Von links waschen

Hi,

wo kommt eigentlich dieser blöde Begriff her Klamotten „von links“ zu waschen?? Anglizismen hin oder her, was beschreibt es besser als „insideout“??

Und BTW: wozu soll das eigentlich gut sein??

Dankt Euch,
Jame~

Hi, Jame~!

Die „rechte Seite“ ist die sichtbare Seite der Kleidung. Wenn man die Sachen wendet, so dass die sonstige Innenseite nach außen zeigt, so ist dies die „linke Seite“.

Manche Stoffe haben außen Applikationen, Stickereien, Aufdrucke oder ähnliches, die abgehen, abgewetzt, abgerissen werden könnten, wenn man sie „rechts“ wäscht.
Also werden solche Sachen „von links“ oder einfach „links“ gewaschen.

Gruß Fritz

Hi,

Die „rechte Seite“ ist die sichtbare Seite der Kleidung.

meinst du, es kommt evtl. nicht von „rechts oder links“, sondern von „es recht machen“? Als etwas gut machen, außen=die gute Seite?

Manche Stoffe haben außen Applikationen, Stickereien,
Aufdrucke oder ähnliches, die abgehen, abgewetzt, abgerissen
werden könnten, wenn man sie „rechts“ wäscht.

Hmm, steht auch bei vielen anderen Sachen (Hemden, Jeans) ohne „Extras“ :smile:

Jame~

Hallo

Links ist seit Jahrhunderten die falsche Seite. Ist in einem Spruch von „links“ die Rede, ist es meistens etwas Falsches oder nicht Gutes.
Man sagt z.B. : Er ist link.

Eine Hose links gewaschen sagt uns, sie wird nicht von ihrer normalen Seite gewaschen, sondern von der Innenseite, um die Gewebe und farbe nicht der Trommel zu stark auszusetzen. Was eigentlich ja richtig ist, also nicht links.
Das hat aber mit den politisch Linken nichts zu tun.

Die Linke kommt von Herzen sagt man, wenn man die rechte Hand nicht frei hat, um jemandem die Hand zu geben, und man statt dessen die linke Hand gibt. Die Redensart ist eigentlich ein Euphemismus, denn links ist nach dem Volksglauben die ungünstigere, unglückbringende Seite; die Wendung, daß die Linke ‚von Herzen‘ kommt, soll nur diese ursprüngliche Unglücksbedeutung beschönigen. Ähnliche Wendungen sind zum Teil auch in den Mundarten geläufig, z.B. in der Uckermark ‚Linkerpoot schlag‘ Dübel dot!’
Jemanden links liegen lassen: ihn vernachlässigen, ihn nicht beachten. Auch hier bezieht sich links auf die ungünstige Seite, wie sie vielen abergläubischen Regeln geläufig ist. Ebenso: Mit dem linken Bein zuerst aufgestanden sein: frühmorgens schlecht gelaunt sein; wer mit dem linken Bein zuerst aufsteht, hat den ganzen Tag schlechte Laune; vgl. französisch ‚s’être levé du pied gauche‘. Zwei linke Hände haben: ungeschickt sein; beim gewöhnlichen Rechtshänder ist die linke Hand tatsächlich ungeschickter und weniger geübt als die rechte; literarisch schon 1847 bei Grillparzer; vgl. französisch ‚être gaucher des deux mains‘ (wörtlich: auf beiden Händen Linkshänder sein).
Jemanden (auf) links drehen: ihn ärztlich gründlich untersuchen; das Bild ist vom Wenden eines Anzugs hergenommen, der zur gründlichen Reinigung auf links gedreht wird.
Nicht wissen, was rechts oder links ist: sich gar nicht auskennen. Nach Jona 4, 11 sprach Gott: »Und mich sollte nicht jammern Ninives, solcher großen Stadt, in welcher sind mehr denn hundertundzwanzigtausend Menschen, die nicht wissen Unterschied, was rechts oder links ist?«
Die rechte Hand nicht wissen lassen, was die linke tut Hand.
Ging einer vom Adel eine eheliche Verbindung mit einer Bürgerlichen ein, eine »Mesalliance«, so sagte man: ‚Sie ist ihm links angetraut worden‘. - Sie durfte auch nicht an seiner ‚rechten‘ Seite gehen - wie Gleichgestellte.
In Mythen, Sagen und Märchen ist links oft die weibliche, rechts die männliche Seite. Schon im alten Ägypten galt die linke Hand (Isishand) als die mütterliche, die ‚nährende‘ Hand. Sie war als ‚manus aequitatis‘ die würdigere vor der rechten, männlichen Hand. Psychologisch wird sie auch gedeutet als die Seite des mehr Unbewußten.

A. GORNATOWSKI: Rechts und Links im antiken Aberglauben (Diss. Breslau 1936); P. HAJDU: Die Benennung der Begriffe rechts und links als Ausdruck der Beziehung zwischen Sprache und Denken (= Acta Linguistica I), Budapest 1951, S. 171-248; L. RÖHRICH: Artikel 'Links
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Links, S. 1 ff.Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 3824 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 3, S. 968 ff.) © Verlag Herder]

Gruß Max

Gib ihm die „schöne Hand“, sagt man dem Kind und meint die rechte, gute Seite.

Recht, gut und schön und richtig sind geleichbedeutend.

Links, falsch und schlecht und böse ebenfalls. Siehe Maxens Posting.

Hmm, steht auch bei vielen anderen Sachen (Hemden, Jeans) ohne
„Extras“ :smile:

Nun, das magst du so sehen, :smile: aber der Hersteller meint vermutlich, es sei was besonderes dran an der Appretur, der Farbe, dem Glanz und was weiß ich.

Fritz