Da schweigt des Narren Höflichkeit

Hallo,

woher stammt eigentlich die o. a. Redenswendung? Klingt mir irgendwie nach Shakespeare. Muss ich deshalb mit der Frage ins Fremdprachen- oder Literaturbrett?

-)

Liebe Grüße
Petra

Hi Petra,

des Sängers Höflichkeit – desjenigen, auf den lästerliche Äußerungen zurückfallen würden – ist es, die schweigt. Der Narr plapperte stets fröhlich weiter, in der Hoffnung, das sein Herr nicht allzu bald erkennen würde, wie ernst er seine Späße gemeint haben musste.

Laut DUDEN, Band Nr. 11, geht die Redensart auf den Refrain eines Couplets zurück, dessen Beginn wie folgt lautet: „Als der liebe Gott die Welt erschaffen, schuf er Fische, Vögel, Löwen, Affen.“ Im Original lautete der Spruch „Das verschweigt des Sängers Höflichkeit“.

Gruß
Christopher

Das verschweigt des Sängers Höflichkeit
Hallo Petra,

klingt mir wie eine lokale Variante der obigen Zeile, die ich aus einem Lied kenne .

(nach der Erinnerung:
„Als der Liebe Gott die Welt erschaffen,
schuf er Tiere, Menschen, Affen,
und inmitten dieser weiten Welt
hat er auch den Adam hingestellt.
Als nun dieser ganz alleine ist geblieben,
folglich keinen Handel hat getrieben,
sagt: Womit vertrieb er sich die Zeit?
Das verschweigt des Sängers Höflichkeit,
das verschweigt des Sängers Höflichkeit.“)
Vielleicht stimmt es so nicht ganz, wer kennts besser?

Bernhard

Hallo, Petra,

richtig muss es heißen:

„Da schweigt / Das verschweigt des Sängers Höflichkeit!“

_Der Anfang des erzählenden Gedichts: „Die Weissagung“ von August Friedrich Langbein aus dem Jahr 1812 lautet:

„In einem Städtlein, dessen Namen
des Dichters (sic!) Höflichkeit verschweigt.“

Vorher schon war ein Lied eines unbekannten Verfassers im Umlauf („Als der liebe Gott die Welt erschaffen“). Das hatte als Kehrreim: „Das verschweigt des Sängers Höflichkeit“.

Und schon 1808 gab es in der Zeitschrift „Allerhand für Stadt und Land“ ein Lied mit dem Titel: „Des Sängers Höflichkeit“._

aus dem Büchmann abgekupfert.

Gruß Fritz