Vornamen ändern lassen:(Wo)Ist das möglich?

Hallo Experten,
wie bereits im Titel erwähnt, möchte ich gerne meinen Vornamen ändern lassen, oder besser gesagt: Mir noch einen Vornamen hinzufügen lassen.
Jetzt meine Frage: Ist das überhaupt möglich? Ich bin ziemlich sicher, dass es, falls ja, doch zumindest mit Komplikationen verbunden sein wird. Mit welchen Schwierigkeiten muss ich rechnen?
Welche Kosten würden auf mich zukommen, und welche Dokumente muss oder kann ich ändern lassen? Personalausweis? Führerschein? Geburtsurkunde?
Und zu guter letzt: An welches Institut muss ich mich mich überhaupt wenden? Das Standesamt? Das Amtsgericht?

Vielen Dank im Voraus für alle konstruktiven Beiträge. ; )

Viele Grüße,
Sarah

Hi,  
 

> wie bereits im Titel erwähnt, möchte ich gerne meinen Vornamen  
> ändern lassen,

 
in welchem Land? In Deutschland? Wenn du nicht grade Czrewkowtsk oder Möse heißt vergiss es.  
Wandere nach Dänemark aus, ändere dort deinen Namen und komm wieder nach D. Das ist der einfachere Weg. Den deutschen Behörden ist dein Name so heilig wie den Katholiken der Papst.  
 
 

> Das Standesamt?

 
Ja. Aber ich würde mich das nicht trauen mit deinem Anliegen dort hin zu gehen. Vielleicht musst du irgendwann später noch mal ins Amt und möchtest gerne ernst genommen werden :smile:))  
 
 
Viele Grüße,  
J~  

Hallo Sarah,

ruf doch mal folgenden link auf; da findest Du das Gesetz über die Änderung von Familiennamen und Vornamen:

http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/nam_ndg/

Gruß - Rolf

Hi,

http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/nam_ndg/

alter Schwede…! Ist das wirklich ein Gesetz, das heute noch gilt??? Das stammt ja noch aus der Vor-Nazizeit…

Hat er im Deutschen Reich weder Wohnsitz noch Aufenthalt, so bestimmt der /* Reichsminister des Innern */ die zuständige Behörde.
(…)
Dieses Gesetz tritt mit Wirkung vom 1. Januar 1938 in Kraft.

kopfschüttelnde Grüße,
J~

Hallo, James,
warum sollte das Gesetz nicht mehr gültig sein?
Viele unserer Gesetze stammen aus uralter Zeit. Solange es keinen zwingenden Grund gibt, sie zu ändern, warum sollte man?
Ich gebe allerdings zu, dass das deutche Namensrecht im Vergleich zu anderen Ländern recht rigide ist.

Was Sarah angeht, die ja nur einen zusätzlichen Vornamen amtlich annehmen möchte, sehe ich keine allzugroßen Schwierigkeiten. Ich würde ihr empfehlen, sich mit dem Standesamt in Verbindung zu setzen.

Sollte das dort auf übergroße Probleme stoßen, besteht ja immer noch die Möglichkeit, sich informell einen zweiten Vornamen zu geben und in Zukunft immer z.B. mit „Sarah Mae Kaempf“ zu unterschreiben.

Eventuell ließe sich diese Namensform auch als Künstlername eintragen.
Aber wie gesagt, ein lockeres Gespräch mit den Standesbeamten wird da schnell zur Klärung führen.

Grüße
Eckard

In der Tat, Jame~, das Gesetz gilt immer noch.
Warum hätte es auch geändert werden sollen?

Gruß - Rolf

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Hi,

In der Tat, Jame~, das Gesetz gilt immer noch.
Warum hätte es auch geändert werden sollen?

weil es erstens das Deutsche Reich schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr gibt und zweitens sich seit damals vielleicht so einiges auf unserer Welt geändert hat? Früher war es schwierig, eine Person mit geänderten Namen wiederzufinden. Heute bedarf sowas keiner Erwähnung mehr wie man z.B. In Dänemark gut sehen kann.

Grüße,
J~

Hallo, Sarah!

Hier in Hamburg gibt es ein Amt für Namensänderung. Ich hab meinen Namen vor ca. vier Jahren ebenfalls ergänzt („Vincent“ ist neu). Die Geburtsurkunde wird natürlich NICHT geändert; Du erhälst eine Namensänderungsurkunde, die bescheinigt, dass Du von Datum xy an berechtigt bist, den neuen Namen zu tragen. Dies muss dann auch via Personalausweis bestätigt, also ergänzt werden.

Bei mir war es so, dass ein „triftiger Grund“ vorliegen musste. Bei mir das dies dadurch gegeben, dass im selben Haus jemand mit identischem Vor- und Zunamen wohnte. Halte ich bei Dir für unwahrscheinlich … ;c) Gekostet hat mich das auch was; weiß nicht mehr genau wieviel. Sooo viel wars nicht (40 Euro? Zzgl. Kosten für nen neuen Perso …).

Ich hab mir den bereits gelinkten Gesetzestext nicht durchgelesen. Da Du laut Vika aus ner Kleinstadt kommst: geh zum Rathaus und frag nach. Fang beim Standesamt an und nimm Deine Geburtsurkunde und nen Personalausweis mit. Die sind´s, die letzten Endes zustimmen oder ablehnen. Also sollten sie wissen, wie´s geht.

Viel Erfolg und Gruß
Vince. (derfrühernichtsohieß) :c)

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Triftiger Grund

Bei mir war es so, dass ein „triftiger Grund“ vorliegen
musste.

Was fällt denn unter „triftige Gründe“? Ich kenne nur die üblichen Stories, dass man seinen Namen ändern lassen kann, wenn man z.B. in der Schule gehänselt wurde. Bei mir ist es aber lediglich ein persönlicher Wunsch, den Namen zu ändern, was ich den Leuten beim Standesamt natürlich nicht erzählen werde.
Praktischerweise hat sich ein Mitschüler kürzlich dazu hinreißen lassen, antisemitische Bemerkungen über mich zu machen, weil Sarah (bzw. eigentlich Sara) in Dtschl. ja als DER jüdische Vorname für Frauen schlechthin verschrien ist. (Dabei bin ich nicht mal Jüdin, aber so einen weiten Horizont hat nun mal nicht jeder.)Glaubst du, das könnte reichen? Braucht man dafür nicht Zeugen? (Müsste ich in dem Fall die Mitschüler, welche die Bermerkungen mitbekomen haben, als Zeugen anschleppen?!)

Gekostet hat mich das auch was; weiß nicht mehr genau wieviel. :Sooo viel wars nicht (40 Euro? Zzgl. Kosten für nen neuen Perso …).

Kostet ein neuer Perso nicht einen Haufen Geld?! Und was ist mit dem Führerschein oder der Bankkarte?

Vielen Dank, Vincent-der-früher-nicht-so-hieß : ),
vg Sarah

Moin!

Genau DAS ist der Punkt: wo ist die Grenze der triftigen Gründe? Konnte mir damals auch keiner so genau sagen. Aber die Gefahr, das Post (=persönliche Informationen) zugestellt werden, reichte halt.

Wenn Du die antisemitischen Äußerungen ins Feld führst kommt evtl. die Frage, warum Du den Namen behalten willst, anstatt komplett auf den anderen zu wechseln. Abgesehen davon: ok, zu den Äußerungen hat sich EINMAL jemand hinreißen lassen. Aber den Antisemitismus für eigene Zwecke „misbrauchen“? Ist für mich schon an der Grenze des Zumutbaren - aber letzten Endes Deine Entscheidung.

Perso hat 20 Euro gekostet (soweit ich mich erinnere); wenns DIr das nicht wert ist, dann ist die Änderung vielleicht nicht soooo dringend?! Führerschein und Bank war keine Änderung nötig, weil ich den ersten Vornamen ja behielt. Auch wenn der neue Vorname der Rufname geworden ist. Das geht dann meist als Doppelname durch und gut ist.

VG
Vince.

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Wenn Du die antisemitischen Äußerungen ins Feld führst kommt
evtl. die Frage, warum Du den Namen behalten willst, anstatt
komplett auf den anderen zu wechseln.

Kann ich nicht damit argumentieren,dass ich gegen den Namen Sarah an sich nichts habe, aber gerne einen anderen Namen anfügen möchte, der eindeutig „nicht-jüdisch“ (der Ausdruck „arisch“ ist mir zuwider, was soll das denn auch bitte sein) ist, um in Zukunft Missverständnisse zu vermeiden (die schließlich, wenn man an die falschen Leute gerät, durchaus Folgen haben können)? Nazis sind so beschränkt, die fragen nicht lange nach, wenn sie glauben, jemand sei „minderwertig“.
Übrigens haben mich tatsächlich auch in der Vergangenheit Leute, die das gar nicht rechts meinten, für eine Jüdin gehalten, zumal ich nicht wirklich „arisch“ aussehe (wieder dieses Wort!). Dass ich es nichts als Beleigung empfinde, wenn ich für eine Jüdin gehalten werde, weiss der Beamte schließlich nicht.

Abgesehen davon: ok, zu den Äußerungen hat sich EINMAL
jemand hinreißen lassen.

Zu beleidigenden Äußerungen schon, aber sowas fabrizieren auch nur Leute mit einer gewissen Einstellung. Keine Garantie also, dass sie es nicht nochmal tun - im Gegenteil.

Aber den Antisemitismus für eigene Zwecke „misbrauchen“? Ist für
mich schon an der Grenze des Zumutbaren - aber letzten Endes
Deine Entscheidung.

„An der Grenze des Zumutbaren“ für dein moralisches Empfinden oder „an der Grenze des Zumutbaren“ als Argument für den Beamten, der sich überlegen soll, ob das wirklich genug ist? Meine Meinung zum moralischen Aspekt ist, dass ich den Antisemitismus nicht negativ missbrauche, weil ich keine Juden beleidige. Es ist vielmehr beinahe positiv, weil mir jemand, der dumm wie Brot ist,da er glaubt, „Jude“ sei eine Beleidigung, durch seine Äußerung einen Ball zugespielt hat. Selbst schuld.

Perso hat 20 Euro gekostet (soweit ich mich erinnere); wenns
DIr das nicht wert ist, dann ist die Änderung vielleicht nicht
soooo dringend?! :

20€ tun tatsächlich keinem weh, aber mir hat mal ein Bekannter erzählt, ein neuer Perso koste 150€, und zusammen mit den 40€, die du erwähnt hast (zumal auch da der Preis durchaus nach oben steigen kann), ergäbe das knapp 200€. Das schmerzt als Schüler mit Taschengeld und Monatsgehalt aus Aushilfe natürlich schon.

VG,
Sarah

Kann auch alles Sache der Kommunen sein - sowohl die Preise als auch die Regelungen, was wann wie möglich ist. Vielleicht liegts auch an der Tagesform des jew. Beamten …
Mir wurde damals auch erst gesagt, es gäbe da keine Chance. Aber der Versuch machte klug und brachte den gewünschten Erfolg.

Am einfachsten wird sein: frag beim Amt nach. Alles andere führt an dieser Stelle nur zu weiteren Vermutungen, aber das Amt bzw. Rathaus wirds wissen.

Gruß
Vince.

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Hallo!

in welchem Land? In Deutschland? Wenn du nicht grade
Czrewkowtsk oder Möse heißt vergiss es.
Wandere nach Dänemark aus, ändere dort deinen Namen und komm
wieder nach D. Das ist der einfachere Weg. Den deutschen
Behörden ist dein Name so heilig wie den Katholiken der Papst.

Nur mal so eine Vermutung: das wird nicht möglich sein, da sich in den meisten Ländern das Namensrecht nach dem Personalstatut der Person richtet. D.h. also deutscher Staatsbürger - deutsches Namensrecht, auch in Dänemark. Bin mir zwar nicht sicher, aber eigentlich ist das so üblich.

Gruß
Tom

Hallo!

Jetzt nur mal so meine persönliche Meinung: den eigenen Namen zu ändern, weil es ewiggestrige Nazis gibt, würde bedeuten, vor diesen Leuten und deren menschenfeindlicher und wahnsinniger Ideologie in die Knie zu gehen und genau das zu erreichen, was diese Leute wollen.

Diese Rassenideologien gehören aktiv bekämpft und es ist falsch, hier nachzugeben.

Gruß
Tom

1 Like

Jetzt nur mal so meine persönliche Meinung: den eigenen Namen
zu ändern, weil es ewiggestrige Nazis gibt, würde bedeuten,
vor diesen Leuten und deren menschenfeindlicher und
wahnsinniger Ideologie in die Knie zu gehen und genau das zu
erreichen, was diese Leute wollen.

Verzeihung, ich glaube, da hast du was falsch aufgefasst. Ich möchte meinen eigenen Vornamen nicht grundlegend ändern, schon gar nicht, weil ein rechts abgerutschter Dahergelaufener ein Problem mit meinem Namen hat. Ich möchte meinem Namen seit Jahren einen Zweitnamen hinzufügen lassen, aber das ist kein Grund, der in der Bürokratie durchkommt. Durch die offensichtlich geistige „Irritation“ desjenigen, der kranken Ideologien anhängt und das auch im Bezug auf mich bzw. meinen Namen geäußert hat, habe ich zumindest einen Grund, den ich vorschützen kann. Letztendlich handele ich damit in meinem Sinne, nicht in seinem, und ich glaube, wenn ich mit dem Argument durchkäme, das er mir erst geliefert hat, würde er sich vielmehr ärgern als es als demütiges Winseln ansehen.
Außerdem sei es nur dahingestellt, dass das Argument durchkommt; darüber hinaus glaube ich nicht, dass es den Typ überhaupt interessiert.

Diese Rassenideologien gehören aktiv bekämpft und es ist
falsch, hier nachzugeben.

Richtig - das ist der Grund, weshalb ich an Gegendemonstrationen teilnehme, wenn bei uns allhalbjährlich Glatzen aus ganz Hessen aufmarschieren.

VG, Sarah

Danke, werde deinen Rat befolgen! : )
.

Hallo!

in welchem Land? In Deutschland? Wenn du nicht grade
Czrewkowtsk oder Möse heißt vergiss es.
Wandere nach Dänemark aus, ändere dort deinen Namen und komm
wieder nach D. Das ist der einfachere Weg. Den deutschen
Behörden ist dein Name so heilig wie den Katholiken der Papst.

Nur mal so eine Vermutung: das wird nicht möglich sein, da
sich in den meisten Ländern das Namensrecht nach dem
Personalstatut der Person richtet. D.h. also deutscher
Staatsbürger - deutsches Namensrecht, auch in Dänemark. Bin
mir zwar nicht sicher, aber eigentlich ist das so üblich.

Im Text stand doch, sie solle nach Dänemark auswandern. Was hat man dann noch mit dem deutschen Namensrecht zu tun?

Wenn Du die antisemitischen Äußerungen ins Feld führst kommt
evtl. die Frage, warum Du den Namen behalten willst, anstatt
komplett auf den anderen zu wechseln.

Kann ich nicht damit argumentieren,dass ich gegen den Namen
Sarah an sich nichts habe, aber gerne einen anderen Namen
anfügen möchte, der eindeutig „nicht-jüdisch“ (der Ausdruck
„arisch“ ist mir zuwider, was soll das denn auch bitte sein)
ist, um in Zukunft Missverständnisse zu vermeiden (die
schließlich, wenn man an die falschen Leute gerät, durchaus
Folgen haben können)? Nazis sind so beschränkt, die fragen
nicht lange nach, wenn sie glauben, jemand sei „minderwertig“.

Und du bildest dir ein, bei einem Zusatznamen würden sie es sich anders überlegen und der Standesbeamte würde das glauben?

Übrigens haben mich tatsächlich auch in der Vergangenheit
Leute, die das gar nicht rechts meinten, für eine Jüdin
gehalten, zumal ich nicht wirklich „arisch“ aussehe (wieder
dieses Wort!). Dass ich es nichts als Beleigung empfinde, wenn
ich für eine Jüdin gehalten werde, weiss der Beamte
schließlich nicht.

Meinst du, mit dem Argument, beleidigt zu sein, wenn du für eine Jüdin gehalten wirst, könntest du bei irgendeiner deutschen Behörde etwas erreichen? Eher wirst du dafür angeklagt werden.

Guten Abend Sarah,

Du weißt, denke ich, daß Sarah „Die Fürstliche“ heißt.
Also laß - fürstlich, erhaben - die dummen Kommentare an Dir abperlen, geh zum Standesamt und rede mit dem Beamten.

Alles Gute! - Rolf

Das hat noch eine ganze Menge mit dem deutschen Namensrecht zu tun. Nur weil man nach Dänemark auswandert bekommt man noch lange nicht die dänische Stattsbürgerschaft. Man würde weiterhin einen deutschen Pass und die deutsche Staatsbürgerschaft behalten und somit würde das deutsche Namensrecht gelten. Aber das ist in diesem Fall eh nur Theorie.

Gruß,
Sandrin

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]