen geblieben ist.

Wow. Das ist ja ein hübscher Haufen an kruden Vorurteilen gegenüber Hochbegabten. Aber ich kann Dir versichern: Zum Sonderling wird man am ehesten noch durch die negativen Reaktionen des Umfeldes. Oder auch, wenn die Eltern solche Ratschläge beherzigen:

Du solltest auch nicht unbedingt stolz darauf sein, wenn Dein
Junge mit gerade mal zwei nur ungern mit gleichaltrigen spielt
und die Vorschüler (drei, vier Jahre älter!!!) vorzieht.

Wenn man dann so richtig schön das Gefühl vermittelt bekommt, daß man so wie man ist nicht in Ordnung ist, dann ist das der beste Weg, ein Sonderling zu werden.

das sind alles
Dinge, die Vorschulkinder machen sollten.

Kinder sollten sich vor allem frei entwickeln können.

Eine mega-gruselige Vorstellung.

Ich finde dein Postzing mega-gruselig. Ich kruiee da edcht eine Gänsehaut, wenn ich das lese.

Und das war auch gut so!!!

Für DEINE Kinder. Für mich und für viele andere wäre es alles andere als gut gewesen.

Gruß,
max

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Intelligenz ist peinlich
Hallo

Ein Kind, das mit „gerade mal zwei“ gesichert (!) bis 12 zählt und die Uhr lesen kann, ist mir unheimlich. Und ich hoffe für Dich, dass Dein Kind später nicht so ein merkwürdiger Sonderling wird, der in der Grundschule muhelos die Mathematik der Mittelstufe begreift, jedoch emotional auf dem Stand eines zweijährigen stehen geblieben ist.

Du solltest auch nicht unbedingt stolz darauf sein, wenn Dein Junge mit gerade mal zwei nur ungern mit gleichaltrigen spielt

Genau, du solltest gucken, dass das Kind nicht mehr rechnet, und dass es nur noch mit Gleichaltrigen zusammenkommt, falls es sich nicht freiwillig passende Freunde sucht.

Inge, was genau wolltest du der Alexandra Gerhard rüberbringen? Dass ihr Kind nicht in Ordnung ist? Dass sie es für sich behalten sollte?

Viele Grüße

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Moin,

Meine Empfehlung wäre - wenn Du Dein Kind fördern möchtest

Einspruch.
Wenn man sein Kind fördern möchte, dann sollte man es da fördern, wo es Defizite hat (was nicht nur intellektuelle Bereiche, sondern auch Motorik (Grob- und Feinmotorik) oder Sozialverhalten betreffen kann).

Gruß
marion

Hi,

hinzufügen möchte ich auch noch, dass die verschiedenen Fähigkeiten, die wir haben, sich unterschiedlich schnell entwickeln, sich gegenseitig überholen usw. Mal liegt die soziale Intelligenz vorne, dann macht die abstraktionsfähigkeit einen Sprung erc. Bei niemandem entwickelt sich alles immer dem Durchschnitt entsprechend, bei niemandem. Vor allem die Jungs sind mit der kognitiven Entwicklung etwas schneller als die Mädels, die Mädels dafür sehr schnell in der sozialen Intelligenz (isso). Aber es ist bei keinem so, dass er irgendwo stehenbleibt - und schon gar nicht kann man einem Kind schaden, indem man Begabungen in dem Tempo unterstützt, indem das Kind sie zeigt. Wenn ich ihm aber das zu tun verbiete, wofür es sich grad interessiert, dann verbiege ich das Kind und richte Schaden an. Und wenn der Kleine mit 2 rchnen will, is doch toll. Gib ihm, wonach er verlangt, lass ihn die Geschwindigkeit festlegen. Was er kann, kann er, was nicht, kommt später von alleine.
Jeder Erwachsene hat sein eigenes, für ihn typisches Päckchen an Stärken und Schwächen, dasm acht uns so interessant. Wer ein Kind will, das in seiner Entwicklung in jeder Hinsicht dem Durchschnitt entspricht, sollte sich vielleicht überlegen, ob er wirklich eins will.

die Franzi

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@Simsy, Max, Miezekatze und Nina
Hallo,

da ich leider jetzt nicht so viel Zeit habe, antworte ich kurz zusammengefasst auf Eure Artikel:

vielleicht kann man es nicht pauschalisieren, aber ich kenne 5 „Hochbegabte“ Kinder - drei Jungen und 2 Mädchen in verschiedenen Alterstufen. Alle 5 wurden von kleinauf „gefördert“, allerdings nur der Kopf. Alle 5 können keinen Pruzelbaum und machen keinen Sport. Mit Freunden draußen spielen ist nicht, die Zeit wird mit älteren „intelligenten“ Leuten vor dem Computer oder mit tiefgründigen Diskussionen über meist technische, mathematische oder physikalische Probleme verbracht.
Nur eine kennt wilde Spiele im Wald und Gematsche u.ä. aus frühester Kindheit. Alle anderen haben das nie erlebt.

Die Eltern haben nie auch nur versucht, die Kinder an soziale oder sportliche Dinge heranzuführen, um sie zu fördern. Sie sind halt sportlich nicht begabt.
Von den mir bekannten fünf hochbegabten Kindern besitzen 3 keine soziale Intelligenz, eines scheint normal, eines ist für ein Urteil noch zu jung.

Ich finde es wichtig, ein Kind in allen Bereichen zu fördern, und nicht mit zwei Jahren zum Einstein zu erziehen.

Gruß Inge2

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Hallo Inge,

nur kurz:

vielleicht kann man es nicht pauschalisieren, aber ich kenne 5
„Hochbegabte“ Kinder - drei Jungen und 2 Mädchen in
verschiedenen Alterstufen. Alle 5 wurden von kleinauf
„gefördert“, allerdings nur der Kopf. Alle 5 können keinen
Pruzelbaum und machen keinen Sport. Mit Freunden draußen
spielen ist nicht, die Zeit wird mit älteren „intelligenten“
Leuten vor dem Computer oder mit tiefgründigen Diskussionen
über meist technische, mathematische oder physikalische
Probleme verbracht.
Nur eine kennt wilde Spiele im Wald und Gematsche u.ä. aus
frühester Kindheit. Alle anderen haben das nie erlebt.

ähnliches kenne ich aber auch von anderen heutigen Kindern, die gar nicht hochbegabt sind: Statt - wie du schreibst - mit älteren Leuten vorm Computer zu sitzen oder zu diskutieren, sitzen viele (auch durchschnittlich begabte) Kinder viel Zeit vorm Computer und Fernseher, hören im Zimmer Musik, sitzen mit gleichaltigen Freunden drinnen (und diskutieren dann zwar nicht über technische, mathematische oder physikalische Probleme, sondern „altersentsprechend“ über Mode, anderes Geschlecht, Schulprobleme, nervige Eltern)…

Ich kann mich an sehr viele - nicht hochbegabte - Kinder erinnern, die erst in der Schule lernten, die Blätter und Früchte gängiger Waldbäume wie Buche, Eiche, Birke… zu unterscheiden, Getreidearten zu unterscheiden etc. (in der ländlichen Umgebung, aus der ich komme, könnte das jedes Kind beim Spazierengehen lernen).

Dies scheint mir generell ein Problem solcher Eltern (und deren Kinder) zu sein, die ihre Kinder wenig in den Alltag einbeziehen, wenig mit ihnen über Dinge des täglichen Lebens sprechen, ihre Kinder nicht rausschicken. Und zwar unabhängig von der Begabung.

Unsportliche Kinder kenne ich quer über alle Begabungsstufen - darunter wirklich Kinder, die sich kaum mal bewegen (und für die 5 km ein „weiter Weg“ sind), wie auch bewegungsfreudige aber tollpatschige Kinder.
Unter den hochbegabten Kindern und Jugendlichen, die ich kenne (vereinsmäßig), sind etliche, die einer Vereinssportart nachgehen, gerne mit Inline-Skates, Fahrrad, Einrad unterwegs sind, schwimmen gehen, als Jugendliche den Jakobsweg laufen… Übermäßig viele Stubenhocker sind mir hier nicht aufgefallen.

Ich wurde übrigens nicht explizit gefördert, sondern mit mir wurde einfach „inhaltsreich“ umgegangen:
Wenn meine Mutter gekocht oder gebacken hat, hat sie mich zusehen lassen und gesagt was sie tut; die Uhr habe ich nebenbei im Alltag gelernt (da unser Alltag sehr strukturiert war), Zählen und etwas rechnen nebenbei mit Bilderbüchern/Wimmelbüchern oder einfach beim Spazierengehen („Wie viele Ziegen stehen da auf der Weide?“) oder anderweitig im Alltag („In der Schachtel sind nur noch drei Eier. Wir brauchen aber fünf Eier für den Kuchen - holst du mir die fehlenden aus der Speisekammer?“).

„Drill“ oder irgendwelche Kleinkind-Förderprogramme gab es da nie.

Ich denke mir: Viele Kinder können irgendwas früher/besser als das „Durchschnittskind“ - nur, wie dies bei anderen ankommt, hängt schon sehr davon ab, worum es sich handelt.
Ich kann mich an Mit-Grundschüler erinnern, die diverse Automarken, Comicfiguren etc. unterscheiden konnten, wussten wie die Spieler im Lieblings-Fußballverein heißen und die, später als Pokemon „in“ wurde, sämtliche Eigenschaften aufzählen konnten.
Das galt als „normal“. Bei mir galt’s hingegen als seltsam/ „überfördert“, wenn ich diverse Tierarten (auch Insekten, auch seltene Arten) kannte und über ihre Lebensweise erzählen konnte - doch eigentlich nichts anderes, oder?

Die Eltern haben nie auch nur versucht, die Kinder an soziale
oder sportliche Dinge heranzuführen, um sie zu fördern. Sie
sind halt sportlich nicht begabt.

Sowas finde ich sehr problematisch (unsportlich darf man sein, aber versuchen sollte man es schon mal; Gleichaltrige muss man nicht lieben, aber es ist wichtig, mit ihnen zumindest neutral auszukommen).
Glaube aber nicht, dass das bei Alexandras Sohn der Fall ist. Zumindest hat sie öfter geschrieben, dass ihr Sohn auch motorisch sehr fordernd ist - nach einem „Stubenhocker-Kind“ klang mir das ganz und gar nicht :wink:

Von den mir bekannten fünf hochbegabten Kindern besitzen 3
keine soziale Intelligenz, eines scheint normal, eines ist für
ein Urteil noch zu jung.

Womit mag das aber oft (neben der - wie du auch schreibst - mangelnden Förderung in diese Richtung) zu tun haben?
Freunde und Gefährten sucht man sich oft unter Menschen ähnlicher Interessen. Ein durchschnittlich begabtes Kind findet diese zumeist in seinem direkten Umfeld aus gleichaltrigen Kindern, die auch geistig ungefähr „auf Augenhöhe“ sind.
Ein hochbegabtes Kind ist aber überwiegend mit geistig jüngeren Kindern konfrontiert, jedenfalls so lange, wie es sich in einer Umgebung befindet (befinden muss), die aus Gleichaltrigen besteht.
Von keinem durchschnittlich begabten Kind würde man erwarten, dass es sich in einer Gruppe ausschließlich geistig jüngerer Kinder pudelwohl fühlt und tolle Freunde findet.

Wie soll man soziale Intelligenz trainieren, wenn es wenig ähnlich Interessierte gibt (und man sogar teilweise gemieden wird, weil man andere Interessen hat)?

Desweiteren bedenke: Hochbegabung kann in Verbindung mit Asperger-Syndrom (Form von Autismus) auftreten.
Das macht es nochmal schwerer.

Ich finde es wichtig, ein Kind in allen Bereichen zu fördern,
und nicht mit zwei Jahren zum Einstein zu erziehen.

Definitiv - meine Zustimmung!
Das widerspricht aber nicht dem, dass man sein Kind nicht auch in den Alltag einbeziehen (zählen, rechnen, Uhr lesen etc. ist für mich Alltag) oder seine Fragen beantworten darf.

Viele Grüße,
Nina

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Hallo Max,:

Solange das Kind nicht dazu gezwungen wird - warum sollte man
es ihm dann verbieten? Und warum soll das Kind nicht einfach
sich so entwickeln, wie es selbst möchte?

Mmmhhh. Insofern magst du Recht haben, Alexandra hat nichts von Zwang geschrieben. Stattdessen:
Gummibärchen sind überhaupt sehr beliebt, da man an denen sehr plastisch klar machen kann was subtrahieren ist.
Ich bringe meinem Hund Tricks mit Leckerlies bei. Wohlgemerkt, Tricks.

Du wirst doch nicht der Ansicht sein, ein gerade 2 Jahre altes Kind sei reif für Mathematik? Das ist absurd.

Wow. Das ist ja ein hübscher Haufen an kruden Vorurteilen
gegenüber Hochbegabten.

Ich interpretiere die Angelegenheit eher dahin, dass ein „hochbegabtes“ Kind herangezogen werden soll.

Kinder sollten sich vor allem frei entwickeln können.

Du meinst, so ist es der richtige Weg in die richtige Richtung? Ich nicht.

Grüße
Tommy

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Hi auch,

und schon gar
nicht kann man einem Kind schaden, indem man Begabungen in dem
Tempo unterstützt, indem das Kind sie zeigt.

Auch wenn ich mich in diesem Thread wiederhole: Mathematische Begabungen bei einem 2-jährigen erkennen? Und daher fördern?

Wenn ich ihm aber
das zu tun verbiete, wofür es sich grad interessiert, dann
verbiege ich das Kind und richte Schaden an. Und wenn der
Kleine mit 2 rchnen will, is doch toll.

Nicht irgendwo im Hinterkopf, dass es der Ehrgeiz von jemand anderem sein könnte? Wie kommst du auf verbiegen, wenn ich mit einem 2-Jährigen nicht rechne, Fremdsprache lerne, Philosophiebücher lese? Dass es einem Kind in diesem Alter Spaß macht, ebenso wie den älteren Vorschulkindern, wenn sie miteinander spielen , hat sicherlich nichts mit irgendwelche Begabungen zu tun.

Wer ein Kind will, das in seiner Entwicklung in jeder Hinsicht dem
Durchschnitt entspricht, sollte sich vielleicht überlegen, ob
er wirklich eins will.

Auch dieser dein Satz macht mich komplett fassungslos!!! Aber wirklich, in jeglicher Hinsicht.

Grüße
Tommy

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Hallo Tommy,

Gummibärchen sind überhaupt sehr beliebt, da man an denen
sehr plastisch klar machen kann was subtrahieren ist.

Ich bringe meinem Hund Tricks mit Leckerlies bei. Wohlgemerkt,
Tricks.

das mit deinem Hund funktioniert aber anders: Macht er’s richtig, bekommt er ein Leckerli.
Ein Kind, das nebenbei zählen (und etwas rechnen) lernt, bekommt aber normalerweise nicht eine Belohnung fürs Richtigmachen - die Gummibärchen, nehme ich an, gäb’s sowieso. Und dann gibt’s meinetwegen (sowieso) für jeden in der Familie zwei und es kommt die Frage, wie viele es sind.
So kenne ich das jedenfalls :wink:

Einen Einstieg ins Zählen und Rechnen mit Lebensmitteln zum gleich vernaschen kenne ich übrigens auch aus dem Kindergarten und aus der Grundschule.

Ich interpretiere die Angelegenheit eher dahin, dass ein
„hochbegabtes“ Kind herangezogen werden soll.

Solange kein Zwang dahinter steht, interpretiere ich es eher dahingehend, dass eine Begabung nicht verkümmern gelassen wird.
(Es gibt natürlich auch Eltern, die Fragen und Interesse ihres Kindes ständig mit Sätzen wie „dafür bist du noch zu klein“, „das lernst du in der Schule“ oder „hab keine Zeit“ unterbinden.)

Viele Grüße,
Nina

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…über Deine Aussage „so ein Kind ist mir unheimlich“ - was soll das denn für eine Aussage über ein Kind sein, das neugierig die Welt entdeckt. Unser Sohn konnte auch mit 2 zählen. Die Vorschulkinder können alle etwas schreiben und zum Teil auch lesen - und nein - es wurde ihnen nicht diktiert. Was ist denn bitte daran unheimlich? Unheimlich finde ich es wenn Kindergartenkinder in ihrem Tun bewertet und beurteilt werden.

Die einen interessieren sich für Zahlen, andere für Bauklötze - das Eine ist nicht besser oder schlechter als das Andere.

Viele Grüße

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Hi,

zugegeben, es ist von uns allen hier Kaffeesatzleserei, wenn wir unsere Meinung dazu abgeben. Wir kennen das Kind nicht selbst und haben es nicht beobachtet. Jeder von uns kann hier komplett daneben liegen.
Aber ein Zweijähriger spricht. Wenn er nun die Zahlen falsch benutzt, korrigierst du ihn dann? Wenn er anfängt, Sachen zu zählen, hilfst du ihm oder nicht?
Niemand soll sich einfach mal auf Verdacht mit einem zweijährigen hinsetzen und zählen üben, auch wenn der Kurze das noch nicht kann, dass finde ich nicht gut.
Wie machst Du das? Guckst Du in ein buch für Entwicklungspsychologie, guckst, was ein Kind in welchem Alter können muss, und wenn dein eigener mit 2 anfängt, etwas zu tun, was er eigentlich erst mit 4 machen müsste, verbietest du das dann?
Ich habe meine mutti nie gefragt, in welchem Alter ich angefangen habe, zu reden, aber ich weiß, es war relativ früh. und sie sagt auch, ich habe gleich in korrekten Sätzen gesprochen, will heißen, kein Babytalk. Hätte sie das unterbinden sollen? Die Leute (Verkäuferinnen, Bekannte, etc.) haben gestaunt, dass ich das konnte. Es muss also wirklich früh gewesen sein.

die Franzi

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Hi,

du hast das besser ausgedrückt, als ich es könnte - weil es mich zu sehr aufregt. Ich finde die Eltern, die ihr Kind nicht sein lassen wie es will schlimm, egal, ob sie mehr aus ihm machen wollen, als es ist, oder ob sie es nicht das sein lassen, was es sein will - man kann sich seine Kinder nicht backen, man muss (bzw. darf) das nehmen, was man bekommt.

die Franzi

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Hallo Nina,

Ein Kind, das nebenbei zählen (und etwas rechnen) lernt,

Nicht mit 2 Jahren, da bin ich mit einigen, auch mit dir, nicht auf der gleichen Wellenlänge. In diesem Alter würde ich nicht „Kopfarbeit“ betreiben.
4-jährige sind in der Vorschule mittlerweile überfordert. Nicht weil sie nicht gefördert wurden mit ein bis zwei Jahren, sondern weil der Erfolgs-, Erwartungsdruck von außen einfach von Anfang an zu groß ist (von außen = der Eltern). Nur noch Motto „Förderung“. Falsch verstanden, interpretiert und umgesetzt.

Solange kein Zwang dahinter steht, interpretiere ich es eher
dahingehend, dass eine Begabung nicht verkümmern gelassen
wird.

Ich habe hier für den Begriff Begabung offensichtlich eine andere Bedeutung in Gebrauch. Für mich ist es eine außergewöhnliche Eigenschaft. Nicht von ungefähr „entschuldigt“ man später schlechte Schulnoten in manchen Fächern mit mangelnder Begabung, nicht mit schlechter Leistung, Unwillen oder Faulheit.

(Es gibt natürlich auch Eltern, die Fragen und Interesse ihres
Kindes ständig mit Sätzen wie „dafür bist du noch zu klein“,
„das lernst du in der Schule“ oder „hab keine Zeit“
unterbinden.)

Ja. Aber doch nicht bei Zweijährigen (darauf spricht man sie doch nicht an oder vermittelt in anderer Art). Die Angst der Eltern vor ihrem Versagen ist immens gewachsen. Die Angst gegenüber dem Kind, gegenüber anderen Eltern. Und lässt sie daher unbewusst Druck ausüben auf Fast-Noch-Babies.

Mal ehrlich, es beginnt doch bereits mit Kevinismus als deutliches Merkmal dieser Erwartungshaltung.

Grüße
Tommy

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Hallo Tommy,

Nicht mit 2 Jahren, da bin ich mit einigen, auch mit dir, nicht auf :der gleichen Wellenlänge. In diesem Alter würde ich nicht :„Kopfarbeit“ betreiben.

„Kopfarbeit“ sicherlich nicht im Sinne von „auf Leistung trimmen“.
Aber darf ein Kind im Alter von 2 Jahren etwa nur körperlich gefördert werden?
Ich jedenfalls habe in dem Alter Gespräche beim Spaziergehen und dabei etwas entdecken heiß und innig geliebt (!) - und wäre sicher verärgert gewesen, hätte man mich in einen Buggy gesteckt und herumgeschoben, da „Kopfarbeit“ erst später käme.
(War ich mit einem Erwachsenen unterwegs, der meinte, man könne sich aufgrund meines Alters nicht mit mir unterhalten, hab’ ich meinen Eltern hinterher deutlich gesagt, dass derjenige langweilig ist :wink: )

4-jährige sind in der Vorschule mittlerweile überfordert.
Nicht weil sie nicht gefördert wurden mit ein bis zwei Jahren,
sondern weil der Erfolgs-, Erwartungsdruck von außen einfach
von Anfang an zu groß ist (von außen = der Eltern). Nur noch
Motto „Förderung“. Falsch verstanden, interpretiert und
umgesetzt.

Damit du mich nicht falsch verstehst: Hier mit Erfolgs- und Erwartungsdruck zu arbeiten, finde ich auch grundlegend falsch. Sowas lehne ich vehement ab!
Genauso gruselig finde ich es, wenn Eltern ihre Kinder bei allen möglichen Kursen (die die Kinder eigentlich nicht interessieren und die sie zeitlich völlig überfordern) anmelden.

Ich würde von keinem Kind verlangen, vor der Einschulung rechnen und schreiben zu können, aber ich würde es ihm auch nicht verbieten.
In meinem Alltag kämen Anregungen dahingehend vor (klar, da Rechnen sich vielfältig im Alltag wiederfindet), aber wenn das Kind daran kein Interesse hat - völlig okay.

Das Rechnen wurde Alexandras Sohn übrigens, wenn ich das richtig gelesen habe, vor allem von Mit-Kindergartenkindern beigebracht (die von den Eltern auch dahingehend gebremst wurden).
Manch anderes Kind lernt, entsprechendes Interesse und Begabung vorausgesetzt, Ähnliches beim „Schule spielen“ mit älteren Geschwistern.

Ja. Aber doch nicht bei Zweijährigen (darauf spricht man sie
doch nicht an oder vermittelt in anderer Art).

Worauf spricht man Zweijährige noch nicht an?

Ich denke, dass auch Zweijährige mitbekommen können, dass es Zahlen und Buchstaben gibt. Ein Kind, das vielfältig am Alltag seiner Eltern teilnimmt (z.B. beim Kuchenbacken zuschaut, zum Einkaufen mitgenommen wird, in Alltagsgespräche einbezogen wird, sieht dass das Buch mit den Gutenachtgeschichten offensichtlich Bilder „und noch was anderes enthält“), wird es bemerken.
Manch ein Kind wird dann auch weiterfragen.

Die Angst der
Eltern vor ihrem Versagen ist immens gewachsen. Die Angst
gegenüber dem Kind, gegenüber anderen Eltern. Und lässt sie
daher unbewusst Druck ausüben auf Fast-Noch-Babies.

Derartiges ist mir bekannt und ich finde ich genauso wie du: Sehr sehr schlecht (Erwartungsdruck erzeugend, überfordernd, Kind als „Prestigeobjekt“ etc.) dem Kind gegenüber.

Mal ehrlich, es beginnt doch bereits mit Kevinismus als deutliches :Merkmal dieser Erwartungshaltung.

Meine Zustimmung.

Viele Grüße,
Nina

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Hallo Franzi!

Wer
ein Kind will, das in seiner Entwicklung in jeder Hinsicht dem
Durchschnitt entspricht, sollte sich vielleicht überlegen, ob
er wirklich eins will.

Ohne Scheiß, meine beiden Mädels sind von ihrer Persönlichkeit für mich etwas ganz besonderes und ich liebe sie sehr. Ich fürchte allerdings, dass sie in ihrer Entwicklung ganz stinknormal sind und auch immer waren und auch mal die ein oder andere Arbeit in der Schule verhauen. Und doch, obwohl sie wohl „nur einem guten Durchschnitt entsprechen“, ich wollte und möchte sie wirklich. Und zwar genau so wie sie sind.

Gruß Inge2

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Moin,

Uhr lesen zu können (welche er stolz trägt)…nun bringen sie
ihm das Alphabet bei. Was willst Du da machen?

Es unterbinden. Kinder haben in dem Alter ein super Gedächtnis. Man kann fast jedem Kind beibringen, dass 25 + 7 = 32. Man muss es ihm nur solange vorsagen, bis er es auswendig weiß. Das hat aber nichts mit mathematischem Verständnis zutun. Man kann dem Kind auch beibringen, das blu + bla = blub. Auf das Frage, was ist blu + bla, würde das Kind dann auch ganz korrekt „blub“ antworten, wenn es das auswendig gelernt hat. Kommt das Kind in die Schule, klappt das ganze noch wunderbar, solange in dem Rahmem gerechnet wird, wie die Antworten auswendig gerlernt wurden. Aber irgendwann geht das nicht mehr, das Kind versagt zunehmend und versteht die Welt nicht mehr, hat es sich doch immer für ein Rechen-Ass gehalten.

Ähnlich schlimm kann es mit dem lernen von Buchstaben ausgehen. Versuch du mal einem Kind, das gelernt hat, das dies (B) ein „Be“ ist, beizubringen, wie man das Wort „bleiben“ erliest. Es wird immer „beleiben“ lesen und unter Umständen dauert das ewig, bis man das wieder rausgeschliffen hat.

Ich kann ja verstehen, dass Eltern vor Stolz der Pony hochgeht, wenn Sprösslinge vermeintlich ganz tolle Fähigkeiten in Bereichen zeigen, die schulisch irgendwann relevant sein sollen. Leider ist das häufig Augenwischerei. Die Leidtragenden sind letztendlich die Kinder, die dann plötzlich „entthront“ werden, obwohl die Eltern ihnen immer suggeriert haben, sie wären irgendwie was ganz tolles.

Hochbegabung ist übrigens was anderes. Fast alle wirklich hochbegabten Kinder brauchen keine „Förderung“ in Bereichen, die den Intellekt fördern. Die meisten bringen sich entsprechendes selbst bei, da muss Mutti nicht Gummibärchen vorzählen. Spiel lieber mit deinem Sohn Memory, wenn er Spaß daran hat, sich Dinge zu merken, und geh mit ihm viel toben. Motorik ist in seinem Alter wesentlich wichtiger.

Gruß
Marion

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