Wer kann Pflegeeltern werden?

Hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob das in diesen Thread passt:

Hat jemand Erfahrung damit, als Pflegeeltern aktiv zu werden? Konkret würde mich interessieren, welche Voraussetzungen man dazu benötigt. Können nur Paare Pflegekinder haben?

Aus anderen Ländern habe ich schon gehört, dass sogar Alleinstehende Pflege"eltern" oder so etwas ähnliches wurden.

Danke

Hallo,

wende dich zunächst an dein zuständiges Jugendamt, die werden dich eingehend beraten. Stellt sich dann heraus, dass die keine Pflegelertern mehr brauchen oder dich nicht wollen, kann man auch bei benachbarten Jugendämtern Glück haben.
Man muss sich aber darauf einstellen, dass man sich sehr wahrscheinlich ein Problemkind bzw. ein Kind aus einer Problemfamilie einhandelt.
Warum sonst sollten die Jugendämer sonst ein Kind aus der Herkunftsfamilie nehmen und in eine Pflegefamilie geben ?

Trotzdem, versuchs!

grüsse
dragonkidd

Hallo,

die üblichen Kriterien sind, dass ein Ehepartner überwiegend im Haus ist, die Eheleute im „Elternalter“ sind, dem Kind einen ausreichenden Platz in der Wohnung bieten können, nicht vorbestraft oder anderweitig auffällig (krank, wirtschaftlich nicht gesichert, …), gesund, und pädagogisch erfahren sind (eigene Kinder oder Ausbildung).

Pflegeeltern zu sein ist sicher eine lobenswerte Geschichte. Allerdings sollte man sich der Konsequenzen bewusst sein. Man bekommt üblicherweise Kinder mit schwerer Vergangenheit und oft auch dadurch bedingten oder anderweitigen eigenen Auffälligkeiten. Eine Pflege ist keine Adoption und auch keine Vorstufe hierzu. D.h. es kann jederzeit sein, dass man sich von einem Pflegekind wieder trennen muss. Zudem hat man mit den leiblichen Eltern der Kinder zu tun, die üblicherweise wenig Begeisterung für ihre Kinder oder die Situation und damit die Pflegeeltern haben. Da muss man schon für geschaffen sein.

Ich denke da an einen Fall aus Zivizeiten, wo wir eine Frau mit 100%GB in das Heim bekamen, die zuvor mit diversen Männern Kinder in die Welt gesetzt hatte, bis die Sache endlich aufgefallen war, dass sie diese überhaupt nicht versorgen konnte. Sie fuhr reihum jedes Wochenende zu den Kindern, obwohl sie an diesen selbst überhaupt kein Interesse hatte, sondern nur den „Anspruch auf die Besuche“, verbunden mit etwas Abwechslung und Kostenerstattung wahr nahm, wie uns die Pflegeeltern der Kinder übereinstimmend berichteten. Dort saß sie dann den ganzen Tag rum und ließ sich bewirten. Den Pflegeeltern riss dann hin und wieder der Faden und sie heulten sich dann bei uns aus, dass dies natürlich auch für die Kinder eine ganz furchbare Situation sei. Trotzdem, mit einer Adoption oder eine Einschränkung dieser Besuche wurde es nichts. Da mussten die Pflegeeltern dann durch.

Gruß vom Wiz

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