Hallo, Lydia,
Im Syntax-Seminar habe ich gelernt, dass in dem Satz
„Das Buch ist rot“ der Teil „ist rot“ als Prädikativum
bezeichnet wird, wobei „ist“ die Kopula ist und „rot“ der
Gleichsetzungsnominativ. Soweit richtig??!
Ja! Statt „Gleichsetzungsnominativ“ zöge ich den Begriff „Prädikatsergänzung“ vor.
Solchene kommen nicht nur beim Verb „sein“, sondern auch bei „haben, werden, bleiben, arbeiten als, gelten als, aussehen wie“ und vielen anderen vor.
Bei denen steht entweder ein Adjektiv, genauer gesagt: ein Prädikatsadjektiv, das nicht dekliniert, so wie ein Adverb, weshalb manche dies auch als solches ansprechen, oder ein Nomen.
Beispiele:
Er ist krank. Er wird gesund. Er bleibt hoffentlich gesund.
Er ist Student. Er wird Arzt. Er arbeitet zur Zeit als Sanitäter.
Nun habe ich am Abend darauf in Latein gelernt, dass in dem
Satz „Gladiatores primi pugnant.“ (Die Gladiatoren kämpfen als
erste) „primi“ das Prädikativum ist.
Das ist richtig, denn „kämpfen als“ gehört in die Gruppe: „arbeiten als, gelten als, wirken wie“.
weil die Gladiatoren nicht immer die ersten sind, sondern auch die Tiere könnten mal die ersten sein.
Diese Begründung kann ich nicht nachvollziehen.
Gibt es wirklich diesen Unterschied zwischen lateinischem und
deutschen Prädikativum,
Meines Wissens nicht.
oder erkenne ich nur die Gleichheiten nicht?
Ich sehe nicht einmal einen Unterschied.
Es kann aber vorkommen, dass bei einem Prädikat, das nur aus einem Verb besteht, ein Adverb steht, z. B. als Modalangabe.
Beispiel:
Gladiatores fortiter pugnant.
Die Gladiatoren kämpfen tapfer.
Er arbeitet gern als Sanitäter.
Vielleicht sollte dies als Unterschied gemeint sein? Ich empfehle: Nachfragen beim Lehrer.
Gruß Fritz