Hallo, Eva und ihr anderen!
Das:
es dauert bestimmt nicht mehr lange, bis es
durch allgemeinen Gebrauch *richtig* geworden ist.
halte ich durchaus für möglich. Gehört zum Kapitel: „Dem Volk aufs Maul schauen“, wie das Verschwinden des Konjunktivs I bei der indirekten Rede und das Verschwinden des „zu“ bei Konstruktionen mit dem als Modalverb gebrauchten Verb „brauchen“.
Als Vorbild und Begründung könnte verwendet werden, dass auch bei der Deklination der Adjektive ohne vorangehenden Artikel beim Genitiv des Maskulins und des Neutrums an Stelle des von der Sytematik erwarteten „s“ ein „n“ steht.
Die Adjektive nehmen ja bei der Deklination ohne Artikel die Endungen des nicht vorhandenen Artikels an.
Also:
groß e Anstrengung (di e )
grob er Unfug (d er )
unsystematisch es Deutsch (d es ).
Im Genitiv aber heißt es:
trotz (d er ) groß er Anstrengung
trotz (d es sic!) grob en (sic!) Unfugs
wegen (d es sic!) unsystematisch en (sic!) Deutsches.
Ein Lehrwerk erklärt dazu:
_Die Endungen orientieren sich an den Endungen der bestimmten Artikel; aber mit zwei Ausnahmen: Genitiv maskulin und Genitiv neutrum Singular haben „-en“ statt „-es“. Diese Genitiv-Formen werden eher selten verwendet, auch in der Schriftsprache.
aus: Grammatik mit Sinn und Verstand, S. 232_
Aber vielleicht dauert diese Entwicklung noch lange genug, so dass wir vorher abtreten können.
Gruß Fritz