Hallo
insgesamt fallen mir sieben Methoden ein Lenkwaffen ins Ziel zu steuern :
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wire-guided : dabei empfängt die Rakete ihre Steuerbefehle über ein Kabel, das mit der Steuereinrichtung an der Abschußvorrichtung verbunden ist. Bei den ersten Systemen dieser Art mußte der Schütze die Waffe noch manuell mit einem Joystick steuern. Mittlerweile reicht es aus, wenn er das Zielsystem ausrichtet und dem Computer den Rest überlässt.
Der größte Vorteil dieser Methode ist die große Trefferwahrscheinlichkeit und die Tatsache, dass das Ziel nicht gewarnt wird.
Die Nachteile sind die geringe Geschwindigkeit der Rakete, die Abhängigkeit von leicht zu störenden optischen Zieleinrichtungen und die Tatsache, dass man nur ein Ziel bekämpfen kann.
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radio-guided : funktioniert ähnlich wie wire-guided, wird aber wegen der störanfälligen Radioverbindung kaum eingesetzt.
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laser-guided : dabei wird ein Laserstrahl ausgesandt, dessen Reflektion von einem Sensor an der Raketenspitze benutzt wird um das Ziel zu erkennen und die Waffe entsprechend zu steuern.
Die Vorteile liegen dabei in der hohen Präzision, einer großen Fluggeschwindigkeit, sowie in der Möglichkeit diese Waffen über getrennte Stationen abzufeuern und zu lenken ( z.B. abgefeuert von einem Fahrzeug aus der Deckung und gelenkt von einem einzelnen Soldaten mit einem entsprechenden Zielgerät ). Außerdem können über verschieden codierte Lichtimpulse mehrere Raketen gleichzeitig gelenkt werden.
Die Nachteile sind : der Laserstrahl ist stark von atmosphärischen Bedingungen abhängig, kann von entsprechenden Warnsensoren geortet werden und muß wenigstens während des Zielanflugs auf das Ziel ausgerichtet bleiben.
optical-guided : dabei wird die Waffe von einer Kamera ins Ziel gelenkt.
Der Vorteil dieser Methode ist die passive und damit nicht ortbare Zieleinrichtung und die Tatsache, das es eine „fire and forget“ Waffe ist. Das heißt, dass der Schütze keinen weiteren Einfluß auf den Flugverlauf der Waffe nehmen muß und sofort in Deckung gehen kann.
Der größte Nachteil ist die Methode selbst. Damit die Kamera das Ziel einwandfrei erfasst, muß es sich deutlich vom Hintergrund abheben oder unbeweglich an einem Ort verharren, weswegen diese Lenkmethode vor allem gegen Befestigungen, Gebäude oder Schiffe eingesetzt wird.
IR-guided : funktioniert eigentlich genauso wie optical-guided, mit dem Unterschied, dass in der Nase der Waffe ein Wärmesucher steckt.
Besser als eine Kamera, hat dieses System den Nachteil, sehr anfällig für Gegenmaßnahnmen zu sein. Aber seit dem sich auch Bodenfahrzeuge mit Rauch und Flares schützen können gibt es ständige Versuche diese allwettertaugliche Lenkeinrichtung weiter zu verfeinern und sie vor Gegenmaßnahmen zu schützen.
radar-guided : dabei wird eine Radaranlage benutzt, die, entweder an der Abschußvorrichtung oder an der Rakete selbst, die Zieldaten liefert.
Es gibt zwei Arten : halbaktiv, wobei der Sender auf der Abschußvorrichtung sitzt und die Rakete nur mit einem Empfänger ausgerüstet ist und aktiv. Dabei besitzt die Rakete die komplette Anlage und arbeitet nach dem „fire and forget“ Prinzip.
Die Vorteile liegen in der Allwettertauglichkeit und der Möglichkeit Störungen weitgehend auszuschalten ( bei modernen Anlagen ). Es können auch gleichzeitig einige Raketen gelenkt werden und was die Geschwindigkeit der Waffen angeht, so gibt es eigentlich keine Grenze.
Der Nachteil ist, das man eine Radaranlage orten kann, selbst wenn man sich noch lange nicht in deren Ortungsbereich befindet.
GPS-guided : diese, modernste, Ortungsmethode benutzt das orbitale GPS Navigationssystem um sich die Koordinaten des Zieles zu merken und dann selbständig anzugreifen.
Die Vorteile sind die ungeheure Präzision, Allwettertauglichkeit und das „fire and forget“ Prinzip.
Die Nachteile liegen im Preis und der Tatsache, dass keine beweglichen Ziele bekämpft werden können.
Ich hoffe das kann dir helfen die Sache besser zu verstehen.
Wobei du immer bedenken musst, dass alles laufend weiterantwickelt wird, die Lenkmethoden und die Gegenmaßnahmen.
Gruß Martin
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