Gehörschutz im Gefecht

Guten Tag.

Während meiner BW-Zeit trugen wir beim Schießen ständig diese grünen Stöpsel, die das Gehör beim Schießen schützen sollten, jedoch wurde dadurch ein „normales“ Gespräch stark erschwert und die Dinger waren nach mehrmaligem Tragem schon ziemlich arg mitgenommen.

Meine Frage: Wie wurde zu Zeiten des 2.WK mit dem Thema verfahren? Wurde dort bereits ein Gehörschutz ausgegeben, was die Verständigung im Gefecht ja arg erschwert, oder wurde auf selbigen verzichtet, was ja in kürzester Zeit Hörschäden zur Folge haben müsste?

MfG und Danke

Sebastian

Hallo !

Während meiner BW-Zeit trugen wir beim Schießen ständig diese
grünen Stöpsel, die das Gehör beim Schießen schützen sollten,
jedoch wurde dadurch ein „normales“ Gespräch stark erschwert
und die Dinger waren nach mehrmaligem Tragem schon ziemlich
arg mitgenommen.

Ohropax oder Ohrstöpsel schützen nicht das Ohr, sondern dämpfen nur den warnehmbaren Knall. Geschützt wird das Ohr nur, wenn man einen proffessionellen Ohrschutz trägt, der sie aussieht wie Kopfhörer. Die Ohröffnung ist unwichtig im Vergleich mit dem Ohren- bzw Gehörteil hinter dem Ohr. Das Teil wird zerstört bei Lärm. Deshalb gibt auch keine Berufsgenossenschaft in ihren Vorschriften Anweisung Ohrenstöpsel zu tragen. Immer nur Gehörschutz.

Meine Frage: Wie wurde zu Zeiten des 2.WK mit dem Thema
verfahren? Wurde dort bereits ein Gehörschutz ausgegeben, was
die Verständigung im Gefecht ja arg erschwert, oder wurde auf
selbigen verzichtet, was ja in kürzester Zeit Hörschäden zur
Folge haben müsste?

Ich denke, diese Stöpsel waren im „Gefecht“ ganz sicher verboten. Wer sie sich ins Ohr steckte, brachte sich selbst in Lebensgefahr. Vielleicht machten das Artillerieeinheiten.
Gruß max

Hi,

als Sicherheitsing. muss ich da leider widersprechen.

„Gehörschutz“ ist alles, von der Gehörschutzwatte über Stöpsel, Kapselgehörschutz bis zum Gehörschutzhelm (z.B. auf Flugtzeugträgern beim Flugdeckpersonal).

Jede hörbare Dämpfung des Geräusches mindert die Gefahr eines Gehörschadens. Bei zu lauten Geräuschen wird aber ausreichend Schall über die Schädelknochen (gesamter Schädel, nicht nur um das Ohr herum) am Gehörgang vorbei geleitet, um das Ohr zu schädigen - dann hilft nur noch ein Gehörschutzhelm. Vorteil der Kapselgehörschützer ist, dass sie höhere Dämmwerte realisieren lassen als Stöpsel und sich auch mit verschmutzten Händen aufsetzen lassen. Sie schützen nicht gegen Schall über Knochenleitung.

Auch zivile Waffen erreichen Spitzenpegel von bis 150…160 db. da gängige Stöpsel nur 20-30db Dämpfung haben, reicht das nicht aus. Jeder einzelne Knall >130 db kann das Gehör schädigen.

Wie das in der Wehrmacht war, weiss ich nicht, Gehörschutzwatte gab es jedenfall schon und auch Stöpsel aus gewachster Watte al la ohropax
Die Artilleristen hielten sich beim Schuss die Ohren zu und öffneten den Mund, da sonst das Trommelfell verletzt wird. Dann gab es auch die Panzerhauben, wo der Lärmschutz aber eher wegen der Kommunikation vorhanden war.
Gruss
A.

http://www.hvbg.de/d/bia/pro/pro1/pr4087.html

Gehörschutz nein Danke
In der menschenverachtenden Denkweise der Wehrmacht war kein Platz für Gehörschutz. Weder für die Infanterie noch für die Artilleristen gehörte ein Gehörschutz zur persönlichen Ausrüstung. Im laufe des Krieges gab es Genesenen Battaillone die aus Magenkranken und schwerhörigen Soldaten bestanden. Die Verlustrate unter letzteren war besonders hoch, da sie die heranfliegenden Granaten erst viel zu spät oder garnicht warnahmen. Soviel zum Thema Gehörschutz

In der menschenverachtenden Denkweise der Wehrmacht war kein
Platz für Gehörschutz. Weder für die Infanterie noch für die
Artilleristen gehörte ein Gehörschutz zur persönlichen
Ausrüstung.

Na, na, es gab genug Schutzeinrichtungen für den einzelnen Soldaten. Z.B. die Gasmaske. Nur war man sich zu dieser Zeit überhaupt nicht bewußt, dass man sein Ohr schützen muß.
Gehörschutz gab es trotz der Berufsgenossenschaften in der BRD auch erst ab den 70er Jahren, in Berufen und Arbeitstätten, die das heute erzwingen. Man darf nicht mit dem Wissen von heute, alles mit damals vergleichen!

Im laufe des Krieges gab es Genesenen Battaillone

die aus Magenkranken und schwerhörigen Soldaten bestanden. Die
Verlustrate unter letzteren war besonders hoch, da sie die
heranfliegenden Granaten erst viel zu spät oder garnicht
warnahmen. Soviel zum Thema Gehörschutz

Also Genesenden Bataillone, die nur aus Gehörgeschädigten bestanden?? Das glaubst Du doch selbst nicht!!

Gruß Max

Ich war ab 1960 bei der Bundeswehr und dort gab es auch keinen Gehörschutz beim Schießen. Die Ausbilder hätten uns durchs Gelände gejagt, wenn wir um Ohropax gebeten hätten.

Gruß max