Lebensabschnittspartner

Hallöchen,

nein, dies ist kein Doppelposting mit meinem Beitrag unter „Fremdsprachen“, auch wenn der Titel gleich lautet. Die Fragestellung ist anders.

Ich hatte dort geschrieben:

„“""""

da die Formulierung „mein Mann“ bzw. „meine Frau“ von den meisten Menschen als Kurzbezeichnung für „Ehe…“ angesehen wird, wurde von unverheirateten Menschen das Wort „Lebenspartner“ erfunden, das sich dann zum „Lebensabschnittspartner“ weiter entwickelte. Ein Wortungetüm, wie mir scheint.

Wie ist das in anderen Ländern? Redet man da auch so umständlich „drumrum“?

„“"""""

Miranda antwortete daraufhin, sie kenne das als „Lebenabschnittsgefährte“ und meinte, das sei ironisch zu verstehen.

Die Version mit dem „Gefährten“ kenne ich auch. Aber ironisch? Manche mögen das so meinen. Aber auf die Idee, die Frage zu stellen, kam ich, weil vorhin im Fernseher, der links neben meinem PC immer mitläuft, vom Lebensabschnittspartner eines Menschen die Rede war.

Ich beobachte das ja auch im Bekanntenkreis. Manche sagen Freund/Freundin. Da ihnen das aber zu unverbindlich klingt, oder auch zu wechselbereit, sagen andere Lebenspartner. Un in letzterer Zeit höre ich öfter „Lebensabschnittspartner“ und habe den Eindruck, dass da ein formalistischer Gedanke hinter steht: Ob’s für’s ganze Leben reicht, weiß man ja nicht.

Deshalb, abweichend von der in „Fremdsprachen“ gestellten Frage, hier die Version: Wie bezeichnet ihr, die ihr nicht verheiratet seid, euren Partner bzw. eure Partnerin, wie tun das andere in eurem Umfeld?

Neugierige Grüße
Peggy

Hi, Peggy,
eine Begründung für Lebensabschnittspartner oder -gefährte, die mir schon untergekommen ist und sich nicht auf die potenziell unsichere Zukunft bezieht, lautet: Wir kannten uns ja noch nicht unser ganzes Leben, sondern haben einen ganzen Teil davon - z. B. die Kindheit - ohne einander verbracht.
Mein Mann und ich - inzwischen verheiratet - haben uns vorher als Freund/Freundin und eine Weile als Verlobte/r bezeichnet.
Gruß, die Elbin

Huhu!

Ich sage meistens ‚mein Freund‘, obwohl es schon ‚mein Verlobter‘ ist. Das ist mir aber irgendwie zu … dämlich, weiss nicht *g*
Und hier im Forum betitele ich ihn ab und zu als LAG, weils so schön kurz ist. Also LebensAbschnittsGefährte.
Ein Gefährte ist er mit in meinem Leben, aber halt nur ein Abschnitt, denn ich kenne ihn schliesslich nicht von Geburt an und ich weiss auch nicht, wer eher stirbt, oder sich sonstwie aus dem Staub macht.
Ist allerdings etwas ‚offizielleres‘ gefragt, nenne ich ihn ‚Lebenspartner‘ oder mittlerweile auch mal ‚Verlobter‘ wenn mir das über die Lippen kommt *g*
Aber im Grunde ist das alles egal!

Bye, Vanessa

Hallo Peggy,

noch mal ich (ich arbeite mich von unten nach oben :wink:

Und in
letzterer Zeit höre ich öfter „Lebensabschnittspartner“ und
habe den Eindruck, dass da ein formalistischer Gedanke hinter
steht: Ob’s für’s ganze Leben reicht, weiß man ja nicht.

Naja, mit der Begruendung kann ich meinen Mann ja auch als Vielleicht-mein-Ex-mann bezeichnen. Sicher ist nur der Tod. Wenn’s so unverbindlich ist, kann man doch ganz einfach Freund oder Partner sagen - die zufaelligen Bekannten geht’s ja eigentlich nichts an, wie lange und wie oft und wo man mit jemand Tisch und Bett teilt, und die, die man dann naeher kennenlernt, die merken es dann wohl mit der Zeit.

Erinnert mich uebrigens an meinem derzeitigen Angetrauten, der mich im ersten Jahr unserer Ehe immer mit breitem Grinsen als „meine erste Frau“ vorgestellt hat. Hinterliess grosse Konsternation. Aber nun bin ich nach all den Jahren noch immer die erste Frau. Inzwischen stellt er mich einfach mit Namen vor.

Gruesse, Elke

Hallo zusammen,

die Wortwahl hängt sicher auch mit bereits gemachten Erfahrungen und daraus resultierenden Erwartungen an den Partner oder ans Leben insgesamt zusammen.

Wenn ich weiss, dass ein Drittel aller Ehen hierzulande geschieden werden (über die Trennungsrate bei Nicht-Verheirateten Paaren kenne ich keine Statistik) und wenn ich weiters bereits die Erfahrung einer Scheidung gemacht habe, werde ich vermutlich vorsichtiger sein, meine Erwartungen zu formulieren. Soll heissen: die Zeiten, in denen frau nur einen Mann fürs ganze Leben hatte, sind vorbei (wenn es sie je gegeben hat). Also kann der nächste, nachdem ich geschieden bin, nicht mehr der Partner fürs ganze Leben werden. Das Wort „Lebensabschnittsgefährte“ ist mit Sicherheit eine Ironie darauf, dass ich zwar hoffe „der Mann für den Rest meines Lebens“, aber realistisch genug sein muss zu sagen „der derzeit feste, ich weiss nicht wie lange es hält“.

Die Wortwahl hängt sicherlich auch davon ab, mit wem man spricht, mit Freunden, mit Fremden, mit Behörden etc. Und Lebenspartner bezeichnet in jedem Fall einen, mit dem ich zusammenlebe, während Freund alles mögliche heissen kann.

Schönen Sonntag noch
Ravenna

hi peggy

je nach situation nenne ich meinen „lebensabschnittspartner“
einfach nur -mein partner- -mein männe- oder -lebensabschnittsverschönerer-
"mein mann"das klingt wirklich nach verheiratet sein und würd ich nicht sagen , wenn er es nicht ist.
ansonsten fällt mir im umfeld auf , dass ab einem bestimmten alter niemand mehr freund/in sagt ,wenn es der „lebensabschnittspartner“ ist .

tschöö

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]