H-Kennzeichen - Vor/Nachteile

Hallo,

habe gerade ein VW Käfer Cabrio 1303 gekauft.

Jetzt stellt sich für mich die Frage was besser ist:

  • ein H-Kennzeichen
  • Saisonzulassung (Apr. - Okt.)

Vielen Dank für jeden Tipp.

Martina Kohler

Hi Martina,

ist der Wagen denn schon alt genug für ein H-Kennzeichen (mind. 30 Jahre)? Wenn ja, wäre meine Meinung nach das H-Kennzeichen sinnvoller, da der Wagen damit ganzjährig angemeldet ist und du z.B. auch mal spontan im Februar schönes Wetter für eine Ausfahrt nutzen kannst. Was die Kosten angeht, mußt du dich einfach mal informieren, was du beim Saisonkennzeichen und was du beim H-Kennzeichen an Steuern und Versicherung zahlst. Was du auch bedenken mußt - beim Saisonkennzeichen muß der Wagen im nicht gültigen Zeitraum auf einem Privatgrundstück stehen da er dann als nicht zugelassen gilt.

Grüßle und gute Fahrt
Frank K.

Servus,

H-Kennzeichen
Nachteile:

man braucht ein erstfahrzeug in der Familie
man darf an dem Fahrzeug nur umbauten vornehmen die Zeitgenössisch sind dazu gehört auch der motor der - wenn´s einer mit mehr ps sein soll - max 10 jahre jünger sein darf als das auto.
man benötigt eine erweiterte tüvabnahme um sich bescheinigen zu lassen das das auto „erhaltenswert“ ist also erst normalen tüv machen und dann die erweiterung, da man sonst, wenn man durch den tüv fällt, gleich richtig geld in den sand setzt.

Vorteile:
man kann das ganze jahr über fahren
man braucht keinen extra stellplatz für die zeit in dem das auto nicht angemeldet wäre (wie mein vorredner schon sagte)
man zahlt pauschal 183,-€ Steuern pro jahr , das lohnt sich bei autos ohne Kat ab 600 kubik
man bekommt einen günstigen Versicherungstarif bie der Versicherung, was zwar speziell beim käfer nicht so interessant ist, da dieser eh in haftpflichtklasse 10 ist. Bei Allianz kostet die H- Versicherung 180,-€

Kleine Korrektur
Hallo

Nachteile:

man braucht ein erstfahrzeug in der Familie

Stimmt nicht oder nicht immer.
Für das H-Kennzeichen ist ein „normales“ Alltagsauto völlig unnötig, lediglich die meisten Versicherungen verlangen für ihren Oldtimer-Tarif den Nachweis eines Alltagswagens.
Man MUSS aber ein Fahrzeug mit historischer Zulassung nicht zwingend auch als Oldtimer versichern, sondern kann häufig auch eine „normale“ KFZ-Versicherung abschließen. Mit Kaskoschutz stellen sich die Versicherungen dann allerdings meist etwas bockig…

man darf an dem Fahrzeug nur umbauten vornehmen die
Zeitgenössisch sind dazu gehört auch der motor der - wenn´s
einer mit mehr ps sein soll - max 10 jahre jünger sein darf
als das auto.

Zeitgenössische Umbauten ja, aber schon das ummotorisieren ist nicht ganz so einfach:
es reicht eben nicht aus, irgendeinen Motor zu finden der halt „max. 10 Jahre jünger“ ist, sondern der Motor muß entweder

  • in diesem Fahrzeugtyp ab Werk verbaut worden sein (also z.B. Umrüstung von 200D auf 240D möglich, aber nicht „alter Ford mit gleichaltem Opel-Motor“)
  • oder bereits seit mehr als 20 Jahren im Fahrzeug eingebaut SEIN! (Nachweis! Wenn die alten Papiere weg sind, wird das evtl. ein laaaanger Streit mit dem TÜV)

Manchmal gibt es noch den „zeitgenössischen Umbau“, (wie z.B. der Austin-Healey Sprite Mk.I schon in den Sechzigern regelmäßig auf die stärkere Maschine des Mk.II umgebaut wurde) aber das ist recht selten.

(HINWEIS: daß manche TÜVtler diese Vorschriften ggf. etwas „weiter“ auslegen heißt nicht, daß sie nicht gültig wären!)

man benötigt eine erweiterte tüvabnahme um sich bescheinigen
zu lassen das das auto „erhaltenswert“ ist also erst normalen
tüv machen und dann die erweiterung, da man sonst, wenn man
durch den tüv fällt, gleich richtig geld in den sand setzt.

Bei der historischen Abnahme wird prinzipiell IMMER gleichzeitig auch die „normale“ Vollabnahme mitgemacht, das ist Vorschrift.
Das ändert sich auch nicht dadurch, daß man drei Tage vorher anstandslos über den TÜV gekommen ist. Also besser nicht vorher schonmal „drüberbringen“ das wäre rausgeworfenes Geld.

Vorteile:
man kann das ganze jahr über fahren
man braucht keinen extra stellplatz für die zeit in dem das
auto nicht angemeldet wäre (wie mein vorredner schon sagte)
man zahlt pauschal 183,-€ Steuern pro jahr

Knapp daneben, ich bezahle 191,73 €.

man bekommt einen günstigen Versicherungstarif bie der
Versicherung, was zwar speziell beim käfer nicht so
interessant ist, da dieser eh in haftpflichtklasse 10 ist. Bei
Allianz kostet die H- Versicherung 180,-€

Aber Achtung: die Versicherungen kochen alle ihr eigenes Süppchen und sind allein vom Beitrag her nicht miteinander zu vergleichen!
Die eine verlangt einen Alltagswagen (der dann evtl. auch noch dort versichert sein muß), die andere will einen Nachweis über eine Garage, fast jede Versicherung hat irgendeine Nutzungsbeschränkung (meist 5.000 km, meine eigene 10.000 km im Jahr), und die meisten wollen all das zusammen.

Also erst Vertragsbedingungen checken, und dann erst unterschreiben!

Ist alles nicht ganz so einfach (aber was ist heute schon noch einfach?)

Schönen Gruß,
Robert