Handy - GPS Ortung im Notfall

Morgen

wie funktioniert die Ortung GPS-Fähiger Mobiltelefone? (Z.B. im Notfall durch die Rettungsleitstelle).

Irgendwie muss man ja von außerhalb das Handy veranlassen die aktuelle GPS Position auszuwerten und weiterzugeben.
Ich suche Informationen zu den Standards bzw. Protokollen wie das überhaupt funktioniert.

Gruß

Moinsen,

also die Handy-Ortung im Notfall erfolgt nicht über den eingebauten GPS-Sender, sondern über die IMEI-Nummer. Sonst ließen sich ja nur Handys mit GPS orten. Das machen aber nur Behörden. Deswegen kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es irgendwo dazu nähere Beschreibungen zur Technik gibt, sonst würden das viele nachahmen.

Dass das 100%ig mit der IMEI Nummer geht, kann ich dir bestätigen, aber wie - keine Ahnung.

mfg Topper87

Moin,

Dass das 100%ig mit der IMEI Nummer geht, kann ich dir
bestätigen, aber wie - keine Ahnung.

na, das hat mit der IMEI absolut nichts zu tun. Die IMEI ist nur die eindeutige Identifikationsnummer deines Handies; sozusagen die Netzseriennummer.

Die Ortung funktioniert im Groben so, dass nachgeschaut wird, in welcher Funkzelle sich das Handy eingebucht hat bzw. versucht hat, sich einzubuchen. Anhand dieser Informationen kann man dann bestimmen, wo sich ungefähr das Handy (und hoffentlich der Besitzer)befindet. In der Stadt ist der Radius kleiner als auf dem Land.

Dies ganze können nur die Netzbetreiber (für ihr Netz) und die Feuerwehr. Dazu ist einiges an technischen Equipment notwendig.

Haelge

Mahlzeit,

wie funktioniert die Ortung GPS-Fähiger Mobiltelefone? (Z.B.
im Notfall durch die Rettungsleitstelle).

dazu wurde schon geantwortet. Zusätzlich gibt es Verfahren, bei denen das Handy aktiv mithilft. Das neue Google Latitude machte vor ein paar Tagen von sich zu reden: http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,605454,0…

Gruß

Sancho

Moin,

wie kann es dann sein, dass es in Bayern vor kurzen so ging: eine Tochter war durch ihre Eltern vermisst worden und das wurde bei der Polizei gemeldet. Die Polizei ortete die Tochter anhand des Handys - mit der IMEI-Nummer - obwohl es ausgeschalten war - Akku leer. ???

Lass mich ja gerne belehren, aber es sollte mit Fakten erfolgen :wink:

mfg Topper87

Tach,

wie kann es dann sein, dass es in Bayern vor kurzen so ging:
eine Tochter war durch ihre Eltern vermisst worden und das
wurde bei der Polizei gemeldet. Die Polizei ortete die Tochter
anhand des Handys - mit der IMEI-Nummer - obwohl es
ausgeschalten war - Akku leer. ???

Hast Du dazu eine Quelle (ausser „ich hab’ das Mal von einem gehoert dessen Bruder das im Fernsehen gesehen hat“)?. Was aus ist, sendet nicht, bucht sich nirgends ein, ist quasi zu einem Ziegelstein äquivalent.

Lass mich ja gerne belehren, aber es sollte mit Fakten
erfolgen :wink:

Eben.

Gruss
Paul

2 Like

Hallo,

die IMEI ist eine Nummer, quasi der Name. Damit kann man nichts orten. Orten kann man mit GPS oder anderen Funktionalitäten. Nur weil ich deinen Namen weiss, weiss ich nicht, wo du bist. OK?

Haelge

Es gibt verschiedene Ortungsverfahren. Und wie bereits beschrieben hat die IMEI damit nicht zu tun. Prinzipiell ist dein ungefährer Standort bekannt da dein Handy sich an einem fixen Sendemast einwählt (und die Position der Sendemasten ist in der Regel dann kein Geheimnis mehr). In Städten ist dieses System aufgrund der hohen Anzahl von Sendemasten bzw. Zellen mit kleinen Abdeckungsbereichen wesentlich exakter als auf dem weitläufigem Land. Dort kann die Position so nur auf einige km genau bestimmt werden. Zusätzlich kann man nun eine exaktere Ortung über mehrere Sendemasten vornehmen und die Laufzeitunterschiede auswerten. Z.b. für einen Verkehrsunfall sollte das exakt genug sein da es nicht mehr so wichtig ist ob es nun 500 Meter weiter oder nicht ist. Ob dieses Verfahren aber wirklich Verwendung findet weiß ich garnicht.

Zusätzlich gibt es heutzutage die Möglichkeit GPS-Fähige Geräte exakt zu orten indem die Endgeräte den Standort einfach freiwillig preisgeben.
Aber genau hier kommt meine Frage: Wie funktioniert das? Die Theorie ist ja einfach, aber mich interessiert das tatsächliche vorgehen.
Ich habe schonmal spaßeshalber ein kleines Projekt mit einem Microcontroller und einem Siemenshandy gebastelt (drahtloses Wählscheibentelefon) und dabei kam die Frage auf wie das eigentlich realisiert wird.

Dazu hatte ich hier auch schonmal etwas gesucht, aber stets nur so wischiwaschi-zeug wie meine Ausführung oben gefunden.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Mal am Rande:
Man kann sich für eine schnellere und Effektivere Handyortung bei der Björn-Steiger-Stiftung kostenlos registrieren.

Ich habe aber zugegeben nicht verstanden was eine solche Registrierung bringt da es angeblich weder eine mündliche noch eine vermutliche Einverständniserklärung des zu Ortenden ersetzen kann. (Wobei das bei einem vermutlichen Einverständnis ja eh wieder hinfällig ist…)

Soll auch nur eine Randinfo sein:

https://www.steiger-stiftung.de/

Hallo,
daß es zwei grundsätzlich verschiedene Verfahren gibt, wurde ja schon geschrieben. Da du konkret nach GPS fragst, sage ich einfach mal, daß min Nokia 9300 einen Menüpunkt (genannt „Richtlinien zur Positionsabfrage“) hat, mit dem ich die Verfolgung per GPS ein- oder ausschalten kann. Da steht ausdrücklich dabei, daß das natürlich nur funktionieren kann, wenn auch ein Positionierungsmodul (so steht es da, also ein GPS-Empfänger) angeschlossen ist, da dieses Modell ja keinen eingebaut hat.
Was da genau passiert, weiß ich aber auch nicht. Vielleicht kann man dir bei Nokia ja weiterhelfen oder du suchst mal konkret danach.

Zur Ortung mit GSM-Zellinformationen braucht man die IMSI, nicht wie unten angegeben die IMEI. Praktisch kann die der Netzbetreiber aber bestimmen, wenn er die IMEI kennt, da sie bei der Einwahl ins Netz auch übermittelt wird. Die Telefonnummer alleine genügt nicht, da es zu einer Telefonnummer mehrere Simkarten geben kann (nennt sich dann Multicard oder ähnlich). Zusätzlich zur Zelle kann man noch die Signalqualität auswerten. Die gibt grob und von der Topologie abhängig die Entfernung zum Sendemast an (wird z.B. auch verwendet um die Homezone festzulegen - an der Größe der Homezone kann man etwa abschätzen, wie genau eine GSM-Ortung etwa sein kann).

Cu Rene

Hallo,

wie kann es dann sein, dass es in Bayern vor kurzen so ging:
eine Tochter war durch ihre Eltern vermisst worden und das
wurde bei der Polizei gemeldet. Die Polizei ortete die Tochter
anhand des Handys - mit der IMEI-Nummer - obwohl es
ausgeschalten war - Akku leer. ???

Wenn das Handy aus ist geht das nicht.
Dann gebe ich Dir gerne die Seriennummer meines USB Sticks und Du versuchst das zu orten :wink:
Have fun.

Gruß
h.

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Morgen

wie funktioniert die Ortung GPS-Fähiger Mobiltelefone? (Z.B.
im Notfall durch die Rettungsleitstelle).

Irgendwie muss man ja von außerhalb das Handy veranlassen die
aktuelle GPS Position auszuwerten und weiterzugeben.
Ich suche Informationen zu den Standards bzw. Protokollen wie
das überhaupt funktioniert.

Was Du meinst ist warscheinlich die Notfallortung im Zusammenhang mit der von der Björn-Steiger-Stiftung entwickelten System.
Hier findet im Zusammenspiel zwischen Rettungsleitstelle und den Mobilfunkbetreibern ein Abruf und somit eben Positionsbestimmung statt. Wenn das Handy kein GPS hat wird dies anhand der Mobilfunkzelle durchgeführt. Bei GPS fähigen Geräten wird eben die Standortbestimmung sozusagen remote abgefragt und weitergeleitet (ebenso wie bei einem „normalen“ GPS Empfänger).

Gruß
h.

Hy,

Ich habe aber zugegeben nicht verstanden was eine solche
Registrierung bringt da es angeblich weder eine mündliche noch
eine vermutliche Einverständniserklärung des zu Ortenden
ersetzen kann. (Wobei das bei einem vermutlichen
Einverständnis ja eh wieder hinfällig ist…)

Das ist so nicht ganz richtig. Der Mobilfunkteilnehmer muss seine Einverständniserklärung geben (es wird in jedem Fall versucht Ihn zu erreichen). Ist dies nicht möglich, weil er eben nach einem Unfall im Graben liegt und beide Arme gebrochen sind kann die Leitstelle dies entscheiden. Allerdings unterliegen die Leitstellen auch der Beobachtung von staatlichen Datenschutzbeauftragten sodass auch hier kein Unfug damit getrieben werden kann.

Zum anderen kann man ja auch bei der Björn-Steiger-Stiftung noch Zusatzinformationen (die sog. Notfallakte) selbst in Zusammenarbeit mit dem eigenen Hausartz dort hinterlegen. Dies ist dann z.B. für Akut-Patienten oder Fälle bei spezieller Medikation wichtig.

Gruß
h.

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Wenn das Handy aus ist, wird bei verschiedenen Netzbetreibern der letzte Standort angezeigt, wo das Gerät noch eingeschaltet war.