Was bedeutet 'Angebot freibleibend'?

hi experten,

man liest das immer, aber was bedeutet es?

lg, pit

Hi!

Dass es unverbindlich ist, sich also Preis und Ausführung des angebotenen Produktes ändern können.

Grüße,
Mathias

Dass es unverbindlich ist, sich also Preis und Ausführung des
angebotenen Produktes ändern können.

*grübel*
Wer mag eigentlich solche unverbindliche Angebote?
Als Kunde möchte ich doch wissen, was auf mich zu kommt.

Grüße,
JoKu

*grübel*
Wer mag eigentlich solche unverbindliche Angebote?
Als Kunde möchte ich doch wissen, was auf mich zu kommt.

Hallo!

Ich weiß jetzt nicht wofür dein angebot eingeholt hast! Ich bin Grafiker und diese beiden Worte retten mich oft. Denn meist stellen sich Kunden die Produktion von Katalogen so einfach und problemlos vor. Die Wahrheit ist immer anders. Du läuftst tagelang Bildern hinterher, musst tausende Änderungen machen etc. Diese und weitere Posten kann man nicht vorhersehen! Insofern ist es nichtfalsch, den Kunden gleich zu sagen, dass das Angebot freibleibend ist!

Oder ein anderes Beispiel:
Ich habe einen Kunden, der Lagerregale im großen Stil vertreibt. Auch er ist auf diese beiden Worte angewiesen, da in letzter Zeit der Stahlpreis sehr variiert. Vertriebe und Hersteller ändern oft von einem Tag auf den anderen die Preise und das z.T. um 10%! Gehen wir nun davon aus, dass ein Lagerregal 10000 EUR kostet lt. Angebot. Erhöht sich nun der Preis um die 10%, dann schaut mein Kunde dumm aus der Wäsche! Soll er nun freundlich sein und die 10% selber übernehmen oder die 10% an seinen Kunden weitergeben, der dann durchas sauer sein könnte!

Sicherlich ist dieses „freibleibend“ ein Freibrief zu plötzlichen Preiserhöhung seitens des Lieferers! Dennoch wäre er sehr dumm, wenn er ein Angebot schreibt und er den Preis nochmal später erhöht. Er hat davon nur einen enttäuschten Kunden, der womöglich zur Konkurrenz abwandert!

Mein Ratschlag: Hole Dir, wenn möglich einen Kostenvoranschlag ein. Die angegebenen Preise dürfen sich lt. Gesetz nur max. um 10% erhöhen, wenn ich hier richtig informiert bin!

Ich hoffe, ich konnte helfen!
Gruß
Flo

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Danke für Deine interessanten Informationen!

Wenn ich mal wieder eine Homepage bauen und dafür ein Angebot abgeben soll,
werde ich ‚Angebot freibleibend‘ eventuell nutzen.

.

Hi,

Wenn ich mal wieder eine Homepage bauen und dafür ein Angebot
abgeben soll,
werde ich ‚Angebot freibleibend‘ eventuell nutzen.

Vorsicht!
Nicht das Du da jetzt was falsch verstehst: „Angebot freibleibend“ bedeutet nicht, dass man während der Auftragserfüllung dann noch nach Belieben am Preis drehen könnte. Freibleibende Angebote macht man dann, wenn erfahrungsgemäß zwischen Angebotserstellung und Auftragserteilung mit gravierenden Kostenänderungen zu rechnen ist. Bei solchen Angeboten kann nach Auftragserteilung des Kunden noch ein neuer Preis genannt werden, der dann allerdings wieder vom Kunden zu bestätigen ist. Das kann solange hin und her gehen, bis beide zustimmen. Dann steht ein solcher Preis allerdings auch und ist verbindlich!

Was Du vielleicht meinst, sind Aufträge, deren Volumen sich während der Ausführung noch verändert und die damit eigentlich auch andere Endpreise bringen müssen. Dafür gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten:

  1. Man rechnet mit entsprechenden Risikozuschlägen - dazu braucht man Erfahrung und Fingerspitzengefühl

  2. Man rechnet gleich auf Basis von Zeit und Material ab und nennt im Angebot nur die Beträge pro Zeit- / Materialeinheit

  3. Man „deckelt“ das Angebot: Man schätzt die wahrscheinlichen Aufwände ab, macht eine Endsumme und bietet einen Preis an. Allerdings sagt man im Angebotstext ganz deutlich, dass der Kunde für diesen Preis nur soundsoviel Arbeitsstunden erhält und das die Arbeiten eingestellt werden, sobald das Kontingent ausgeschöpft ist, auch wenn das gewünschte Ergebnis noch nicht erreicht ist.

Letzteres ist eigentlich nur auf Dienstleistungsbasis möglich und ein Notbehelf für Kunden, die Probleme mit der Abrechnung auf Zeit und Material haben. Öffentlicher Dienst z.B., der aus vergaberechtlichen Gründen kaum variabel beauftragen kann.

Im Endeffekt ist das aber alles nicht das wahre: besser ist es, solche Projekte auftragsmäßig zu teilen. Zum Beispiel alles bis einschließlich Grobkonzept bzw. Anforderungsdefinition zum Festpreis anbieten. Dann auf Basis der Ergebnisse dieser Phase ein weiteres Angebot erstellen - und jeden standrechtlich erschiessen, der danach noch mit Änderungswünschen kommt…

Gruß
Stefan

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Danke für die Ausführliche Antwort

Vorsicht!
Nicht das Du da jetzt was falsch verstehst: „Angebot
freibleibend“ bedeutet nicht, dass man während der
Auftragserfüllung dann noch nach Belieben am Preis drehen
könnte.

Ich denke, dass ich es schon eingermaßen richtig verstanden hatte.

Was Du vielleicht meinst, sind Aufträge, deren Volumen sich
während der Ausführung noch verändert und die damit eigentlich
auch andere Endpreise bringen müssen. …

z. B. Homepage
Ich mache bisher in diesen Fällen eine Angebot über den vorher so in etwa mit dem Kunden abgesprochenen Umfang und gebe im Angebot an, was jede weitere Seite und jedes weitere Bild sowie andere eventuelle Tätigkeiten kosten würden.

Der Kunde erteilt dann einen Auftrag über den von ihm gewünschten Umfang.

Während des Projekts wird in einer Excel-Tabele festgehalten, was bereits fertiggestellt ist, was an Geld verbaut wurde und was noch geplant ist.
Die Tabelle steht mit in dem Projekt. Der Kunde weiß, wo diese Tabelle steht und kann sie sich jederzeit aufrufen, um den aktuellen Stand online anzugucken.

Gruß
Jochen