Warum sind Obdachlose obdachlos?

Moin

Die Frage klingt vielleicht naiv, aber ich frage mich warum es Menschen in Dtl. gibt die jahrelang draussen schlafen, kein Recht auf med. Grundversorgung haben und sich behandelt fühlen wie der allerletzte Dreck.
Ist das Sozialamt nicht für alle da?
Ich weiß schon das manche sich weigern dahin zu gehen, aber jahrelang und soviele?

Hab heute früh n Bericht gesehen über Ffm und seine Obdachlosen.
Die freiwilligen Ärzte die sich ihrer annehmen und sie grundversorgen beklagten sich das es nicht weniger werden obwohl das es in den letzen Jahren immer mehr Hilfe für sie gibt.

Hallo Lillian,

diese Frage lässt sich ziemlich schwer beantworten, da hinter jedem Obdachlosen eine anderes Schicksal steht. Viele sind durch Todesfälle in der Familie, Trennungen vom Ehepartner, durch Schulden in eine Notlage geraten. Einige haben sich sicherlich nicht darum gekümmert, wie es trotz allem Unheil weitergehen kann. Manche waren dazu einfach im aktuellen Moment nicht in der Lage, für sich etwas zu klären. Viele haben alles versucht, aber keine Hilfe erhalten.

Die Frage klingt vielleicht naiv, aber ich frage mich warum es
Menschen in Dtl. gibt die jahrelang draussen schlafen, kein
Recht auf med. Grundversorgung haben und sich behandelt fühlen
wie der allerletzte Dreck.
Ist das Sozialamt nicht für alle da?

Die Obdachlosen erhalten meist in den Städten und Gemeinde, in denen sie sich befinden, ein gewisse Taschengeld und auch gewisse kleine Hilfen. Wir haben bei uns - Stadt mit 30.000 Einwohnern für Obdachlose eine Anlaufstelle, finanziert von Caritas, Diakonie, DRK, Malteser, Arbeiterwohlfahrt und der Islamistischen Gemeinde. Weitere religiöse Vereinigungen waren nicht für die Hilfe für Obdachlose zu gewinnen.

Ich weiß schon das manche sich weigern dahin zu gehen, aber
jahrelang und soviele?

Hab heute früh n Bericht gesehen über Ffm und seine
Obdachlosen.
Die freiwilligen Ärzte die sich ihrer annehmen und sie
grundversorgen beklagten sich das es nicht weniger werden
obwohl das es in den letzen Jahren immer mehr Hilfe für sie
gibt.

Wobei man hier nun hinweisen muss, dass Frankfurt, München und Stuttgart die für Obdachlose übelsten Städte sind. Der Anspruch gewisser Eliten in diesen Städten ist beispielhaft für die Rücksichtslosigkeit und Überheblichkeit dieser EGO-Schichten.

Mach Dir mal die Mühe, der erste Kontakt gestaltet sich möglicherweise für beide Seiten schwierig, Dich in einem Park auf die Bank zu Obdachlosen zu setzen. Grundsatz. Es gibt etwas zum Essen, aber nichts zum Saufen. Ich gebe keinem Obdachlosen Geld. Aber ich frage, ob er Hunger hat. Und dann gehe ich mit jemand zum nächsten Mc oder Kebab oder in ein Geschäft und er bekommt etwas zum Essen. Wer es ablehnt, dass ich das Essen zahle, erhält kein Geld. Ich finanziere keinen Alkohol.

Ich habe - trotz meiner politischen Tätigkeit ein hartes und klares Verhältnis zu diesem Thema. Bei mir ist bekannt, " bevor der (gemeint bin ich) eine Einladung zu einem Empfang annimmt und in der Krawatte erscheint, setzt er sich zu Obdachlosen in den Stadtgarten und diskutiert, wie man deren Lage verändern kann". Das schafft nicht nur Freunde.

Aber wir alle sind nicht auf der Welt, um uns durch das Leben zu schlängeln. So wie wir mit Obdachlosen umgehen, so ist unsere Gesellschaft. So wie wir die Obdachlosen sehen, so sehen wir unsere Mitmenschen insgesamt. Wer Obdachlose verachtet, hat auch keine Achtung vor anderen Menschen.

Gruss Günter

leider ein wenig Offtopic geworden.
Hallo Günter und alle anderen,

Ich finde dein Statement echt toll.

Wir Luxusverwöhnten Menchen vergessen, worauf es wirklich ankommt.
Auf ein warmes Bett, Menchen die eien um sich kümmern,etwas zu essen, frisches Trinkwasser und eine ordentliche,saubere Kleidung für unsere Würde.

Ich find auch die Einstellung, Kein Geld kein Alkohol aber was zu Essen auch sehr gut. Habe ich auch schon gemacht und wurde,leider, nicht sehr Dankend angenommen.
Ich bin dan weiter gegangen und habe niemehr einen Obdachlosen angeguckt.Ist falsch, den nicht jeder Obdachlose is wie der andere, es sind ja auch alles nur Menchen.

Wir vergessen auch, dass wir alle, egal wie Reich wir sind in eine solche Notlage geraten können.

Meiner Familie ging es früher sehr,sehr gut.
Ferienwohnung auf Teneriffa, x-ma im Jahr im Urlaub, Essen gehn in guten Restaurantes so ziemlich jedes WOchenende.

Nach dem Tot meines Vaters ging es uns,vorallem durch Verindlichkeiten durch Immobilienkäufe und die Immobilienflaute nicht besonders gut.

Seitdem weiss ich, dass man sehr schnell von der Oberschicht in die unterste Schublade fallen könnte, wenn man nur verzweifelt genug ist und vor der Welt resigniert.

Daran sollten wir alle, eigentlich, immer beachten wenn wir einen OBdachlosen sehen.-Ich weiss, ich tu es ja auch nicht(mehr).

Aus diesem Grund kann ich, Sozialhilfeemfpänger und Arbeitslose nicht ab, die auf den Kosten unseres Staates ein „angenehmes billiges Leben“ Leben. es sind die wenigsten.richtig,aber die machen es dan aus.

Eine Sozialhilfe ist nicht dafür da, eine ganze grossfamilie ihr Lebenlang auszuhalten sondern nur über die Notzeit hinweg, bis der Vater wieder arbeit gefunden hat und die Kinder arbeiten gehen können,
sondern Sie ist dafür da, dass die Familie nicht Obdachlos wird und im Winter nicht frieren und Hungern muss oder wegen Hunger klauen gehen muss!

Vielmehr verachte ich dan solche Leute, die die Obdachlosen sehen, Sozialhilfe bekommen und dan die Werte ander(MietWohnungen,Klauen gehen,z.B.) wie den letzen Dreck behandeln,weil sie ja alles als selbstverständlich erachten!!!

Mein kleines,langes Statement dazu.

Viele Grüsse, S…

2 Like

Hm, ja, ich seh das auch so das man eine Gesellschaft daran bemisst wie sie ihre unterste Schicht behandelt und mit der Natur und den Nutztieren umgeht.

Und es ist doch beschämend total verwahrloste Obdachlose zu sehen mit Wunden, wie eingewachsene Socken, stark entzündete Beine etc.
Das sind doch auch Menschen, warum fallen die durch unser soziales Netz? Und wie kann man sowas nur verantworten?

Wenn se alkoholabhängig sind (was ich ihnen nicht mal vorwerfen kann, ich würd mich auch lieber besinnungslos saufen als so ein leben zu ertragen, zu viel zum sterben zu wenig zum leben) kommen sie da doch nicht alleine von runter (von der Alkoholsucht).
Haben Obdachlosen denn überhaupt eine Chance wieder in ein normales Leben reinzurutschen?
Und warum steht ihnen keine Wohung zu? Oder liegt es wirklich nur daran weil se sich nicht gekümmert haben?

Hi Lillian,

Haben Obdachlosen denn überhaupt eine Chance wieder in ein
normales Leben reinzurutschen?

Doch. Aber es gestaltet sich u.U. sehr schwierig.

Und warum steht ihnen keine Wohung zu? Oder liegt es wirklich
nur daran weil se sich nicht gekümmert haben?

Das Problem liegt m.E. woanders. Keine Wohnung = kein Job, Kein Job = kein Geld für eine Wohnung. Einige Obdachlose haben erhebliche finanzielle Schwierigkeiten. Um die haben sie sich (aus was für Gründen auch immer) lange Zeit nicht gekümmert.
Wenn man auf der Strasse lebt, interessiert einen das auch nicht besonders. Aber wenn man irgendwie wieder Fuss fassen will, holt einen das eben wieder ein. Hier in HH gibts natürlich auch viele Obdachlose und Dank Schill gehts denen heute nicht unbedingt besser. Bei uns gibt es die Zeitung „Hinz & Kunzt“, ein Projekt verschiedener Träger. Die Zeitung wird von Obdachlosen verkauft, pro verkaufter Zeitung erhält der Verkäufer eine gewisse Summe. Das ist so ein wenig Starthilfe. Wenn Du diese Zeitung liest, bekommst Du ein Gefühl dafür, wie schwierig es sein kann, aber Du erfährst auch viel über Hintergründe und was die Politik dafür/dagegen tut (oder auch nicht tut). Ich denke ziemlich oft während ich im warmem Bett vor der Glotze liege an diese Menschen. Manchmal kotzt mich das richtig an, das es mir einigermassen gut geht, während andere frieren und hungern. Viele Leute sehen aber die Probleme nicht oder wollen sie nicht sehen, für die ist das arbeitsscheues Säuferpack. Aber so einfach ist das alles nicht. Wer schon mal eine richtige Depression hatte (und wer mich so kennt, würde nie glauben das ich mal eine hatte) kann das nicht nachvollziehen, wie dünn plötzlich die Grenze zur Obdachlosigkeit sein kann.
Gruss Sebastian

Hi!

Nun auch noch mein Senf dazu…

Wir Luxusverwöhnten Menchen vergessen, worauf es wirklich
ankommt.
Auf ein warmes Bett, Menchen die eien um sich kümmern,etwas zu
essen, frisches Trinkwasser und eine ordentliche,saubere
Kleidung für unsere Würde.

Richtig. „Würde“ ist hier das Stichwort. GFür viele Obdachlose ist es würdevoller, auf sich selbt gestellt und unabhängig auf der Straße zu leben, als Sozialhilfe zu erhalten und in Abhängigkeit von Behörden zu leben. Nicht alle Obdachlosen sind alkoholabhängige Pechvögel, einige leben absolut freiwillig so. Es ist wohl die letzte Möglichkeit, absolut frei zu sein.

Ich find auch die Einstellung, Kein Geld kein Alkohol aber was
zu Essen auch sehr gut. Habe ich auch schon gemacht und
wurde,leider, nicht sehr Dankend angenommen.

Das kann man nicht pauschalieren, ich habe gegenteilige Erfahrungen gemacht.

Ich bin dan weiter gegangen und habe niemehr einen Obdachlosen
angeguckt.Ist falsch, den nicht jeder Obdachlose is wie der
andere, es sind ja auch alles nur Menchen.

Richtig, sie sind Menschen, die zu unserer Gesellschaft gehören. Viele sind obdachlos, weil sie mit ebendiesem Gesellschafts-System nicht zurecht gekommen sind. Daher besteht hier eine Verantwortung, der man ja auch versucht, gerecht zu werden, indem man Übernachtungsmöglichkeiten und Essensausgaben schafft.
Zu Günters Aussage bzgl. München und Stuttgart (Ffm kann ich nicht beurteilen) kann ich nur sagen: den Nagel auf den Kopf getroffen. Man fegt die Leute einfach aus der Stadt, sie landen dann oft in Nürnberg bzw. BB und KA.

Wir vergessen auch, dass wir alle, egal wie Reich wir sind in
eine solche Notlage geraten können.

Richtig. Jeden Tag steigt die Chance für den Durchschnittsverdiener ein wenig mehr. Steigende Steuern, steigende Wohnungspreise, steigende Lebenshaltungskosten und stagnierende Gehälter i.V.m der steigenden Gefahr des Jobverlustes lassen das Leben des deutschen Michels schleichend unsicherer werden.

Meiner Familie ging es früher sehr,sehr gut.
Ferienwohnung auf Teneriffa, x-ma im Jahr im Urlaub, Essen
gehn in guten Restaurantes so ziemlich jedes WOchenende.

Nach dem Tot meines Vaters ging es uns,vorallem durch
Verindlichkeiten durch Immobilienkäufe und die
Immobilienflaute nicht besonders gut.

Klar, das geht schnell.
Nehmt doch einfach mal den Münchener Normalo: er ist 36, hat 2 Kinder, eine nette Frau und einen finanzierten VW Passat. Er verdient 30.000 Euro p.a. Nun entscheidet sich die Familie, ein Reihenhaus für EUr 400.000 (eine sehr optimistische Schätzung, es dürfen auch gerne noch 50.000 Eur mehr sein).
Natürlich ist nun für 10 Jahre kein Urlaub mehr drin, selbst Reparaturen am noch nicht abbezahlten Wagen sind schon schwierig.
Jetzt verliert der Mann seinen Job, findet nach 3 Monaten einen neuen, schlechter bezahlten Job und das System kippt. Nach jahrelangem Sparen ist die Ehe sowieso vorbelastet und nun reicht es der Frau, m,it ihren 38 Jahren ist sie ja schließlich noch ganz gut beinander und findet einen neuen, die Scheidung ruiniert den Mann dann vollständig und er sitzt resigniert auf der Straße. Er fängt an zu Saufen, verliert seinen Job und schon war´s das.

Seitdem weiss ich, dass man sehr schnell von der
Oberschicht in die unterste Schublade fallen könnte, wenn man
nur verzweifelt genug ist und vor der Welt resigniert.

Genau.

Daran sollten wir alle, eigentlich, immer beachten wenn wir
einen OBdachlosen sehen.-Ich weiss, ich tu es ja auch
nicht(mehr).

Richtig, in den meisten Fällen waren das mal Durchschnittsleute mit Ehefrauen, Jobs und einer Zukunft.

Aus diesem Grund kann ich, Sozialhilfeemfpänger und
Arbeitslose nicht ab, die auf den Kosten unseres Staates ein
„angenehmes billiges Leben“ Leben. es sind die
wenigsten.richtig,aber die machen es dan aus.

Richtig.

Eine Sozialhilfe ist nicht dafür da, eine ganze grossfamilie
ihr Lebenlang auszuhalten sondern nur über die Notzeit hinweg,
bis der Vater wieder arbeit gefunden hat und die Kinder
arbeiten gehen können,
sondern Sie ist dafür da, dass die Familie nicht Obdachlos
wird und im Winter nicht frieren und Hungern muss oder wegen
Hunger klauen gehen muss!

Wie machen wir das den Leuten klar? Wie setzen wir das durch?

Vielmehr verachte ich dan solche Leute, die die Obdachlosen
sehen, Sozialhilfe bekommen und dan die Werte
ander(MietWohnungen,Klauen gehen,z.B.) wie den letzen Dreck
behandeln,weil sie ja alles als selbstverständlich erachten!!!

Hier gehe ich absolut mit.
Abstauber haben wir in diesem Land wirklich in ausreichender Zahl.

Grüße,

Mathias

Hallo Lilian,

Hm, ja, ich seh das auch so das man eine Gesellschaft daran
bemisst wie sie ihre unterste Schicht behandelt und mit der
Natur und den Nutztieren umgeht.

u.a.

Und es ist doch beschämend total verwahrloste Obdachlose zu
sehen mit Wunden, wie eingewachsene Socken, stark entzündete
Beine etc.
Das sind doch auch Menschen, warum fallen die durch unser
soziales Netz? Und wie kann man sowas nur verantworten?

Eine Frage hierbei ist doch, in wie weit diese Menschen Hilfe tatsächlich akzeptieren oder anders, wie kann Hilfe gestaltet werden, dass sie akzeptiert wird. Ich denke schon, dass unser soziales Netz keinen Menschen, der sich kümmert, obdachlos werden läßt (vielleicht bin ich da auch zu optimistisch, wer weiss). Nur kannst Du keinen zwingen, die Hilfe für sich in Anspruch zu nehmen. Du kannst und musst sie anbieten, annehmen muss der Betreffende sie schon selber. Und was auch klar ist, Hilfe zu akzeptieren ist manchmal schwierig, weil es bedeuten kann, Würde einzubüßen. Deshalb sind diese Zeitungsprojekte ja auch so wichtig, da das eine Form der „würdevollen“ Hilfe ist.

Aber ich habe den Eindruck, dass einige hart ausgedrückt Selbstmord auf Raten betreiben, da sie mit sich und ihrem Leben
abgeschlossen haben. Wie willst Du so jemandem helfen, ausser Du gibst ihm eine neue Perspektive. Nur, wie gibst Du jemandem von aussen eine neue Perpektive, der scheinbar alles wichtige in seinem Leben (ausser seinem Leben) verloren hat?

Wenn se alkoholabhängig sind (was ich ihnen nicht mal
vorwerfen kann, ich würd mich auch lieber besinnungslos saufen
als so ein leben zu ertragen, zu viel zum sterben zu wenig zum
leben) kommen sie da doch nicht alleine von runter (von der
Alkoholsucht).

Auch hier ist die Frage der Ursache und Wirkung. Du hast aber recht, Alkoholsucht ist eine Krankheit, sie ist aber nur therapierbar, wenn der Kranke es selber will. Und das kann Jahre dauern und ist dann vielleicht schon zu spät…

Haben Obdachlosen denn überhaupt eine Chance wieder in ein
normales Leben reinzurutschen?

Wenn sie wollen, IMHO durchaus. Leicht ist es aber natürlich nicht.

Und warum steht ihnen keine Wohung zu? Oder liegt es wirklich
nur daran weil se sich nicht gekümmert haben?

Oder weil sie es nicht wollen?

Grüße
Jürgen

Hallo Lillian,

ich glaube das Problem liegt weniger an den nicht angebotetenen finanziellen Hilfen, die sind nämlich ausreichend, sondern an der über meist einen längeren Zeitraum entstandenen Unfähigkeit der Betroffenen, genügend zur Änderung Ihrer Lage beizutragen. Dabei sind die Gründe sehr vielschichtig, so daß fremde Hilfe nur schwer zu leisten ist. Zudem sind die meisten Obdachlosen ja freie, nicht entmündigte Bürger, so daß Zwangsmaßnahmen ausgeschlossen sind.
Im Prinzi kann ein Obdachloser natürlich zum SOzialamt gehen, sich dort die Tagespauschale (10€) holen und erstmal was essen gehen. Die Tagespauschale wird erstmal für einen Flachmann ausgegeben. Sogar der Entschluss, zum 100m weiter entfernten ALdi zu gehen wird nicht getroffen, sondern der überteuerte Preis des Kiosks geggenüber bezahlt.
Zudem bekommt er erstmal einen Platz in einem Übergangsheim, nach ein bischen Wartezeit eine Wohnung, Soziualhilfeempfänger sind nicht ungern gesehen, weil das Soazialamt für die Miete geradesteht… Dazu müsste er aber wohnfahig sein. Daran scheitert es oft. Di eProbleme sind also eher psychologischer als finanzieller Natur.

Max

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Max

danke das wollt ich wissen :smile:
unser soziales netz funzt also schon und das für jeden

mfg
lilly

Hallo Maximilian,

interressant das mit der Tagespauschale von 10€.
Das ist mehr als ich dachte.
Allerdings nützt es wenig wenn man Kartoffeln billig kauft und keine Kochtopf besitzt. Trotzdem 10€ is nicht schlcht, denke ich.

Bekommt die wirklich nach „ein bischen Wartezeit eine Wohnung“ ?
Ich weis von Heidelberg, das ein Antragsteller mit einem Sozialwohnberechtigungsschein 1 bis 2 Jahre warten muss bis er eine Wohnung bekommt.

Nun die Heidelberger Wohnungsangebote sind ja seit Jahren insgesamt vergleichsweise verschwindend gering
und vielleicht sind die Wartezeiten für Obdachlose auch anders wie für andere berechtigte Antragsteller.

Sebasitan

Hier ein paar sehr interessante Links
Hier ein paar sehr interessante Links.
Ich war selbst überrascht wie viele Informationen es dazu im Web gibt.
Ich denke sehr eindrücklich und zum Teil auch anrührig.
Sicher ein vielschichtiges Problem.
Ich hoffe der/die eine oder andere kann etwas wissenswertes darin finden.

Lebensbedingungen und Überlebensstrategien von Obdachlose
http://userpage.fu-berlin.de/~zosch/lehre/lebens_ToC…

Geschichte eines seit 16 jahren heimatlosen
http://menschen.net/ringo.php

Saubere Stadt - Obdachlose aus dem Stadtbild entfernen
http://www.gl-erlangen.de/antrag/2000/marktplatz.htm

Das Leben der Obdachlosen in Stuttgart
http://machno.hdm-stuttgart.de/~leliwa/ref/obdach.htm

Schon als Kind obdachlos
http://userpage.fu-berlin.de/~zosch/ops/lenuweit.html

Obdachlose Frauen haben scheinbar wenig Chancen, wieder Fuß zu fassen
http://www.hempels-ev.de/archiv/no52/frauobdach.php

Warum erste bundesweite Obdachlosenzeitung?
http://…

P.S.:
Ich habe einfach nach den Stichworten:
„Warum sind Obdachlose obdachlos“ suche lassen.

Grüße Sebastian

Team: URL entsprechend der AGB gelöscht

Hallo Sebastian,

Zunächst einmal sind die Gemeinden verpflichtet, Menschen nicht auf der Straße sitzen zu lassen. Die Stadt Köln gibt hohe Millionenbeträge aus, um die Betreffenden in Hotels unterzubringen. Zudem ist ein Sozialhilfeempfänger ja nicht an Sozialwohnungen gebunden. Auch der freie Markt bietet preiswerte, womöglich kleine Wohnungen an. Ich will nicht sagen daß das alles innerhalb weniger Wochen geht, zudem ist aktive Mithilfe der Betreffenden nötig. Um diese Angebote zu nutzen, muß ein Obdachloser ersteinmal zur Änderung seiner Lage bereit sein. Und daran scheitert es nach oft vielen Jahren an immer tieferem Absinken ins Elend eben. Die Menschen sind meist alkoholkrank, depressiv und sehen keine Lebensperspektive mehr. Außerdem bedeutet dieser Schritt die Aufgabe von Bindnungen in der Szene - man will sich ja lösen - die gerade noch ein bischen geholfen haben, die Situation erträglich zu gestalten. Alles nicht einfach eben.

Max

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Aha ja… wusste ich nicht… interessant. Gruß :smile:
Gruß Sebasitan

Auch ich liebe Klischees…
Hallo,

um das weiter zu spinnen:

Klar, das geht schnell.
Nehmt doch einfach mal den Münchener Normalo: er ist 36, hat 2
Kinder, eine nette Frau und einen finanzierten VW Passat. Er
verdient 30.000 Euro p.a. Nun entscheidet sich die Familie,
ein Reihenhaus für EUr 400.000 (eine sehr optimistische
Schätzung, es dürfen auch gerne noch 50.000 Eur mehr sein).
Natürlich ist nun für 10 Jahre kein Urlaub mehr drin, selbst
Reparaturen am noch nicht abbezahlten Wagen sind schon
schwierig.
Jetzt verliert der Mann seinen Job, findet nach 3 Monaten
einen neuen, schlechter bezahlten Job und das System kippt.
Nach jahrelangem Sparen ist die Ehe sowieso vorbelastet und
nun reicht es der Frau, m,it ihren 38 Jahren ist sie ja
schließlich noch ganz gut beinander und findet einen neuen,
die Scheidung ruiniert den Mann dann vollständig und er sitzt
resigniert auf der Straße. Er fängt an zu Saufen, verliert
seinen Job und schon war´s das.

Während seine Ex-Frau, nachdem sie nun ebenfalls auf den Schulden für das Haus sitzt und außerdem für die Kinder alleine verantwortlich ist, kurzfristig ebenfalls die Versuchung spürt, sich dem Alkohol hinzugeben, sich dann aber sagt, dass dies den Kindern gegenüber nicht fair sei.

Da sie die Kinder nur halbtags bei einer Nachbarin unterbringen kann und aus ihrem gelernten Beruf seit 10 Jahren draußen ist, nimmt sie eine Putzstelle nachts an und eine 2. als Haushaltshilfe vormittags. Letztere schwarz, da sonst die Bank aktiv würde.

Und hin und wieder kommt ihr Ex noch in ihrer Sozialwohnung vorbei um einmal wieder warm zu essen. Was sie ok findet, zumal die Kinder dabei hin und wieder ihren Vater sehen. Obwohl sie andererseits Angst hat, dass er ein schlechtes Vorbild gibt. Anfangs hat sie ihm auch noch hin und wieder Geld zugesteckt, damit er bei den Kindern keinen so ganz schlechten Eindruck macht, hat dann aber eingesehen, das er es doch nur in Schnaps umsetzt.

Nun sagt sie sich, zumindest sie selbst darf nicht anfangen, sich auch noch gehen zu lassen, denn schließlich sollen die Kinder es einmal besser haben.

Ja, so ungefähr würde es wohl laufen.

Mit vielen grüßen, Sabine

Hi!

um das weiter zu spinnen:

Klar, das geht schnell.
Nehmt doch einfach mal den Münchener Normalo: er ist 36, hat 2
Kinder, eine nette Frau und einen finanzierten VW Passat. Er
verdient 30.000 Euro p.a. Nun entscheidet sich die Familie,
ein Reihenhaus für EUr 400.000 (eine sehr optimistische
Schätzung, es dürfen auch gerne noch 50.000 Eur mehr sein).
Natürlich ist nun für 10 Jahre kein Urlaub mehr drin, selbst
Reparaturen am noch nicht abbezahlten Wagen sind schon
schwierig.
Jetzt verliert der Mann seinen Job, findet nach 3 Monaten
einen neuen, schlechter bezahlten Job und das System kippt.
Nach jahrelangem Sparen ist die Ehe sowieso vorbelastet und
nun reicht es der Frau, m,it ihren 38 Jahren ist sie ja
schließlich noch ganz gut beinander und findet einen neuen,
die Scheidung ruiniert den Mann dann vollständig und er sitzt
resigniert auf der Straße. Er fängt an zu Saufen, verliert
seinen Job und schon war´s das.

Während seine Ex-Frau, nachdem sie nun ebenfalls auf den
Schulden für das Haus sitzt und außerdem für die Kinder
alleine verantwortlich ist, kurzfristig ebenfalls die
Versuchung spürt, sich dem Alkohol hinzugeben, sich dann aber
sagt, dass dies den Kindern gegenüber nicht fair sei.

Naja, üblicherweise laufen Scheidungen heute doch ein wenig anders ab. Der Mann sitzt mit einem guten gehalt trotzdem auf dem Existenzminimum und die Frau lebt mit ihrem neuen Lover im Haus der Familie…
Naja, mir ist das wurscht, ich persönlich habe dieses Problem nicht. Aber zwei Leute aus meinem Bekanntenkreis haben es.

Da sie die Kinder nur halbtags bei einer Nachbarin
unterbringen kann und aus ihrem gelernten Beruf seit 10 Jahren
draußen ist, nimmt sie eine Putzstelle nachts an und eine 2.
als Haushaltshilfe vormittags. Letztere schwarz, da sonst die
Bank aktiv würde.

Nach meiner Erfahrung passiert das eher selten. Meistens ist da ein neuer, zufällig auch besser situierter, Mann im Spiel.

Und hin und wieder kommt ihr Ex noch in ihrer Sozialwohnung
vorbei um einmal wieder warm zu essen. Was sie ok findet,
zumal die Kinder dabei hin und wieder ihren Vater sehen.

Mir kommen die Tränen. Die meisten Frauen kämpfen doch für die Entfremdung der inder gegenüber dem Ex-Mann…

Obwohl sie andererseits Angst hat, dass er ein schlechtes
Vorbild gibt. Anfangs hat sie ihm auch noch hin und wieder
Geld zugesteckt, damit er bei den Kindern keinen so ganz
schlechten Eindruck macht, hat dann aber eingesehen, das er es
doch nur in Schnaps umsetzt.

Und das alles nur, weil sie den reichen Kerl gev… hat!

Nun sagt sie sich, zumindest sie selbst darf nicht anfangen,
sich auch noch gehen zu lassen, denn schließlich sollen die
Kinder es einmal besser haben.

Ja, so ungefähr würde es wohl laufen.

Nur in Deiner Welt.

Grüße,

Mathias

Klischee gegen Klischee
Hallo Mathias,

Was stört Dich? Du hast ein Klischee gezeichnet und ich habe es übersteigert. Das solltest Du mit Humor tragen.

Deine Geschichte: Eine Familie stürzt sich in Schulden mit Haus und nicht abbezahltem Auto. Es wird nicht rechtzeitig gegengesteuert (z.B. durch Verkauf des Autos, Verkauf oder Teilvermietung des Hauses), es kommt zur Scheidung, er fängt an zu trinken, verliert seinen Job (oder umgekehrt) und sitzt auf der Straße.

Dein Klischee Nr. 1: Am Unglück des Mannes ist nur die Frau schuld. Nicht sein Alkoholismus, nicht der Arbeitsmarkt, nicht seine Unfähigkeit vorher durch Verkauf die Notbremse zu ziehen, nicht der unglückliche Zufall. Auch wenn alles in Deiner Schilderung schon vorher recht hoffnungslos klang - ruiniert hat ihn erst die Scheidung.

Dein Klischee Nr. 2: Der Frau geht es gut und die Schulden und die miserable Lage, das Ausbleiben von Unterhaltszahlungen prallen - obwohl 2 Kinder da sind - irgendwie an ihr ab. Entweder taucht ein Märchenprinz auf, der sie und die beiden Kinder in sein Schloss aufnimmt, oder aber sie bleibt aus irgendwelchen magischen Gründen im überschuldeten Haus wohnen und bestreitet ihren Lebensunterhalt mit (?) irgendwelchen (?) irgendwie gearteten - ja was?

Mir kommen die Tränen. Die meisten Frauen kämpfen doch für die
Entfremdung der inder gegenüber dem Ex-Mann…

Das wäre dann Klischee Nr. 3. In den meisten Fällen funktioniert das gemeinsame Sorgerecht.

Und das alles nur, weil sie den reichen Kerl gev… hat!

Klischee Nr. 4: Frauen v… reiche Märchenprinzen und Männer sind Opfer. In der realen Welt gehören zum fremdgehen jeweils 1 Mann und 1 Frau. Somit bleibt das mal 100-prozentig symmetrisch verteil.

Aber nimm’s locker, Sabine

MOD gegen Klischee
Da diese persönlichen Meinungen nicht unbedingt zur Wissensvermittlung beitragen, möchten wir Euch bitten, diesen Disput anderweitig auszutragen. Danke, Sabine und Mathias.

MODs Dirk&Toni

Hi Sabine!

Was stört Dich? Du hast ein Klischee gezeichnet und ich habe
es übersteigert. Das solltest Du mit Humor tragen.

Das tue ich sowieso.

Deine Geschichte: Eine Familie stürzt sich in Schulden mit
Haus und nicht abbezahltem Auto. Es wird nicht rechtzeitig
gegengesteuert (z.B. durch Verkauf des Autos, Verkauf oder
Teilvermietung des Hauses), es kommt zur Scheidung, er fängt
an zu trinken, verliert seinen Job (oder umgekehrt) und sitzt
auf der Straße.

Das ist realistisch.

Dein Klischee Nr. 1: Am Unglück des Mannes ist nur die Frau
schuld.

Das ist eine Aussage mit hoher genereller Validität, auch über das Thema Hausfinanzierung hinaus.

Nicht sein Alkoholismus, nicht der Arbeitsmarkt, nicht
seine Unfähigkeit vorher durch Verkauf die Notbremse zu
ziehen, nicht der unglückliche Zufall. Auch wenn alles in
Deiner Schilderung schon vorher recht hoffnungslos klang -
ruiniert hat ihn erst die Scheidung.

Richtig…

Dein Klischee Nr. 2: Der Frau geht es gut und die Schulden und
die miserable Lage, das Ausbleiben von Unterhaltszahlungen
prallen - obwohl 2 Kinder da sind - irgendwie an ihr ab.
Entweder taucht ein Märchenprinz auf, der sie und die beiden
Kinder in sein Schloss aufnimmt, oder aber sie bleibt aus
irgendwelchen magischen Gründen im überschuldeten Haus wohnen
und bestreitet ihren Lebensunterhalt mit (?) irgendwelchen (?)
irgendwie gearteten - ja was?

Frauen sind da ja recht findig, der Neue steht dann meist schon in den Startlöchern. Ich habe das ja bei gleich zwei bekannten beobachten können.
Die moderne Frau frönt eben recht ungeniert der Versorgungsprostitution. während sie sich jedoch nac h aussen emanzipiert und selbständig gibt…:wink:

Mir kommen die Tränen. Die meisten Frauen kämpfen doch für die
Entfremdung der inder gegenüber dem Ex-Mann…

Das wäre dann Klischee Nr. 3. In den meisten Fällen
funktioniert das gemeinsame Sorgerecht.

Nach aussen vielleicht. Ich bin selbst so ein Fall, allerdings fruchtete es nicht.

Und das alles nur, weil sie den reichen Kerl gev… hat!

Klischee Nr. 4: Frauen v… reiche Märchenprinzen und Männer
sind Opfer. In der realen Welt gehören zum fremdgehen jeweils
1 Mann und 1 Frau. Somit bleibt das mal 100-prozentig
symmetrisch verteil.

Das ist falsch, 40% der Frauen in einer festen Partnerschaft gehen fremd. Habe ich die Woche bei Expolsiv gesehen…
Für Männer wird dies wohl nur ein Traumwert bleiben…

Grüße,

Mathias

Da diese persönlichen Meinungen nicht unbedingt zur
Wissensvermittlung beitragen, möchten wir Euch bitten, diesen
Disput anderweitig auszutragen. Danke, Sabine und Mathias.

Diesen einen noch bitte. Ich denke, dass trotz des satirischen Tones hier Punkte beleuchtet werden, die für eine Analyse der Thematik relevant sind.

Danke Euch und Grüße,

Mathias