Stromverbrauch-Ofen & Heizkosten & Licht

Hallo,

ich wohne in einer WG, in der wir einen Elektro-Ofen haben, der mit Starkstrom läuft. Bei uns gab es letztens eine Diskussion über die Einschränkung der Ofen-Nutzung wegen der hohen Kosten. Wie hoch diese allerdings genau sind, konnte keiner sagen. Kann mir vielleicht jemand sagen, was die Nutzung eines durchschnittlichen Ofens bei 200°C pro Stunde etwa kostet?
Eine andere Sache ist die Gasheizung. Kann mir jemand vielleicht sagen, was für Kosten bei einer 24-stündigen Nutzung auf mittlerer Stufe in etwa entstehen?
Und wieviel kostet wohl der Strom, wenn man eine 60 Watt-Birne eine Stunde brennen lässt? Entstehen auch Kosten beim Ein- und Ausschalten?

Vielen Dank im voraus,

daniel!

Hallo Daniel!

Kann mir vielleicht jemand :sagen, was die Nutzung eines :durchschnittlichen Ofens bei :200°C pro Stunde etwa kostet?

Am Ofen (Rückseite, Seiten) gibts irgendwo ein Zypenschild. Schreib bitte auf, was dort draufsteht. Dann erfährst Du hier etwas zu den Betriebskosten.

Eine andere Sache ist die Gasheizung. Kann mir jemand
vielleicht sagen, was für Kosten bei einer 24-stündigen
Nutzung auf mittlerer Stufe in etwa entstehen?

Wieder die Frage nach dem Typenschild. Dort wird es eine Angabe in kW geben.

Und wieviel kostet wohl der :Strom, wenn man eine 60 :Watt-Birne eine Stunde :brennen lässt?

Die Glühlampe braucht stündlich 60 Wh. 1.000 Wh = 1 kWh kosten ca. 16 Cent. Pro Stunde landest Du damit bei rund 1 Cent.

Entstehen auch Kosten beim :Ein- und Ausschalten?

Beim Einschalten fließt für einen Moment ein Strom, der größer als der Betriebsstrom ist. Hinsichtlich der Stromkosten ist dieser kurze Augenblick von Bruchteilen einer Sekunde zu vernachlässigen. Das werden, wenn überhaupt, tausendstel Cent sein. Beim Ausschalten passiert weiter nichts, was Geld kostet.

Du hast sicherlich nicht nur eine einzige 60W-Funzel in der Wohnung, sondern in verschiedenen Räumen insgesamt etliche Lampen. Dabei können sich die Betriebskosten zusammenläppern. Bei passender Gelegenheit schraubst Du deshalb im Interesse niedriger Betriebskosten Energiesparlampen ein. Die sind in der Anschaffung teurer als Glühlampen, machen sich aber über erheblich längere Lebensdauer und nur einen Bruchteil des Stromverbrauchs bezahlt. Eine 60W-Glühlampe hält selten länger als 1.000 Stunden und verbraucht in dieser Zeit 60 kWh à 16 Cent, macht € 9,60. Eine Energiersparlampe gleicher Helligkeit hat etwa 13 W und kostet in 1.000 Stunden nur € 2,08 für Strom. Im Laufe ihrer durchschnittlichen Lebensdauer von etwa 6.000 Stunden erspart Dir eine Energiesparlampe ungefähr 45 € Stromkosten. In einem normalen Haushalt kommen jährlich leicht mehrere 1.000 Glühlampen-Betriebsstunden zusammen. Man kann dabei durch den Umstieg auf Energiesparlampen keine Riesenvermögen, aber so manches Scheinchen sparen.

Der mit Abstand teuerste Energiefresser wird aber Dein E-Ofen sein. Läßt man einen E-Ofen mit z. B. 2 kW in der Heizperiode von Oktober bis einschließlich zum folgenden März laufen, kommt man auf etwa 4.300 Betriebsstunden und 8.600 kWh. Mit den schon erwähnten 16 Cent pro kWh ist man mit 1.376 € dabei. Mit 2 kW kann man nicht viel mehr als ein einziges Zimmer heizen und wenn man auf diese Weise mehrere Räume heizt, hat man ein Riesenloch in die Haushaltskasse gerissen. Wenn man nicht mit verbilligtem Nachtstrom heizt, ist die Heizerei mit Strom die mit Abstand teuerste Art, zu einer warmen Stube zu kommen, rund 3 Mal so teuer wie jede andere Heizungsart.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang!

Wow, vielen Dank, Du hast Dir ja echt viel Mühe gemacht! Das sind doch in der Tat schonmal Aussagen, mit denen man etwas anfangen kann. Allerdings hast Du mich beim Ofen falsch verstanden. Ich meinte keinen Ofen zum Heizen, sondern einen zum Backen. Daher zum Thema „Heizen“ auch die Frage nach der Gas-Heizung.

Trotzdem ganz liebe Grüße, nochmal vielen Dank und ein schönes Wochenende!

daniel!

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Hallo Daniel!

Ich meinte keinen Ofen zum :Heizen, sondern einen
zum Backen.

Ein haushaltsüblicher Backofen wird je nach Nennleistung, eingestellter Temperatur und thermischer Isolation des Backraums als grobe Hausnummer Stromkosten um ca. 30 Cent pro Stunde verursachen. Bei Benutzung der Selbstreinigung eines entsprechend ausgestatteten Backofens können die Kosten erheblich höher liegen.

Gruß
Wolfgang

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Hallo Wolfgang,

habe mal gekuckt, was auf dem Typenschild hinter unserem Backofen steht. Dort ist zu lesen:

Typ 2070
Spannung 3N - 400V 50Hz
Leistung 7,5 Kw

Der Backofen ist an Starkstrom angeschlossen.
Meinst Du, Deine Angabe mit den 30 Cent pro Stunde bei ca. 200°C und durchschnittlicher Isolierung ist trotzdem richtig. Wie kann man das genau errechnen? Bei unserem Stromanbieter kostet eine Kw 18 Cent.

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Hallo Daniel!

Leistung 7,5 Kw

Meinst Du, Deine Angabe mit den 30 Cent pro Stunde bei ca. 200°C und durchschnittlicher Isolierung ist :trotzdem richtig.

Wie kann man das genau errechnen? Bei unserem Stromanbieter kostet eine Kw 18 Cent.

Bei Deinem Stromanbieter kostet die elektrische Arbeit (in kWh), also das Produkt Leistung des Backofens (in kW) x Zeit (in Stunden h), 18 Cent. Wird der Backofen mit 7,5 kW 1 Stunde eingeschaltet, mißt der Zähler eine elektrische Arbeit von 7,5 kWh. Multipliziert mit 18 Cent/kWh kostet die Betriebsstunde 1,35 €.

Das stimmt allerdings nur, wenn der Backofen ununterbrochen heizt, was unter normalen Betriebsbedingungen auszuschließen ist. Der Backofen besitzt einen Thermostaten, der die Heizung bei Erreichen der eingestellten Temperatur abschaltet und bei Unterschreiten einer bestimmten Temperatur, z. B. 195°C, wieder einschaltet. Wie lange es dauert, um die sog. Hysterese von im Beispiel 5°C zu durchlaufen, wie lange also die Abkühlung des Backraums von 200°C auf 195°C dauert, hängt von der Isolation des Backofens ab. Die Isolation ist neben der Leistung des Backofens auch der bestimmende Faktor, wie lange die erneute Aufheizung von 195°C auf 200°C dauert, wie lange also elektrische Arbeit in Anspruch genommen wird und Kosten entstehen.

Schlimmstenfalls sind 1,35 € pro Betriebsstunde fällig. Aber der Fall tritt nur ein, wenn Du die Backofentür offen stehen läßt, so daß sich der Backraum gar nicht auf die eingestellte Temperatur aufheizen kann und der Thermostat nie abschaltet. Vermutlich werden die Aufheizzeiten weniger als die Hälfte der Betriebszeit ausmachen, womit sich auch die stündlichen Stromkosten auf die Hälfte von 1,35 € reduzieren. Durchaus möglich ist auch, daß die Aufheizzeiten nur im Bereich von 10…20% der Betriebszeit liegen und damit auch die Stromkosten entsprechend niedrig ausfallen, im Beispiel auf 13,5 … 27 Cent pro Stunde.

Langer Rede kurzer Sinn: Die genauen Verhältnisse lassen sich durch Messung ermitteln und ansonsten nur über den Daumen gepeilt schätzen.

Viele Backöfen haben eine Kontrolllampe, die das Aufheizen anzeigt. Falls Dein Backofen solche Anzeige hat und Dich genaue Verbrauchswerte interessieren, schaltest Du die gewünschten 200°C ein, schaltest den Backofen ein, hockst Dich davor und mißt mit einer Stoppuhr die Zeiten, während der die Aufheizlampe leuchtet. Das wird am Anfang eine längere Zeit von einigen hundert Sekunden sein und danach werden die Zeiten nur noch kurz sein. Du addierst alle Zeiten, während der die Lampe leuchtete und die Summe teilst Du durch die gesamte Messzeit, also die Zeit vom Einschalten des Backofens bis zum Zeitpunkt, an dem Dich die Lust verließ, also z. B. 1 Stunde = 3.600 Sekunden. Das Ergebnis der Division ist eine Zahl

Leistung 7,5 Kw

Bei Deinem Stromanbieter kostet die elektrische Arbeit (in
kWh), also das Produkt Leistung des Backofens (in kW) x Zeit
(in Stunden h), 18 Cent. Wird der Backofen mit 7,5 kW 1 Stunde
eingeschaltet, mißt der Zähler eine elektrische Arbeit von 7,5
kWh. Multipliziert mit 18 Cent/kWh kostet die Betriebsstunde
1,35 €

Bei den Herden, die ich bisher gesehen habe war es soweit ich es durchschauen konnte immer so, dass zwei Herdplatten und der Backofen jeweils eine seperate Phase nutzten. Der Backofen also maximal eine Phase belastet und somit doch nicht mehr als 3,5KW haben dürfte, eher weniger, dann stimmt auch die 30cent Regel wieder.

7,5KW verbraucht der oben genannte Herd mit Sicherheit nur wenn der Backofen und alle Herdplatten auf voller Stufe laufen.

Wenn du den genauen Verbrauch wissen möchtest und keine Stunde vor blinkenden Lämpchen verbringen möchtest, lies den Verbrauch einfach am Stromzähler ab. Du must nur sichergehen, dass in der Zwischenzeit kein weiterer Strom verbraucht wird (z.B. alle Sicherungen raus :smile: