Kann Öl zu dünnflüssig sein?

Ich hatte in meinem TDI die letzten beiden Öl-Intervalle „Mobil1 OW-40“ drin. Kann man eigentlich bedenkenlos „dünner“ werden, d.h. könnte man theoretisch (! ist mir zu teuer !) auf -30er Öl gehen oder wird´s dem Motor irgendwann zu dünnflüssig???

Das man nicht von 15W-40 auf 0W-40 wechseln sollte, möchte ich noch allen anmerken, die auf solche Ideen kommen! „Dünnes“ Öl löst den Schmutz im Motor viel leichter als „dickes“ und ist somit sofart schmutzig und schadet mehr, als es nutzt. Meine Vorgehensweise war damals so:

15W-40 gefahren, kurz vor dem Wechsel „Ölschlammspülung“ eingefüllt, auf 10 (oder 5 ?)W-40 gewechselt, beim nächsten Wechsel auf 0W-40.

Hi Tino,
da würde ich mal den Motorenhersteller befragen, denn das hängt stark von der thermischen Situation des jeweiligen Motors ab. Bei bestimmten Motoren mag das gehen, bei anderen kanns da schon kritisch werden. Erst recht bei aufgeladenen Motoren würde ich mich im Zweifel in Zurückhaltung üben.
Gruss Sebastian

Hallo Tino

Ich hatte in meinem TDI die letzten beiden Öl-Intervalle
„Mobil1 OW-40“ drin. Kann man eigentlich bedenkenlos „dünner“
werden, d.h. könnte man theoretisch (! ist mir zu teuer !) auf
-30er Öl gehen oder wird´s dem Motor irgendwann zu
dünnflüssig???

Also wenn ich mich recht erinnere kennzeichnet die erste Zahl (hier 0W ) die Vsikosität bei einer best. tiefen Temperatur und die zweite Zahl (40) die Visk. bei 100°.
Auf den Seiten der Ölhersteller stehts sicherlich irgendwo genauer.
Im falle eines TDIs würde ich mich an die Freigaben des Herstellers halten, die Turbos sind empfindlich ggüber Verkokung des Öls im Turbo.

Das man nicht von 15W-40 auf 0W-40 wechseln sollte, möchte ich
noch allen anmerken, die auf solche Ideen kommen! „Dünnes“ Öl
löst den Schmutz im Motor viel leichter als „dickes“ und ist
somit sofart schmutzig und schadet mehr, als es nutzt.

Also der schmutz wird nicht vom eigentlichen Öl gelöst sondern von den Additiven (und das 0W-40 besteht zum Grossteil aus Additiven !). Die Verfärbung des Öls ziemlich schnell nach dem Ölwechsel ist bei Dieseln völlig normal und hat nix zu sagen. Erstens bleibt immer eine restmenge Altöl im Motor und zweitens sorgt der Russ recht schnell wieder für eine Einschwärzung. Die Wirksamkeit eines Motoröls lässt sich normalerweise nicht einfach nach dem Aussehen beurteilen.

Was ist denn deine Erfahrung in Bezug auf Verbrauch beim Vergleich 15W40 zu 0W40. Ist der messbar ?

Gruss
Martin

Also wenn ich mich recht erinnere kennzeichnet die erste Zahl
(hier 0W ) die Vsikosität bei einer best. tiefen Temperatur
und die zweite Zahl (40) die Visk. bei 100°.

Richtig!

Im falle eines TDIs würde ich mich an die Freigaben des
Herstellers halten, die Turbos sind empfindlich ggüber
Verkokung des Öls im Turbo.

Die VW-Norm halten alle voll-synthetik-Öle ein. Also sollte dies prinzipiell kein Problem sein.

Was ist denn deine Erfahrung in Bezug auf Verbrauch beim
Vergleich 15W40 zu 0W40. Ist der messbar ?

Kann ich Dir leider nicht sagen - ich vermute aber, dass ich relativ wenig Öl brauche… in einem 15.000 Kilometer Intervall schütte ich maximal 3 Liter nach (ehr weniger) - für Diesel-Fahrzeuge ist das wenig (wenn ich richtig informiert bin).

Wenn das stimmt, was ich gelernt habe, so bedeutet die erste zahl die Viskosität (Fließeigenschaft) des Grundöles (bei 0 also wie Wasser) und die Zweite zahl die Viskosität bei Betriebstemperatur (80 bis 90 C°). Diese höhere Viskosität wird durch Zugabe von Chemikalien in ein Grundöl erreicht. Diese Chemikalien verdicken das Öl. Im Idealfall immer so, dass es gleich dünnflüssig ist.
Ein 0W60 ist also im kaltem Zustand so dünn, dass ein Motor auch im Winter wenig Kraft braucht, die Brühe in der Wanne überall hin zu befördern, also die Schmierung schnell vonstatten geht. Würdest Du ein Öl verwenden, das in der Betriebstemperatur V50 hat, also ein Einbereichsöl, so wäre der Kraftaufwand des Motors bei Minus 20 C° enorm hoch. Außerdem würde es zu lange dauern, bis die Schmierung einsetzt.
Rennmaschinen (Motorräder, Formel 1 usw.) verwenden nur Einbereichsöle… vorgewärmt)
Grüße
Raimund

verbrauch

Was ist denn deine Erfahrung in Bezug auf Verbrauch beim
Vergleich 15W40 zu 0W40. Ist der messbar ?

Kann ich Dir leider nicht sagen - ich vermute aber, dass ich
relativ wenig Öl brauche… in einem 15.000 Kilometer
Intervall schütte ich maximal 3 Liter nach (ehr weniger) - für
Diesel-Fahrzeuge ist das wenig (wenn ich richtig informiert
bin).

Ich meinte eher den Dieselverbrauch. Die Ölhersteller versprechen ja bis zu 5% und höhere Leistung. Ich frage deshalb um einen Hinweis zu bekommen, ob sich der extrem teure Saft rechnet (abgesehen vom evtl. geringeren Verschleiss in der Warmlaufphase und der damit zu erwartenden höheren Lebensdauer des Motors)

Gruß
Martin

Da kann ich Dir wirklich nix zu sagen… ich verbrauche i.d.R. zwischen 6 und 7 Litern, fahre aber auch „sehr sportlich“.

Hi !

Hatte neulich auch mal ne ähnliche Frage bezügl. der Motorbehandlung Motor up gestellt.
Wenn Du das nachließt siehst Du das es mehr eine Glaubensfrage ist was wirkt/schadet oder sonstwas…
Mit einem niederviskosem Öl kannste zumindest die Spriteinsparung auch erreichen.

Zur Ölauswahl habe ich mal einen guten Artikel gefunden.
Übrigens gibt es z.Z. bei ATU ein ein Castrol 0W40 (oder ähnlich) für 10,50 Eur/l
der Entwicklungsstufe API SL (!!) das ist billiger als das Öl vom Faß !
Ich weiß aber nicht ob das was für TDIs ist.

Also hier nochmal:
In den dreißiger Jahren hat sich die „Society of American Engineers“, die „Vereinigung der Amerikanischen Ingenieure“ (in diesem Fall der Maschinenbauer) durchgerungen, eine genormte Qualitätsbezeichnung für Öle und Betriebsmittel zu kreieren, die sich am freien Markt seit dieser Zeit etabliert hat. Auf der Rückseite der kleinen 1l Gebinde, in denen wir üblicherweise unser Motoröl kaufen, findet sich ein ominöses Kürzel, etwa SAE (API) SF-CG. Nur wer dieses Kürzel versteht, kann ohne große Probleme Motoröle qualitativ einordnen und mit anderen Ölen objektiv und unvoreingenommen vergleichen. Als die Normierung um 1930 eingeführt wurde, war das beste Öl am Markt, das wurde eben durch die SAE bestätigt, Öl mit der Bezeichnung SA für Benzinmotoren und CA für Dieselmotoren. Die Schmiermittel, welche in Folge weiterentwickelt wurden, erhielten als nächstbessere Produkte Zertifikate für ihre höheren Qualitäten. Also entsprechend höhere Buchstabenkombinationen, also SB, SC… für die Benziner und CB, CC für die Dieselmotoren. SB Öl ist für Benzinmotoren also besser als SA, weil es die höhere Entwicklungsstufe bezeichnet. SC ist besser als SB, SD besser als SC usw…Sinngemäß gilt das gleiche auch für Dieselmotoren, nur mit dem vorangestellten Buchstaben C. Als Öle gut genug waren, um in beiden Antriebsarten verwendet zu werden, wurde die Qualitätsbezeichnung zusammengefaßt zu etwa SAE (API) SE-CD. Wer nun die Rückseiten der in Frage kommenden Ölgebinde vergleicht wird, anhand der Kodierung, leicht feststellen können, welche Öle qualitativ vergleichbar sind und ob es eine Preisrelation gibt. Ein Öl SH darf also mehr kosten als ein SG, weil es eine höhere Qualitäts- und Entwicklungsstufe darstellt, sowie ein Öl CF mehr kosten darf als ein CE, weil es ebenfalls diese höhere Qualitäts- und Entwicklungsstufe darstellt. Leute laßt euch also von der Werbung nicht ins Bockshorn jagen. Es ist so einfach!
Ein Auto mit 90PS ist stärker als eines mit 75PS. Ein Öl mit dem höheren zweiten Buchstaben ist besser als das mit niedrigeren zweiten Buchstaben.
Tatsache Nummer 2:
Viele Firmen, die im Handel mit Betriebsstoffen tätig sind, besitzen gar keine Raffinerien, sondern sind reine Handelshäuser. Castrol ist z.B. eine solche Marke, die Öl gar nicht selber herstellt, sondern die ihre Ware nach Qualitätskriterien bei einer Raffinerie ordert (z.B. 30 Millionen Liter von der Qualität SAE API SF-CG bei Exxon, Sunoco oder Shell…) um diese nachher in die eigenen Gebinde abzufüllen und in den Verkauf zu bringen. Das berühmte Castrol GTX3 z.B. ist also genaugenommen nicht von einem bestimmten Hersteller, sondern entspricht nur einer bestimmten Qualität, die die Castrol eben für dieses Produkt festgelegt hat. Das ist durchaus nichts ehrenrühriges, sagt aber einiges über z.B. Werbestrategien von solchen Marken aus, die dem Kunden einen selbst erabeiteten technischen Vorsprung schmackhaft machen wollen.

Leute, die Zukunft heißt also Dosen umdrehen, SAE Einteilungen vergleichen, dann die Preise vergleichen und dann entscheiden. Es ist durchaus möglich, daß in einer Dose der Marke X mit der Qualität SAE API SF-CG genau das gleiche drinnen ist, wie in der anderen, um die Hälfte oder noch billigeren Marke Y, mit der gleichen Qualitätsbezeichnung. Eben weil es X dort gekauft hat.
Viel Spaß und Augen auf beim Ölkauf!

Die Erklärung der „SAE API“ Norm ist super - Danke! „SAE API“ heisst das aber immer, oder?

D.h. das beste (theoretische) Öl für meinen Turbo-Diesel ist ein CZ (theoretisch mit Z als höhstem verfügbaren Buchstaben). Obwohl meine Frage mit der Viskosität damit ja eigentlich nicht beantwortet ist… das ein OW-x Öl eigentlich besser ist, als ein 10W-x Öl ist klar, aber kann dies auch für das ein oder andere Teil (z.B. Dichtung) schädlich (zu dünn) sein?

Die Erklärung der „SAE API“ Norm ist super - Danke! „SAE API“
heisst das aber immer, oder?

Ja,zumindest "API " und die Buchstabenkombination steht IMMER dabei.
Und anhand der kann man am Besten vergleichen.
Übrigens sind viele 0W und 5W in der gleichen Stufe (SJ) drin.
Also Viskosität ist nicht alles.

D.h. das beste (theoretische) Öl für meinen Turbo-Diesel ist
ein CZ (theoretisch mit Z als höhstem verfügbaren Buchstaben).

Ja genau.
Aber auch das wird irgendwann mal verbessert.
Dann wird’s ja vielleicht ein CZA oder CZ1… :wink:

Obwohl meine Frage mit der Viskosität damit ja eigentlich
nicht beantwortet ist… das ein OW-x Öl eigentlich besser
ist, als ein 10W-x Öl ist klar, aber kann dies auch für das
ein oder andere Teil (z.B. Dichtung) schädlich (zu dünn) sein?

Also irgendwelche Werkstoffe schädigen sicher nicht!!!
Eine z.B. CB Entwicklungsstufe enthält ja die CA Stufe und
wenn die unschädlich ist ist es die Neue auch.

Wegen der Dichtungen (Simmerringe) brauchst Dir keine Sorgen
machen die sollten genug Vorspannung haben. Die gehen eher kaputt wenn
sie falsch eingebaut, verschmutzt sind oder auf einer zu rauhen/unrunden
Welle laufen.

Weiterhin könnte es sein, daß sich ( z.B. bei uralten Boxermotoren (Käfer) die mit
älteren Ölen und Kraftstoffen liefen) an Zylinderlaufflächen und um die
Kolbenringe Ablagerungen gebildet haben. Neuere Öle können diese
Ablagerungen lösen was dann zu einem größeren Spiel des Kolben im Zylinder
führt und durch die so entstandene höhere Schleppströmung ein höherer
Ölverbrauch zustande kommt.
Aber im Gegenzug fällt durch die geringere Reibung der Spritverbrauch…
Kaputt geht der Motor deswegen noch lange nicht !!!

Also wichtig ist eigentlich nur das der Schmierfilm egal wodurch
verursacht (Schaumbildung, Temp. etc…) NIE abreißt.
Außerdem ist in den Serienmotoren auch noch eine gewisse sicherheit.
Bei nem Formel1 mMotor ist das sicher anders.

Ich hab in meinem Motor (ca. 40000Km) ein 10W drin und werde
auf alle Fälle auf ein 5W oder sogar 0W umsteigen.
Das ist jetzt nur noch eine reine Preisfrage.
An einer Shell-Tankstelle habe ich neulich ein 0W der Klasse SJ für über 18 EUR/L
gesehen !!! Das kaufe ich sicher nicht !!!
Wenn Du also ein billigeres API/SL als das Castrol RS (ca.10,50 EUR/L) findest
wäre ich für die Info dankbar.

Welches für Deinen Diesel gerade billig ist weiß ich leider nicht.
Aber Du weißt ja jetzt wie man vergleichen kann.

Gruß Jürgen

Danke - mit dem „langsamen“ Wechsel von 15W-x über 10W-x auf 0W-x habe ich es ja auch gemacht…

Ich fahre seit zwei oder drei Intervallen 0W-40 von Mobil1 für 95,- DM je 4 Liter. Leider hat dieser Händler nicht das Dieseloptimierte 0W-40 Öl von Mobil1 und das Castrol „Diesel-Öl“ hat nur :wink: 5W-40. Da bin ich z.Zt. am überlegen, werde aber wahrscheinlich dahin wechseln, da dieses auch billiger ist.

Mir ist es halt wichtig, auch mal die Dieseloptimierung („Zusätze, die die Rußpartikel binden“ sollen da wohl drin sein) auszuprobieren…