Doppelte Aussage

Hallo liebe Sprachfreunde,

„die Leiche saß bewegungslos neben ihm“
…das kann jedem sprachsensiblen Menschen Lachtränen in die Augen locken.

Ich weiß, man kann solche doppelten Aussagen (wie z.B. „geballte Faust“)auch als Stilmittel benutzen, und das hat dann sogar einen bestimmten Namen. Kann mir den jemand sagen?

Das obige Zitat ist übrigens nachzulesen bei Dürrenmatt, „Der Richter und sein Henker“

Hallo,

„geballte Faust“ ist als Stilmittel ein Pleonasmus, also "[…] die Häufung sinngleicher - der Wortart nach verschiedener - Wörter (z.B. „ein älterer Greis“; „ein weisser Schimmel“). Man könnte auch sagen, daß es sich um eine Tautologie (griechisch für: das selbe sagen) handelt, dafür müsste aber eigentlich die Wortart gleich sein. Tatsächlich werden Pleonasmus und Tautologie heute aber oft synonym gebraucht. (Quelle: vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Tautologie)

Fröhliches Lachen,

Sascha

Hallo, Martina,

die schon genannten Begriffe „Pleonasmus, Tautologie“ werden meist dann gebraucht, wenn die Verdopplung eigentlich nicht nötig ist, wie das beim „weißen Schimmel“ oder „schwarzem Rappen“ deutlich wird.

Wenn aber die Verdopplung als Stilmittel gebraucht wird, spricht man auch von einem „Hendiadioin“, das ist ein griechisches Wort und bedeutet „eins durch zwei“, also ein gemeinter Begriff wird durch zwei Wörter ausgedrückt.
Das ist beliebt in solchen Redensarten: mit Mann und Maus untergehen, mit Kind und Kegel auswandern (die Kegel sind hier die unehelichen Kinder), mit Paucken und Trompeten durchfallen, mit Brief und Siegel, etc.

Gruß Fritz