Belastung durch ein 2 m Aquarium

Hi,
ich plane das Aufstellen eines 2 m x 50 cm x 60 grossen Kastens und bin unsicher, ob das von der Belastung her Probleme macht. Ich wohne in einem Neubau und stell´s brav an die Wand. Ich schätze, dass das Teil 800 KG wiegt, also 800 KG pro Quadratmeter auf deb Boden bringt.
Nun hat ein solcher Kasten ja ein rechteckiges Format. Weiss wer, ob dies das Problem lindert?
Thanks
Gert

Hallo
na, ja, wenn Du riskieren willst, dass die Decke einstürzt…
Mal im Ernst: Die Statik geht meist von 300 kg/m² Belastung aus, wenn Du die Sicherheiten wegrechnest, kannst Du vielleicht bis 600 kg gehen - das ist aber eigentlich schon unvernünftig.
Das an die Wand stellen, bringt wenig. Auch dass das Becken rechteckförmig ist, ist da unwichtig.
Frag mal sicherheitshalber einen Statiker oder Architekten!
Auf jeden Fall brauchst Du eine gute Haftpflichtversicherung.

Gruß Andreas

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Hi Gert,
800 Kg ist vielleicht doch etwas viel. Das Ding hat ziemlich genau 600 Liter Volumen (randvoll!!). Da du es sicher nicht randvoll betreiben wirst, ist das Eigengewicht des Glases etwa ausgeglichen und das Gewicht des Einrichtungsmaterial spielt bei dem großen Volumen kaum noch eine Rolle (verdrängt ja auch noch etwas Wasser). Ich glaube nicht das Du zusammen mit einem Unterschrank (Du wirst es wohl nicht auf den Boden stellen) auf mehr als 700 Kg kommen kannst. Aber das ist auch schon recht viel.
Lohnt sich bestimmt jemanden zu fragen der sich damit auskennt.

Bis denn
Ortwin

Hallo Gert,

ich schliesse mich Andreas an: frage einen Statiker - und lass’ Dir dessen Beurteilung schriftlich geben (falls doch was passiert).

Die Aufstellung an der Wand ist nebenbei gefährlicher als mitten im Raum, da hier der Estrich am brüchigsten ist. Wenn es Dein eigenes Haus ist, würde ich Dir empfehlen, unter dem Becken den Estrich wegzuflexen und den Unterschrank direkt auf den Beton zu stellen. Das hält auf jeden Fall - der Beton ist direkt an den Wänden wirklich am belastbarsten.

Falls Du zur Miete wohnst, musst Du Deinen Vermieter fragen - die reagieren auf diese Idee allerdings meist wenig enthusiastisch!

Gruß
Stefan

Danke Leute,
ich werde den Architekten befragen und gehe mal von 700 KG aus.
Gruss
Gert

Hi,
ich plane das Aufstellen eines 2 m x 50 cm x 60 grossen
Kastens und bin unsicher, ob das von der Belastung her
Probleme macht. Ich wohne in einem Neubau und stell´s brav an
die Wand. Ich schätze, dass das Teil 800 KG wiegt, also 800 KG
pro Quadratmeter auf deb Boden bringt.

Nach dem Buch Aquarientechnik von Hanns-J. Krause kannst Du berechnen wieviel Bodengrund Du benötigst und wie schwer der ist:
Volumen in Lt: Bv = B x L x H / 1000 (Maße in cm)
Gewicht in kg: Bg = 1,6 x Bv
Bei dieser Größe mußt Du sicher mit 12cm Bodengrundhöhe (besser wären 15cm) rechnen. damit ergibt sich ein Gewicht des Bodens (Sand, Kies) von ca, 192 lt, dazu das Wassergewicht und das Gewicht des Glases!

Also ohne statisches Gutachten und Versicherung würde ich da gar nichts tun!

Grüße
joe

Moin,

laut http://www.deters-ing.de/ ist dein aquarium ca. 870 kg schwer. normalerweise ist estrich nach din mit bis zu 500 kg pro qm belastbar.

Abhilfe schaft evtl eine große bodenplatte, die du unter das aquarium legst (unter den unterschrank natürlich) und eine zusätzliche fixierung an der wand. hier sollte jedoch auf alle fälle ein statiker ran. wenn du zur miete wohnst, würde ich bei diesen werten ohne zustimmung des vermieters allerdings nichts machen.

sollte alles nicht helfen, versuch dich doch mal ein einem flachwasseraquarium! das habe ich schon gesehen und sieht wirklich gleil aus …

Gruß
Daniel Scholdei

Hallo

laut http://www.deters-ing.de/ ist dein aquarium ca. 870 kg
schwer. normalerweise ist estrich nach din mit bis zu 500 kg
pro qm belastbar.

Vorsicht !!!
Der Estrich hält das möglicherweise aus, ohne Löcher zu bekommen - die gesamte Deckenkonstruktion versagt aber möglicherweise früher !!!

Die höheren Werte beim Estrich sind dazu da, dass nicht ein Schrankfuss oder ein Stöckelschuh Löcher in den Boden drückt.

Für 870 kg benötigt man eventuell ein neues Fundament bzw. eine verstärkte Deckenkonstruktion.

Gruß Andreas

1 Like

Hallo,

Vorsicht !!!
Der Estrich hält das möglicherweise aus, ohne Löcher zu
bekommen - die gesamte Deckenkonstruktion versagt aber
möglicherweise früher !!!

klar, bei einem Neubau ist aber eher der Estrich das Hauptproblem. Solange das Aq nicht direkt in der Mitte eines Raumes aufgestellt werden soll, und sich darunter keine tragende Wand befindet, sollte es keine Probleme geben. Selbstverständlich würde ich ein so großes Aq aber nicht ohne Rücksprache mit einem Statiker aufstellen!

Für deinen Hinweis ein *

Gruß
Daniel Scholdei

Hallo, vielleicht stehe ich jetzt auf der Leitung…

bei einem Neubau ist aber eher der Estrich das
Hauptproblem.

Das verstehe ich nicht ! Soll das bedeuten, dass die Decken in Neubauten höher belastbar sind, als in Altbauten ? Wie schwer darf denn ein Aq sein, damit es (gerade noch) nicht durch die Decke fällt ?

Gruß Andreas

Fehler in meiner Begründung! Berichtigung anbei
Hallo Andreas,

okok … ich habe nochmals nachgeschaut und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:

Neubauwohnungen

Wohnungsdecken in Neubauwohnungen werden mit einer zulässigen Nutzlast von 150 kg/m2 berechnet. Eine Zimmerdecke eines 4m x 3m großen Raumes darf also max. mit 12 x 150 Kg = 1800 Kg belastet werden.

Ein komplett eingerichtetes 200 Liter Becken wiegt ca. 250 Kg. Somit bleiben für Restmöbel und Personen noch 1550 Kg übrig. Rechnen wir noch einen schweren, gefüllten Wohnzimmerschrank mit 300 Kg, einen Marmortisch mit 100 Kg, eine Couch mit 50 Kg, Teppichboden mit 50 Kg und 7 Personen (kleine Feier) mit je 70 Kg dazu, also 490 Kg. Es bleiben immer noch rund 1000 Kg Spielraum. Tritt eine Person auf, rechnet man das Dreifache ihres Körpergewichtes, in diesem Fall statt 70 Kg dann 210 Kg. Es sollten also nicht alle Personen zum gleichen Rhythmus tanzen.

Allerdings haben die Decken natürlich einen Sicherheitsspielraum, so dass bei obiger Konstellation keine Schwierigkeiten auftreten werden.

Was aber bei einem 600 Liter-Becken mit ca. 1000 Kg Gewicht ?

Hier sollte man vorsichtig sein, und sich über die Statik des Gebäudes informieren. Z.B. kann der Vermieter oder die Wohnbaugesellschaft Auskunft geben, bei Eigenheimen hilft vielleicht ein Blick in die Bauunterlagen oder eine Anfrage beim Architekten. Bei Zweifeln muss ein Baustatiker zur Rate gezogen werden. Auch kommt es darauf an, ob das Becken mitten im Raum oder nahe einer tragenden Wand steht.

Altbau

Wenn Du eine Holzbalkendecke als tragende Deckenkonstruktion hast und ein größeres Aquarium aufstellen möchtest, wird es schwieriger. Gerade bei Holzbalkendecken kann das Gewicht des Beckens zu Durchbiegungen der Decke führen, die in der unterliegenden Wohnung den Deckenputz reißen lassen. Die Durchbiegung nimmt auch nach Jahren noch zu. Man nennt das Lastkriechen, d.h. am Anfang steht alles noch schön waagerecht, und nach einiger Zeit verrät der schiefe Wasserspiegel im Becken, dass irgendwas nachgibt. Im schlimmsten Fall kommt es dann zum oben beschriebenen Bruch mit all seinen Folgen.

insofern ist meine vorherige Aussage zwar richtig, die Begründung, die ich hierfür abgegeben habe ist jedoch falsch. Ich bitte insofern das obige zur Kenntnis zu nehmen und meinen Fehler zu entschuldigen.

Gruß
Daniel Scholdei

1 Like

Hallo Daniel,
wir kommen der Sache schon näher: ich möchte aber auch Deine letzte Antwort so nicht stehen lassen. Nicht weil ich rechthaberisch sein möchte, sondern damit nicht ein anderer Leser nun doch ein größeres Aquarium aufstellt.

Wohnungsdecken in Neubauwohnungen werden mit einer zulässigen
Nutzlast von 150 kg/m2 berechnet. Eine Zimmerdecke eines 4m x
3m großen Raumes darf also max. mit 12 x 150 Kg = 1800 Kg
belastet werden.

Diese Berechnung ist bereits im Ansatz falsch - wer z.B. ein 30 m² großes Zimmer hat, kann nun nicht über 30*150=4500 kg „verfügen“. Die Lastabtragung spielt eine große Rolle. Das Aquarium steht nur in einer Ecke. Es ist somit unerheblich, wie groß das Zimmer ist ! Es kommt in Einzelfall auf die Konstruktion der Decken und Wände an. Dies muß bei schweren Möbeln (z.B. auch bei einem Wasserbett) immer extra geprüft werden.

In jedem Fall sollte man den Vermieter und den Statiker fragen !!!

Gruß Andreas

auf ein letztes *gg*
Hallo Andreas,

Wohnungsdecken in Neubauwohnungen werden mit einer zulässigen
Nutzlast von 150 kg/m2 berechnet. Eine Zimmerdecke eines 4m x
3m großen Raumes darf also max. mit 12 x 150 Kg = 1800 Kg
belastet werden.

Diese Berechnung ist bereits im Ansatz falsch - wer z.B. ein
30 m² großes Zimmer hat, kann nun nicht über 30*150=4500 kg
„verfügen“. Die Lastabtragung spielt eine große Rolle.

klar, soweit logisch… die Aussage habe ich so aus verschiedenen Dokumentationen im Netz rauskristalisiert. Leider bin ich kein Baufritze (*gg* scnr), so daß die Aussage eher als Faustformel zu betrachten ist.

Als grundsätzliche Aussage, auf die wir uns beide sicherlich problemlos einigen können wäre zu sagen:

Ab Aquarien von mehr als 150 l -> entspricht etwa 150 - 200 kg

In jedem Fall sollte man den Vermieter und den Statiker fragen !!!

Gruß
Daniel Scholdei

Hallo

Ab Aquarien von mehr als 150 l -> entspricht etwa 150 - 200
kg

In jedem Fall sollte man den Vermieter und den Statiker fragen !!!

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen - so soll es sein

Gruß Andreas :smile: