zeitaufweniges Partyspiel (langer Text)
Hallo meine liebe Sonne:smile:
Es gibt da ein herrliches, allerdings auch zeitaufweniges Partyspiel.
In den 50-er und 60-er Jahren wurden gar Parties veranstaltet - nur um dieses Spieles wegen. Das Spiel nannte sich damals „Mörderspiel“
Und so ging es (es bedarf einer grösseren Anzahl Spieler, am Besten die gesamte „Mannschaft“, denn für jeden gibt es eine „Rolle“):
Wir brauchen ein Kartenspiel (vielleicht ein sogeanntes „Skatblatt“).
Aus diesem Kartenspiel werden drei der vier Buben und drei der vier Asse entnommen und die restlichen Karten werden gut gemischt und verdeckt auf den Tisch gelegt.
Jeder der Anwesenden (also jeder Spieler) nimmt von oben und reihum eine der verdeckten Karten an sich. Falls es mehr Karten als Mitspieler sind werden solange Karten genommen bis alle Karten weg sind (Mitspieler kann also auch mehrere Karten haben). Wichtig: Die Mitspieler halten ihre Karten vor allen anderen Mitspielern verdeckt und stecken diese ein (es empfiehlt sich das Kartenspiel selbst als verlustig zu betrachten:wink:.
Einer der Mitspieler hat nun den einzigen Buben gezogen (und niemand, ausser ihm selbst weiss es) und ein Mitspeiler hat das einzige verbliebene Ass gezogen. Der Spieler mit dem Ass zeigt es herum. Damit weiss jeder andere wer das Ass hat. Dieser Spieler mit dem Ass wird den „Kommissar“ geben.
Nun verläuft der Abend „normal“ weiter.
Der „Bube“ bestimmt den „Mörder“. Der „Mörder“ hat im Laufe des weitern Abend jemanden (nicht den „Kommissar“) zu „ermorden“ - dies geschieht durch einen „Klapps“ auf den Kopf des Opfers.
Die „ermordete Person“ fällt laut schreiend zu Boden und wird im weiteren Verlauf des Abends nur noch „passiv“ teilnehmen, d.h.
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bis zur abgeschlossenen „Beweisaufnahme“ liegen bleiben
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anschliessend zu niemanden auch nur ein Sterbenswörtchen zur Sache äussern!.
Der „Kommissar“ nimmt die Ermittlungen/Beweisaufnahme auf (durch Spurensicherung, Zeugenbefragungen, etc). Der „Kommissar“ kann sich selbstverstädnlich einen Assistenten aussuchen.
Nach Abschluss der Ermittlungen wird deren Abschluss erklärt (wichtig, damit das Opfer am Abend weider aktiv teilnehmen kann:smile:.
Der „Kommissar“ verhaftet seinen „Verdächtigen“.
Die noch nicht „belegten“ Mitspieler wählen unter sich einen „Richter“ aus. Der ausgewählte „Richter“ wählt mehrere „Schöffen“ aus (es empfiehlt sich eine ungerade Zahl an Schöffen). Alle „übrig gebliebenen“ Mitspieler sind ab nun das Publikum.
Die „Verhandlung“ beginnt (vielleicht einen Tisch und ein paar Stühle aufstellen).
Der „Kommissar“ präsentiert nun dem Gericht („Richter“ und „Schöffen“) seinen „Verdächtigen“ und erhebt „Anklage“.
Der „Richter“ führt die nachfolgende „Verhandlung“.
Der „Kommissar“ versucht das „Gericht“ von der Schuld seines „Verdächtigen“ zu überzeugen.
Der „Verdächtige“ darf sich einen „Beistand“ wählen. Dieser „Beistand“ versucht, zusammen mit dem „Verdächtigen“, im Laufe der „Verhandlung“ das „Gericht“ von der Unschuld des „Verdächtigen“ zu überzeugen.
Der „Richter“ entscheidet wann die Verhandlung abgeschlossen ist (manchmal empfiehlt es sich eine Zeitrahmen für die Verhandlung vorzugeben). Die „Schöffen“ ziehen sich zurück und beraten das „Urteil“ (schuldig oder nicht schuldig). Der „Richter“ verkündet das „Strafmass“.
Das „Urteil“ wird vollstreckt (vielleicht was lustiges, aber angemessen).
Nach „Urteilsvollstreckung“ outet sich der Mitspieler, welcher den „Buben“ gezogen hatte (also der wahre „Mörder“).
Überraschung und gelungener Abend garantiert.
Als Rahmenprogramm empfehlen sich Snacks (vielleicht auch ein Fundue) und eine insgesamt lockere Veranstaltung.
Viel Spaß wünscht
Anonym
PS: Ich habe Mitte der 60-er Jahre (als Kind) an einem solchen „Mörderspiel“ teilgenommen (es zog sich bis weit nach Mitternacht) und wurde auf einer damals üblichen Super 8 Kamera und Tonband mitgeschnitten. Es war ein Heidenspaß und trug noch viele Jahre später zur Erbauung bei. Es war jahrelang Gesprächsthema in der Familie (samt Freunden). Der veruteilte Mörder war natürlich nicht der Mörder und das Strafmass damals war von einem Stück Seife abbeissen.