Tacho-Toleranz

Hallo @lle, ich versuch’s einfach mal hier, weiß aber nicht, ob das Recht-Brett
vielleicht passender wäre. Egal: Wer kann mir sagen, wie viel ein Kfz-Tacho
vorgehen darf? Habe festgestellt, dass der Tacho meines drei Jahre alten, beim
Händler gekauften Lancias, für die gleichen zurückgelegten 100 km - im Gegensatz
zu zwei anderen Fahrzeugen - 104 km anzeigt, also 4% mehr.
Danke, Reinhard

Hallo Reinhard,
interessierte mich auch - bei google ganz schnell fündig geworden

Zitat :

http://www.zeit.de/stimmts/1998/1998_48_stimmts

Stimmt’s?

Geringe Toleranz

Von Christoph Drösser

Es wird immer wieder gesagt, daß der Autotacho zehn Prozent mehr
anzeigt, als die Geschwindigkeit wirklich beträgt. Stimmt das, und
wer legt das fest?

Christof Tisch, Wiesbaden

Was der Tacho anzeigen soll und darf, hat der Gesetzgeber in einem
Anhang zur Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) akribisch
festgelegt. Seit 1990 hält sich Deutschland an eine Richtlinie der
EU. Demnach darf der Tacho niemals zuwenig anzeigen. Ein bißchen mehr
darf es sein:

Anders ausgedrückt: Die Abweichung darf 10 Prozent der tatsächlichen
Geschwindigkeit plus 4 km/h betragen - bei Tempo 50 darf der Tacho
also maximal 59 anzeigen, bei Tempo 100 höchstens 114.

Als Autofahrer sollte man sich allerdings nicht darauf verlassen,
daß die Hersteller diese Toleranz voll ausschöpfen. Moderne
elektronische Tachos lassen sich sehr genau justieren, deshalb
beträgt die Abweichung meist nur wenige Kilometer pro Stunde.

© DIE ZEIT   48/1998   

Da die Geschwindigkeit mit der gemessenen Km-Anzeige zusammen hängt,
kann ein Pkw also erheblich höhere Laufleistungen Anzeigen als
tatsächlich vorhanden sind. Also echte 200.000 Km gefahren, angezeigt
bis zu 220.000 plus. Ganz schön schon, oder?
Die Abweichung wird auch noch durch die Reifen beeinflusst, Abnutzung
und andere zugelassene Größen.

Danke, Reinhard

Bitte, TeeBird

§57 StVZO
Hi Reinhard,
die Frage wurde von TeeBird ja schon richtig beantwortet, aber im Bezug auf den Tacho. Wenn ich Dich richtig verstanden habe geht es bei Dir nicht um den Tacho (Geschwindigkeit) sondern um den Wegstreckenzähler (gefahrene Kilometer).
Hier liegst Du mit Deinen 4% Abweichung am oberen Ende der Toleranzgrenze.
Genau steht das im §57StVZO:
http://www.verkehrsportal.de/stvzo/stvzo_57.php
Gruss Sebastian

© DIE ZEIT   48/1998   

Da die Geschwindigkeit mit der gemessenen Km-Anzeige zusammen
hängt,
kann ein Pkw also erheblich höhere Laufleistungen Anzeigen als
tatsächlich vorhanden sind. Also echte 200.000 Km gefahren,
angezeigt
bis zu 220.000 plus. Ganz schön schon, oder?
Die Abweichung wird auch noch durch die Reifen beeinflusst,
Abnutzung
und andere zugelassene Größen.

Ist das korrekt? Das würde bei Autos mit hoher km-Leistung bedeuten, dass die Wechselintervalle für Zahnriemen, etc. anders gewählt werden müssten?!

Mfg - JENS

Hallo Jens,
ich vermute, die Hersteller setzen ihre Wechselintervalle auch noch
unter Berücksichtigung aller möglichen anderen Faktoren fest. Da wird
wohl - je nach Fahrzeugtyp also z.B. sportlich BMW oder Diesel Benz -
statistische Durchschnittsbelastung zu Grunde gelegt. Erstens möchte
ich hier keinem auf den Fuß treten :wink:) und zweitens meine ich, ein
Polo wird in der Praxis stärker belastet als ein Porsche.
Im Tachofalle wäre die echte Km-Leistung ja niedriger als die
angezeigte. Also Wechselvorschrift 90.000 Km, gefahren tatsächlich
dann ev. nur 81.820 Km.
Aber ich meine, so genau muß man das nicht nehmen. Sind eben nur
Zahlenspielereien und die Urlaubsfahrt muß man auch nicht abbrechen,
weil der Zahnriemen sonst 2000 Km zuviel läuft. Wäre schlimm, wenn
die Industrie mit so engen Toleranzen arbeitet.
Gruß
TeeBird